St. Peter - Hochwang: Einer der Bündner Geheimtipps.
St. Peter.
Diese kleine Ortschaft, knapp 150 Einwohner zählend, befindet sich im Herzen des Schanfiggs. Jeder, der nach Arosa fährt, kommt hier vorbei. «St. Peter», sagen wohl die meisten, «Aha. Nie davon gehört.» Und sie fahren weiter. Übersehen kurz vor der Kirche eine Abzweigung nach links, die nach Pagig führt - und nach Fatschél. Fatschél liegt etwa 200 Höhenmeter weiter oben als St. Peter. Hier stehen ein paar Häsuer, unter anderem zwei, drei restaurants. Und einige Ferienhäuser.
Und eine Sesselbahn.
Diese Sesselbahn erschliesst zusammen mit einem weiter oben beginnenden en kleines, weitläufiges Skigebiet mit 20 Pistenkilometern plus Tiefschneehänge par excellence.
Dieses Skigebiet ist wohl vielen nicht bekannt. Aber den Einheimischen. Hier findet man die Jungen der umliegenden Ortschaften, hier machen die Kleinen aus der Gegend ihre ersten Schwünge, hier treffen sich die Grossen für einen schönen Skitag. Und dann gibt es noch einige Personen, die dieses kleine Skigebiet einfach schätzen und immer wieder mal vorbeikommen. Vorwiegend Leute aus dem Kanton.
Ich gehöre zu diesen. Vom Skigebiet St. Peter hörte ich im Winter 05/06 zum ersten mal. Prompt besuchte ich es, mir war am Ende dieses Tages klar, dass ich nicht das letzte Mal in St. Peter war. Nun ist es so weit. Nach 3 Jahren Absenz besuche ich St. Peter wieder - und werde hoffentlich wieder mit dem gleichen Gedanken heimkehren.
Heute, 13. Dezember 2008, ist der erste einigermassen schöne Tag seit etwa einer Woche. Im Süden schlechtes Wetter. Genau im Schanfigg befindet sich die Grenze zwischen schönem und schlechtem Wetter - Tschiertschen wird den ganzen Tag die Sonne kaum sehen. St. Peter, gegenüber gelegen, wird den ganzen Tag in der Sonne liegen.
Nach der Fahrt mit der Sesselbahn wird sofort der Höchste Punkt des Skigebietes in Angriff genommen, und dann beginnt der Winterspass.
Ich lasse die Bilder sprechen (bzw. ich hoffe, dass sie so geworden sind, dass sie sprechen können...) :
Der Skilift Goldgruben führt auf den Höchsten Punkt des Skigebiets, auf fast 2300m.Es folgt ein Highlight: Eine herrlich präparierte Aussenrumpiste zurück zur Talstation des Skilifts. Hier habe ich die Möglichkeit, entweder eine weitere Fahrt mit dem Skilift zu machen, oder hinunter nach Fatschél zu fahren - Ich wähle zweiteres. Und zwar aus guten Gründen: Die Talabfahrten sind verzweigt, führen durch den Wald - und das schönste: Sie sind kein bisschen planiert oder bearbeitet. Das bedeutet: Hügel, Wellen etc. So, wie sich wahres Skifahren gehört. Traumhaft.
Die erste Sektion ist 1991 hier aufgestellt worden. Vorher verrichtete sie ihren Dienst in der Alpenarena. Zoom auf die restliche Strecke. Es existieren nur noch wenige Sesselbahnen, die Portalstützen besitzen. Die Sesselbahn Fatschél - Triemel wurde ursprünglich von Brändle gebaut. Ausstiegsstütze des Skilifts Goldgruben. Diese Stimmung war genial. Skilift Goldgruben, erschliesst weite, baumfreie Hänge. Im letzten Teil wird er schön steil.Über Mittag kommen doch noch Wolken - die sich allerdings als Hochnebel herausstellen. Es beginnt sogar leicht zu flöckeln. Glücklicherweise beginnt sich gleichzeitig der Magen bemerkbar zu machen und ein Restaurantbesuch wird unumgänglich. Mal sehen, wie es dann in einer Stunde aussieht...
So!
Der Nebel löst sich langsam auf. Skilift Goldgruben. Es fallen immer noch feine Flocken. Die Ausstiegsstütze. Ideales Skigelände! Hier ist alles noch Natur. Es benötigt keine Pistenbegradigungen etc.. Echt toll. Unten in Fatschél. Die Sesselbahn besitzt sogar einen Rösselsprung. Einfach herrlich diese Brändlestützen! Überhaupt, das gemütliche, heimelige Flair dieses Skigebietes ist herrlich. Oben beim Ausstieg des Skilifts Goldgruben mit Blick Richtung Davos. Blick in Richtung der Surselva. Ausblick von der Skihütte Hochwang hinüber zum Skilift. Blick vom Skilift über die fast unsichtbare Sesselbahn Richtung Arosa. Der Skilift wurde 1984 von Städeli gebaut, aber von BMF erneuert - wie man an diesem erst kürzlich hinzugefügten Niederhalter sehen kann. Blick zurück. Blick zurück. Im oberen Teil wird der Skilift steil. Insgesamt macht er um die 400 Höhenmeter. Leer, keine Pistenbegradigungen, und dennoch breit und herrlich zu fahren: Deshalb bin ich hierher gekommen. Der Skilift ist eine schwere Konstruktion aus dem Hause Städeli. Überblick der Strecke des Skilifts Goldgruben. Die Talabfahrten sind ein weiterer Höhepunkt. Sie verzweigen sich, führen überall hin, sind voller Kuppen, Senken. Einfach toll. Blick auf Fatschél, das sich oberhalb St. Peter befindet. Bergstation a la BMF. Mit Unterflurantrieb, wie es bei BMF bis heute bei fixen Sesselbahnen üblich ist. Talstation Skilift Goldgruben. Die Bergstation sieht etwas neuer aus. Ist die wirklich noch original? Ein herrlicher Skitag geht zu Ende...Als Abschluss nehmen wir die Talabfahrt Plöngg, die bei der Skihütte Hochwang startet. Auch wenn sie vielen wohl nicht gefällt (man kann die Skier einfach fahren lassen, muss nicht Carven etc.), ich finde sie urig. Dank dieser Talabfahrt landet man direkt bei den Parkplätzen, die sich etwas unterhalb der Talstation befinden.
Meine Meinung zu diesem Skigebiet hat sich nicht verändert: Ich bin weiterhin der Überzeugung, dass St. Peter mit "nur" zwei Anlagen eine überraschende Vielfalt an Pistenmöglichkeiten bietet. Für den Skifahrer, der nur nach schweren Abfahrten strebt, ist St. Peter sicherlich nichts. Aber für alle, die einen Tag einfach abschalten wollen, die Freiheit geniessen wollen, weite, leere Pisten geniessen wollen - denen lege ich St. Peter ans Herz.