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Hannibal ante Portas... 3.4.09 ./reportagen-f8/hannibal-ante-portas-3-4-09-t1764.html |
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Autor: | Dachstein [ So, 05.04.2009, 16:27 ] |
Betreff des Beitrags: | Hannibal ante Portas... 3.4.09 |
Es gibt Dinge, die gehören getan. Alleine schon der Fortbildung wegen - so zumindest einer unsere Uniprofessoren. Das Unbekannte ist zu erforschen, zu dokumentieren und zu studieren. Nur so könne man lernen. Na was läge da nicht näher, das Ganze auch auf das Skifahren umzulegen, so wie es Starli uns schon jahrelang vormacht? Gut, ich habe noch lange nicht das durch, was Starli durch hat, aber gibt es da nicht in der Nähe so ein komisches Skigebiet, in welchem glatt 2 Einersesselbahnen existieren (von deinen eine zu Tode verurteilt ist und die Andere einen Dornröschenschlaf fristet) und ganz zufälligerweise noch so eine ganz komische Umlaufseilbahn das Dasein fristet, bis ihr in zwei Jahren auch der Gar ausgemacht wird? Genau - Sölden ist gemeint. Ein Skigebiet, das jedenfalls gar nicht zum Sommerschigedanken passt - dachte ich jedenfalls. Aber es ist ja unbekannt und diese Theorie gehört, wie es für einen ordentlichen Wissenschaftler wichtig ist, falsifiziert oder bestätigt. Also auf zur skitechnischen Forschungsreise zur Auffindung von zwei ESLs und einer DUB. Begonnen hat der Tag wie jeder Andere auch - mit dem Aufstehen (was das übelste am ganzen Tag war). Der Wecker ist einfach ein Unding und ich möchte ihn jedes Mal zum Fenster rausschmeißen... Draußen ist es verdächtig dunkel - über Innsbruck liegt eine Wolkendecke - kein ideales Skiwetter also - ich beschließe die Lage um 9 nochmal eingehend zu sondieren und lege mich wieder ins Bett - es ist 7: 31. Der Wecker ist auf 9 Uhr gestellt - einschlafen kann ich nicht mehr und so beschließe ich meinen Rechner hoch zufahren und mir die Panoaramkameras anzuschauen. Das Hochfahren geht im Halbschlaf recht gut, das Auffinden der richtigen Homepage gestaltet sich wegen Müdigkeit etwas schwerer - dann kommen die Kameras - oben ist es sonnig! Diese Erkenntniss ist besser wie jeder Kaffee - binnen 5 Minuten bin ich in der Skikluft (das Bett habe ich vergessen zu machen - was angeblich eh besser sein soll) - der Rucksack ist geschnappt, die Wohnung verlassen und schon sitze ich im Auto Richtung Sölden. Alan Parsons Projekt, Paul Simon und Eric Clapton halten mich bei Laune, während ich mein Forschungsfahrzeug durch das morgentliche Inntal steuere. Ötztal ist schnell erreicht, aber das Ötztal zieht sich wie ein Kaugummi. Unter Köfels muss erst ein querliegender Berg überwunden werden (hier liegt tatsächlich ein Berg quer - es ist der Bergsturz von Köfels!), bevor man sich im Längenfelder Becken wieder findet. Auch das ist halbwegs schnell durchquert (eher durchlängst ), bevor das Tal nochmal eng wird. Kurz vor Sölden wird das Tal wieder breiter. Ich steuere zielstrebig die Giggikochbahn an, es ist der erste Einstieg ins Gebiet. Aber surprise, surprise - i am not alone, und das schon ganz und gar nicht! Hochbetrieb an einem Wochentag - erster Kulturschock, nix mit alleine und so. Also stelle ich mein Fahrzeug am Parkplatz ab, schnall die Skischuhe zu und marschiere zur Kasse (die Regiocard ist ja leider nicht gültig!). An der Kasse komme ich schnell dran, es gibt keine Studentenermäßigung, also setze ich heute 42 Euros in den "Sand". Na gut, Ski aus dem Skiständer, und der zweite Kulturschock folgt zugleich, als ich um die Ecke zwecks Eroberung der Giggijoch EUB vorstoße. Da haben einige (viele) andere die Bahn schon erobert - sie stehen bis heraus an... Aber das Imperium schlägt zurück! Und so beginnt die Forschung nach dem ESL Hochsölden, der in etwa die gleiche Strecke wie die Giggijoch EUB bewältigt. Die Talstation müsste südlich der EUB liegen - ich setze meinen Weg dorthin fort und lande zwar vor einen Ausgang, aber keineswegs vor einen Eingang zu dem Ding. Auf der anderen Seite heißt es - nur da steht ein Haus??? Ach, da gibt es einen Durchgang; schaut zwar eher nach Garage oder Liferanteneinfahrt aus, aber was soll's, und siehe da der Versuch ist von Erfolgt gekrönt, ich lande beim Eingang des ESL Hochsölden, der absolut versteckt liegt. Nur mit Skianschanllen ist nichts - überall Beton. Also muss man wohl die Schi quer zur Fahrtrichtung transportieren... KULT pur - hatte ich in Sölden nicht erwartet. Also aufgesessen und los geht es. Neben kultig ist das Teil auch lang - sehr lang, man überwindet gut einen Kilometer an Höhe. Nur die Skihaltung während des Fotografierens ist etwas schwer. Ich hatte sowas noch nie gemacht und muss aufpassen, dass meine sieben Sachen nicht in der Lifttrasse landen. ^^ Dies wäre die unkultige, modernere Variante gewesen - die Giggijochbahn. Aber hier hätte ich anstehen müssen. Und das wollte ich nun wieder nicht und so komme ich in den Genuss des ESLs. ^^ Nochmals die Giggijochbahn vor dem Panorama des Ventertals. Da hinten muss irgendwo noch so ein ESL stehen, welcher heuer platt gemacht werden soll - ein must have also. Der wird mitgenommen, koste es, was es wolle (hauptsächlich Zeit also). ^^ Gestatten - Dachstein mein Name, ich sitze hier irgendwo zwischen Sölden und Hochsölden und die Bahn will kein Ende nehmen. Daher spiele ich gerade mit meiner Kamera herum. Das Ergebnis kann hier bestaunt werden. ^^ Doch, das Ding hat ein Ende - man glaubt es kaum. Es dürfte jedenfalls der längste, noch existierende ESL in Österreich sein. Fußraster sucht man vergebens, die Kette tut es auch. Und enden tut das Teil nicht an der Piste, sondern irgendwo in Hochsölden - man muss zur Piste laufen! KULT pur! Nicht High Tech Skigebiet also! ^^ Schaut irgendwie italienisch aus oder habe ich etwa tatsächlich die Grenze schon passiert? Einfach schön, wie der ESL die parkenden Autos "überfährt". So was kenne ich nur aus Italien. Schön, so was in Österreich zu finden. ^^ Aber dann das konträre Bild - ein Kulturschock! Vorne die neue 8er Giggijoch (wozu diese Bahn existiert ergründet sich mir nicht), dahinter die beiden 4er Hainbachkar und Silberbrünnl - Parallelanlagen übrigens, die noch von der 6er Langegg übertront werden - dahinter versteckt sich noch die 4er Gampe (welches Gebiet hat so eine Bahn eigentlich nicht? ), auf der anderen Seite gibt es noch die 4er Roßkripl. 6 Anlagen an ein und demselben Hang. Schauder! Vor allem in der Hochsaison. ^^ Hinter der 8er tut sich jedenfalls schon das Fernziel auf - der Gaislachkogl mit der grenzgenialen DUB, die vom Seilbahngenie Bernd Meindl ersonnen wurde. Da will ich hin, so schnell wie möglich! ^^ Zwischen den Pistenautobahnen tut sich tatsächlich noch ein unpräparierter Abschnitt auf - das Wunder vom Giggijoch, oder einfach nur übersehen von den Fahrern der Pistengeräte? ^^ Die Musik passt zur Bahn - Orange Blossom Special - aber damit gar nicht zur Umgebung. Ich hatte eher Apres Skimusik erwartet. Doch die sollte später kommen. Mit all ihren Tücken (Treibmenschenansamlungen und dergleichen - Vorsicht, da kann man versumpfen ). ^^ Hier noch die "Errungenschaft" von heuer von oben.... Weg hier! ^^ Mit der Haibbachkar 4er geht es rauf, um dann zur 4er Gampe zu gelangen, die ich mitnehme - wenigstens mal damit gefahren. Die Anlage ist wenigstens noch eine schöne KSB, ohne viel Plastik... Über die Stabelebahn komme ich endlich zu ihr... ^^... zur Meindelschen Doppeleinseilumlaufbahn, ihres Zeichens Vorläufer des Funitels, mit insgesamt 1200 Seilrollen haben die Bahnangestellten einiges zu tun. Ist übrigens die einzige Bahn, die 2 Spleiße hat - das musste die Behörde wegen der irren Förderseillänge zugestehen, sonst wäre die Konstruktion nicht möglich gewesen. ^^ Und schon geht rauf auf den ersten 3000er des Tages. Die Spannfelder sind irre, die Stützen teilweise von der PB übernommen, ebenso wie die Stationsbauten - man kann die PB Stationen noch erkennen. ^^ Die Zahl der Seilrollen ist Legion! Noch einmal das Wort Seilrolle erwähnt, und ich habe sie um eine vermehrt (frei nach Friedrich Torberg). Als Bahnbediensteter würden mir solche Gedanken kommen.... ^^ Einfach in die Pendelbahnstationseinfahrt wurde die Fördereinheit der Bahn hineingepflanzt. Eleganz, grazil und doch nüchtern wirkt das Ganze. Technik in Reinkultur - und sie ist einzigartig! ^^ Kabine auf der Talfahrt. In der oberen Sektion fahren 10 Kabinen, der Rest befindet sich in der unteren Sektion, die nur durch den gemeinsamen Bahnhof verbunden sind - Durchfahrbetrieb unmöglich, aber das Seil läuft durch! ^^ Hier hat der Meier in mir zugeschlagen - es ging sich so schön aus. Allerdings gelingen mir solche Aufnahmen zu selten. wärend sie Herr Meier fast bei jedem Ausflug herzaubert.... Wie er das bloß macht? Egal, ich freu mich jedenfalls über die gelungene Aufnahme. ^^ Und steil ist die Bahn auch noch... ^^ Blick rüber zum Giggijoch - der beschiedenen Seite von Sölden. Das was ihr fehlt, hat der Gaislachkogl! Steile Pisten mit wenig betrieb und die DUB ais Draufgabe - was will man mehr? ^^ Ein letzter Blick zur grenzgenialen Einfahrtsstütze der DUB Gaislachkogl II. ^^ Verglichen zum Arlberg hat es hier nicht viel Schnee - der Gaislachkoglbahn ist das egal, sie strebt unbeirrt ihrem Ziel entgegen. ^^ Und hier wieder was lustiges - die Heidebahn - mit Betonstützen, die noch von der Vorgängeranlage, einer DSB stammen und übernommen wurden - so trifft higttech alte Technik. Finde ich cool, das so zu lösen. ^^ Zwischenzeitlich erhasche ich einen Blick auf Sölden und das Ötztal. ^^ Und weil es so schön ist, noch ein Bild von der DUB. Man beachte, es sind LWI Gondeln - damals war das keine Selbstverständlichkeit. Eine Pionieranlage also in mehreren Beziehungen. ^^ Hier noch der obere Teil der zweiten Sektion - man beachte die Spannfelder der Anlage! Auch hier wurde eine Pionierleistung erbracht! ^^ In der anderen Blickrichtung steht eine Stütze - imposantes Bauwerk und viel filigraner als die Bauwerke eines Funitels. Schade, dass sich diese Bauart nicht durchgesetzt hat. ^^ Auch in Sachen Bodenabstand wurde Pionierarbeit geleistet - viele Umlaufbahnen waren früher bodennah trassiert, hier wurde die Tradition gebrochen - ein Grund dafür ist, dass die Bahn die Schneise der alten PB mitverwenden musste. Somit blieb nichts anderes über, als höher als normal zu bauen. ^^ Gondel beim Verlassen der Mittelstation Richtung Tal. Ich werde gleiches tun und mich Richtung Tal begeben. Aber mit etlichen Film- und Fotopausen. ^^ Tunnelblick... ^^ Nach der Auffahrt zur Mittelstation ging es weiter Richtung Gletscher. Hier der Blick aus der 6er Langegg zum Rettenbachferner. Mittels Golden Gate ist man gleich mal dort. Eine Sesselbahn und eine Gondelbahn, und schon steht man am rettenbachferner. ^^ Beweisfoto! Der Pistenplan stimmt nicht, die neue Piste im Rettenbachtal endet an der Seekoglbahn. Im Hintergrund die Schwarze Schneid und die Pisten am Rettenbachferner. Dort gab es noch Pulver - leider jedoch in Haufenform, was das Carven etwas schwieriger machte. ^^ Und hier die Piste im Detail - sehr Ziehwegmäßig aber nett zu Fahren, wenn es keinen Bremsschnee hat. Den hatte ich aber. Skaten war angesagt.... Ich hatte jedenfalls Glück, kurz nach meinem Einfahren in die Piste wurde selbige aufgrund von Nassschnee - Lawinen vorsorglich gesperrt, die Rückfahrt hätte ich somit mittels der 8er EUB antreten müssen, was ich nun doch nicht wollte. Nach der Runde über die beiden Gletscher, die Skitechnisch imo. nicht viel hergeben, dafür aber fotogen sind, ging es rüber zum Innerwald ESL. Hier jedenfalls noch die Sektion II der Schwarzen Schneid mit der Monsterstütze, die gar nicht so Monster ist, wie manche tun. Pezid und Mittelbergbahn kommen mir spektakulärer vor. Das Spannfeld ist jedoch wirklich von der Marke Monster und macht so mancher Pendelbahn Konkurrenz. ^^ Tiefblicke... Sölden war meines Wissens der erste Betrieb, der auf derartige Aussichtspunkte gesetzt hat - eine Idee, die ich nicht schlecht finde, zumal so die Besucherströme in gewisse Bahnen gelenkt werden und auch die Stöckelschuhtouristen zu einer passablen Aussicht kommen, ohne dabei gefährliche Turnübungen vollziehen zu müssen. ^^ Mit einem Pistenbully verparkte Bushaltestelle - der Abschleppdienst wird sich da wohl die Zähne ausbeißen. Oder ist der Kässbohrer der Ersatz für einen Setra Bus von selbiger Marke? ^^ Das Gebirge des Ötztal Stubai Kriatsllins ist - wie sollte es auch anders sein, verdammt schroff - wir sind über 3000 Meter hoch und können fast in Augenhöhe das Ergebnis der Kontinent - Kontinent Kollision de Afrikanischen und Europäischen Platte bewundern - die Alpen. ^^ Hannibal ante Portas.... Alle Jahre wieder - wie Weihnachten gibt es am Gletscher das Spektakel um die Alpenüberquerung von Hannibal, bei welcher sich nebenbei herausgestellt hat, dass Elefanten nicht temperaturwechselbeständig sind, kurzum, denen ist es zu kalt geworden. Eventuell hätte er, da behaart, doch auf Mammuts zurückgreifen sollen (welche aber offensichtlich nicht seitens seines Kriegsgeräteaussatter nicht lieferbar waren.... ). Hier haben wir jedenfalls so einen "Elefanten" (ist schon eine neuere Gattung ), der sich mühevoll seinen Weg durch den Schnee kämpft. ^^ Elefantenspuren? Dahinter jedenfalls die Talstation der 8er EUB Schwarze Schneid, jene Bahn, die bereits zwei Unfälle zu verzeichnet hatte: einmal hatte eie zur Bahn gehörige Leitung sich in einer talfahrenden Klemme verfangen und die Gondel zum Absturz gebracht, beim zweiten Mal stürzte ein Betonkübel auf die Bahn - dieser Zwischenfall hat leider Menschenleben gefordert, zu deren Gedenken es eine Gedenkstätte gibt. ^^ Bein näheren Hinsehen entpuppen sich die Elefantenspuren eher als Bauwerk der Karthager - die offensichtlich wirklich mal am Gletscher waren und uns hier diese Pyramide hinterließen. Da irgendwann den Verantwortlichen die Hannibal ante Gletscher Geschichte zu abgedroschen wurde, überlegten sie sich was neues - zur Abwechslung gab es Mars Attacs am Gletscher, mitsamt Ufo und Zillertalbahn! Dafür wurde eigens eine Dampflok und ein Personenwagen auf den Gletscher gebracht und etliche Hundert Meter Gleis fliegend verlegt - das Gleis wurde vom Streckenabschnitt Mariazell - Gußwerk abgetragen. Allerdings gestaltete es sich schwierig, eine Dampflok auf 3000 Meter zu betrieben - zumal Wasser bei 0 Grad Celsius einen Phasenübergang beschreibt, von flüssig zu fest, somit musste die Lok halbwegs warm gehalten werden, um Vereisung zu verhindern. ^^ Die 8er EUB Gletscherexpress stellt die Verbindung vom Giggijoch zum Rettenbachferner her - sie besitzt keine eigene Abfahrt und ist nur als Verbindungsbahn gedacht. Daher wird die Bahn in beide Richtungen benützt, wenn das Rettenbachtal gesperrt ist. Aufgrund der lawinenexponierten Lage hat diese EUB eine Bergebahn. ^^ Bei der Abfahrt vom Rettenbachferner blicke ich immer wieder den Hang hinauf. Hier herrscht Idealfirn - leider nimmt die Lawinengefahr immer mehr zu, sodass ich es hier unterlasse, den Hang zu befahren. Beim nächsten Mal braucht man auch noch was zu tun, oder? ^^ Gemütlich cruise ich hinunter nach Sölden. Hier ein Blick auf das Ortszentum mit der Kirche - die schon lange nicht mehr von Bauernhäusern und Stadeln umringt ist - sie wurden im Zuge des 20. Jahrhunderts sukzessive durch Hotels und Gasthöfe ersetzt. ^^ Kommen wir nun zum eigentlichen Highligt - dem ESL Innerwald. Dieses Liftfossil ist nicht viel länger als ein Steinwurf und verbindet Sölden (Tal) mit Innerwald - einer kleinen Anhöhe, wo sich 2 Kurzbügler befinden. Leider wird diese Bahn heuer ersatzlos abgetragen... ^^ Modern ist an der Bahn gar nichts - keine Elektronik, kein unnötiger Schnick Schnack - gebaut für die Ewigkeit - nur die Behörde sieht es vermutlich etwas anders - bald ist hier Schluss mit der ESL Gemütlichkeit. Schade eigentlich. ^^ Da es bereits halb Vier ist, begebe ich mich mittels Gaislachkoglbahn und Langeggbahn auf das Giggijoch. Dort ist die Hölle los und ich beschließe, stat der Talabfahrt mit den Ski den Lift zu nehmen - eh klar, den ESL. Daher fahre ich ninüber nach Hochsölen, schnalle ab, gehe durch die Hotelstadt zum Lift. Andrang Fehlanzeige, schnell findet sich ein Sesel für mich - und hinunter geht es. Mehrfach wird die Straße nach Hochsölden gequert - was dem Ganzen einen italienischen Touch gibt. Der Lift hat übrigens eine Mittagspause! Also nicht wundern, wenn man zu Mittag vor verschlossenen Türen steht. ^^ Stütze um Stütze geht es langsam tiefer, ganz gemütlich. Irgendwann, es ist knapp nach 4 treffe ich im Tal ein. Also habe ich Sölden doch noch geschafft... Was ist mein Fazit zu dem Gebiet? Prinzipliell möchte ich es so sagen: es ist für jeden was dabei - der Sommerschiuser wird sich vermutlich von den beiden ESLs und der DUB angezogen fühlen, der Otto Normalo eher vom Gletscher und Giggijoch. Gerade letztere Zwei sind aber imo. ein Verhau. Hier fahren viel zu viele Leute, bedingt durch die hohe Förderkapazität der ganzen Anlagen. Gaislachkogl ist hingegen ein nettes Eck im Gebiet, wo nicht allzu viele Leute unterwegs waren. Hier finden sich die interessantesten Lifte und Pisten im Gebiet. So, ganz fertig habe ich noch nicht - der eine oder andere wird die beiden Videos der Gaislachkoglbahn schon entdeckt haben: Sektion 1 Sektion 2 Aber das ist noch nicht alles: hier habe ich als Bonusmaterial noch die beiden ESLs für euch gefilmt! Hochsölden Innerwald. Viel Spaß mit den beiden Doublefeaturs! Ich habe außerdem versucht, die Fotoflut in geeignete Bahnen zu lenken, was gar nicht mal so einfach war. ich hoffe, dass es mir halbwegs gelungen ist. MFG Dachstein |
Autor: | pancugolo [ So, 05.04.2009, 20:13 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hannibal ante Portas... 3.4.09 |
Schöner Bericht! Ich war das letzte Mal vor 2 Jahren dort. Der ESL nach Hochsölden ist natürlich Kult und auch sehr praktisch, da man, ganz im Gegensatz zur EUB, dort nie anstehen muss. Am Gigijoch gibt´s i.d.R. auch eine brauchbare Buckelpiste, dazu bietet Sölden noch zwei brauchbare Freeride-Routen (Gaislachkogl vorne runter, Schwarze Schneid). Die Höhenunterschiede sind beträchtlich (knapp 1.900 Meter von ganz oben nach ganz unten, nirgendwo in Österreich gibt es mehr), große Höhenlage (bis auf 3.250m), fast 150 km Piste. Trotz all der statisch positiven Daten: Ich kann mich mit dem Gebiet irgendwie nicht anfreunden. Warum genau, weiß ich auch nicht. Auf jeden Fall finde ich den Talort Sölden ganz schrecklich. Las Vegas in den Alpen. |
Autor: | firngleiter [ So, 05.04.2009, 21:47 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hannibal ante Portas... 3.4.09 |
dachstein schrieb: Gestatten - Dachstein mein Name, ich sitze hier irgendwo zwischen Sölden und Hochsölden und die Bahn will kein Ende nehmen. Daher spiele ich gerade mit meiner Kamera herum. Das Ergebnis kann hier bestaunt werden. also die filigrane bahn und dein zierliche figur, ein kunstwerk moderner photokunst! der esl ist kult! (dachstein sowieso) zu den 1.900 hm und nirgendwo in österreich gibt es mehr. ist das wirklich so? ich weiß nicht ob das (viewtopic.php?f=8&t=1031) gilt? |
Autor: | gernot [ Mo, 06.04.2009, 12:00 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hannibal ante Portas... 3.4.09 |
bin immer wieder auf's neue überrascht wie wenig schnee es im ötztal (so gut wie immer) hat. sölden liegt ja doch auf knapp 1400m seehöhe und ist mehr oder weniger schon schneefrei |
Autor: | pancugolo [ Mo, 06.04.2009, 12:16 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hannibal ante Portas... 3.4.09 |
firngleiter hat geschrieben: ...zu den 1.900 hm und nirgendwo in österreich gibt es mehr. ist das wirklich so? ich weiß nicht ob das (viewtopic.php?f=8&t=1031) gilt? Natürlich gilt das. Aber bei Pisten, die durchgängig mit Aufstiegsanlagen erschlossen sind (d.h. ohne Bus-Transfer o.ä.) ist Sölden mit knapp 1.900m Höhendifferenz "Top of Austria". gernot hat geschrieben: bin immer wieder auf's neue überrascht wie wenig schnee es im ötztal (so gut wie immer) hat. sölden liegt ja doch auf knapp 1400m seehöhe und ist mehr oder weniger schon schneefrei Das müsste an der inneralpinen Trockenlage liegen (Richtig, Helmut?) |
Autor: | gerrit [ Mo, 06.04.2009, 14:58 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hannibal ante Portas... 3.4.09 |
sehr amüsanter Bericht! Und jedenfalls treffend. Hab vor Jahren mal eine Woche in Höchsölden verbracht um das Gebiet abzuhaken, war durchaus nett, vor allem der Tag mit dem Bergführer, als er uns inrgendeine hintenrum Variante am Gaislachkogel geführt hat. |
Autor: | Dachstein [ Mo, 06.04.2009, 16:32 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hannibal ante Portas... 3.4.09 |
pancugolo hat geschrieben: Das müsste an der inneralpinen Trockenlage liegen (Richtig, Helmut?) Ita est (wenn wir schon etwas Latein hier haben). Der Vinschgau ist nicht weit weg und der ist bekanntlich das trockenste Gebiet der Alpen. Am Arlberg schaut es da immer etwas anders aus. MFG Dachstein |
Autor: | starli [ Mo, 06.04.2009, 21:29 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hannibal ante Portas... 3.4.09 |
ESL Hochsölden: Sei froh, dass du die Skier nicht anziehen musstest, bei 2km wären dir die Beine abgefallen :) Ansonsten würd ich den Lift nicht als Zubringer ins Skigebiet sehen sondern eher als Verbindung zu Hochsölden. Insofern ist es mir schon irgendwie unverständlich, warum sich der so lang hält - anscheinend hängen die Söldener dran, oder es hat einen Fluch drauf, wenn man ihn abreißen würde würde die anderen Lifte auch umfallen und die Gesellschaft bankrott gehen :) Zitat: An der Kasse komme ich schnell dran, es gibt keine Studentenermäßigung, also setze ich heute 42 Euros in den "Sand" Hm, hast du denn keinen Hauptwohnsitz in Tirol gemeldet? Dann hättest wenigstens 'nen Seniorentarif bekommen.. Was ich von den Orange-Bubbles halten soll, weiß ich noch nicht. Einerseits bin ich ja ein Fan von bunten Liften und vermisse die farbigen Stützen und die bunten Eiergondeln - insofern find ich diesen orangenen Touch in der Landschaft durchaus nett .. noch netter wäre es, wenn nur die halbe Anzahl an FBM drin wäre und die Dinger etwas kleiner wären .-) |
Autor: | Dachstein [ Mo, 06.04.2009, 21:44 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hannibal ante Portas... 3.4.09 |
Tja, noch habe ich keinen Hauptwohnsitz in Tirol - ist aber nur mehr eine Frage der Zeit. Angeblich soll ja auch mit dem ESL 2010 Schluss sein. Ob er nochmal verlängert wird, steht in den Sternen. MFG Dachstein |
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