...das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das reimt sich ja sogar...
Es war einmal (so fängt bekanntlich jedes Märchen an), da lief ein Chat im ICQ, wobei mich Tribal fragte, ob ich nicht einmal Lust hätte, die Skiregion von Kitzbühel kennen zulernen. Meine lapidare Antwort war - Schaut aus wie Serfaus, nur niederer, Zeit hatte ich auch keine, ich schrieb gerade meine Bachelorarbeit (da ist Zeit Mangelware) und Lust hatte ich auch keine - da ich ja bekanntlicherweise Regiocard - ler bin. Also haben wir das ganze um ein Jahr verschoben.
Und just vor etwa 4 Wochen erinnerte mich Tribal, dieses Mal im MSN, an mein Gelöbnis, mit ihm Kitz unsicher zu machen. Nun was erwartete ich mir von diesem Skiort, in welchem die Russen ihre zweite Heimat gefunden haben, der Ort regelmäßig Schlagzeilen macht, egal, ob jetzt ein ehemaliger österreichischer Finanzminister ein Problem mit einem Ortskaiser oder ein namhafter Rennfahrer ein Problem mit der Streif hat. Man ist halt in den Medien und was in den Medien ist, meide ich grundsätzlich wie die Pest.
Aber wenigstens das Vorhandensein von mehreren Girak DSBs der älteren Generation, einer 3S sowie einer alten 6er EUB von DM lassen dann Kitzbühel doch interessant erscheinen. Da komme ich dann doch in einen Gewissenskonflikt.... Also was tun? Also gut, hinfahren und sich die Sache mal anschaun.
Tribal hatte über dessen Vater (Danke nochmal an dieser Stelle an ihn) eine günstige Übernachtungsmöglichkeit aufgetrieben, was die Sache doch für die Studentenbrieftasche erschwinglich macht. Und so bestieg ich am Donnerstag dem 12.3. abends mein Auto und begab mich mit all dem nützlichen und auch unnützlichen Krempel in Richtung Unterland. Auch ich habe wie Gerrit feststellen müssen, dass man, egal wie groß das Auto auch ist - es voll bekommt. Selbst einen Sattelschlepper wäre vermutlich kein größeres Problem. Weil das, was man nicht mit hat, braucht man immer (das muss wohl eine Art gottgegebenes Gesetz sein). Um 6 Uhr war dann Status 3 (Eintreffen am Einsatzort) erreicht, das Auspacken konnte beginnen und schließlich saßen wir am Kachelofen beisammen und haben uns über die mitgebrachte Skiliteratur unterhalten. Ein gemütlicher Abend also und die Vorfreude gipfelte, als ich den Pistenplan herauszog und den Schlachtplan vorstellte: wo sind die Schlachten, die geschlagen werden müssen? Na klar, die Giraks. Der Plan stand....
Um 12 ging es ins Bett - die Vorfreude war unermesslich, schließlich schneite es heftig und so erhofften wir einen Powderskitag vom feinsten. Doch als wir am Freitag den 13. aus dem Fenster blickten, war der Schnee bereits in Regen übergegangen... Dennoch - man kennt es vom Militär (oder vom Segeln): es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Also ging es los Richtung Fleckalmbahn. Doch für die gab es schlechtes Wetter, die war nämlich zu, und man schickte uns weiter nach Kirchberg zur Pengelsteinbahn. Auch dort aber war uns das Glück nicht hold - nur Pengelstein I und Hieslegg offen, der Rest wegen Wind geschlossen. 1:0 für das Wetter also - aber wir gaben uns nicht geschlagen und beschlossen, einen Vorstoß Rückwärts (frei nach Caesar in Asterix) zu machen und beschlossen, noch uns (dem Sommerschiuser, der normalerweise Krippenstein und Konsorten vorzieht) feindlich gesinnteres Territorium zu betreten - die Skiwelt
. Aber wir haben die (Wasser) - Schlacht geschlagen, auch wenn es manchmal in die falsche Richtung ging und wir das gesteckte Ziel nicht ganz erreichten.
Um wenigstens den Abend gemütlich ausklingen zu lassen, begaben wir uns nach St. Johann in Tirol, wo wir in einem sehr guten Restaurant gemeinsam mit Freunden den Tag revue passieren ließen. Nun ja - Fazit des Tages: ein Reinfall ins Wasser (oder in eine Sulzpiste), aber das Essen war (wie immer) vorzüglich. In Gedanken wurde der Schlachtplan umgestellt - so viel wie nur möglich kennen lernen bei gleichzeitiger Erkundung von möglichst vielen interessanten (Girak) - Anlagen. Operation Eierlegende Wollmilchsau konnte anlaufen.
Doch auch der nächste Morgen sollte zunächst eine Enttäuschung parat haben - Nebel hüllte unser Quartier ein. Na super, wieder nichts mit Sonne. Dennoch begaben wir uns möglichst früh zur Fleckalmbahn. Diese Bahn habe ich, wen wundert es, sofort ins Herz geschlossen, erinnert sie mich doch an meine erste EUB, die Hössbahn in Hinterstoder. Analog zu ihr hat sie ebenso die großen, senkrecht stehenden Seilscheiben und die Swobodagondeln. Leider lässt der Sound zu wünschen über, sie ist, da hier DM am Werke war, wesentlich leiser als die Hössbahn. Und so ging es durch den Nebel durch, eine undefinierbare Zeit lang, bis es plötzlich heller wurde - und siehe da...
^^...Durchbruch auf ganzer Linie! Wir sind über dem Nebel, es scheint die Sonne, und der Pulver abseits der Pisten ist unverspurt, gestern herrschte ja kein Fahrbetrieb. Immer weiter ging es der Sonne entgegen, nur harmlose Hochbewölkung trübte den Himmel über uns.
^^Und die Bahn ist verdammt lang. Auch bietet sie das typische Fahrgefühl einer alten EUB. Na gibt es was besseres? Nun gut, mit der Katrinbahn ist die Fleckalmbahn jetzt nicht zu vergleichen, dennoch handelt es sich um eine spektakuläre Anlage, die man in Österreich nicht allzu oft findet. Vor allem die letzten Stützen der Bahn (die gleichzeitig der Haken an der Bahn sind) haben etwas besonderes an sich.
^^ Gleich an der Bergstation wurde nach der ersten erreichbaren Girakanlage ausschau gehalten - Maierl III wäre in Reichweite, aber auch die 3er Jufenalm. Vorbei an der 6er KSB Sonnerast (der keine Beachtung geschenkt wurde - viel zu modern) ging es zur Talstation der Jufenalm 3er. Die schwarze Piste präsentierte sich in bestechender Form - dennoch ging es weiter zur 8er Steinbergkogel - schließlich musste das Programm von 2 Tagen in einen Tag gequetscht werden - für sowas sind dann KSBs sogar gut.
Mit Fotos werde ich euch aber sicher nicht quälen.
^^ Die 3er Jufenalm kommt gleich in der nähe der Steinbergkogelbahn raus - also noch geschwind ein Foto von der Technik der Jufenalmbahn gemacht, die nahezu einsam und verlassen vor sich hinsurrt - die Massen nehmen lieber die bequemere 8er KSB Steinbergkogel. Eigentlich schade - wo es doch eine Girak ist.
^^ Und schon ist die nächste Girak in Sicht - die 3er Kasereck. Sie hat sehr viel mit der Jufenalm gemein. Gleiche Bergstation, gleiche Sessel, gleicher Hersteller. Und so herrlich gemütlich. Auf dem Bild weiters zu erkennen die 4er KSB/B Pengelstein II (Girak Garaventa) und das Aushängeschild der Kitzbüheler Bergbahnen - die 3S aus dem Hause Doppelmayr. Auch wenn ich jetzt nicht der große DM Fan bin, die Bahn hat was und sie wird sicher einmal ein Seilbahnklassiker sein.
^^ Auf der gegenüberliegenden Seite grüßt nochmal die Ehrenbachhöhe (dahinter der Wilde Kaiser) mit den Stationen der Fleckalmbahn, der Sonnenrast- und Ehrenbachhöhebahn sowie Maierl II herüber. Eindeutig zu leitnerlastig, das Gebiet da drüben.
^^ Hier nochmal das Gipfeltreffen der 4 Anlagen, die Skiwelt habe ich weggezoomt.
Die 6er KSB/B Ehrenbachhöhe ersetzte übrigens eine 3er SB. Schade, hätte ich gerne erlebt.
^^ Offpist haben sich jedenfalls die ersten Skifahrer bereits vergnügt - wir haben uns, ob der Lawinenwarnstufe 4 nicht wirklich getraut, zumal ich nicht der beste Tiefschneefahrer bin und immer das Gefühl habe, in den nächsten Sekunden mit der Nase eine Furche durch den Schnee zu ziehen. Vielleicht ist meine Furcht ja unbegründet.
^^ Dennoch bieten die klaren Spuren der Tiefschneesüchtigen ein willkommenes Fotomotiv - soll ich denn sonst nur Seilbahnen fotografieren, denke ich mir und versuche, die Momente aus dem Sessellift möglichst gut einzufangen, was gar nicht so leicht ist, da sich selbst eine langsame, fixgeklemmte Anlage bewegt und sich somit der Bildausschnitt immer weiter bewegt und möglicherweise ein gutes Foto unmöglich macht.
^^ In diesen Momenten schwanke ich zwischen Vernunft und Leichtsinnigkeit hin und her - soll ich es wagen, oder doch nicht? Die Lawinenwarnstufe ist immer noch auf 4, Tendenz zu 5. Bei vielen Menschen sind leichtsinnig, ich bleibe jedoch auf der vernünftigen Seite - zu viel ist im Moment passiert - und ich habe keine Lust, unter den Schneemassen zu ersticken.
^^ Von Girak zu Doppelmayr - hier ist sie, die berühmte 3S von Kitzbühel. In Österreich gibt es eigentlich wenige herausragende Seilbahnen - Galzigbahn, Gletscherbus III, Ahornbahn, Gaislachkogelbahn zähle ich einfach mal dazu - hier habe ich jedenfalls noch eine Bahn für meine Liste der besonderen Bahnen - die 3S in Kitzbühel.
^^ Teilweise grobschlachtig wirkt die Konstruktion der Tragseilsättel, die Kabinen wirken in der Ferne wieder grazil und leuchten rot aus dem grüß - weißen Wald heraus - die andere Station ist kaum zu erkennen, man hat das Gefühl, die Gondeln fahren ins nirgendwo.
^^ In der Ferne eine Stütze, dahinter verschwinden die Gondeln in einen Graben und tauchen auf der anderen Talseite wieder auf. Wie Lampions im Fasching reiht sich eine Gondel nach der anderen am Seil und verbindet so, was seit Jahren zusammengehört, aber erst seit ein paar Jahren zusammengewachsen ist. Wie wohl die Stationen in 20 Jahren ausschauen werden? Welche Patina werden sie Stationen ansetzten? Wird das einmal eine Kultseilbahn? Fragen über Fragen gehen mir durch den Kopf - noch wirkt schließlich alles modern.
^^ Auch Richtung Zweitausender haben sich einige in den kniehohen Tiefschnee geworfen und ihre Spuren hinterlassen. Auch wir wagen eine Abfahrt, bleiben aber recht nahe bei der Piste - man weis ja nie...
^^ Irgendwo da drüben muss wohl Salzburg sein, denke ich mir, als ich bei der Bergstatiuon der 6er KSB Bärenbadkogel stehe. Tatsächlich, genau am Kamm vis à vis ist die Landesgrenze. Somit liegt nur ein marginaler Teil der Skidestination auf Salzburger Gebiet, aber genau deswegen gilt die SSSC.
^^ Die Hänge um die DSB Zweitausender sind ideal zum Offpistfahren - weit, genau die richtige Steigung und somit gutes Terrain zum Austoben - allzu schnell sind die Hänge aber auch dann verspurt. Vom Kind bis zum Opa, alle werfen sich hier in den Tiefschnee und versuchen ihr Glück, ein paar saubere Schwünge zu ziehen. Nicht alle schaffen es so, wie sie sich es erhoffen.
^^ Dieser Snowboarder hat jedenfalls sein Handwerk verstanden, als er diese Spur in den unberührten Tiefschnee gezaubert hat. Allzu gerne würde ich es ihm gleichtun, immer noch hindert mich der Gedanke an die Lawinenwarnstufe 4 daran, es zu wagen. Die geistige Barriere ist einfach zu groß und ich bin nicht der, der sich in unnötig großes Risiko begibt - ich bin allenfalls der, der Leute, die sich in derartiges Risiko begeben haben, herausholt...
^^ Aber auch das Zusehen macht Spaß - hie und da steckt es jemanden in den Schnee. Und auch hier schaffen es weider Leute, schöne Spuren in den Schnee zu zaubern...
^^ Eigentlich sollte ich dieses Bild als Werbefoto verkaufen.
^^ Aufgrund dieser vielen Eindrücke gestaltet sich die Fahrt mit der DSB Zweitausender (die mich unweigerlich an die alte Hössbahn II erinnert) recht kurzweilig. Unten geht es gleich mal steil rauf, dann wird die Sache wieder flacher und man kann die Blicke Richtung Resterhöhe und Hartkaser schweifen lassen - immer die Hohen Tauern im Hintergrund. Heiligenblut müsste da gleich mal wo um die Ecke sein.
^^ Dreht man sich indes um, fällt der Blick auf das Kitzbüheler Horn. Auch dieses Skigebiet hatten wir uns vorgenommen, es ist aber dem Schlechtwetter zum Opfer gefallen. Schade eigentlich, da oben gäbe es auch noch was, was einen Girakfreak interessieren würde, und dazu noch eine Pendelbahn....
^^ Die Resterhöhe ist in Sicht - und gleich dahinter der Großvenediger. Ich meine, es gibt kaum ein so niedrig gelegenes Skigebiet, dass einen dermaßen grandiosen Ausblick auf ein Hochgebirge gewährt, wie Kitzbühel. Selbst steht man auf Grasbergen, während vis à vis auf der anderen Talseite die schroffen Felsen der Tauern aus dem Tal emporwachsen.
^^ Auf der Resterhöhe ist der Schnee windverfrachtet, das Tiefschneefahren wird dadurch vermutlich nicht angenehmer, aber es ergeben sich wieder nette Fotomöglichkeiten, die ich gerne nutze. Schließlich sind es auch diese kleinen Dinge, die einen Skitag prägen und somit ein Gebiet gut oder schlecht in Erinnerung halten.
^^ Ein Foto von der Girak DSB sei mir vergönnt euch zu zeigen. Herrlich, wie in alten Zeiten klappern die Niederhalter, quietschen die Rollengummies, so wie es einmal auf der Höss war. Das habe ich lange nicht mehr erlebt, jetzt nehme ich die Geräusche um so intensiver wahr. Die Erinnerungen an meine Kindheit kommen wieder hoch: die komische Stütze auf den Hutterer Böden, die Seitwärtsschließbügel, das lange Anstehen den Hügel hinauf, die alten grauen Skidataautomaten mit den Roten und Grünen Dübellichtern (die jedenfalls, die die Magnetkarte immer so ausgespuckt hat, dass sie durch das Skizip immer ins Gesicht flog) und der Liftwart, der immer die Bahn langsamer geschalten hat, damit Kleindachstein ohne Probleme auf den Sessel kommt.
^^ Vom Tal sieht die Bahn übrigens so aus. Schön, dass es sowas noch gibt - am liebsten hätte ich so eine Bahn in einem Technikmuseum erhalten - ob mein Wunsch vielleicht doch in Erfüllung gehen wird? Tribal reißt mich jedoch wieder aus meinen Träumen in die Realität zurück... Weiter geht es.
^^ Unter den steil abfallenden Flanken des Kl. Rettenstein geht es wieder zurück zur 3S - wir haben ja noch ein Rendezvous mit anderen Girakanlagen - und wir wollen nicht auf uns warten lassen, zu viel gibt es noch zu entdecken.
^^ Ja, auch so was gibt es noch, einen Schlepper, sogar mit Kurve: Gauxjoch heißt das Ding, was elend flach ist und so manchen Snowboarder vor Probleme stellt, denn die Trasse hängt manchmal zur Seite... Das Talseil hat übrigens schräge Rollen als Ablenkung.
^^ Und schon sind wir wieder am Pengelstein - früher hieß es Postauto nehmen, heute nimmt man eine der roten Kabinen, die einen bequem über den Graben bringen. Irgendwie wäre es cool gewesen, mit einem alten Steyr oder einem Saurer von Jochberg nach Kitzbühel zu fahren, die Zeiten sind aber endgültig vorbei.
^^ Hier noch ein weiterer Grund, warum wir auf den Pengelstein zurückgekehrt sind: die Girak KSB Hieslegg - mit alten Sesseln. Eine richtige heavy metal Bahn wie sie im Buche steht. Seilbahntechnik in österreichischer Hochkultur nenne ich sowas - schade, dass es von diesen Bahnen so wenige gibt, dafür aber viel zu viele Uni Gs und dergleichen.
^^ Gleich nebenan, das Skigebiet Westendorf mit der Fleiding. Im Moment so nahe, aber doch noch unerreichbar, es sei denn, man nimmt den Skibus. Nächstes Jahr soll ja die Bahn kommen, die noch fehlt. Stellt sich jedoch eine Frage: Wie wird dann das neue Großraumskigebiet heißen? Skiwelt Kitzbühel oder doch Kitzbüheler Skiwelt? Oder gar ganz anders?
^^ Schwenkt man seine Blicke nach Rechts, so sieht man wieder die Ehrenbachhöhe. Die Station der alten Fleckalmbahn thront richtig auf der Anhöhe, sie wirkt etwas klobig, macht sich aber nicht schlecht im Vergleich zu den benachbarten Kompaktstationen aus Südtirol. Auch immer wieder beeindruckend ist die Stützenkette vor der Bergstation der 6er EUB. Warum die Station so hoch ist? Ganz einfach, die Bahn hat einen Kellerbahnhof!
^^ Auch im Bereich der Pengelstein II 4er KSB (eine Girak Garaventa MCS Anlage) haben sich die Offpistfahrer ausgetobt. Auch hier können schöne Spuren eingefangen werden. Die Bahn mit ihren MCS Stationen sticht irgendwie heraus. Uni G und Uni gibt es gar nicht so viele, Leitner Kompaktstationen mehr, Girak gibt es zu Hauf, aber die MCS sind einzigartig im Gebiet Es gibt nur 2.
^^ Nun soll es Richtung Klassiker gehen: der Streif! Diese Piste zieht uns magisch an, wird doch auf ihr jedes Jahr DIE Abfahrt der Abfahrten gefahren - das Hahnenkammrennen. Um Richtung Hahnenkamm zu gelangen, müssen wir zur 4er Silberstube, eh klar, Girak. Davor noch schnell ein Foto von der 3er Kasereck, ebenfalls eine klassische Girak Anlage.
^^ Dreht man sich um, sieht man wieder den Pengelstein mit der MSC Station der 4er KSB Pengelstein II. Irgendwie habe ich bei dem Ausblick ob der baumfreien Hänge das Gefühl gehabt, über 2000 Meter hoch zu sein, die schroffen Berge im Hintergrund tuen dazu ihr Übriges. Irrtum, wir sind hier auf gerade mal 1900 Meter Seehöhe. Kitz ist halt nieder, aber nicht minder schön deswegen, auch wenn der Schnee etwas schneller weich wird.
^^ Vis à vis, das Kitzbühler Horn. Es kommt mir irgendwie wie der Rendl vor; nahe, aber mit den Ski schwer zu erreichen. Skibus ist leider nötig, zu gerne würde ich aber einmal die Girak Anlagen da oben kennenlernen - bis 1991 gab es ja außerdem noch die kultige Girak ZUB mit den Schlaghebelklemmen - eine Gondel steht im Bergbahnmuseum von Kitzbühel am Hahnenkamm. Falls wer in der Nähe ist, rauf fahren und unbedingt anschauen - es lohnt sich.
^^ Und da hätten wir ihn schon, den Hahnenkamm. Das Stationsgebäude stammt noch aus der Pendelbahn Ära und wurde für die Girak 6er EUB adaptiert. Dort befindet sich auch das Bergbahnmuseum. Auch steht dort heraußen einen alter Wagen der Hahnenkammpendelbahn herum, der andere Wagen hängt im Tal an der Station der Hahenkammbahn.
^^ Von der Streif sieht man schön auf Kitzbühel. Hier stehen wir an der Hausbergkante und staunen, wie steil das Gelände dort ist. Wie man da gerade runterfahren kann, und dann auch noch so kontrolliert, dass man die Querfahrt zum Zielsprung erwischt. Gut, der Fangzaun hat einiges zu tun gehabt in den letzten Jahren, und auch sonst ist die Streif nicht gerade ungefährlich, die Zahl derer, die von dieser Piste abgeworfen wurden, ist vermutlich Legion.
^^ Von Balkon zu Balkon mit der Gondelbahn? Mit nichten, die Hahnenkammbahn führt anfangs durch die Gärten der Anrainer. Irgendwie lustig, über das Privateigentum fremder Leute zu fliegen. Aber dann wird die Sache im wahrsten Sinne eines wortes steil, so steil, dass bei der ersten Pendelbahn sogar eine Niederhalterstütze eingebaut wurde.
^^ Und so schaut das Ganze aus der Gondel aus. Sehr flach...
^^...aber dann, wird die Sache steiler, und steiler, und steiler, und zwar so steil, dass wir uns fragen, wie man die Gondeln im Falle eines Falles zu Fuß erreicht. Da muss man ordentlich kraxeln, vereinzelt sind im Gelände Leitern zu sehen. Das will mal was heißen. Und dabei sind wir in den Grasbergen unterwegs, und nicht im Hochgebirge. Fast jede Gondel trägt einen Namen - und zwar von Rennläufer, die in Kitzbühel gewonnen haben. So sind auch Namen drauf, die wir nicht kennen.
^^ Die Kirche zu Kitzbühel, ein stattlicher Sakralbau, deren Größe erst deutlich wird, wenn man davor steht. Da sind einige Krichen in Städten kleiner.
^^ Die Fleckalmbahn und der Wilde Kaiser. Hier sehr schön zu sehen: die imposante Stützenkombination vor der Bergstation - es scheint, als wäre das ein klassisches Kitzbühelfoto.
^^ Zum Abschluss noch mein Lieblingsbild: der Gondelsalat der Fleckalmbahn. Viele Gondeln Tragen Flaggen von Ländern - so gibt es eine Afghanistan Gondel, oder eine Lettlandgondel, oder eine Litauengondel, oder - oder - oder. Nette Idee, wie ich finde.
Nun ja, das war mein kleiner Streifzug durch Kitzbühel, ein Gebiet, das für dieses Forum eher untypisch sein dürfte. Jedoch musste ich meine ursprüngliche Meinung relativieren: Kitzbühel ist fahrenswert - und zwar in allen Beziehungen: es gibt Tiefschneehänge, es gibt coole Bahnen, es herrscht eine nette Atmosphäre. Einzig das Publikum ist nicht das meine - zumal ich aus vielen Regiogebieten nicht kenne: hier hat man Geld und man zeigt es auch - so trafen wir einige Bentleys an, und sehr sehr viele Mercedes ML. Sogar ein silberner mit niederösterreichischem Kennzeichen war drunter (aus einem gewissen Bezirk, wo ein anderer User wohnt - nur dieser User hat Gottseidank andere Wertvorstellungen als die vielen anderen hier
). Ich dachte schon, er wäre auch da....
Ich hoffe, ich konnte mit diesem Bericht ein Skigebiet vorstellen, was viele von euch auf Grund von persönlichen Vorlieben nicht so schnell besuchen würden. Vielleicht konnte ich eure Meinung etwas relativieren, vielleicht aber auch bestätigen - das ist ja euch überlassen - Gott sei Dank - ein paar Anmerkungen würde mich aber freuen, ob solche Berichte überhaupt weiter gewünscht sind.
MFG Dachstein