Jakobsbad-Kronberg Februar 2010Zum Einstieg Starlis Aufnahme des Kronbergs von der Ebenalp
Der Kronberg ist das grösste Skigebiet des Appenzellerlandes, was jedoch nicht viel heissen will...
Je nach Angabe 14 oder 20 km Pisten - die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen.
Das Skigebiet besteht im wesentlichen aus der Kronbergseilbahn (750 hm, welche den tiefsten Punkt des Skiegebietes mit dem höchsten verbindet), dem Skilift Lauftegg (300 hm, bei der Talstation) und dem Skilift Studen (200 hm, auf dem Kronberg). Zudem gibt es auf dem Kronberg einen kurzen Verbindungslift (100 hm) und bei der Talstation Jakobsbad einen Ponylift. Ans Pistengebiet ist des weitern der Doppelskilift Alpsteinblick bei Gonten angeschlossen, wo aber der Kronberg-Skipass aus unerklärlichen Gründen nicht gültig ist.
Der Grund, weshalb ich dieses Skigebiet besuchte, ist vor allem die gute Erreichbarkeit insbesondere mit dem ÖV: In der Ostschweiz gibt es meinenswissens kein Skigebiet, wo man schneller und bequemer hinkommt; rund 1h Bahnfahrt von Winterthur und 0.5h von St. Gallen. Der Bahnhof liegt direkt bei der Talstation und somit auch bei den Pisten. Zudem überzeugte mich, dass es hier weder Schneekanonen, noch Anlagen mit hoher Transportkapazität gibt.
Ich hatte mir Anfangs Winter vorgenommen, dieses Skigebiet einmal zu besuchen. Im Dezember und im Januar war aber der Skilift Lauftegg geschlossen und ohne den erschien mir das Skigebiet ein wenig zu klein, um einen ganzen Tag darin zu verbringen. Als ich dann diesen Skilft im Inventar der ungenutzen Anlagen von Mountain Wilderness (
http://www.mountainwilderness.ch/filead ... ventar.pdf auch sonst noch Interessant!) fand, schwand meine Hoffnung... Aber dann, nachdem es Anfangs Februar bis in die Niederungen kräftig geschneit hatte, sah ich, dass auf
http://www.kronberg.ch die Anzeige auf einmal grün war. Also stieg ich an einem Februar-Montag in einen Zug und fuhr in dieses Skigebiet hinauf
. Die Nebelgrenze war sich gemäss Wetterprognose um 1000 m.ü.m. - Auflösung um Mittag; das Skigebiet befindet sich zwischen 900 und 1600 Metern, also, so hoffte ich, würde der Grossteil des Skigebiets über dem Nebel sein.
Als ich im Jakobsbad ankam war es zwar neblig, aber die Sonne drückte doch einwenig. Zuerst fuhr ich aufs Lauftegg hinauf. War wohl der erste an diesem Tag. Das Trasse war im unteren, steilen Teil übel vereist, so dass schon bei der Auffahrt für ein wenig Spannung gesorgt war
Oben befand ich mich etwa in der Nebelgrenze: Sonne und Nebel zugeich. Zuerst fuhr ich auf der teilpräparierten Schwarzen Piste und im oberen Teil auch daneben
. Die Piste ist eher blau als schwarz, oben schön zu fahren, dann in der Mitte ein bisschen flach. Doch kurz vor Schluss hört die Piste plötzlich auf und man muss selbst schaun, wie man die steile, enge Stelle mit zu wenig Schnee überwindet
.
Als ich das nächste mal auf die Lauftegg fuhr war sie Leider schon voll im Nebel (darum hab' ich auch keine Bilder) und ich fuhr die rote Piste hinab (es gibt nur eine und nicht drei, wie im Pistenplan steht!) - Fazit: oberer Teil eher flach und pulvrig, unterer Teil hart und steileir.
Nun wollte ich dem Nebel entfliehen und ging zur Kronbergbahn, wo ich knapp 20 min auf die Auffahrt wartete. Die Fahrt ist für ein Voralpenskigebiet beeindruckend: eine mehr als 3 km lange Luftseilbahn mit nur einem, hohen Masten im unteren Teil, danach über 2km Spannweite! Man fährt immer näher an den Berg ran und es wird immer steiler und plötzlich - hat man den Nebel durchbrochen und den blauen Himmel über sich
Von der Bergstation muss man einige Meter auf den Gipfel laufen, von wo man dann zum Skilift Studen oder zur Talabfahrt hinabfahren kann.
Von nun an fuhr ich vor allem am Studen (Tiefschnee und Piste), über Mittag einige Male am Verbindungslift (Tiefschnee) und am Nachmittag unternahm ich einen Ausflug in den auf etwa 1300 m.ü.m. liegenden Nebel hinunter (Piste) und fuhr noch einmal am Lauftegg, worauf ich bei der Kronbergseilbahn nochmals lange warten musste. Während der Wartezeit studierte ich den Wintersportprospekt, in dem ich sah, dass die Seilbahn bei Normalandrang nur zur vollen und zur halben Stunde fährt. Wenn ich das gewusst hätte, wären noch ein paar Fahrten am Lauftegg dringelegen... Die letzte Bergfahrt am Studen machte ich um 16:20 (die Anlagen laufen bis 16:30
)
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Auf dem Gipfel: links das ende des Verbindungslifts und rechts die Seilbahnbergstation mit dem Gipfelrestaurant
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Blick richtung Westen
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Ausstieg Verbindungsskilift (morgens noch nicht im Betrieb), im Hintergrund die Schwägalp. Über den Buck könnte man in Richtung Passstrasse hinunterfahren und dort aufs Postauto warten.
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Die Verbindung zum Skilift Studen
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Der Skilift Studen von der Talabfahrt. Dazwischen liegt ein steiles Tobel, welches man bei einigen Tiefschneeabfahrten queren muss.
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Bei der Bergstation Studen
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Ausblick auf der Talabfahrt in Richtung Säntiskette
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Berggasthaus Scheidegg. Über grosse Strecken ist die Talabfahrt zugleich Schlittel- und Wanderweg. Die Talabfahrt ist die wohl flachste Piste, die ich kenne: 750 hm auf 7.5 km und diverse Schiebestrecken: die Snowboarder müssen ca. 4 mal ihr Brett abschnallen und am Schluss eine ordentliche Strecke zur Talstation zurücklaufen. Dafür ist die Abfahrt landschaftlich sehr reizvoll.
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Nochmals der Gipfel
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Der Gipfellift bietet keine sinnvolle Piste, dafür eine rassige Tiefschneeabfahrt.
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beim Skilift Studen: top-Pistenverhältnisse
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der Skilift Studen
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Freeridegelände am Studen, wenn man vom Hang im Hintergrund zurück zum Lift kommen will, muss man aber wie erwähnt ein Tobel durchqueren
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Studen
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Die Piste links des Lifts in interessant gewelltem Gelände
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Blick zum Säntis
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Vor der letzten Talfahrt
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Glaub die Hundwiler Höhe als einsame Insel im Wolkenmeer
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Talfahrt: Auf Wiedersehen
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Talfahrt: Am abend lockerte sich der Nebel doch ein bisschen
Fazit:
War ein schöner Skitag abseits vom Rummel ohne Anstehen und mit viel Platz auf und neben der Piste. Das Kleinskigebiet bietet mittelschwierige und leichte Pisten. Der Skilift Studen ist absolut toll: Paralell zur fahrtrichtung gewelltes Gelände und unten ein Bisschen Wald. Ich hätte nie gedacht, dass ein 200hm-Skilift mir soviel Freude bereiten könnte. Die Talabfahrt hingegen ist eindeutig zu flach. Es gäbe abzweigend von letzterer noch einige längere Tiefschneeabfahrten, auf die ich aber wegen des Nebels verzichtete. Wenn es genug Schnee bis unten hat, ist es auch für die Schneequalität von vorteil, dass das altmodische Skigebiet keine Schneekanonen besitzt. Zu bemängeln ist, dass der Skilift Alpsteinblick nicht im Skipass inbegriffen ist, wo man doch seine Pisten grösstenteils benutzt... Mit einem Skilift mehr könnte die Region wahrscheinlich auch mehr Leute anziehen. Toll wäre ein Skipass für ganz Innerrhoden, dann könnte man auch auf die mit der Bahn verbundene Ebenalp wechseln. Für die Zukunft denke ich, dass der Skilift Lauftegg irgendwann mal wegen mangelnder rentabilität und schneeunsicherheit ausser Betrieb genommen werden muss. Zur kompensation sehe ich einen Anlagenausbau einzig in der nähe des Skilifts Studen für realistisch an: Es wäre möglich diese Anlage gegen unten zu verlängern oder eine etwa Paralelle Anlage nördlich davon zu erstellen... aber wahrscheinlich fehlt dazu das Geld.