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BeitragVerfasst: Do, 16.10.2008, 13:32 
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RetroRebel
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Vorwort
In einigen Fällen kann ich mich auch für Mittelgebirge begeistern. Die Vogesen zum Beispiel begeistern mich seit meiner Kindheit. Sie sind anders als die meisten anderen Mittelgebirge, die ich kenne. Im Oktober habe ich wieder einmal eine Herbstwanderung in Abschnitten des mich faszinierenden Bereichs des charakteristischen Hauptkamms unternommen.


Die Vogesen
Die Vogesen haben von ihrer Höhe und von ihrer Entstehungsgeschichte her durchaus Gemeinsamkeiten mit dem Schwarzwald. Auch beim Fernblick aus den Oberrheintal glaubt man zunächst mal, beidseits des Rhein zwei vergleichbare Gebirge zu erkennen. Aber klarer Sicht zeigen sich bereits aus dieser Perspektive gewisse Unterschiede. Während im Schwarzwald nur der Gipfelbereich des Feldbergs waldfrei ist, zeigt sich in den Vogesen der Hauptkamm über weite Strecken unbewaldet.

Im Gegensatz zum Schwarzwald gibt es in den Vogesen einen ausgeprägte Hauptkamm, der sich ohne allzu tiefe Einschnitte nahezu über das gesamte Gebirge zieht. Nach meiner eigenen Definition ist es sogar so, dass es im südlichen Bereich sogar zwei Hauptkämme gibt: Nördlich des Lac de Kruth-Wildenstein (am Rainkopf) teilt sich der Hauptkamm in den "offiziellen" Hauptkamm, der konsequent weiter der Grenze zwischen den Regionen Alsace und Lorraine folgt und im Süden mit dem Ballon d'Alsace endet, sowie in den "Nebenkamm", der über den Markstein nach Südosten führt und an der höchsten Erhebung der Vogesen, dem Grand Ballon, endet.

Genau dieser Hauptkamm ist es, der für mich einen wesentlichen Reiz dieses Gebirges ausmacht. Der attraktivste Abschnitt dieses Kamms wiederum liegt im zentralen Bereich, der im Norden am Col du Calvaire beginnt, sich über den Col de la Schlucht und das Hohneck zum Rainkopf zieht und dort dem Nebenkamm bis zum Batteriekopf folgt. In diesem gesamten Bereich finden sich Felslandschaften, die für ein Mittelgebirge nicht gerade typisch sind. Ausgeprägte waldfreie Bereiche finden sich dann auf dem Nebenkamm noch bis zu seinem südöstlichen Ende am Grand Ballon. Hiermit sind die wesentlichen Attraktivitätselemente bereits genannt: Felsen und Bereiche über der Waldgrenze.

Die Grundform des Hauptkammes bis zum Batteriekopf am nebenkamm ist folgende: Direkt westlich des Kammes liegen flacher genigete Hochflächen und Kuppen, die waldfrei sind und sich als Wiesen- oder Heidelandschaften darstellen. Auf seiner Ostseite bricht das Gelände jedoch aprupt und brachial ab. Hier finden sich häufig Felswände über 200 Meter Höhendifferenz, die in den hochgelegenen Kesseln enden, welche häufig Seen als Überbleibsel aus der Vergletscherung beherbergen. Die Seen sind von NBord nach Süd: Lac Blanc, Lac Noir, Lac des Truites ou du Forlet, Lac Vert, Lac de Schiessrothried, Lac d'Altenweiher. Diese Felsen in Verbindung mit den Seen ergeben eine sehr eindrucksvolle Landschaft. Die Seen sind natürlichen Ursprungs, aber nachträglich zu Stauseen ausgebaut.

Die tiefliegende Waldgrenze (ca. 1200 m) ist klimatischen Ursprungs. Heftige, ungebremste Westwinde verbunden mit Abkühlung und Niederschlägen durch den Aufsteigeffekt sorgen für das raue Klime. Dies wird deutlich in der sehr kurzen Übergangszone von Mischwald zum Waldfreien Bereich, welcher durch vom Wetter gezeichnete Krüppelkiefern dominiert ist.

Der Vogesen-Hauptkamm - und jetzt meine ich den "offiziellen" auf seiner kompletten Länge, hat ist auf weiten Strecken identisch mit der früheren Sprachgrenze Französisch-Deutsch. Aber auch hier gibt es Ausnahmen: Im Abschnitt zwischen den Col de la Schlucht und dem Kastelberg finden sich auch auf der Westseite Gehöfte, die früher deutschsprachig war. Andererseits gibt es östlich des Kamms zwischen dem Col du Bonhomme und dem Lac Noir sogar großflächige Gebiete, die zwar in der Region Alsace liegen, aber schon immer französischsprachig waren. Im wesentlichen sind dies die Täler von Orbey und Lapoutroie, die zum Hauptkamm hin die Frotsetzung des Tals von Kaysersberg bilden.

Typisch für das Hauptkammgebiet beidseits der Regionengrenze sind weiterhin die vielen Fermes Auberges, frühere und aktive Sennhütten, welche Elsässer und Lothringische Spezialitäten anbieten. Dies sind vor allem Tourte, Quiche Lorraine und Münsterkäs, letzteren auch in seiner extrem frischen Variante mit Kirschschnaps. Wenn man in einem Hotel in den Tälern des Elsass Quartier mit Halbpension bezieht, muss man sich darauf einstellen auch mit den aufwändigeren Formen der elsässichen Küche "bombardiert" zu werden. Hierbei denke ich vor allem am Coq au Riesling, Baeckeoffe und Choucrout Garni. Das genannte "Programm" wird in der Regel im Laufe einer Woche einmal durchexerziert. Gerade die Elsässer sind extrem traditionsbewusst, selbstbewusst und ihrer Region verbunden.

Östlich und westlich sind dem Hauptkamm Bergketten und Einzelberge vorgelagert, die teilweise auch schöne Landschaften bieten - insbesondere in Verbindung mit den hübschen Dörfern. Allerdings sind diese Bereiche rein gebirgstechnisch nicht mehr sonderlich außergewöhnlich. Im Vergleich zum Schwarzewald fällt aber auf, dass es - gerade auf der elsässischen Ostseite - hauptsächlich Laubwald gibt, was gerade im Herbst zu schöneren und freundlciheren Farben führt als beispielsweise im Schwarzwald. Und am östlichen Rand der Vogesen ist dann der Weinliebhaber in seinem Element ...


Oktober 2008 am Hauptkamm

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^^ Blick von der Haut de Falimont zum Hohneck als charakteristischen Vogesengipfel und auf die baumlosen Weiten der Westseite (Lorraine) des Hauptkammes. Am rechten Bildrand ist der Kastelberg zu erahnen, auf dessen Gipfel führen die höchstgelegenen Lifte der Vogesen aus dem Skigebiet La Bresse-Hohneck.


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Blick über die Combe de Falimont auf die Nordflanke des Hohneck. In dieser Combe verlaufen die Extreme-Freerideabfahrten vom Hohneck zum Weiler Frankental. Ganz links ist das Petit Hohneck zu sehen, das von Osten und Norden aus mit Liften erschlossen ist. Über das links sichtbare Joch wäre prinzipiell die Verbindung beider Skigebiete möglich. Dadurch entstünde ein attraktives Riesen-Skigebiet. Dies ist jedoch an Naturschutzgründen und vielleicht auch der Regionengrenze gescheitert.


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^^ Hier jetzt das Petit Hohneck. Auf den Gipfel lassen sich Liftmasten erahnen.


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^^ Blick von Col de Falimont nach Norden auf die Martinswand. In Original-Auflösung sind die Kletterer zu erkennen.


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^^ Blick vom Hauptkamm auf den 200 Meter tiefer liegenden Lac Blanc


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^^ Zum Lac Blanc geht es senkrecht hinunter. Auch einen Felsturm gibt es, wie man auch dem Bild sieht.


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^^ Die Heidelandschaft des Gazon du Faing auf der flach abfallenden Westseite des Kammes. Im Hintergrund die zum Lac des Truites ou du Forlet abfallenden Felsen auf der Ostseite. Der höchste Berg im Hintergrund ist wieder das Hohneck.


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^^ Blick nach Südosten bis zum Grand Ballon. Vor dem Horizon ist ein Viertel vom rechten Bildrand entfernt der Schnepfenriedkopf mit seinen vielen Pistenschneisen zu erkennen. Am rechten Bildrand gerade nicht mehr zu erkennen ist das Petit Hohneck.


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^^ Blick über den Talkessel des Lac des Truites ou du Forlet auf den Taubenklangfelsen


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^^ Blick vom Taubenklangfelsen auf den Falsen Pkt. 1303 (hier kenne ich nur die Meereshöhe).


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^^ Menschenauflauf auf dem Taubenklangfelsen


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^^ Blick aus Süden auf die Felsengruppe des Lac des Truites ou du Forlet


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^^ Lac des Truites ou du Forlet mit zugehöriger Ferme Auberge und Haupt-Wanderweg von der Krete hinunter.


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^^ Die Felsengruppe von unten


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^^ Ferme Auberge du Forlet


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^^ Maschinenhaus am Lac Noir (Pumpbetrieb zum Lac Blanc und generatorischer Betrieb)


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^^ Der kapazitätsstärkste Lift der Vogesen am Col de Calvaire; ein ziemlicher Verdrahtungssalat hier zusammen mit der Hochspannungsleitung


Sonnenaufgangsserie von einer Anhöhe zwischen den Tälern von Orbey und Lapoutrioe

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Aber nicht jeder Tag ist gleich - an einem anderen Tag sieht das so aus:

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BeitragVerfasst: Mo, 20.10.2008, 20:28 
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Dankeschön für einen Herbstwanderbericht, den ich so ähnlich gern selbst geschrieben hätte. :-) Die zugehörige Vogesenwanderung habe ich mir schon den ganzen Sommer und Herbst vorgenommen, aber bislang leider nicht geschafft. Die wenigen Ausflüge führten mich dann doch immer wieder in bekannte oder neue Schwarzwaldregionen.

Der dargestellte Vogesenabschnitt ist landschaftlich in der Tat schöner als vergleichbare Schwarzwaldregionen, was an der felsigen Struktur liegt - die Geologie macht's möglich. Er erinnert optisch eher ans Riesengebirge als an den ostrheinischen Nachbarn. Was die Baumfreiheit der Gipfelregionen angeht, so mag ich nicht widersprechen, wenn Du unter Erwähnung der Krüppelgehölzzone schreibst, sie liege klimatisch bedingt (also natürlich) auf ca. 1200m. Schließlich hast Du Dir ja vor Ort ein Bild gemacht. Mein Stand ist, dass sowohl im Schwarzwald als auch in den Vogesen die Gipfelregionen im Mittelalter gerodet wurden, um Viehweiden zu schaffen. Auf jeden Fall schafft die Baumfreiheit einen subalpinen Eindruck, und der vermag im Mittelgebirge schnell zu begeistern.

Warum wurden die Karseen in den Vogesen eigentlich (fast) alle aufgestaut? Eine landschaftliche Aufwertung ist das heute nicht gerade ...


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BeitragVerfasst: Di, 21.10.2008, 8:46 
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RetroRebel
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Harzwinter.de hat geschrieben:
... Was die Baumfreiheit der Gipfelregionen angeht, so mag ich nicht widersprechen, wenn Du unter Erwähnung der Krüppelgehölzzone schreibst, sie liege klimatisch bedingt (also natürlich) auf ca. 1200m. Schließlich hast Du Dir ja vor Ort ein Bild gemacht. Mein Stand ist, dass sowohl im Schwarzwald als auch in den Vogesen die Gipfelregionen im Mittelalter gerodet wurden, um Viehweiden zu schaffen. ...

Ich hatte mich da bislang ehrlich gesagt überhaupt nicht schlau gemacht, aber dann, veranlasst durch deinen Beitrag, doch mal gegoogelt. Ergebnis: Es schein an beidem etwas dran zu sein (Rodung und Klima). Für die klimatische Theorie gibt es von meiner Seite drei Hinweise / Plausibilitäten:
- Das Krüppelghölz
- Heidelandschaften
- Eingeschränkte Vergleichbarkeit mit dem Schwarzwald, da dieser sich - da leeseitig - im "Schutz" der Vogesen befindet.

Eine vernünftig erscheinende Veröffentlichung der Uni Freiburg spricht jedoch davon, dass die Hochweideflächen großteils erst ein Ergebnis der Rodungstätigkeit sei. Dies führt für mich zu folgendem Schluss:
- Das meiste der Hochweideflächen ist gerodet.
- Der Rest der Hochweideflächen (vermutlich Schwerpunkt Hohneck und Kastelberg) ist natürlich entstanden.
- Die waldfreien, nicht beweideten Gebiete (Heide) könnten natürlich sein.

Der Link zur Veröffentlichung ist hier:

http://www.freidok.uni-freiburg.de/voll ... cklung.pdf

Die geographische Analyse findet sich auf den Seiten 3-6 des Dokumentes (= Seiten 80-83 der Veröffentlichung).

Aber wie du selbst schreibst: Durch die wie auch immer zustandegekommende Waldfreiheit wirken diese Bereiche sehr attraktiv. Sollte der Dezember schneereich werden, werde ich wieder 1-2 verlängerte WE zum Skifahren dort sein.

Den Grung für das Aufstauen der Gletscherseen kenne ich nicht hundertprozentig. Auf jeden Fall wird zumindest in einigen Fällen die Wasserkraft zur Stromerzeugung genutzt. Zwischen Lac Noir und Lac Blanc wird auch Pumpspeicherung betrieben. Dass es sich um Gochwasserschutzmaßnahmen handelt, glaube ich eher weniger, da diese Karseen keine vorgelagerten Flussläufe besitzen. Ich werde mich bei Gelegenheit nochmal kundig machen.

Vielen Dank für deinen Beitrag, der mich dazu veranlasst hat, nochmal ein wenig zu recherchieren! Und ich würde mich freuen, wenn es bei dir auch mal mit einer neuerlichen Wnaderung dort klappte und du ein wenig berichtetest.

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BeitragVerfasst: Di, 21.10.2008, 12:59 
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Noch eine klitzekleine Ergänzung: Der Grund für die Rodungen war im Speziellen das Handwerk, jedenfalls im Hochschwarzwald zwischen Rötenbach und Feldberg (Glasherstellung, ab dem 18. Jahrhundert auch Holzernte, v.a. für die Niederlande, das aber eher Richtung Kinzig, wo Flößerei betrieben wurde).
Feldberg, Herzogenhorn und auch der Belchen wiederum sind derart windausgesetzt, dass sie ohnehin allenfalls Krüppelwuchs zulassen.
Der wenige Wald am Schauinsland hängt mit dem rund 700 Jahre lang betriebenen Bergbau zusammen, der in den 1950er-Jahren eingestellt wurde. Die Weidewirtschaft war nur eine Folge des großen Holz- (und daraus resultierend Lebensmittel)bedarfs, ähnlich ist es rund um Todtnau
Und dann gab es noch die Reparation an die Franzosen nach dem 2. Weltkrieg - mangels Geld und abbaubarer Industrie wurde gerodet und in Festmetern bezahlt, so etwa am Hochfirst, der in den 50er-Jahren mehr oder weniger waldfrei war (was man heute kaum glauben mag).
Heute wird darum gekämpft, den Hochschwarzwald offen zu halten, damit die Charakteristik bewahrt bleibt - er hat mittlerweile so viel Wald wie zuletzt vor rund 150 Jahren. Dass Lothar (der mich fast gerodet hätte!), Wiebke und Vivian neue Freiflächen geschaffen haben (nicht zuletzt entlang der bis 1999 ziemlich zugewachsenen Wutachschlucht).... das war da gar nicht mal so unwillkommen. :wink:
Klar ist aber auch: Das urigere Mittelgebirge liegt auf der französischen Seite des Rheins (leider)


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BeitragVerfasst: Di, 21.10.2008, 13:54 
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RetroRebel
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^^ Danke für die Informationen!

Nach deinen Schilderungen über windbedingten Krüppelbewuchs an Feldberg, Herzogenhorn und Belchen ist es für mich noch stimmiger, dass Krüppelbewuchs und Freiflächen am Vogesenhauptkamm klimabedingt sind. Denn der Vogesenhauptkamm ist mangels westlich vorgelagertem Gebirge (steht windtechnisch quasi direkt am Atlantik :wink: ) noch stärker windausgesetzt als die genannten Schwarzwaldgipfel.


Ja, das mit dem Waldbewuchs (um nicht zu sagen Wucherung) im Schwarzwald ist frappierend. Wenn man sich alte Postkarten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts anschaut, dann sieht man viele Schwarzwaldhöhen unbewaldet, die heute voll bewachsen sind. Und beim Skifahren abseits der professionell gepflegten Pisten stört es auch extrem, dass soviel Bäume und Sträucher in der Gegend wuchern. :?
Bei mir ist es familiärbedingt so, dass ich erst mal die Vogesen umfangreich kennengelernt habe und erst viel später den Schwarzwald.

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BeitragVerfasst: Mi, 22.10.2008, 13:22 
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Danke für den Super Bericht und die fantastischen Fotos! Ich war am Sonntag 19.Okt. dort und es war einfach nur SUPER!!!! Hab selten so viele Lifte auf einem Haufen gesehen wie in den Vogesen. Und diese schöne Landschaft .... ich hoffe es bleibt noch ein bisschen schön und warm um nochmals hinzufahren! :wink:


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BeitragVerfasst: Mi, 22.10.2008, 15:24 
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RetroRebel
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missyd hat geschrieben:
... Hab selten so viele Lifte auf einem Haufen gesehen wie in den Vogesen. ...

Ja, das ist stellenweise echt brutal. Die Lifthäufung war aber dieses Mal nicht Gegenstand meiner Reportage. Aber Skireportagen habe ich auch hier im Forum drin.

Liftanzahlen einiger Skigebiete:

- La Bresse-Hohneck: ca. 20
- Gérardmer: ca. 20
- Lac Blanc: 8
- Schnepfenried: 8
- Markstein: ca. 10
- Ballon d'Alsace: ca. 10

dazu noch sehr viele mit 2-5.


Schön, dass es dir gefallen hat! Wo genau warst du unterwegs?



Übrigens: Am Ballon d'Alsace ist eine drastische Banalisierung geplant. Zunächst soll ein zusätzlicher Schlepplift gebaut werden, der das bislang in eine Richtung abgehängte Teilgebiet komplett anbindet. Soweit in Ordnung und begrüsseneswert.

Aber jetzt kommts:

- Ein paralleler Hang mit wesentlich besserer Piste soll dafür seines Liftes beraubt werden und damit vermutlich unbrauchbar werden.

- Der längste Lift soll durch eine Sesselbahn auf anderer Trasse ersetzt werden, was brutale Konsequenzen hat: Derzeit gibt es im Sektor Langenberg 3 verwinkelt angeordnete Hauptlifte, die jeweils eine Hauptabfahrt bedienen. Der längste Lift mit der schwarzen Piste würde abgebaut. Stattdessen würde von halber Höhe eine Sesselbahn auf den höchsten Punkt des Skigebiets gebaut. Konsequenzen: Die untere Hälfte der schwarzen Piste würde komplett wegfallen. Die Sesselbahn würde eine Kombination aus grüner und schwarzer (oberer Teil der bestehenden) Piste erschliessen; damit dies abgefedert würde, will man eine blaue Piste als Serpentinen-Ziehweg neu in den Wald schlägern, um die neue Bahn mit einer "familienfreundlichen Piste" auszustatten.

Insgesamt: Eine derzeit sehr "organische" Erschliessung würde durch eine angeblich massentauglichere Ersschließung ersetzt, welche neu mit einer Sesselbahn und zwei neuen blauen Piste aufwartet. Nur: Die Bahn und die neu ausgeholzte blaue Piste stehen dann ziemlich sinnlos in der Gegend rum. Das Konzept ist nur "nominell" massentauglicher. Das ganze Projekt scheint aber auf Eis zu liegen. Die Behörden haben die Komplettbeschneiung und die Sesselbahn zunächst nicht akzeptiert, sondern nur den neuen Verbindungslift, den Umbau der Strasse und die Umwidmung der bestehenden blauen Verbindungsabfahrt zur erschlossenen Hauptabfahrt. Der Betreiber will aber erst anfangen mit der Verbindung, wenn das Gesamtkonzept genehmigt ist. Freunde des "alten" Gebiets haben also noch etwas Verschnaufpause. Ich stelle das Konzept demnächst mal per Bilder und Zeichnungen vor. Und im Winter versuche ich hinzukommen und Bilder zu machen.

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BeitragVerfasst: Mi, 22.10.2008, 16:10 
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Der Gag bei der Aufforstung ist ja der: Erst wurde gerodet. Dann wurde das Vieh drauf gejagt. Seit den 50ern wurde wieder Wald gesetzt, vor allem Fichte, vor allem Monokultur. Weideland kann man aber nicht mit Fichten aufforsten, weil die den Ammoniak und anderes aus der Jauche nicht mögen. Und jetzt können sie überall die rotfaulen Stämme zu Kleinholz verarbeiten. :wink:


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BeitragVerfasst: Do, 23.10.2008, 8:19 
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Zitat:
Schön, dass es dir gefallen hat! Wo genau warst du unterwegs?


Ich hab so eine Rundfahrt gemacht mit dem Auto und meiner Mamma die die Gegend genauso liebt wie ich!

So sind wir gefahren:
Cernay
Grand Ballon
Le Markstein
Wildenstein
Col de Brament
Col de Feignes
Col de la Schlucht
Col du Calvaire
Lac Blanc
Lac Noir
Hohrod
Col de la Schlucht
Hohneck
Le Markstein
Grand Ballon
Cernay

Hätten wir mehr Zeit gehabt (wäre es noch länger hell) hätten wir die Tour um ein paar KM verlängert richtung Norden!


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BeitragVerfasst: Do, 23.10.2008, 11:49 
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RetroRebel
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Registriert: Di, 27.09.2005, 10:47
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^^ Das war ja quasi das "volle Programm" des unbewaldeten Kammabschnitts. Da war meines Erachtens genau das Interessante drin. Weiter in Richtung Norden wird es für meinen Geschmack uninteressanter.

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