Ein Versuch einer Kategorisierung von Gletscherskigebiete und ihrer unternehmerischen Haltung gegenüber Sommerski, so wie ich es empfinde
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Es gibt Gletscherskigebiete, da hat man das Gefühl, als Sommerskifahrer willkommen zu sein. In die Kategorie fallen:
- Les Deux Alpes. Weil man die gletscherfreien Abfahrten im Sommer so lang wie möglich offen hält.
- Tignes, ebenso. Und wird nicht sogar die Vanoise versetzt, damit man im Sommer eine interessantere Abfahrt hat?
- Pissaillas. Wurde bekanntlich vor kurzem wieder für den Sommerski reaktiviert und mit Schneekanonen ausgestattet, um eben das wieder möglich zu machen
- Hintertux. Kaserer und Schlegeis könnten zwar durchaus meist ein paar Wochen länger laufen, TFH-Hang wird aber soweit möglich offen gelassen, die Zufahrt zur DSB 3a wird halb vermattet und Schnee hingeschobene, um auch im Sommer dort hinfahren zu können, und hartgesottene dürfen auch im Sommer bis 15:45 an der DSB abfahren.
- Kitzsteinhorn. Alpincenter-Abfahrt wird so lang wie möglich aufgelassen, Gratbahn läuft ebenfalls sehr lang, obwohl der Gletscher auch per PB+SSB erreichbar wäre
- Kaunertal. Seit heuer allerdings angeknackst, weil nicht nur die 4KSB früher wie sonst geschlossen
- Stilfser Joch. Eher neutral, wohl in den letzten 10-20 Jahren nachlassend.
- Passo Tonale. Ebenfalls eher neutral zu bewerten. Haben halt im Mai+Juni offen, als Pluspunkt...
- Schnalstaler. Fährt im Sommer so lang wie möglich, auch die unteren Gletschersee-SBs fahren im Frühsommer so lang es geht.
Ob der Dachstein in diese Kategorie fällt, weiß ich nicht, da ich noch nicht dort war im Sommer.
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Dann gibt es Gletscherskigebiete, die sehen Sommerskifahrer (überspitzt) als Parasiten, die es zu bekämpfen gilt. IIIIH ein Sommerskifahrer, igitt, ich will dich nicht! Ich will nur die Herbstskifahrer. Schleich dich!
In diese Kategorie fallen Pitztal und Ötztal, weil sie zwischen Mai und September gar keinen Skibetrieb mehr anbieten. Und das nicht, weil es nicht gehen würde. Und eben die ganzen anderen Gletscherskigebiete, die keinen Sommerski mehr anbieten, obwohl sie es im Juni noch könnten.
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Und dann gibt es den Stubaier. Fällt eigentlich eher in die zweite Kategorie, hat aber trotzdem offen. Hier fühle ich mich wie ein Vieh in einem Zoo. Auf minimalem Raum zurückgedränkt, aufs nötigste beschränkt darf man hier seinem Laster frönen, einzig zum Zweck, den Halbschuhtouristen zu zeigen: Wir haben Schnee. Wir können im Sommer Skifahren. Schaut sie euch an, die verrückten Sommerskifahrer. Und damit ihr die auch noch nachmittag anschauen könnt, haben wir die SL für euch bis 15 Uhr geöffnet.
"Willkommen" fühle ich mich als Skifahrer am Stubaier ab Mitte/Ende April nicht. Dazu wird zu viel "Sommerskifahrerfeindliches" unternommen.
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Als neue, vierte Kategorie nehme ich die Spezies "Gletscherhaie" auf. Heee, lieber Sommerskifahrer, komm zu uns, wir haben tolle Pisten, super tolle! Geht nirgends besser! Kost halt ein bissl mehr!
Hier fallen mir 3 ein:
- Mölltaler. 37,- Euro Tageskarte für eine Sesselbahn mit ca. 1,5km Abfahrten, die mit 9km beworben werden?
- Zermatt. Teurer Skipass + teures Parken.
- Saas Fee. Teurer Skipass + teures Parken + kein Parkplatzpendelbus.
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Soweit meine persönlich Einschätzung, nachdem ich nun fast alle durch hab...
Zuletzt geändert von starli am Di, 01.07.2008, 17:05, insgesamt 1-mal geändert.
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