Kaliningrad hat geschrieben:
Hättet Ihr einen Plan-B, falls Ihr des ständigen Herumreisens müde würdet? Ich kann mir, nicht zuletzt aus eigener Erfahrung, durchaus vorstellen, dass eine gewisse Müdigkeit (=Verwirrung, Entfremdung, Entwurzelung ... you name it) nach vielen Jahren ohne ein richtiges Zuhause eintritt.
Wieviel Jahre warst du damals in der Welt unterwegs? Du warst doch dann auch immer einige Zeit in einem Land und hast da gearbeitet, oder?
Kann man jetzt nicht vergleichen von der Zeit her, aber ich hatte weder bei meinen Winterreisen noch bei meinen sommerlichen im-Auto-schlaf-Reisen in letzter Zeit beim Heimkommen das Gefühl "schön wieder daheim zu sein". Eher hatte ich das Gefühl, dass ich das noch wochenlang so hätte weitermachen können. Daheim sein empfinde ich immer verbunden mit einem Ende, dem Ende des Urlaubs, dem Ende des Wochenendausflugs, das ist immer etwas Negatives.
Ob sich das nach einem jahrelangen Dauerurlaub ändert, keine Ahnung, aber dann bleibt man halt wieder einige Zeit daheim.
Wobei, ich hab auch überall ein bisschen Heimatgefühl, wenn ich auf meinen Reisen etwas besuche, wo ich schon war, also ein "schön, endlich wieder mal hier zu sein". Erst recht, wenn ich da schon mal mit dem Auto übernachtet hab :) Und da ich die letzten Jahre ja so viel abgefahren hab, teils auch mehrfach, trifft das schonmal auf die meisten Ecken z.B. in Italien, Norwegen, Schweden, Großbritannien, den französischen Alpen zu. Und wenn ich mich irgendwann satt gesehen haben sollte, gäbe es auch noch andere Länder.
téléski hat geschrieben:
Insbesondere in der IT gibt es dafür doch einige Möglichkeiten.
Blöderweise hab ich von EDV nach 22 Jahren jetzt ziemlich die Schnauze voll. Zumindest von dem ganzen Administrieren und User-supporten. Und für die meisten anderen Sachen bin ich wohl doch nicht sooo gut genug. Breites Wissen, aber eben nicht spezialisiert. Zusätzlich zur meine IT-Agenden (Support, Administration, Datenbankberichte etc.) mach ich auch einige grafische Sachen im Werbebereich, was mir in den letzten Jahren mehr Spaß macht. Und was man auch problemlos vom Homeoffice machen kann.
Momentan bin ich ja tatsächlich wieder etwas auf dem Vanlife-Trip, trotz meiner negativen Punkte auf Seite 1, allerdings tatsächlich etwas angepasst und reduziert und hätte mir mal folgende Vorgehensweise überlegt:
- Verkauf der aktuellen Wohnung
- kauf einer günstigen, kleinen Wohnung (günstiger Kaufpreis, geringe Betriebskosten, und ja, ich weiß, das beißt sich etwas) als Backup, als Lager für allerlei Zeugs, als Meldeadresse, als Wohnadresse für einige Wochen / wenige Monate im Jahr oder falls Geld ausgeht
- derzeitigen Ignis (170.000km) noch etwas behalten und etwas winterfester zum Schlafen ausbauen, kleine Dachbox zur Platzerweiterung, evtl. Solarpanel zum Laden der Zusatzbatterie (damit man nicht zu viel fahren muss) und schauen, wie es damit läuft, ansonsten ggf. Anschaffung eines Hochdachkombis
- wesentlich sparsamer leben als bisher (bedeutet vermutlich auch gesünder, da weniger Geld für Schokolade + FastFood ;) ), max. 2.000 km / Monat mit dem Auto fahren um Sprit und Verschleiß zu sparen.
- Restbetrag vom Wohnungsverkauf auf die Zeit bis zur Pensionierung aufteilen
.. das wird zu wenig pro Monat sein als dass man dann noch viel Skipässe kaufen könnte. Also entweder Zeit halbieren (und nach ein paar Jahren wieder mehr arbeiten) oder hier und da was homeofficemäßiges arbeiten, oder aktuellen Arbeitgeber überzeugen, dass man 1-2 Tage pro Woche aus dem "camperoffice" angestellt bleibt und entsprechend renten/krankenversichert ist (vmtl. Optimalfall)
- zum günstigen Zeitvertreib mehr Skitouren gehen und im Sommer Wandern
- ich denke, mit 1000,- € / Monat würde ich sehr gut auskommen, evtl. reichen auch 500/Monat im Jahresschnitt ohne Berücksichtigung teurer Zusatzausgaben (Autoreparaturen u.ä.) und je nach Wohnungsbetriebskosten.
Gerade das Skifahren ist natürlich ein heikles Thema: wenn man mehr Zeit hat, könnte man mehr Skifahren, aber das wäre dann entsprechend teurer. Und mit einer Saisonkarte ist man fast wieder zu sehr an eine Gegend gebunden, außer man würde dann jedes Jahr in einer anderen, aber jeweils recht kleinen Region im Winter bleiben. Also vielleicht doch besser 2 Tage pro Woche arbeiten (oder eher 4x halber Tag). Im Sommer bräuchte ich aber ja wesentlich weniger Geld als im Winter. Da wäre dann eher einige Monate in Skandinavien und UK angedacht.