10.7.08: Malans / Älplibahn / Vilan
Naja, gestern spontaner Nachmittagsausflug. Bei solch schönem Wetter und hohen Temperaturen ist es immer wieder einladend, in die Berge zu gehen. Oberhalb des Dorfes Malans im Churer Rheintal führt die sogenannte „Älplibahn“ die Touristen kompromisslos hinauf, quasi in den Felsen hinein. Dank der grossen Höhendifferenz erreicht man einfach und schnell eine aussichtsreiche und abkühlende Höhe.
Die Bahn wurde ursprünglich im 2. Weltkrieg gebaut, um die Versorgung der stationierten Truppen mit Nahrung und Munition zu vereinfachen. Danach wurde sie touristisch weiter betrieben und 1982 von BMF umgebaut. 1989 erfolgte der Ausbau zu einer Doppelkabinenbahn mit je 2 Gondeln à 4 Personen. Das Ganze wird heute von einer Genossenschaft und einem Verein getragen.
Talstation
Stütze Nr.1
Gondelpaar auf Talfahrt
gut zu sehen, wie die Bahn häufig nur knapp über den Boden donnert
Bahn hat je 1 Trag- und Zugseil
oberster Abschnitt: Bahn macht 1200 Höhenmeter auf etwa 3.5 Kilometern Länge, Fahrzeit 14 Minuten
Bergstation auf 1801 NN
mit 32 p/h ein wahres Kapazitätsmonster
Seilbahnfahren war nicht das Einzige, was ich hier tun wollte, also folgte ich dem Wanderweg und bog nach 5 Minuten ab zum steilen Bergweg zum Vilan. Nach einsamen Weiden öffnete sich die Szenerie, der Trampelpfad führte über den Kamm hinauf zum Gipfel, der mit 2376 m.ü.M. über dem Rheintal thront.
während Aufstieg
Flora und ...
... Fauna
Gipfelpanorama
für den Winter: Skiständer
Sowohl während dem Auf- als auf dem Abstieg beeilte ich mich, beides zusammen in 100 Minuten, denn ich wollte keineswegs die fahrplanmässig letzte Talfahrt um 17:00 verpassen. Allerdings läuft das hier noch etwas anders: Wegen der bescheidenen Kapazität sind Wartezeiten unumgänglich, und so fährt die Bahn einfach bis alle Touristen wieder unten sind.
Bergstation im Mehrzweck-Design
Die Wartezeit verbringt man im Bergrestaurant, man kann ja nicht woanders hin. Wobei es bei der ausgesetzten Lage mehr dürfen als müssen ist, sofern man es nicht eilig hat. Ins Platzkartenzeitalter hat man es noch nicht ganz geschafft, der Angestellte machte jeweils seine Runde von Tisch zu Tisch, schrieb die Namen mehr oder weniger willkürlich in eine Tabelle und benachrichtigte die Gäste, wenn man für die Talabfahrt an der Reihe war. Reservationen wäre zwar telefonisch möglich, doch so ganz funktionieren tat es allem Anschein nach nicht.
Offenbar ergibt sich so bei schönem Wetter meist die Situation, dass die Bahn ununterbrochen fährt, die Kapazität voll ausgeschöpft wird, und gleichzeitig im Bergrestaurant ein steter Betrieb herrscht. Apropos „Angestellte“: Dies scheinen fast ausschliesslich pensionierte Vereinsmitglieder zu sein, die sich in ihrer Freizeit für dieses kleinen Flecken engagieren.
Um Sechs Uhr ging es dann doch noch mit dem zweitletzten Bähnli hinunter nach Malans. Insgesamt war der ganze Ausflug durchaus spannend und lohnenswert. Schön, dass es so was, fernab vom Einheitsbrei, noch gibt.