Bergwanderung mit Ski: Göller-Hühnerkralle, 10. Mai 2009Es ist 4:52 und der Wecker läutet. Damit endet für mich eine kurze, laue Frühsommernacht, die mit ihrer fehlenden Abkühlung bereits ein drohender Vorbote des kommenden Großstadtsommers war. Kurz darauf sitze ich bereits in der U-Bahn Richtung Hütteldorf. Mit dabei habe ich allerdings – dem Wetter zu Trotz – keine Badezeug, sondern meine Skisachen.
Um 6h30 treffe ich Krull, den ich bislang nur virtuell über ein Freerideforum bzw. vom Telefon kenne. Da ich am Bahnhof Hütteldorf – wenig überraschend – der einzige mit Skiausrüstung bin, erkennt mich Krull sofort und wir können ohne Umschweife die Reise zum Gscheid beim Göller (1766m) antreten, wo wir Gerhard aus Mödling treffen.
Beim Aufstieg über den – klassisch rot-weiss-rot markierten – Wanderweg zeigen sich gleich die ersten Vorteile des Frühsommer-Skitourengehens: wir kommen schneller voran als mit Ski an den Füssen und die Felle werden nicht nass ...
Mit zunehmender Höhe erschließt sich die Aussicht auf die Berggiganten Niederösterreichs
... sowie auf die Schneeschüssel der Hühnerkralle, durch die unserer Abfahrt führen wird
Bald wird der Gipfel erreicht ...
... und wir genießen den Ausblick in das Alpenvorland Richtung Donautal ... viel erinnert nicht mehr an den vergangenen Winter ...
und einmal mehr zum Ötscher ...
... immerhin zeigt der Blick in die Steiermark, dass doch noch einige Skitourenziele warten ...
Der Ausblick in die Hühnerkralle bestätigt uns noch einmal, dass wir die Ski nicht umsonst mitgenommen haben ...
Nach kurzer Rast stürzen wir uns also gleich ins Abfahrtsvergnügen ...
Staubenden Pulverschnee gibt’s natürlich nicht – aber auch spritzender Sulz hat seine Reize ...
Der Sommerfirn ist so gut zu fahren, dass wir natürlich gleich noch mal in einer benachbarten Rinne raufstapfen ...
... Gerhard findet weiter oben noch einen Durchschlupf zu einer Fortsetzung und wir verschenken keine Höhenmeter ...
... und schon geht’s wieder runter ...
Auch die anschließende Abfahrt durch den Göllergraben weist noch tolle Verhältnisse auf.
Ablagerungen winterlicher Lawinen markieren unsere „Piste“ ...
Lediglich eine kleine Felszone mit romantischem Bach zwingt uns zum Abschnallen für wenige Meter. Ansonsten geht die Abfahrt nach kurzen Trippeln über schön weichen Fichtennadelboden immer gleich weiter ...
... bis schlussendlich auf ca. 975m dann doch Schluss ist ... trotzdem nicht schlecht für den 10. Mai
Die Ski tragend erreichen wir in wenigen Minuten die Autos. Leider müssen wir aus terminlichen Gründen den prinzipiell temperaturmäßig angebrachten Besuch im nächsten Freibad fallen lassen ...
Abschließend bleibt noch zu erwähnen, dass wir heute die einzigen Skifahrer am Göller waren.