Es ist ja wirklich eine Gemeinheit. Da ist man den halben Winter unterwegs (seit Mitte November knapp 40 Tage), bereist Skigebiet um Skigebiet und ... schaut anderen Leuten beim Skifahren zu. Meine jämmerliche Bilanz: Kein Skifahren auf der Reiteralm; einen halben Vormittag Skifahren in St. Moritz und dann einen Kollegen, der sich dabei das Kreuzband gerissen hat (!) nach Hochrum bei Innsbruck in die Klinik gefahren; kein Skifahren in Lienz; kein Skifahren in Maribor; zwei Abfahrten in Cortina; kein Skifahren in Zagreb.
Aber wenigstens hab' ich in Kroatien mal die Kamera dabeigehabt, denn der Sljeme, in einer knappen halben Stunde aus dem Stadtzentrum zu erreichen, hat mit seinen 1035 Metern durchaus einen gewissen Charme; wie die Stadt selbst auch. Erstmals wurde heuer neben dem Damen- auch ein Herren-Slalom gefahren (Sieger Mario Matt), 2009 gibt's das Ganze im Jänner statt im Februar.
Die Kroaten ließen sich das Ganze heuer 3,8 Millionen Euro kosten, die Sieger bekamen mit je 60.000 Euro das höchste Preisgeld der gesamten Saison, und als einziges Rennen lässt Zagreb sogar dem 30. noch 1000 Euro zukommen.
Neben einer uralten Pendelbahn, die durch den Wald auf den Berg führt, gibt's oben einen recht klapprigen Dreiersessel, dessen Sockel der Berg-Umlenkung ein schöner Riss ziert, und zwei Schlepplifte. Das Ganze ist süd- bis westseitig ausgelegt, die Piste sieht man selbst von der Autobahn, und mit einer netten Schneianlage ausgestattet.
Der Sonntag (Herren-Rennen) startete dank Polarlufteinbruch mit Sturm und der kältesten Nacht des Jahres: -14 Grad am Berg, mangels Zeit hab ich Euch nur ein paar Bilder vom Freitag (Damen) mitgebracht.
Auf zum Konvoi, der vom Hotel Westin nahe des Zentrums auf den Berg geleitet wird. Die Polizei riegelt dafür die halbe Stadt ab, damit freie Fahrt ist. Der Haken: Abfahrt am Sonntag um 07.00.
Ankunft am Berg, ein Hauch von Naturschnee. Der war übrigens 20 Minuten später schon wieder weg.
Bergab im Sessellift - das einzige Rennen, bei dem man als Berichterstatter vom Start hinab ins Ziel fährt. Höhe bei der Abfahrt: knapp 10 Meter über Boden, dazu ist die Rampe relativ kurz...
Strecke
Zielstadion, am Berg gebaut und daher rückseitig gigantisch. Ist nur ein Provisorium...
...wie auch das bescheidene VIP-Zelt. Ach ja, das Ganze heißt VIP Snow Queen Trophy, Namensgeber ist eine Telekom-Firma.
Schneiteich
Zielraum, die Dame singt die kroatische Hymne
Kleine Tribüne
Große (VIP-)Tribüne
Übersicht bei der Bergfahrt nach Lauf Nr. 1
Fernsehturm am Gipfel
Gut versteckt, aber nicht gut genug - Leitner!
Für den Weltcup hatten sie eigens einen PistenBully 600 W geholt.
Leider nicht (mehr) in Betrieb - leider. Denn der zugehörige Hang ist sausteil und der Fernblick gewaltig. Der Hochnebel leider auch...
Sandra Gini hat's jedenfalls gefallen bei der Snow Queen Trophy - und den anderen auch. Zagreb lohnt sich, auch für Nicht-Fans. Atmosphäre und Stimmung sind gewaltig.