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BeitragVerfasst: Mo, 07.04.2008, 15:49 
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RetroRebel
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Portes du Soleil (Champery und Avoriaz), 8.2.2006

Hauptanlass für mich die Portes du Soleil zu besuchen, war die Piste „Mur Suisse de Chavanette“. Mit 120% Gefälle ist sie angeblich die steilste markierte Piste der Schweiz. Präpariert ist sie selbstverständlich nicht. Das Wetter war an diesem Tag nicht besonders gut gemeldet - und das war auch ein Grund für die PdS. Mit der maximalen Höhe von gut 2400 Meter – so glaubte ich – könne einem das Wetter nicht so viel anhaben wie anderswo, wo die Lifte ja deutlich weiter hinaufführen. Das war wohl nicht so definitiv richtig, denn ich bin schon lange nicht mehr so orientierungslos im Nebel herumgestochert wie an diesem Tag. Doch alles der Reihe nach …

Allzu große Vorstellungen von den Portes du Soleil hatte ich zunächst nicht. Die Mur Suisse kannte ich von einem Bild aus dem Skiatlas. Weiterhin wusste ich: Es handelt sich um eine große Skiregion im Genferssegebiet, die in den 80er Jahren zu einem Skigebiet zusammengebastelt wurde, der man aber auch nachsagt, die Verbindungen seien nicht so perfekt wie in den französischen Retortenstationen. Dann hatte ich wirklich verlockende Bilder mit Neuschnee in einem Alpinforum-Bericht entdeckt. Ich wusste auch, dass die Retortenstation Avoriaz mit krasser Architektur eine zentrale Rolle spielt, der Rest aber aus gewachsenen Dörfern besteht. Über das Skigebiet selbst hatte ich mir keine großen Gedanken gemacht.

Da ich vor diesem Tga noch nicht wusste, wie schnell man durch das Gebiet hindurchkommt. war eine kompaktere Tour geplant, die in Champery starten soll und Avoriaz als zentralen und höchsten Bereich des Gebiets weitgehend abdecken soll.

Das Bulletin versprocht auf der Französischen Seite mehr Schnee (80-120 cm) als auf der Schweizer Seite (20-80 cm). Dies sollte sich bewahrheiten. Das Wallis hat in der Saison 2005/2006 extrem wenig Schnee abbekommen, während die Ostalpen über Schnee nicht klagen können. Aber auch das Montblanc-Gebiet hat ausreichend Schnee, was auf der französischen Seite der Portes du Soleil glücklicherweise spürbar ist.

Das Wetter sieht zunächst ganz gut aus, es herrscht nur leichte Schleierbewölkung. Diese sollte aber über den Tag hinweg immer dichter werden und der Skitag endet im Schneefall. Der Schnee selbst ist überwiegend pulvrig, an der Mur Suisse aber ziemlich hart.


Hier zunächst die Pistenpläne mit der eingezeichneten Fahrroute. Die Fahrroute ist zur eindeutigen Darstellung unterteilt in die Farben gelb (Route Vormittag), orange (Route Mittag) und rot (Route Nachmittag). Durch Anklicken der Pistenpläne lassen sich die Pistenpläne in höherer Auflösung in einem separaten Fenster öffnen.

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^^ Pistenplan Champery


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^^ Pistenplan Avoriaz


Starten wir die Tour:

Das Schnee-Bulletin hatte für Champery im Tal 30 cm angegeben. Zu unserer grossen Verwunderung war in Champery alles grün. Zur Ehrenrettung der Bulletin-Schreiber hat es jedoch kurz darauf eine Überraschung gegeben. Die Pendelbahn haben wir links liegen gelassen, da es ins Zentrum von Champery keine Talabfahrt gibt. Kurz hinter Champery kommt eine kleine Tal-Enge und dahinter – man glaubt es kaum – war alles weiss. Wenn man bis Grand Paradis fährt – so heisst das hinter der Tal-Enge – geniesst man 2 Vorteile: Man hat eine Talabfahrt und das Parkieren ist kostenlos. Als außerordentlich freundlich erweisen sich der Parkplatzeinweiser und die Dame an der Kasse.

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^^ Talstation der TSD6 Grand Paradis mit Hauben.


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^^ Da ist sie! Die Piste Mur Suisse de Chavanette (hinten). Links die beiden Ripaille-Schlepplifte.


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^^ Die Mur Suisse kommt näher.


Die Piste „Mur Suisse de Chavanette“
Kult, Legende oder Mythos? Oder alles? Die war jedenfalls Hauptgrund, sich für dieses Gebiet zu interessieren. Ist sie wirklich etwas Besonderes im Alpenraum. Der Test sollte es zeigen. Der Städeli-4er fährt zunächst fast eben, bis 2 Niederhalter-Zwillinge das Steilstück einleiten. Hier sah man auf jeden Fall mehr Menschen stehen als fahren. Die Buckel waren ausgeprägt, aber vom Frühjahrs-Skilauf kenne ich höhere. Einige Leute versuchten auch verzweifelt, ihre Skier nach ausgelöster Bindung wieder anzuziehen. Dass viele in so einem Hang keine Freude haben, ist klar. Angeblich hat er 120% Gefälle.

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^^ TS4 Chavanette – kurz bevor das Steilstück beginnt


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^^ In der Buckepiste – die meisten Leute stehen, nur wenige fahren.


Nicht auf dem gesamten Hang liegt genügend Schnee, aber es lässt sich überall eine Linie finden, die genügend Schnee hat. Also suche ich mir während der Bergfahrt eine vernünftige Linie, die eine Fahrt ohne Belag-Schaden verspricht. Mein Mitfahrer klagt über immer Stärkere Schmerzen als Folge seines Verbier-Sturzes und beschliesst, auf der Französischen Seite abzufahren. Also werde ich die „Mur“ alleine in Angriff nehmen. Oben werde ich erst einmal von einem Schilder-Wald überrascht:

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^^ Schhilder-Wald an der Einfahrt zur "Mur"


Also rein in den Hang und das ist erst mal übel: Die ersten 20 Meter sind krass schwierig! Es sind keine normalen Buckel, die sich einem da in den Weg stellen, sondern lange Quer-Rippen mit senkrechten Flanken. Hier kann man nur quer reinspringen. Normales Fahren ist unmöglich – jedenfalls für jemanden wie mich. Nach 20 Metern dann aber die Erleichterung: Die Piste wird zu einer gleichmässigen und flüssig zu fahrenden Buckelpiste. Etwas störend sind die leicht diffuse Sicht und die knallharte Schneebeschaffenheit. Dennoch komme ich in einen guten Rhythmus und vergesse fast das fotografieren. Jetzt habe ich einen geeigneten Punkt zum Anhalten erwischt:

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^^ Blick nach oben. Da wo die Leute stehen, sind die besten Schneeverhältnisse; da ungefähr bin ich auch runter.


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^^ Blick nach unten – hoppla, da ist ja schon der untere Zwilling. Ich bin ja schon fast wieder im Flachstück. Stimmt! Es sollten noch etwa 5 Buckel zu umfahren sein und dann beginnt die Schussfahrt auf flacher, präparierter Piste. Ich war wirklich überrascht, dass ich schon unten bin. Ganze 3 Minuten hat der Spass gedauert – inklusive Flachstück unten.

Ich hätte mir die „Mur“ zumindest länger vorgestellt. Steil ist sie – keine Frage, aber keinesfalls steiler als viele Dinge, die man normalerweise mal so neben der Piste fährt - zwischen Ziehweg-Serpentinen direkt runter oder so. Die Bedingungen und damit die Schwierigkeit variiert aber sicherlich ganz stark von Zeit zu Zeit. Wie gesagt – die Einfahrt oben war wirklich brutal schwierig. Danach ging’s halt an diesem Tag recht gut. Aber kurz ist der Hang.

Aber jetzt geht’s erst mal rüber auf die französische Seite.

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^^ TSD6 Fornet – heir war nur die blaue Piste präpariert. Die beiden roten waren für Freerider naturbelassen. Ich habe von beidem Gebrauch gemacht.


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^^ Blick von „hinteren“ Skigebiet (Chavanette, Fornet) auf Avoriaz, diese krasse Retorten-Station.


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^^ Blick auf das hintere Skigebeit, links sind die Chavanette-Schlepplifte und der TSD4 Choucas zu sehen.


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^^ Der TSD4 Lac Intrets. Hier haben wir 5 Minuten Wartezeit - die einzige während des ganzen Tages. Er soll demnächst durch einen TSD8 ersetzt werden. Hier haben wir sogar etwas Sonne und der Lift soll uns zu den schwarzen Pisten an der Combe du Machon führen (Aufnahmen in der Totalen s. den 2. PdS-Bericht).


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^^ Blick zurück auf Avoriaz, das über einer Felswand thront.


Beim den Baustil von Avoriaz scheiden sich die Geister. Offenbar muss man es lieben oder hassen. Ich finde die Siedlung so außergewöhnlich, dass ich sie cool finde, denn einfallslos ist sie nicht. Und sie ist gnadenlos perfekt positioniert und gestaltet, die Alpinski taugen hier als universales Fortbewegungsmittel. Anstelle von Straßen gibt es hier Pisten zwischen den Gebäuden und in die Gegenrichtung führen Lifte durch die Häuserschluchten hindurch.

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^^ Da hinten zieht der Lift ganz schön steil hoch.


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^^ Avoriaz aus der Vogelperspektive


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^^ Oben kommt auch der TS3 Combe du Machon an (inzwischen durch TSD6 ersetzt). Man beachte die tief liegenden Wolken im Hintergrund – die sollten uns noch ärgern.


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^^ Die schwarzen Pisten am Combe du Machon – im Hintergrund im Tal Morzine. Hier gehen 3-4 schwarze Pisten parallel runter. Insgesamt hat es knapp 1000 Höhwemeter. Eine Piste ist durchweg gewalzt, die anderen sind teilweise gewalzt, und haben zwischendrin Buckelhänge. Die waren traumhaft, denn es sind reine Nordhänge mit fantastischem Pulverschnee. Vor lauter „Freude am Fahren“ habe ich das fotographieren vergessen. Leider war Snowotz durch seine Rippenprellung so gebeutelt, dass er die gewalzten Pisten nehmen musste. Unten haben wir uns dann wieder getroffen.


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^^ Das ist schon ziemlich unten – hier kommt er.


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^^ Diese Télépherique führt zurück nach Avoriaz. Man kann alternativ zwei Sektionen TS3 nehmen, die zum Combe du Machon hochführen. Zur Saison 2007/2008 ist auf der obersten Sektion der TS3 durch einen TSD6 ersetzt.


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^^ Die Télépherique hat 1 Tragseil und 2 Zugseile. Und er führt direkt und knapp über ein Haus drüber (Restaurant). Ob so etwas erlaubt ist in der EU?


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^^ Der TS3 Plateau führt mitten zwischen den Häusern durch. Man beachte oben die Stützen mit seitlichem Ausleger. Das ist die einzige konstruktive Möglichkeit um den Platz auf der Piste nicht einzuschränken bzw. die schmale Piste von mittig angeordneten Stützen freizuhalten.


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^^ Wir nehmen den TSD6 Express du Tour. Auch der führt zwischen den Häusern durch – genau wie zahlreiche Skiwege. Die Station ist kompromisslos auf Ski-Ergonomie konzipiert. Alle Häuser sind per Ski und zu Fuss erreichbar und auch die Übungslifte liegen zwischen den Häusern. Der Transport zwischen Parkplatz und Häusern erfolgt kurioserweise mit Pferdeschlitten.


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^^ Blick zurück auf Lac Intrets / Combe du Machon.


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^^ Der Parkplatz von Avoriaz mit den Bergstationen der TSD4 Proclou und Lindarets. Auch einige Übungslifte und den Park hat es hier.


Ein paar Worte zur Liftausstattung: Der Sektor Avoriaz ist nzwischen komplett mit kuppelbaren Sesselbahnen erschlossen. Fixgeklemmte Bahnen stehen zwar noch einige, aber nur eine einzige ist überhaupt erforderlich, um jeden Pisten-Startplatz zu erreichen. Der Rest dient nur der Kapazitätserhöhung an Spitzentagen oder als Reserve.

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^^ Die Bergstation der TC9 d’Ardent – auch ein lifmässiger Kumulationspunkt. Hier beginnen 4 Sesselbahnen. Diese Télécabine ist von Montaz Mautino. Die 9er-Gondeln haben innen nur Polster zum Anlehnen. Das ist so gedacht, dass sich auf allen Nicht-Tür-Seiten jeweil 3 Personen anlehnen. Die Gondelkarosserie ist originär wohl als 8er Gondel mit Sitzbänken konstruiert.

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^^ Wir fahren erst mal an der TC9 runter. Der Nebel jedoch kommt hoch.


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^^ Talstation TC9 d’Ardent. Kurios: Während es oben mit dem Schnee nicht so dolle war, liegt hier, am niedrigsten Punkt, ein ganzer Meter gesetzter Altschnee auf dem Dach. Dies ist der genannte Effekt: Je weiter man nach Frankreich hineinkommt, desto besser wird die Schneelage.


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^^ Nachdem wir mit dem TS3 Chaux Fleurie hoch sind (seit 2006/2007 auch ein TSD6) in den Nebel, sind wir jetzt am TSD6 de la Chaux des Rosées und damit am weitest entfernten Punkt unserer Route (vom Parkplatz aus gesehen). Hier lichtet sich der Nebel noch mal kurz. Dieser TSD erschließt einen hübschen Berg, der idyllisch-wild anmutet und neben schönen Pisten auch klasse - wenngleich kurze - Variantenhänge erschließt.


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^^ An der Bergstation – noch mal ein kurzer Lichtblick.


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^^ Den TS2 des Rochassons (Montaz) nehmen wir für den Rückzug. Ab der Bergstation fahren wir erst mal eine Stunde in dichtestem Nebel.


Ursprünglich wollten wir mit dem TS4 Expresse Mossettes zurück auf die Schweizer Seite. Aber als wir an der Talstation angekommen sind, war der bereits abgestellt: „Ausser Betrieb wegen starkem Wind – die Rückkehr auf die Schweizer Seite ist über die Chavanette möglich“. Damit war unser Plan zunichte, noch die Regionen von Morgins und Champoussin zu besuchen. Aber das sollten wir an einem andern Tag nachholen. Wir sind dann durch Avoriaz in Rochtung Chavanette in der Sorge, dort könne man auch noch „dicht“ machen. Allerdings hat es dort (auch) Stangenschlepper, die weniger windanfällig sind. Im dichten Nebel sind wir unsicher, aber dennoch Zielsicher zu den Chavanette-Liften und konnten sogar mit dem TSD4 Choucas hochfahren. Von dessen bergstation führt ein Weg rüber zum Chavanette-Pass. Und siehe da: Ganz oben – ab der letzen Stütze – war recht gutes Wetter. Wir wollten aber weder mit dem Chavanette-Sessellift runter noch die Mur runter in den Nebel, aber es gibt noch eine dritte Möglichkeit: Den TS3 Cuboré (eine Tal-Berg-Tal-Bahn) hoch auf das nächste Joch und dann den Tellerlift suchen, der bereits zum Schweizer Skipass zählt und ebenfalls hoch zur Grenze führt. Er kommt and der Bergstation des TS2 Grand Conche an. Hier runter haben wir uns dann aber in dichtestem Nebel in einer Buckelpiste verloren (siehe. Fern-Aufnahme im Bericht vom 11.2.2006). Die Beschilderung ist mies und ohne fremde Hilfe haben wir es nicht geschafft. Wir habe eine Gruppe von Leuten angesprochen, die mich zunächst nicht verstanden haben, da sie des Französischen nicht mächtig waren. Praktischerweise hat sich aber herausgestellt, dass sie aus der Mannheimer Gegend stammen und sich in etwas hier auskennen. Denen sind wir dann zu besagtem Tellerlift gefolgt. Nachdem ich im Nebel auf der französischen Seite keinen Nerv fürs Fotografieren hatte, gibt es jetzt wieder ein paar Bilder.

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^^ Pistenplan auf der Grenze im Nebel.


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^^ Auf der Mossette über der Nebelgrenze – auch die Bahn auf der französischen Seite läuft jetzt wieder – wenn wir das gewusst hätten ...


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^^ Städeli-TS4 am Paradehang in Les Crosets.


Eine kurze, verspätete Mittagspause führt uns in ein Restaurant im Bereich Planachaux, wo uns sowhl ausgesprochen nette, aber auch nervige Tischnachbarschaft erwartet. Recht schnell zieht es uns dann aber doch wieder auf die Piste.


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^^ Endlich!!! Kein Nebel sondern Schneefall – am TK Lechereuse.


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^^ Weil’s so schön war noch einmal


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^^ Interessante Bergstation als Fachwerk-Konstruktion.


Danach gehts mit den Ripaille-Schleppern hinauf und auf die lange Talabfahrt Ripaille-Grand Paradis. Nach ein paar genussvollen, steileren Hängen zu Beginn auf kurvenreicher, unmodellierter Piste, beschert und der große Rest der Piste viele Ziehwege und an einer Stelle schaffen wir es auch nicht ganz ohne anschieben.


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^^ Nachdem wir die Talabfahrt von der Ripaille nach Grand Paradis mit viel Ziehweg hinter uns gebracht haben, verabschieden wir uns mit diesem Blick auf den TPH125 Planachaux vom Skigebiet in Champery.


Fazit (zusammen mit dem zweiten Bericht):

Die Portes du Soleil sind in der nordwestlichen Hälfte vor- bis mittelgebirgig. Sie sind auf die Abwicklung von Massenbetrieb ausgerichtet - sowohl bei den Anlagen als auch bei den Pisten. Avoriaz hat die Abwicklung dabei perfektioniert - bei den Anlagen, den Pisten und der Station selbst. Die Französische Seite ist insgesamt recht modern, neben KSB-Anlagen finden sich aber auch noch viele 4er-Sessel aus dem französischen 4er-Boom der 80er Jahre. Anders Avoriaz: Hier wurden keine fixen 4er installiert, sondern ab Ende der 80er komplett auf KSB gesetzt. Der Liftpark auf der Schweizer Seite ist dagegen auffallen veraltet.

Der Vorgebirgs-Charakter beschert überwiegend Raser-Autobahnen. Aber bitte keine voreiligen Schlüsse ob der wenig aufregenden Pisten und der unspektakulären Landschaft. Auch die Portes du Soleil haben sehr schöne Ecken. So ist der gesamte Südost-Rand des Skigebietes von der Chavanette, über Combe du Machon, Pointe de Nyon, Chamossière bis Rosta ausgesprochen attraktiv - teilweise landschaftlich und teilweise in Form hervorragender Pisten und Routen. Einen kleinen Glanzpunkt in der Mitte des Gebietes setzt auch noch La Chaux des Rosées mit tollen Varianten und einer idyllisch-wilden Landschaft.

Die verbindungen zwischen den Sektoren klappen ganz gut, wenn man die jeweils richtige nimmt. Kurze Fußwege oder Bimmelbahnfahrten sind in Morzine und Morgins notwendig, um die drei großen Sektoren der PdS insgesamt abzufahren. Dazu kommt noch der kleinere Mont-Chéry-Sektor, der einen kurzen Fußweg in Les Gets erfordert. Die weiteren zu den PdS zählenden Kleingebiete sind nur motorisiert zu erreichen und zählen aus meiner Sicht nicht zum eigentlichen Skigebiet.

Das Fehlen nennenswerter Wartezeiten an beiden Tagen (der zweite Tag war sogar ein wunderschöner Samstag während der Hochsaison), lässt mich den Schluss ziehen, dass Wartezeiten hier überhaupt kein Thema sind. Berichte anderer Leute im Forum aus der Saison 2007/2008 sollten mich eines Besseren belehren.

Die Mur Suisse schließlich: Sie ist schon beeindruckend steil, aber sie hat nicht die imposante Gesamterscheinung anderer Hochgebirgsrouten. Dazu sind Gelände und Umgebung zu unspektakulär. Man sollte sie einmal gefahren sein, aber vor einer Wiederholung habe ich noch andere Prioritäten.

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Chasseral - "Les derniers vestiges ont disparu - la fin d'un rêve"


Zuletzt geändert von Chasseral am Di, 08.04.2008, 11:56, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo, 07.04.2008, 17:29 
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Oh, die Mur Suisse sieht aber schön aus.
Hätte aber auch nicht gedacht, dass die nur so kurz ist.
Und der Route Ripaille-Grand Paradis hätte ich auch einen höheren Erlebnisfaktor zugetraut.

PdS könnte evtl. etwas für den Frühwinter sein, bei entsprechender Schneelage.
Jedenfalls sehr interessanter Bericht; hab zum ersten Mal etwas über die PdS gelesen. Danke!

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BeitragVerfasst: Mo, 07.04.2008, 19:22 
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Wenn die Mur Swiss nur direkt an der SB runter geht, wie kann die dann 120% haben? Dachte mehr wie 100% dürfen nur PBs haben?

Zitat:
Der Transport zwischen Parkplatz und Häusern erfolgt kurioserweise mit Pferdeschlitten.


Das stell ich mir bei den vielen Häusern an einem Hochsaisons-Samstag etwas schwierig vor - oder wieviel Pferde haben die? Und was machen die den Rest der Woche? ;-)


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BeitragVerfasst: Mo, 07.04.2008, 19:29 
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RetroRebel
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@Mur Suisse: Falls dieses Gefälle stimmt, dann trifft das sowieso nur auf die ersten 15 Höhenmeter zu und die haben eine etwas andere Hangrichtung als die Sesselbahn. Die nächsten 200 Höhenmeter dürften bei 100 % beginnen und dann in Richtung 80 % auslaufen, bevor dann langsam oder sicher das Flachstück kommt.


Dieser Bericht ist übrigens aus der Serie "Neuer Wein in alten Schläuchen". Ich werde in nächster Zeit eine handvoll alter AF-Berichte, leicht überarbeietet, hie reinstellen, um inhaltliche Lücken des Forums zu schließen. Die Mur Suisse war eine solche Lücke.

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Chasseral - "Les derniers vestiges ont disparu - la fin d'un rêve"


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BeitragVerfasst: Mo, 07.04.2008, 21:08 
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Das die 120% nur auf den ersten 15-20m vorhanden sind, hört sich logisch an.
Dann kommts ja auch noch drauf an, wie der Einstieg "zurecht geweht" ist.

Wäre interessant, mal im Sommer zu sehen, wie der Untergrund ist.
Durch Erosion entstandene Hänge und Rinnen haben ja meist ein Maximalgefälle, was einfach durch den Schütt- / Böschungswinkel des erodierten (heißt das so?) Materials vorgegeben ist.
Wenn's Fels wäre, könnte es natürlich in den entsprechenden Bereichen jede Neigung haben.

Leider war das Licht ziemlich trostlos.

Die Retortenstationen finde ich übrigens gar nicht mal so schlecht.
Ist auf jeden Fall ehrlicher, als entweder unzählige Chalets, der viel mehr Landschaft verbrauchen, genau so künstlich hin zu planan oder große Ferienappartementhäuser mit rustikalen vorgeklebten Elementen und Satteldächern zu versuchen zu vertuschen.
Finde ich zumindest.

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BeitragVerfasst: Mo, 07.04.2008, 21:40 
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Chasseral hat geschrieben:
Bild
^^ Der Parkplatz von Avoriaz mit den Bergstationen der TSD4 Proclou und Lindarets. Auch einige Übungslifte und den Park hat es hier.

Ufff, wie sehr ich diesen Bereich hasse...

Zitat:
Das Fehlen nennenswerter Wartezeiten an beiden Tagen (der zweite Tag war sogar ein wunderschöner Samstag während der Hochsaison), lässt mich den Schluss zeihen, dass Wartezeiten hier überhaupt kein Thema sind. Berichte anderer Leute im Forum aus der Saison 2007/2008 sollten mich eines Besseren belehren.

Es ist oft so, dass in der Hauptsaison die Wartezeiten am Samstag am Kürzesten sind, weil dann die Wochengäste an- oder abreisen. Das ist besonders eindrücklich an Orten, wo man kaum für einen Tag hingeht (z.B. Saas Grund).

Zitat:
Die Mur Suisse schließlich: Sie ist schon beeindruckend steil, aber sie hat nicht die imposante Gesamterscheinung anderer Hochgebirgsrouten. Dazu sind Gelände und Umgebung zu unspektakulär. Man sollte sie einmal gefahren sein, aber vor einer Wiederholung habe ich noch andere Prioritäten.

Kann ich unterschreiben. Bin sie 2 mal gefahren, einmal Direttissima, einmal etwas aussenrum. Bei der Bergfahrt mit der 4SB bin ich schon etwas erschrocken, wie viele Stürze es da drinn gibt. Der Einstieg ist wirklich übel, die "Buckel" sind da 2 Meter hoch. Wenn es schon überall heisst, es sei die steilste Piste, wird es wohl auch so sein, auch wenn es fast stetig flacher wird. Eine Genussabfahrt ist es sicher nicht, eigentlich eine stinknormale Buckelpiste in nicht gerade berauschender Umgebung, einfach etwas steiler als gewöhnlich. So erinnere ich mich v.a. an die müden Beine danach.


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