Und wieder machen wir einen Ausflug in die gar nicht graue Vorzeit des Schifahrens, lange vor Internet und social media.
Heute besuchen wir das noch immer alpinste und damals schneesicherste Schigebiet Niederösterreichs, das Hochkar. Mit einer Höhenlage zwischen knapp 1400 und 1800 Metern Seehöhe in einem absoluten Schneeloch galt es damals als "Gletscher" Niederösterreichs, Schibetrieb war in der Regel (wirklich) zwischen November und dem traditionellen Betriebsschluss am ersten Mai.
Während meines Studiums zwischen 1982 und 1988 waren die finanziellen Ressourcen eher überschaubar, und so erwies sich die kleine Ferienwohnung der Familie einer Mitstudentin natürlich als höchst attraktiv vor allem für mehrtägige Aufenthalte außerhalb von Ferien oder Wochenenden.
Die ursprüngliche Erschließung erfolgte Ende der 60-er / Anfang der 70-er Jahre durch einen ESL zum Hochkarvorgipfel und durch 3 Schlepplifte: A-Lift (Doppelschlepplift, ersetzt durch die heutige Almbahn), B-Lift (Doppelschlepplift, Ersatz durch Einzelschlepplift Sonnenlift) und D-Lift "Draxlerloch" (Doppelschlepplift, ersetzt durch 4-SB Draxlerloch). Der ursprünglich projektierte C-Lift hätte ein Schlepplift aus der Mulde unterhalb des B-Lifts (Sonnenlift) aufs Häsing sein sollen, stattdesssen wurde dann Mitte der 70-er Jahre die DSB Häsing gebaut. Die neueste Anlage während meines Besuchs 1986 war die Girak-DSB Großes Kar, die als einzige Anlage noch in der ursprünglichen Form existiert. Seit damals hat sich die Ausdehnung des Schigebiets nicht geändert, wenn auch zusätzliche Pisten (1a, 9) und Anlagen (4-SB Leckerplan) innerhalb der Schigebietsgrenzen geschaffen wurden, die Erschließung der eigentlich attraktiven Geländekammer hinter dem Leckerplan wurde aus Gründen des Wasserschutzes nicht durchgeführt, eine Zubringeranlage aus dem Tal tauchte früher vor diversen Landtagswahlen gelegentlich in den Medien auf, dürfte aber nicht einmal in die Planungsphase gelangt sein.
Durch die immense Schneesicherheit hatte das Hochkar bis zur Entwicklung der Beschneiungsindustrie einen weit höheren Stellenwert in Ostösterreich als heute, nun sind es leichter erreichbare Gebiete wie das Stuhleck, in dem sich an schönen Tagen die Massen tummeln. Wobei es auch heute noch vorkommt, dass die Hochkaralpenstraße wegen Überlastung des Parkplatzes gesperrt werden muss, so etwa heuer an den ersten schönen Tagen nach Weihnachten.
Wir beginnen unsere Zeitreise mit einer Fahrt auf der damaligen Hauptanlage, dem Girak-ESL zum Hochkar-Vorgipfel. (Alle Abfahrtsnummerierungen beziehen sich auf den heutigen Stand, ich weiß nicht mehr, ob die Nummern damals andere waren)
An der Bergstation angekommen blicken wir hinüber zur Bergstation der DSB Großes Kar und zum dahinter liegenden Hochkar-Hauptgipfel (1808m)
Vom obersten Bereich der Piste 6 blicken wir zurück zur ESL-Bergstation und zum Geischlägerhaus.
Und zu Häsing und Leckerplan.
B-Lifte im Zoom
4 der 5 Akteure dieser Unternehmung unter dem ESL (Aus der Körpergröße des rechten Schifahrers lässt sich schließen, dass dieser Besuch vermutlich in den Osterferien stattgefunden hat.
Stilstudien auf der Abfahrt 6, die 70-er Jahre lassen grüßen.
Blick zur Abfahrt 1a (heute wesentlich breiter)
und zum Häsing, wo der Schneezaun versucht, den oft verwehten Naturschnee auf dem Steilhang zu halten.
Nun sind wir im Draxlerloch auf der Piste 7a, ganz oben der Vorgipfel-ESL
und kommen zur Talstation der DSB Großes Kar
Wir sind eingestiegen und schauen nach links in Richtung D-Lifte
Blick aus dem Bergstationsbereich ins große Kar
und zum Vorgipfel mit ESL-Bergstation und Geischlägerhaus
Nun befinden wir uns wieder am Hochkarboden und sehen die Häsing-Bahn, rechts den Gastronomiebetrieb an der Talstation des ESL
Die A-Lifte (heutige Almbahn)
Schlusshang der Abfahrt 1
Nun sitzen wir in der Häsingbahn und schauen in Richtung Vorgipfel, ganz schmal die Piste 1a
Bergstation-A-LIfte und gesamter Verlauf der B-Lifte
Häsing-Steilhang
Am B-Lift
Blick vom Leckerplan zum Hochkar-Gipfel und -Vorgipfel mit ESL und Abfahrten 1, 1a und 6
Blick zum Häsing von der Abfahrt 4a
Sprungübungen in einer Mulde an der Rückseite des Leckerplan
Als Abschluss zwei Stimmungsbilder
Und der Fotograph und Verfasser dieser Zeilen mit seiner Phototasche (vermutlich irgendwo im Bereich des B-Liftes)