gerrit hat geschrieben:
Ich hab es ja schon im Vorjahr irgendwie vermutet, aber Dein schon sprichwörtliches Glück kann nicht mit rechten Dingen zugehen, gib es zu, Du hast einen Pakt mit den Mächten der Unterwelt abgeschlossen! (Oder bist Du wirklich nur ein Sonntagskind?)

Du sprichts auf "Das Bild des Dorian Grey" an? Gut, ich geb's zu, ich hab vor vielen Jahren einen Pakt mit Ullr, dem Gott des Winters, geschlossen.
Spaß beiseite. in der Woche zuvor gab es Föhn, am Freitag abend war ich mit Freunden am Tegernsee und es goss in Strömen, bis in die tiefe Nacht, bei ca. 7°C. Da kam mir spontan die Idee, es evtl. am nächsten Tag in Hintertux zu versuchen, zumal die Wetterdienste in Tirol Aufklarung ab Mittag versprachen.
Tja, und so kam es, dass wir dann am nächsten Tag knapp 20cm PowPow vorm Feinsten in der Sonne genießen durften.
::: trincerone hat geschrieben:
...ZB bei dem Hang unter dem GBIII, den ihr ja nicht gefahren seid (der zum TFH), zB erinnere ich mich, dass der im Mai ein Traum ist, aber im November wohl eher ein Alptraum...
Doch, den Hang sind wir auch gefahren, mehrmals.
k2k hat geschrieben:
Toller Bericht, der mir ganz neue Seiten vom Tuxer Gletscher zeigt. Ich war bisher immer nur Mitte Oktober da, und bleibe zu der Zeit lieber auf den markierten Pisten.
Ich weiß ja aus deinen zahlreichen Berichten, dass du in der Regel weißt was du tust. Ich hab aber in dem einen oder anderen Bereich, den ihr befahren habt (z.B. da am Schlegeis) schon die eine oder andere größere Spalte gesehen, und im Bereich zwischen DSB 3a und dem GB3 kam vor zwei oder drei Jahren sogar mal einer durch Spaltensturz ums Leben, als ich da war. Wie habt ihr an dem Tag die Situation beurteilt? Allzu viel Schnee liegt ja noch nicht.
Bzgl. neuer Seiten von Tux: Deswegen habe ich den Bericht ja auch hier unter das Thema "Freeride" gestellt.
Bzgl. Spaltensturz-Gefahren: Hierzu drei Dinge, die unerlässlich sind...
1) Erfahrung: Man kann die Wahrscheinlichkeit von unter der Schneedecke verborgenen Spalten durchaus erahnen, wenn man weiss, wie ein Gletscher funktioniert, und vor allen Dingen viel, viel Erfahrung bei der Beurteilung von Gletschern hat.
2) Fahrweise: An kritschen Stellen: Speed is your friend. Und wenn es noch kritischer wird, anseilen.
Dies hilft, einen Spaltensturz unwahrscheinlich zu machen, aber gänzlich ausschließen kann man dieses Risiko trotz allem nicht. Deswegen...
2) Ausrüstung: Auf freiem Gletschergelände sollte man immer entsprechend ausgerüstet sein. D.h. Klettergurt, Karabiner, Reepschnüre, Seil, evtl. Eisschrauben und Eispickel/-Beil. Auch wenn man nicht angeseilt fährt, ist die Bergung aus einer Spalte im Notfall dann i.d.R. durch den Kumpel, möglich. Für die Spaltenbergung selber gibt es mehrere Verfahren, man sollte sie erlernen (Alpenvereine).
Mir selber ist ein Spaltensturz erst einmal widerfahren, bei der Abfahrt runter nach Zermatt nach einer Besteigung der Dufuorspitze (Monte Rosa Hauptgipfel). Es war Februar, auf knapp 4.000 Metern Höhe, bei sehr guter Schneelage eigentlich. Und krach, bricht ne Schneebrücke unter mir ein. Konnte mich zum Glück selber, ohne Eingreifen des Kumpels befreien. In dem ich reflexartig erst die Arme ausbreitete, und es dann schaffte, einen Ski aus der Spalte rauszuwuchten und querzustellen. War trotzdem ein sehr ungutes Gefühl.
Ich kann eigentlich niemandem empfehlen, sich ohne diese Dinge frei abseits der Pisten auf Gletschern zu bewegen.
PS: Da fällt mir ein, dass ich bei einigen meiner anderen Berichte auch vielleicht Warnhinweise anbringen sollte, z.B. Pisganina & Pisgana (sehr lawinengefährlich!). Ich hoffe nicht, dass diese Berichte zum bedenkenlosen Nachahmen inspirieren.