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Les Bugnenets-Savagnières // 17.01.2012:





Ich war diese Woche im Jura am Skifahren - in einem der grössten Skigebiete des Juras auf Schweizer Territorium - in Les Bugnenets-Savagnières. Die anderen beiden grossen Wintersportplätze des (Schweizer) Juras sind La Dôle und der Chasseron. Bugnenets-Savagnières umfasst 7 Skilifte, 30 Kilometer Pisten (10 km schwarz, 10 km rot, 10 km blau) mit unzähligen Varianten. Dazu gesellt sich noch die schöne Landschaft des Juras mit Blick auf den 1607 Meter hohen Chasseral und die unmittelbar angrenzenden Freiberge, ich traf auf sehr freundliche Leute (insbesondere auch das Liftpersonal) - kurzum: Das war definitiv nicht mein letzter Besuch in diesem sympathischen Gebiet!

Ein nicht unwesentlicher Punkt sind sicherlich auch die günstigen Preise dort: So kostet die Tageskarte 34 CHF, wobei die Lifte von 9 Uhr bis 16:45 offen haben. Auch die Preise in der Gastronomie sind - natürlich für Schweizer Verhältnisse - als günstig bis moderat zu bezeichnen. Ich habe für eine sehr ansprechende Bratwurst mit reichlich Pommes-Frites 10 CHF bezahlt. Cola, Caffee, Bier: 3 CHF. Halber Liter Rotwein: 10 CHF...

Doch zurück zum eigentlichen Bericht:

Les Bugnenets und Les Savagnières - diese beiden kleinen verschlafenen Ortschaften, die in den lieblichen Freibergen just inmitten der Kantonsgrenze zwischen dem Kanton Bern und dem Kanton Neuchâtel liegen, sind nicht zuletzt auch die Heimat des wohlbekannten und über viele Jahre äusserst erfolgreichen Schweizer Skirennfahrers Didier Cuche. Ich bin aber logischerweise nicht wegen Cuche - der notabene heute seinen Rücktritt aus dem alpinen Skirennsport offiziell bekanntgegeben hat - dort hin, sondern weil ich in Sachen Skigebiete im Jura bisher nur in Langenbruck und auf der Hohen Winde war. Erstes Kurzfazit: Das Gebiet ist grandios, und das ist keineswegs ironisch gemeint. Zu sagen ist aber auch, dass es bei meinem Besuch in punkto Andrang relativ gemächlich zu und her ging - schliesslich war es mitten unter der Woche. An einem schönen Wochenende mit guten Schneeverhältnissen dürfte diese Jura-Perle indes wahrscheinlich ziemlich gut frequentiert sein...









Wie bereits oben erwähnt, liegen diese beiden unscheinbaren Jurasiedlungen inmitten der Kantonsgrenze Bern-Neuenburg. Der Weiler Les Bugnenets mitsamt seinen Beförderungsanlagen gehört zum Kanton Neuenburg, die Skilifte auf der Savagnières-Seite stehen bereits auf bernischem Hohheitsgebiet. Insgesamt verfügt das Gebiet über eine erstaunliche Förderkapazität von 7000 Personen pro Stunde. Die ersten Anfänge des Skigebiets Les Bugnenets-Savagnières reichen übrigens bis ins Jahr 1954 zurück!

Panorama/Landschaft: Im Osten thront die Rückseite des Chasseral, in Richtung Süden lässt sich bei gutem Wetter ein atemberaubender Blick auf den Neuenburgersee erheischen, und gegen Westen besänftigt die unendlich scheinende Weite des Juras (Freiberge) und Frankreichs die Sinne.

Das Skigebiet selber erstreckt sich auf einer Höhenlage zwischen etwas mehr als 1050 und 1450 Metern. Neben alten Skiliften aus dem Hause GMD-Müller gibts vor allem auch WSO-Anlagen aus Oetwil am See zu bewundern. Die unzähligen Pisten befinden sich praktisch zu 80 Prozent im Wald. Etliche dieser Pisten sind echt anspruchsvoll und angenehm steil. Sessellifte oder Schneekanonen sucht man hier vergebens. Besonders - positiv - aufgefallen ist mir die Freundlichkeit insbesondere des Seilbahnpersonals. Doch dazu später mehr.

Bei meinem Besuch traf ich 30 bis maximal 50 cm Hart- und Pulverschnee an. Es liess sich überall sehr gut fahren, die Pisten waren griffig und hervorragend präpariert. Überhaupt empfinde ich das als kurlige Mischung - auf der einen Seite die alten Anlagen und die Nichtexistenz von Beschneiungsanlagen, andererseits sind topmoderne Pistenfahrzeuge und ein elektronisches Zutrittssystem vorhanden.

Wie immer bei mir wird dieser Bericht in work-in-progress-Manier laufend aktualisiert. Als erstes einmal ein paar Bilder:

Das Skigebiet hat zwei Einstiegspunkte. Hier der Bereich Savagnières im Berner Teil:



Skigebietsplan:






Langsamer Übungslift Plan Marmet:





Der mächtige Doppelschlepper Savagnières I + II:







SL Plan Marmet:





Der neueste Lift hier - Skilift "Les Pointes":



In diesem Teil sind die Pisten allesamt sehr flach; ideales Anfängergebiet:







Doppel-Skilift Savagnières I + II:





Die letzten Stützen des Doppel-Skilifts Savagnières I + II bei der Bergstation sind neueren Datums:



Der Chasseral mit seinem weitherum gut sichtbaren imposant-grossen Fernmeldeturm:



Skilift Chasseral:



Der Namensgeber:



Fortsetzung folgt...

Weiter gehts mit dem Bericht:

Schöne Waldabafahrten:







Schwarze Piste runter bei den beiden Savagnières-Liften:



Die Piste hier ist ordentlich steil, kommt auf diesem Bild gar nicht so zur Geltung:



Der nördliche Hügelzug des Chasseral:



Blau-grüne Hintenrumabfahrt oben auf dem Kamm, die dann weiter unten auf die Chasseral-Passstrasse einbiegt und schliesslich zur Talstation der Savagnières-Lifte/Plan Marmet führt:



Der weisse Gipfel im Hintergrund müsste eigentlich der Ballon d'Alsace in den Vogesen sein (Irrtum vorbehalten):





Der Mont-Soleil in Richtung Westen (dahinter am Horizont liegt Frankreich) auf der gegenüberliegenden Hügelkette:





Flache, aber landschaftlich reizvolle Hintenrumabfahrt:





Bei der Bergstation der Lifte "Chasseral" und "Les Pointes":





Skilift "Les Pointes", wie gesagt die neueste Anlage hier. Ersetzte einen älteren Schlepper, wobei die Talstation wurde um 100 Meter weiter nach unten gezogen wurde:



Etwas für Liftfreunde:







Immer wieder schöne Ausblicke gegen Westen:





Blick runter nach Les Bugnenets mit den Liften "Chasseral" (ganz rechts auf dem Foto, nur knapp erkennbar), dem Übungsschlepper "Le Fornel" und dem Skilift "Le Rumont" (links im Bild):





Skilift Chasseral - eine schöne Anlage:





Blick zum Neuenburgersee (links, leider unter dem Nebelmeer versteckt):



In der Mulde unterhalb des Chasserals:





Die Hangneigung der Lifttrassen sind teilweise nicht ohne...

Teil 3:


Getränke- und Speisekarte unterwegs auf der Piste: Günstige Preise...



Sicherlich kein Nachteil ist die durchgehend nordseitige Exposition des gesamten Skigebiets:





Unterwegs auf dem mitunter recht steilen Skilift "Chasseral":



Talsation Skilift "Chasseral":











Ein Teil der Trasse des SL "Chasseral":



Typische Juralandschaft an den Hängen des Chasseral:





Eine von mehreren Pisten, die der Skilift "Chasseral" erschliesst und die zur "Zentrale" nach Les Bugnenets runterführen:







Doppelschlepper Savagnières I +II in der Mittagssonne:



Piste und Teil der Trasse des SL "Les Pointes":



Ein Kind von hier: Didier Cuche...



Liegt bereits auf neuenburgischem Kantonsgebiet: Skilift "Le Rumont":



Schöne Genusspisten:



Rückseite vom Chasseral (oben auf dem Kamm ist eine Hütte erkennbar; evtl. das Bergrestaurant):

Da sind dir wieder einmal viele tolle Bilder gelungen. Das Skigebiet ist ein Kleinod mit tollen Pisten, sehr eigener aber ansprechenden Landschaft und viel Nostalgie.
Der ausdrucklose, langweilig erscheinene Pistenplan spiegelt nicht den Hauch des Potenzials das das Skigebiet besitzt wider.

Mt. Cervino: Danke.



Genau das ist der zentrale Punkt! Ich hatte das Gebiet schon seit Jahren auf dem Radar, aber leider kam immer irgendwie etwas dazwischen - einzig der Pistenplan wirkte auf mich damals ebenfalls wenig überzeugend. Das ging sogar soweit, dass ich mich ernsthaft fragte, ob sich die doch relativ weite Anreise effektiv lohnen würde (immerhin beträgt die Fahrt mit dem Auto zwischen 1,30 und 1,45 Stunden von Basel aus, also in etwa gleich weit wie in ein Alpenskigebiet). Meine Zweifel trug ich dann zu Grabe, als ATV einen Bericht über Les Bugnenets verfasste und aus dieser Fotoreportage für mich ersichtlich wurde, welch' Potenzial dieses Skigebiet hat.

Ich wiederhole mich in diesem Fall gerne: Les Bugnenets ist für ein Mittelgebirgsskigebiet wirklich extrem vielfältig, überall gibts abseits der Hauptpisten kleinere Schneisen, die wiederum auf die anderen Hauptpisten führen. Diese sind im offiziellen Pistenplan gar nicht eingezeichnet. Kommt dazu, dass man bei Neuschnee auch sicherlich sehr gut überall Off-Piste fahren kann.

Und noch was: Der ausgesprochen freundlich-familiäre Umgangston der Leute dort. Sowohl von den Liftbediensteten als auch vom Personal in den Restaurants wurde man auffällig oft freundlich empfangen. Ein kleines Beispiel: Als ich zum wiederholten Male an einer der Talstationen rumfotografierte, fragte mich ein Liftler mit einem breiten Grinsen im Gesicht, ob es sich denn lohnen würde, hier wirklich ein Foto zu schiessen. Auf meine Antwort, ich sei eben ein Fan alter Lifte, kam es bei ihm wie aus der Pistole geschossen zurück:

"Mais non, ce téléski n'est absolument pas vieux. Moi personellement, je travaille depuis 46 ans ici. Et à ce temps-là, ce téléski existait déjà...!" (Zu Deutsch: "Aber nein doch, dieser Skilift ist doch nicht alt. Ich arbeite bereits seit 46 Jahren hier. Und bereits damals gab es diesen Skilift...!").

Sehr ansprechend. Das Gebiet dürfte gerade bei Neuschnee wirklich interessant sein.

Einzig die schattige, nordseitige Lage, die natürlich für die Schneesicherheit wichtig ist, stellt für mich zumindest im Hochwinter auch ein kleines Manko dar. Der ein oder andere Sonnenhang, besonders gerne mit südwest/westseitiger Ausrichtung wäre in meiner Fantasie eine schöne Ergänzung. Aber vielleicht schätze ich die Situation anhand der Bilder und des Plans auch etwas falsch ein.

Gibt es die Möglichkeit, mit Tourenski noch auf einen Gipfel mit noch schönerer Aussicht zu gehen. Einige Bilder laden regelrecht dazu ein, den eigenen Aktionsradius abseits des Pistengeländes noch etwas zu erweitern.

@matthias:

Betr. Schattenlage: Genau das hatte ich mir im Vorfeld meines Besuchs auch schlimmer vorgestellt, als es dann tatsächlich war. Am frühen Morgen war es anfänglich zwar knackig kalt, doch bereits nach kurzer Zeit wanderte die Sonne über die Krete und wärmte etwas ein - zumindest beim Liftfahren. Am Wiedener Eck im Schwarzwald (von der Höhenlage zwar tiefer gelegen - 880 bis 1260 Meter - aber dennoch in etwa vergleichbar) ist/war es jeweils definitiv ekliger und vor allem kälter. Es gibt in Les Bugnenets-Savagnières zudem auch durchaus Pisten (wenn auch nur gerade zwei) mit einer leicht südwestseitigen Ausrichtung. Nochmals: Der Pistenplan ist wirklich schlecht gemacht; die reale Topographie des Gebiets ist jedenfalls eine völlig andere...

Also, Tourengänger waren ein paar unterwegs - alle in Richtung Chasseral-Gipfel (siehe Bild unten). In Sachen Ausblick ist der Chasseral natürlich nicht zu toppen. Aber ein anderer Gipfel dort in unmittelbarer Umgebung? Kommt mir spontan nur der Mont-Soleil - auf der anderen Seite hoch über dem Jura-Industriestädtchen St. Imier gelegen - in den Sinn...

Tourenskifahrer auf dem Weg zum 1607 Meter hohen Chasseral:

@ Intermezzo: Danke für die Infos. Genau den Abstecher auf den Chasseral meinte ich, war von mir etwas undeutlich ausgedrückt. Die entsprechenden Bilder sahen für mich wie eine Aufforderung aus, dort bei passenden Bedingungen noch hoch zu gehen.

Ich war mir allerdings beim Anschauen der Bilder ohne eigenes Kartenstudium nicht sicher, ob man den Aufstieg direkt mit dem Skifahren im Liftgebiet kombinieren kann. Aber gerade diese Bilder vom freien Gelände machen einen sehr attraktiven Eindruck. Wieder ein Ziel mehr auf meiner Liste, wobei ich es bisher noch nicht einmal zum Paddeln im Frühling in die Region geschafft habe.

Das Tourengelände am Chasseral ist sicherlich äusserst attraktiv, allerdings ist dieser Berg auch sehr, sehr windexponiert, was sich dann wiederum nachteilig auf die Schneebeschaffenheit auswirken kann.

Älterer Kartenausschnitt mit dem Skigebiet Les Bugnenets-Savagnières (Planquadrate links oben; die Skilifte sind braun eingezeichnet) und dem ehemaligen Skigebiet Chasseral mit dem Sessellift Nods-Chasseral und dem Skilift "Chasseral":