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BeitragVerfasst: Mi, 31.10.2018, 22:59 
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Fr, 26.10.2018

Da fällt mal der österreichische Nationalfeiertag an einen Freitag und man könnte ein verlängertes Wochenende irgendwo hin fahren. Tignes und Côte d'Azur hätte ich mir da vor einigen Monaten gedacht. Oder alternativ halt ein bissl Skifahren, Presena die neue EUB kenn ich ja auch noch nicht. Aber natürlich fiel alles ins Wasser, weil das Wochenende überall schlecht werden sollte.

Wenigstens sollte der heutige Freitag sehr sonnig werden. Also fuhr ich nochmals zum Kaunertaler, weil der leerste der Tiroler Gletscher. Und nebenbei der günstigste. Und die schönste Anfahrt sowieso ;-)

Das bisschen Neuschnee vor ein paar Tagen, sowie die Öffnung des rechten Weißseeferner-SL haben die Sache etwas angenehmer gemacht, was die Steine betraf. Hier und da war es tatsächlich etwas voller als letzten Samstag, auch weil mehr Trainingsmannschaften und diese häufiger den ganzen WSF-SL gefahren sind und nicht erst ab Mittelstation. Auch im Park waren einige, aber die EUB füllte sich eher stoßweise und war leer zwischendrin. Im oberen EUB-Bereich ging es morgens gut zu fahren (weil weiter oben mehr Neuschnee), danach war es aber steiniger als letzten Samstag. Alles in Allem ging es aber einen Ticken besser und ich blieb bis kurz vor 16 Uhr, was (ab nach 9 Uhr) lt. GPS-Track trotz der vielen SL-Fahrten fast 100 km entsprach.

Fotomäßig wollte ich heute einen kleinen Schwerpunkt Gletscherschwund / Ex-SL Karlesspitz & Falgin machen: (Anklicken zum Vergrößern)

Bild
^ SL Weißseeferner, mittlerweile die übliche Zweiteilung bzw. ab Talstation ist nur der rechte in Betrieb, ab Mittelstation wie üblich der linke (jeweils wie üblich bei mir bergwärts gesehen)

Bild
^ Grün markiert Ex-Talstation SL Karlesspitz. Zu dem kam man bis 2003 mit einer kleinen Schneebrücke am Gletscher. Im Sommer/Herbst 2003 wurde dann der Weg links gebaut. (Alternativ kam man ja auch von der DSB Wiesejaggl von der anderen Seite aus hin.)

7.6.2003, rechts unten die Talstation SL Karlesspitz:
Bild

Diese Zufahrt zum SL schmolz im heißen Sommer 2003 so stark ab, dass man so nicht mehr vom SL Weißseeferner direkt zum SL Karlesspitz kam. Einen weiteren Sommer später, am 23.10.2004, sah diese mittlerweile aufgelassene Zufahrt bereits so aus:
Bild

14 Jahre später, 26.10.2018:
Bild
^ Grün markiert Ex-Talstation SL Karlesspitz. Zu dem kam man bis 2003 mit einer kleinen Schneebrücke am Gletscher von dieser Abfahrt aus. Wenn der Container ca. 2,5m hoch sein sollte, wären das in etwa 40m Eisdicke, die fehlen.

Im Herbst 2003 wurde der neue Weg zum SL Karlesspitz gebaut:
Bild
^ 27.9.2003

Interessanterweise scheint man da unter dem Geröll links des Gletschers also noch Eis gehabt zu haben? Einerseits weil es hier am Bild etwas danach ausschaut, andererseits, weil von dem Weg an dieser Stelle nichts mehr zu sehen ist. Gut möglich also, dass das auch aktuell so ist und unter dem ganzen Geröll am Gletscherrand noch Eis ist. Das bedeutet aber auch, dass man bei den Vergleichsfotos aufpassen muss und nicht sicher sein kann, dass eine gewisse Schuttformation heutzutage noch am gleichen Platz ist wie damals. Dadurch erschwert sich auch das Vergleichen der Talstation vom SL Falgin ..

Am 5.6.2005 sah der Talstationsbereich des SL Karlesspitz samt des neuen Weges so aus:
Bild

Am 7.10.2007 ist der Weg noch recht deutlich zu erkennen:
Bild

11 Jahre später ist der Weg zumindest auf der Gletscher zugewandten Seite nicht mehr zu erkennen, 26.10.2018:
Bild
^ Rechts grün markiert Ex-Talstation SL Karlesspitz. Links rot markiert der im Sommer 2003 neu gebaute Zufahrtsweg (nur noch im rechten Teil sichtbar)

Beim nächsten Vergleich ist der Fotostandort sehr unterschiedlich. Dieses Bild vom 26.10.2009 stammt wohl vom Nörderjoch-Bereich:
Bild

In der Mulde zwischen SL Falgin und der Abfahrt ist jetzt die aktuelle Abfahrt samt Brücke zum SL Falgin, die Abfahrt ist also etwas nach links gewandert, 26.10.2018:
Bild
^ Talstation SL Falgin / Abfahrten Karlesjoch/Karlesspitz. Die Abfahrt ging bis kurzem im unteren Bereich weiter rechts, jetzt führt sie direkt am SL Falgin vorbei.

Betrachten wir jetzt die Talstation des SL Falgin anhand eines Fotos vom 10.10.2004:
Bild

Wie man sehen kann, war die Talstation SL Falgin damals fast auf Höhe der rechten gletscherfreien Abfahrt zur Talstation SL Karlesspitz, also die Variante, die im heurigen Herbst zum Funpark umfunktioniert wurde. Die Abfahrt von oben kommend hat hier ja eine kleine Flachstelle. Was man vmtl. nicht unbedingt als Anhaltspunkte für Vergleiche nehmen kann, sind die Geröllfelder/Seitenmoränen, einerseits kann Gletscher drunter sein, andererseits können sie durch den Gletscherschwund abgesackt sein.

Hier nun das Bild vom 26.10.2018:
Bild
^ SL Falgin; von der Talstation nach schräg links oben die erste Schneekanone, dann links das weiß beschneite Feld nebendran, vielleicht waagerecht bis am Ende des Schneefelds, hier dürfte in etwa die Talstation des SL Falgin im Jahre 2004 gewesen sein.

Vergleiche der Sat-Bilder auf Google Earth zeigen übrigens, dass die Talstation des SL Falgin seit damals auch richtung Parkplatz gewandert ist.

Von der Bergstation des SL Falgin aus ein etwas kürzerer Vergleich, hier der 28.9.2014:
Bild

.. und der 26.10.2018, insbesondere unterhalb des SL Falgin (Bereich jetzige Funpark-Piste) kann man durchaus eine große Veränderung erkennen:
Bild
^ SL Falgin. Grün markiert die ehemalige Talstation SL Karlesspitz, wir erinnern uns: Bis zum Sommer 2003 reichte der Gletscher noch (bis auf eine kleine Schneebrücke) bis dorthin.

Bild
^ Am Nörderjoch-SL wurde die Piste etwas sauber gemacht und grundpräpariert.

Bild
^ Nachmittags im Trainingsbereich tolle Pistenverhältnisse

Bild
^ SL Weißseeferner. Wenn ich meinem Stock trauen kann, beträgt der Abstand zwischen zwei horizontalen Streben an den Stützen 1m.
D.h. so eine Stütze ist - ohne Fuß - 10m hoch. Hätte ich gar nicht gedacht.

Bild
^ SL Nörderjoch, im oberen Bereich wird auch gearbeitet - den Schutt mit der Pistenraupe runter bzw. zur Seite schieben und mit dem Bagger ein wenig Gletschereis aufbrechen, es liegt ja noch genug ..

.. und noch ergänzend ein Vergleich beim Nörderjoch 2 mit dem Bild von vorheriger Woche:

20.10.2018:
Bild

21.10.2017:
Bild

6.9.2014: (Bergstation+Abfahrtsstart SL Nörderjoch 1 war damals ebenfalls schon sehr steinig)
Bild

21.8.2011:
Bild

27.9.2008:
Bild

27.9.2003:
Bild

29.9.2001:
Bild

-

Bild
^ GPS-Track meiner beiden Besuche jetzt im Herbst.

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BeitragVerfasst: Fr, 09.11.2018, 19:00 
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Super interessant - und traurig auch. Ich kenne das von 2003 und war seither lange nicht mehr wirklich da. Ich erkenne das Gebiet kaum wieder... (wie neulich schonmal geschrieben).

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BeitragVerfasst: Fr, 26.04.2019, 4:40 
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So schnell kann's gehen: Während ich im Herbst noch mit beiden Weißseeferner-SL fahren konnte, gab es danach einen Lawinenschaden und es wurde nur noch einer in Betrieb genommen. Jetzt, schon vor Saisonende, ist keiner mehr in Betrieb, da über den Sommer ein Funifor (100 Personen-Kabinen) als Ersatz der Weißseeferner-SL gebaut werden soll, m.E. die schlechteste Variante, lt. Bergbahnen aber die einzig mögliche.

Nachteile:
- wesentlich geringere Förderleistung (1200 p/h im Endausbau, im ersten Jahr wohl nur 1 Seite)
- keine Möglichkeit mehr, früher auszusteigen
- kein Zwischeneinstieg mehr für den oberen (Trainings-) Hang
- übliche Pendelbahnnachteile, eingepfercht in der vollen Gondel, jedesmal Ski abschnallen, haufenweise Leute gleichzeitig oben ...

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BeitragVerfasst: Fr, 26.04.2019, 10:57 
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Verstehe euer Problem nicht so ganz. Ihr feiert jeden Berg ab auf den nur eine Pendelbahn führt mit weniger Kapazität.
Hier wird mal sowas neu gemacht, dann ists wieder nicht recht? :roll:
Ich finds geil! Entlich mal jemand, der sich getraut etwas unkonventioneller zu machen. Pitztal hätte man irgend eine Plastikschüssel mit viel TNT in den Gletscher gesprengt. Inkl. Vollplaniertem Ziehweg und Fangnetz.


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BeitragVerfasst: Fr, 26.04.2019, 15:15 
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^ Kaunertaler gehört doch eh seit einigen Jahren zum Pitztaler.

Es gibt für jeden Hang besser und weniger gut geeignete Lifte. Der Hang am Weißseeferner ist oben steil und unten flach und schnell zu fahren. Die SL, die im Herbst und auch tw. im Frühjahr an ihre Kapazitätsgrenzen stießen, hatten den Vorteil des wahlfreien Ein- und Ausstiegs, je nach Bedarf und Schneeverhältnisse, aufgrund der Halbierung des linken SL waren es ja effektiv sogar 3 SL (weil das Clientel unten und oben unterschiedlich war) mit einer Gesamtförderleistung von ca. 3.900 p/h. Jetzt kommt ein Funifor, das im Erstausbau 600 und im Endausbau 1200 p/h hat. Ich bin gerne mal den linken SL nur bis zur Mittelstation oder den rechten SL zum Zwischenausstieg unter dem Steilhang gefahren, weil der obere Teil der Piste oftmals schlechter war.

(Im Übrigen bin ich kein Fan von großen Pendelbahnen. Kleine gerne, auch klassische natürlich gerne. aber so ein 100er Funifor turnt mich nicht an und von einer "klassischen PB-Erschließung" kann bei dem Hang auch nicht gesprochen werden.)

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BeitragVerfasst: Fr, 26.04.2019, 18:30 
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für mich ganz einfach:

Funifor = geil
Funifor am Kaunertaler = geil
Funifor am Kaunertaler als Ersatz für Beschäftigungsanlage = voll daneben

Könnte nur noch dadurch getoppt werden, dass sie an der 2. Stütze eine Zwischenstation wie in Alagna bauen. Dann geht gar nichts mehr.

Könnte es eigentlich auch sein, dass die Karles-EUB nicht richtig ausgelastet ist und man durch die starke Reduktion der Kapazität die Skifahrer dorthin umlenken will??? Ich habe das nie wirklich beobachtet.

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BeitragVerfasst: Fr, 26.04.2019, 19:00 
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CV hat geschrieben:
Könnte es eigentlich auch sein, dass die Karles-EUB nicht richtig ausgelastet ist und man durch die starke Reduktion der Kapazität die Skifahrer dorthin umlenken will???
Der Funpark ist ja seit dieser Saison an der EUB - siehe Bericht vom Oktober oben - daher hat man da jetzt schon viel umgeleitet (leider) ..

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BeitragVerfasst: Fr, 10.05.2019, 17:04 
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Ja, irgendwie versteh ich Euch beide. Also ich muss dem Michi schon recht geben, dass ich auch finde, dass so eine unkonventionelle Erschliessung schon was hat. Ich finde eigentlich die Idee eines Stuetzeneinstiegs à la Maste 4, die CV ironisch in den Raum geworfen hat, auch lustig.

Allerdings fuehrt der Funifor auf den falschen Berg, er muesste ein paar hundert Meter weiter østlich enden. ;)

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