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BeitragVerfasst: Fr, 03.07.2009, 9:57 
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RetroRebel
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'Une aventure aux neiges éternelles'

Die Geschichte Val Thorens' geht zurück in die späten 60er Jahre, als nach der Lancierung einer ersten Station im Vallée de Belleville - derjenigen von Les Menuires - die Erschließung des höchsten Talschlusses angedacht wird. Hauptakteure ist zum einen Joseph Fontanet, mehrfacher französischer Minister, Président du Conseil Général und gleichzeitig Bürgermeister der Kommune des Tales, St. Martin de Belleville, in dessen Amt er sich im Zuge der Erschließung des Bellevilletales wählen ließ. Er wurde 1980 Opfer eines bisher ungeklärten Mordes, zum anderen Pierre Schnebelen, Jungunternehmer mit grandiosem Erfolg bei der Lancierung der Station Tignes. Zu diesem Zweck wird 1968 die SEFCO (Société des Études Financières et de Construction) gegründet, die Bedingung für Schnebelens Engagement (wohl vor allem neben seiner Erfahrung auch finanzieller Natur) ist seinerseits die Konstruktion einer Station "Val Thorens" im höchsten Talschluss - die angesichts der für die Erschließung dieses Bereiches ohnehin wenig geeigneteten Lage Les Menuires' unumgänlich scheint - und die weiträumige Erschließung der Gletscher im Bereich des Chavière in der Maurienne für den Sommerschilauf. Parallel dazu soll auf der Seite der Maurienne oberhalb von Modane die Station Val Chavière mit direktem Anschluss an das geplante Gletscherschigebiet gebaut werden.

Es kommt zu der bekannten 'Affaire de Vanoise', in deren Rahmen vielfach Protest laut wird gegen die Verletzung der Grenzen des Parc National de la Vanoise, der wenige Jahre zuvor geschaffen wird. 1971 ist klar, dass es Val Chavière nicht geben wird, wesentliches Argument war allerdings die Lawinengefährdung dieses Landstriches, insbesondere im Lichte der Katastrophe von Val d'Isère. Pierre Schnebelen zieht sich aus dem Projekt zurück, da eine Verwirklichung seines Konzeptes nicht mehr realistisch ist.

Val Thorens entsteht 1971 als eine Art Restprojekt an einem Ort, der unzweifelhaft zu den faszinierendsten der gesamten Alpen gehört. Die finanziellen Mittel sind allerdings bescheiden, ein erstes Netz aus drei Liften (TK du Golf, TK du Lac und TK de la Montée du Fond – alle Montaz-Mautino) wird aus kommunaler Kasse finanziert, um überhaupt starten zu können, der Beginn einer damals noch nicht abzusehenden Erfolgsgeschichte ist leise: noch kein einziges Gebäude ist errichtet, ein Container dient der neugregründeten SETAM (Liftgesellschaft von Val Thorens) als Office, ein wenig herrscht auch Pionierstimmung des Goldrausches, wenn nachts die ersten Mitarbeiter der SETAM den TK de la Montée du Fond hinauffahren – dem ersten Lift der 3 Vallées der jenseits der Dreitausendmetermarke endet –, in die Achse des Bellevilletals traversieren und Feuerwerksracketen in die Nacht schießen – einfach um der restlichen Welt ein Zeichen zu geben: „Wie sind hier.“ Die erste Saison verläuft wenig berauschend, aber der Wille hier oben in der weißen Wüste das Projekt nicht im Eis versinken zu lassen, ist ungebrochen. So wird 1972 der Grundstock für das Netz der heutigen Liftanlagen gelegt.

Fortsetzung folgt.

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BeitragVerfasst: Fr, 03.07.2009, 10:46 
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Die Erschließung des Pécletgletscher spielte in den ursprünglichen Plänen der SEFCO nur eine untergeordnete Rolle, der Gletscher stellte sich an und für sich als zu steil und zu klein (auch damals schon) für eine Erschließung für den Sommerschilauf dar. Demgegenüber war eine Erschließung des Chavièregletschers trotz vorhandener Konzessionen vorerst finanziell undenkbar. Für 1972 bestand seitens der Geldgeber ein Investitionsprogramm in Höhe von etwa 11,5 Millionen Franc, inflationsbereinigt also in etwa 4 Mio €, das der vorerst gesamten Grunderschließung des Schigebietes von Val Thorens dienen musste. Dazu gehörte unter anderem die Anbindung an die 3 Vallées mittels des damaligen gleichnamigen Sesselliftes, die Erschließung der Hänge zwischen Montée du Fond und Caron durch zwei weitere Schlepplifte und die Erschließung des Pécletgletschers durch eine Kabinenbahn, einen Sessellift und drei Schlepplifte (!).

Die sehr dünne Kapitaldecke bewirkte jene seinerzeit für Val Thorens so typische Installation sehr langer Anlagen mit großem Höhenunterschied, so wurden mittels des TSF 3 Vallées etwa die gesamten Südhänge der Station erschlossen bei gleichzeitiger Anbindung an das restliche Schigebiet, die Anlage war über 2km lang und wies einen Höhenunterschied von über 600m auf. Bei einer Geschwindigkeit von 2,5 m/s bedeutete das immerhin eine Fahrzeit von etwa 14 min! Entsprechend lang waren dafür auch die erschlossenen Pisten, so dass diese Zeit wohl nicht so sehr ins Gewicht viel, auch waren Trasse und Panorama der Anlage von bemerkenswerter Schönheit! Problematisch war allerdings, dass schon ein starker Wind im obersten Gratbereich ausreichte, um die gesamten Südhänge des Schigebiete schließen zu müssen.

Télécabine de Péclet (PHB)

Das Herzstück des Erschließungskonzeptes und Zubringer zum Péclet war die 4er-Kabinenbahn "Télécabine de Péclet" des Hersteller PHB, der mit Montaz-Mautino zu dieser Zeit assoziert war, um im franzöischen Markt Fuß zu fassen. Die Anlage fühte von 2275 auf 2940m an den Rand des ewigen Eises, bei einer Länge von knapp 2,7 km (!). Sie wurde zunächst mit einer Geschwindigkeit von 5,5 m/s betrieben, später dann nur noch mit 3,75 m/s, was die Fahrzeit empfindlich verlängert haben dürfte (von etwa 8 Minuten auf etwa 12 Minuten). Zu ihrer Infrastruktur zählten 127 Kabinen mit Giovanola-Schwerkraftklemmen und 18 Stützen, die Kapazität lag bei knapp 1100 P/h. Da sich die Bulldozer jener Zeit dem Geröll unterhalb des Pécletgletschers nicht gewachsen sahen, verzögerte sich der Bau der Straße zu Bergstation erheblich, so dass die Anlage statt zum Beginn der Wintersaison 1972 / 1973 erst im März 1973 eröffnet werden konnte.

Auch gab es Probleme mit dem Seil. Während das originale von PHB gelieferte Seil einwandfrei funktionierte, stelle die Aufsicht fest, dass es nicht den französischen Normen hinsichtlich des Durchmessers entsprach. Daraufhin musste ein neues Seil nach nur einer Saison eingezogen werden, dass im französischen Bourg produziert worden war. Dieses allerdings war im Herstellungsprozess mit einem Gleitmittel getränkt worden, dass chemisch mit den Einlagen der Umlenkscheiben und der Rollen reagierte, so dass schließlich ein drittes Seil eingezogen werden musste...

In ihren Betriebsjahren bis zur Eröffnung des Funitels auf annähernd gleicher Trasse im Jahr 1990 sowie der anschließenden sporadischen Inbetriebnahme bis zum Abbruch 1993 beförderte die Anlage gut 6 Mio Passagiere. Obwohl sich der Pécletgletscher insgesamt nur beschränkt für den Sommerschilauf eignete, konnten doch zumindest in den 70er Jahre regelmäßig an die tausend Gäste pro Tag willkommen geheißen werden. Erst in den 80er Jahren ließ das Interesse - wie überall in den Alpen - deutlich nach, seit Mitte der 90er Jahre war der Betrieb des Gletschers im Sommer kaum mehr möglich aufgrund der geologischen Änderungen, die der Gletscherschwund mit sich brachte. Um die Jahrtausendwende fand dieses Abenteuer in Val Thorens ein Ende - dazwischen lagen aber viele denkwürdige Momente, über die es noch zu berichten gilt.

Fortsetzung folgt.

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BeitragVerfasst: Sa, 04.07.2009, 8:57 
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Die Erschließung des Gletscher selbst sollte mittels drei Schleppliften und einem Sessellift geschehen. Um ein wenig Erfahrung zu bekommen besuchte man andere Sommerschigebiete, insbesondere den Passo Stelvio, der in dieser Zeit über 400 Skilehrer in den Sommerskischule beschäftigte. Vor Ort beeindruckten von technischer Seite die damals relativ neuen Leitnergletscherschlepplifte, aufgrund ihrer Leichtigkeit, ihrer Mobilität und ihres relativ günstigen Einkaufspreises. Insbesondere von ihrer leichten Demontage und Remontage versprach man sich, auf den eigenen Gletschern durch wiederholtes Umstellen Erfahrungen sammeln zu können um so optimale Standorte für die Anlage zu finden.

Téléski du Croissant

Der Schlepplift, im Sommer 1972 von Montaz-Mautino aus eigenen und Leitnerkomponenten errichtet, erschließt den gesamten unteren Teil des Gletscher von der Moränenlandschaft im Bereich der Talstation des heutigen TSF Glacier auf etwa 2800m bis zu der halbmondförmigen Felsinsel in der Mitte des Gletschers an deren unteren Felsen die Umlenkscheibe in 3060m Höhe aufgehängt wird und deren Form dem Lift den Namen gab. Mit 760m hatte der Lift für seinen Höhenunterschied von 260m für einen Sommerschilift eine gute Topographie, die mit 6 Stützen überwand, er war als Tellerlift mit 67 Seilwindengehängen ausgeführt und lief mit 3 m/s bei einer Förderleistung von 480 p/h (was angesichts der anderen Anlagen und der in besten Zeiten etwa 1000 Skiläufer am Gletscher völlig ausgereicht haben dürfte).

Nach seinem Bau 1972 ruhte die Anlage einen Winter im Schnee bis sie zur ersten Sommersaison im Juli 1973 eröffnet wurde. Seit dem Bau des TSF du Glacier auf quasi gleicher Strecke allerdings mit Bergstation oberhalb, nämlich auf der Halbmondförmigen Felsinsel, verlor der Lift in den frühen 80er Jahren erheblich an Bedeutung. Dennoch blieb bis 1995 in Betrieb (zumindest sporadisch), bis er in der zweiten Hälfte der 90er Jahre Stück für Stück abgerissen wurde. Einzelne Stüzen, Talstation und Umlenkscheibe standen noch bis 1999, sind mittlerweile aber demontiert. In seinen 22 Bertiebsjahren beförderte der Lift gut 1,7 Millionen Passagiere.

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BeitragVerfasst: So, 05.07.2009, 16:14 
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TK de la Pointe

Die Anlage wurde am östlichen Gletscherrand, dem Grat folgend errichtet. Anders als der TK du Croissant wurde dieser Lift durch eine Generatorengruppe in einem Nebengebäude versorgt. Hersteller ist auch diesem Fall Leitner für die Komponenten auf der Strecke und Montaz-Mautino für die Stationen. Der Lift war als Dreieckslift ausgeführt, rechts (westlich) verlief am Gletscherrand entlang die Trasse für die Auffahrt, oberhalb am Berg führte in direkter Linie das Rückseil zur Talstation. Die Anlage verfügte über vier Stützen: eine an der Talstation, eine Leitnergletscherstütze auf der Trasse, die Kurvenstütze und die Rückseilstütze (alle drei Montaz-Mautino). Auch dieser Lift wurde mit 73 Leitnerseilgehängen und Tellern betrieben und hatte die typische Förderleistung dieser Anlagen von 720 p/h bei einer Geschwindigkeit von 3 m/s. Bei einer Länge von 570m und einem Höhenunterschied von knapp 220m erschloss er einen weniger steilen Teil des Gletschers. Schon ab Mitte der 80er Jahre bereitete das Abschmelzen des Pécletgletschers Probleme, was vermutlich auch auf die Trassenführung so dicht am Gletscherrand (welche notwendig war, um die dortigen Felsen für die Verankerung der Stützen benutzen zu können) zurückzuführen sein dürfte. Ein letztes mal betrieben wurde er im Juli 1989, danach war die ehemalige Piste zu weit ausgeapert (und ebenso die Trasse), dazu kam, dass die Länge der Gehängeseile nicht mehr ausreichte, um den Gletscherschwund zu kompensieren. In den sechzehn Jahren ihrer Existenz beförderte die Anlage etwa 1,7 Millionen Schifahrer und gehört damit zu den bestfrequentiertesten Sommerschiliften am Glacier du Péclet.

Erwähnt sei noch, dass der Lift natürlich im Prinzip hätte umgebaut werden können, um ihn an die neuen Gegebenheiten anzupassen, für den Sommerschilauf wäre er aber wohl nicht mehr interessant gewesen, zumal der Sommerschilauf auf dem Pécletgletscher seitens der SETAM ohnehin immer nur als Notlösung vor der Erschließung des Chavière betrachtet worden war und auch später als wenig befriedigend gerade auch hinsichtlich des nötigen Aufwandes eingestuft wurde. Schon in den 80er Jahren wurde er aufgrund seiner Steilheit fast ausschließlich von Schimannschaften genutzt, zumal die Westorientation einen sehr harten Schnee mit sich brachte, vor allem in den wichtigen Morgenstunden. Zudem war bereits in den späten 80er Jahren klar, dass der Sommerschilauf auf diesem Gletscher in näherer Zukunft aufgrund des Klimawandels (erstaunlich weitsichtig!) ein Ende finde würde. Dies dürfte auch ein Grund gewesen sein, warum es einen Restbetrieb solange möglich gab, jedoch ohne größere Neuerungen, bis schließlich der Sommerschibetrieb Stück für Stück einschlief und 1999 ein letztes mal die verbliebenen Lifte - 3300 und TSF du Glacier - in Betrieb waren. Der TK de la Pointe war in Fragmenten noch lange sichtbar, noch 1999 konnte man die Tal- und Bergstation und die drei auf Fels gegründeten Stützen sehen. Lediglich die Gletscherstütze, das Seil und ähnliche Teile waren entfernt worden. Noch heute ist der Weg zur Talstation sichtbar.

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BeitragVerfasst: So, 05.07.2009, 18:07 
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Einige Bilder zur Verdeutlichung. Die existierenden Lifte in schwarz, die ehemaligen in rot.


Dateianhänge:
Dateikommentar: Luftbild Glacier de Péclet (2006) mit allen aktuellen und ehemaligen Liften. Von links: TK Pointe (abgebaut), TS Glacier (bestehend), TK Croissant, TK Lac Blanc (vom unteren Bildrand kommend), TK Face, TS 3300 (zum Grat, alle abgebaut), als Zubringer EUB und Funitel de Péclet.
ge_peclet1.jpg
ge_peclet1.jpg [ 197.22 KiB | 4483-mal betrachtet ]
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Dateikommentar: Sommerskigebiet von unten: Links TK Pointe, in der Mitte TS Glacier, daneben TK Croissant, etwas oberhalb TK Face. Von links TK Lac Blanc, ganz oben TS 3300. Von rechts die Zubringer EUB Péclet (bis 1993) bzw. das Funitel (ab 1990).
ge_peclet2.jpg
ge_peclet2.jpg [ 172.81 KiB | 4483-mal betrachtet ]
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Dateikommentar: Blick von Westen auf den Grat des TS 3300.
ge_peclet3.jpg
ge_peclet3.jpg [ 206.78 KiB | 4483-mal betrachtet ]
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Dateikommentar: Blick von Norden auf die Reste des Gletschers. Das Luftbild stammt von 2006.
ge_peclet4.jpg
ge_peclet4.jpg [ 204.63 KiB | 4483-mal betrachtet ]
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Dateikommentar: Das selbe Bild mit einem Versuch, die Ausmaße des Gletschers von 1970 zu rekonstruieren. Der Gletscher bildete damals eine nahezu ebene Fläche vom Grat bis knapp oberhalb der heutigen Talstation TS Glacier, wenn auch bereits mit einigen Felsinseln.
ge_peclet5.jpg
ge_peclet5.jpg [ 197.76 KiB | 4483-mal betrachtet ]
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Dateikommentar: Die KML-Datei für Google Earth zum selber entdecken ;-)
peclet.kmz [3.84 KiB]
349-mal heruntergeladen

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www.funitel.de
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BeitragVerfasst: So, 05.07.2009, 18:27 
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*WOW* Danke, für die Illustration! Den Verlauf kann ich so bestätigen, wobei sich im Rahmen des TK de la Face die Frage stellt, ob möglicherweise die Talstation ein Stück weiter unten gelegen war, was die noch heute sichtbaren Spuren eines Fahrweges und einer Trasse in diesem Bereich andeuten. Die beachtlichen Schneemengen jener Zeit scheinen es - wie sich auch beim TK du Croissant zeigt, nicht notwendig gemacht zu haben, die Anlagen ausschließlich auf Gletschereis zu installieren, was auch der Bau des TK du Lac Blanc untermauert, dessen Konzept allerdings nicht wirklich aufging (dazu später).

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BeitragVerfasst: So, 05.07.2009, 20:20 
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Hier mal ein Bild aus dem Sommer 1973, das die Anlagen TSF 3300 zeigt (im Vodergrund), TK du Croissant und TK de la Face sowie am linken Bildrand wohl Teile der Bergstation der EUB. Man kann beim TK de la Face 3 Portalstützen recht gut erkennen sowie unterhalb auf dem Felsen die auf dem GoogleBild ebenfalls noch zu sehende kurze planierte Trasse. In diesem Bereich könnte auch noch eine kleine (Nicht-Portal)-Stütze gestanden haben, was ich auf dem Bild nicht hundertprozentig erkennen kann, was aber sehr typisch für diese Lifte im Bereich des Einstiegs war (Niederhalter). Diese waren gerade noch auf Fels montiert und von Montaz-Mautino, so etwa beim TK de la Pointe und beim Tk du Col de Polset.

Hinsichtlich des TK du Croissant erkennt man mindestens 4 der Leitner-Portal-Gletscherstützen, ich meine auch noch eine fünfte zu erahnen, bin mir da aber nicht sicher. Unten rechts sieht man einen Ziehweg, der vermutlich zum TK de la Pointe führte, allerdings kann man letzteren glaube ich nicht mehr auf dem Bild sehen.

Interessant auch die Schneemenge, die dort im Sommer lag!


Dateianhänge:
Valthorens-sommerschi-1973.jpg
Valthorens-sommerschi-1973.jpg [ 123.8 KiB | 4465-mal betrachtet ]
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BeitragVerfasst: So, 05.07.2009, 20:52 
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Und hier in sehr ähnlicher Perspektive in GE mit k2ks Eintragungen: man sieht, dass die in GE sichtbaren Spuren wohl die Reste der Zufahrt und Trasse des TK de la Face sein müssen.


Dateianhänge:
Valthorens-sommerschi-1973-.jpg
Valthorens-sommerschi-1973-.jpg [ 76.69 KiB | 4461-mal betrachtet ]
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BeitragVerfasst: Mo, 06.07.2009, 14:46 
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Téléski de la Face

Der dritte für die Sommersaison 1973 errichtete Schlepplift war der Téléski de la Face, der von einem Felsplateau etwas unterhalb der Bergstation der Kabinenbahn zu einem Ausläufer der Felswand am oberen Rand des Gletschers führte und dabei von etwa 2900m auf 3150m 250 Höhenmeter auf einer Strecke von etwa 750m überwand. Mit seinen 3 m/s bei 69 Leitner-Tellerschleppgehängen hatte er damit eine Kapazität von 500 p/h.

Der Lift stand nur relativ kurz am Pécletgletscher. Inspiriert von den italienischen Gletscherschigebieten - Avantgarde jener Zeit - hatte die SETAM bewusst die günstigen mobilen Leitnerschlepplifte gewählt, um verschiedene Einsatzorte der Gletscherlifte zu versuchen (eine Technik, die am Stelvio, wo man Eindrücke und Ideen sammelte, auch viel zum Einsatz kam). Der Zeitpunkt der Versetzung dieses Liftes ist nicht ganz klar. Sicher ist wohl, dass er im Sommer 1975 auf dem Glacier de Thorens lief, um als Zubringer zum Gletscherschigebiet auf dem Chavière zu dienen, bis im Winter 1975/1976 der Sessellift TSF du Col - der eben jenen Bereich abdeckt - eröffnet wurde. Allerdings gibt es widersprüchliche Angaben zu der Versetzung des Liftes, nämlich zu einen Sommer 1974, zum anderen August 1975. Dann wiederum wird die Öffnung des TK du Col de Polset mit Juni 1975 datiert, die des Zubringers in erster Sektion - TSF de la Moraine - mit Juli 1975 und die des TK de la Face an seiner neuen Position mit August 1975, was etwas verwirrend erscheint. Vorstellbar wäre immerhin, dass der Transport auf der Strecke des TSF du Col erstmal per Raupe improvisiert wurde, bevor man sich kurzerhand entschloss, den TK de la Face zu versetzen. Andererseits wiederum wird - wie gesagt - teilweise auch von einer Versetzung bereits 1974 gesprochen, was wiederum erstaunt, denn zu dieser Zeit war nicht einmal der TSF de la Moraine, der Zugang zum Glacier de Thorens gewährt, fertiggestellt. Da alle Angaben von der SETAM stammen, sind sie schwer zu gewichten. Auf den Pistenplänen ist der Facelift allerdings auch für die Saison 1975/76 am Pécletgletscher eingezeichnet - was allerdings auch eine der typischen Ungenauigkeiten solcher Pläne bedeutend könnte. Angeblich soll er am Pécletgletscher 95.000 Personen befördert haben, ob das jetzt aber für eine Sommersaison oder zwei spricht - oder ob der Lift eventuell später wieder am Péclet stand (nach 1975) oder einfach die Zahl nicht stimmt...

Was genau mit dem Tk de la Face im Anschluss geschehen ist, ist auch nicht ganz klar. Laut SETAM ist er im Dezember 1975 mit der Inbetriebnahme des TSF du Col abgerissen worden. Sicher ist weiterhin, dass im Sommer / Herbst 1978 aus Teilen des alten Tk de la Face und des TK de la Lombarde, der zu diesem Zeitpunkt ebenfalls demontiert wurde, die Lifte Tk du Retour und TK du Cairn gebaut wurden, sowie 1979 der TK de la Montée du Fond II, wobei alle drei Anlagen auch Neuteile von Montaz-Mautino beinhalteten.

Es besteht daher grundsätzlich die Möglichkeit, dass der TK de la Face als TK des 3400 in den Sommern 1976 - 1978 betrieben wurde, wofür spräche, dass die Gletscherlifte mehrfach versetzt worden sein sollen auf allen drei Gletschern (bisher wäre das nur eine Versetzung und nur von einem auf den anderen Gletscher) und insbesondere die Höhenangabe für den späteren TK de la Face (3160 - 3310m), welche sich geographisch bedingt unmöglich auf seinen Standort am Glacier de Thorens beziehen kann und daher, sofern sie nicht schlichtweg völlig falsch ist, eventuell auf einen weiteren Aufstellungsort als TK des 3400 am Glacier de Chavière hindeuten könnte.

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BeitragVerfasst: Do, 16.07.2009, 8:27 
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RetroRebel
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Hier mal ein paar Archivebilder. Téléski de la Pointe im Frühsommer 1973 (auf dem Bild talwärts hat der Typ rechts genau meien Jacke ;) ), und Reste des TK du Croissant im Januar 1999.


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tk-croissant.jpg
tk-croissant.jpg [ 45.22 KiB | 4351-mal betrachtet ]
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tk-croissant-arrivee.jpg
tk-croissant-arrivee.jpg [ 26 KiB | 4351-mal betrachtet ]
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tk-pointe.jpg
tk-pointe.jpg [ 45.91 KiB | 4351-mal betrachtet ]
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tk-pointe-piste.jpg
tk-pointe-piste.jpg [ 74.73 KiB | 4351-mal betrachtet ]
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