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 Betreff des Beitrags: Gletscherschutz durch Kunstschnee
BeitragVerfasst: Mi, 11.08.2010, 16:30 
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Ein leidiges Thema, dass im Prinzip ohne Aussicht auf Erfolg ist.
Dennoch bin ich erstaunt und/oder nicht informiert, warum bsp. versucht wird, mit Matten der Sonneneinstrahlung engegenzuwirken.
Wieso wird denn nicht einfach mit Schneekanonen das blanke Eis beschossen und somit abgedeckt?
Wozu haben sie denn in Zermatt und im Pitztal Snowmaker gekauft?
Sind denn dadurch "nur" Schneedopots angelegt worden?
Im Pitztal ist die Saison doch sehr früh zu Ende und geht dafür im Herbst wieder los.
Wie ich finde die unattraktivste Zeit zum Skilaufen wenn man kein Rennläufer ist (sehr wenig Sonne; erst recht kein Schnee; dafür aber schon sehr frostig).


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BeitragVerfasst: Mi, 11.08.2010, 16:53 
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RetroRebel
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Die Beschneiung mit Schneekanonen ist wesentlich teurer als das Abdecken mit Planen. Auch der Snowmaker dürfte daran nichts ändern. Die Planen arbeiten dagegen ziemlich effizient, damit kann man zu einem Bruchteil der Kosten den einen oder anderen Meter Firnschnee (plus ggf. das darunter liegende Eis) über den Sommer konservieren.
Zum Thema Erfolg: Die Gletscher kann man weder mit der einen noch mit der anderen Methode retten. Um 10 cm Gletschereis aufzubauen ist ca. 1 m Firnschnee notwendig. Flächendeckende Beschneiung kann das genau so wenig leisten wie irgendwelche Matten. Das ist den Betreibern auch bekannt. Man versucht eben mit betriebswirtschaftlich vertretbarem Aufwand die Gletscher als Geschäftsgrundlage so lange wie möglich zu erhalten. Und dabei hat sich die punktuelle Vermattung in den letzten Jahren vielerorts bewährt.

Warum man im Frühjahr dicht macht ist ganz einfach: Es kommt keiner mehr. Die Leute haben um diese Jahreszeit genug vom Winter und den bevorstehenden Sommer im Sinn. Im Herbst ist es genau anders herum, da will jeder so früh wie möglich in die Saison starten, unabhängig von den Schneeverhältnissen.

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BeitragVerfasst: Mi, 11.08.2010, 19:05 
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Der "snowmaker" dient, in Z jedenfalls, dazu im Herbst eine künstliche Piste vom Gletschende bis zur Bahnstation herzustellen. Wenn der Theodulgletscher wieder befahrbar ist, gilt das noch nicht für das Geröllfeld vom Gletscherende bis zum Tr. Steg.

Es ist in jeder Hinsicht sinnlos, im Sommer bei +15°C neuproduzierten Schnee auszubringen.


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BeitragVerfasst: Mi, 11.08.2010, 19:48 
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Zitat:
Wieso wird denn nicht einfach mit Schneekanonen das blanke Eis beschossen und somit abgedeckt?

Weils auch größtenteils gar nicht erlaubt ist, am Gletscher zu beschneien. z.B. am Kitzsteinhorn darf die Beschneiung nur bis an den Gletscherrand reichen, während am Mölltaler beschneit werden darf.


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BeitragVerfasst: Mi, 11.08.2010, 21:01 
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Nach dem, was man so sieht scheinen ja sowohl Bescheiung zB am TFH Hang als auch Vermattung zB an der Diavolezza uU bemerkenswert effektiv zu sein. Diavolezza hat ja allerdings Beschneiung plus Vermattung.
Die Matten kann man allerdings wohl wirklich leichter einsetzen, als eine Kunstschneeanlage, sofern die nicht ohnehin existiert.
Ich hatte im Alpinforum mal ein solches Thema gestartet.
http://www.alpinforum.com/forum/viewtop ... 18&t=35620


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BeitragVerfasst: Do, 12.08.2010, 8:12 
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RetroRebel
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Kennt jemand den Grund, warum das Beschneien von Gletscher teils unzulässig ist / sein soll ?

Was ich mich schon manchmal gefragt habe: kann man einen Gletscher nicht einfach "beeisen"? Wenn in Norddeutschland ein paar Stunden Eisregen 5cm Eisschicht bringen, dann müsste das doch auf einem Gletscher irgendwie auch gehen. In die Richtung ging ja auch das Experiment dieses Typen irgendwo aus Baden (glaube ich), die im Schwarzwald PR-mäßig diesen "Minigletscher" erzeugt hat. Was ist eigentlich aus dem gewordne?

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BeitragVerfasst: Do, 12.08.2010, 8:47 
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::: trincerone hat geschrieben:
Was ist eigentlich aus dem gewordne?

Da wurde gerade vor zwei Tagen bekannt, dass er das jetzt ab diesem Herbst mal in Zermatt am Trockenen Steg ausprobieren darf. Könnte interessant werden.

http://www.gletscherprojekt.de/

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BeitragVerfasst: Do, 12.08.2010, 13:47 
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Zitat:
Der "snowmaker" dient, in Z jedenfalls, dazu im Herbst eine künstliche Piste vom Gletschende bis zur Bahnstation herzustellen. Wenn der Theodulgletscher wieder befahrbar ist, gilt das noch nicht für das Geröllfeld vom Gletscherende bis zum Tr. Steg.


Ich frage mich nur ob das auch schon mal gemacht wurde? Ab Oktober kann man auf der Höhe ja zumindest bei Nacht wieder mit richtigen Schneekanonen ans Werk, also müsste man damit eigentlich fast Ende August beginnen damit man wirklich einen Vorteil hat?!


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BeitragVerfasst: Do, 12.08.2010, 15:32 
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::: trincerone hat geschrieben:
Kennt jemand den Grund, warum das Beschneien von Gletscher teils unzulässig ist / sein soll ?

...


Zumindest in Kaprun liegen der Gletscher, bzw. Teile des Skigebiets schon im Nationalpark Hohe Tauern. Da dann Neuerschließungen, Liftersatz oder gar eine Bescheinungsanlage zu bauen, gestaltet sich da verständlicherweise schwieriger als anderswo.


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BeitragVerfasst: Do, 12.08.2010, 15:53 
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Ah ok, das ist interessant, das wusste ich zB nicht. Dann ist es klar. Wobei das zB in Tignes bis heute keinen zu stören scheint... ;)

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BeitragVerfasst: Do, 12.08.2010, 16:45 
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Zitat:
Zumindest in Kaprun liegen der Gletscher, bzw. Teile des Skigebiets schon im Nationalpark Hohe Tauern


Ganz sicher?

http://www.hohetauern.at/index.php?option=com_content&view=article&id=478&Itemid=48

Wenn man dem Online-Kartendienst des Nationalparks glauben darf, stimmt das nicht. Der Nationalpark grenzt exakt an das Skigebiet an - aber das gilt ganz genauso für das Skigebiet Mölltaler Gletscher, weshalb ich den Nationalpark hier nicht als Ursache für dieses Beschneiungsverbot in Salzburg sehe, sondern eher ein landesspezifisches Gesetz.


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BeitragVerfasst: Do, 12.08.2010, 19:39 
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Circle-Fahrer hat geschrieben:
Zumindest in Kaprun liegen der Gletscher, bzw. Teile des Skigebiets schon im Nationalpark Hohe Tauern. Da dann Neuerschließungen, Liftersatz oder gar eine Bescheinungsanlage zu bauen, gestaltet sich da verständlicherweise schwieriger als anderswo.

Das stimmt nicht. Das Kitzsteinhorn und auch der Weißsee sind nicht im Nationalpark, da man früher an eine eventuelle Verbindung der beiden Gebiete dachte, und sie daher nicht in den Nationalpark integrierte.


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BeitragVerfasst: Do, 12.08.2010, 19:40 
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Beiträge: 47
Marius hat geschrieben:
Zitat:
Zumindest in Kaprun liegen der Gletscher, bzw. Teile des Skigebiets schon im Nationalpark Hohe Tauern


Ganz sicher?

http://www.hohetauern.at/index.php?option=com_content&view=article&id=478&Itemid=48

Wenn man dem Online-Kartendienst des Nationalparks glauben darf, stimmt das nicht. Der Nationalpark grenzt exakt an das Skigebiet an - aber das gilt ganz genauso für das Skigebiet Mölltaler Gletscher, weshalb ich den Nationalpark hier nicht als Ursache für dieses Beschneiungsverbot in Salzburg sehe, sondern eher ein landesspezifisches Gesetz.


So wurde im AF und von Seiten der GBK z. B. immer begründet, warum keine Scheianlage auf dem Gletscher gebaut werden darf.
Ich hatte mir ebenfalls schon einmal die Nationalparkgrenzen angesehen, und ebenfalls festgestellt, dass der Skiraum direkt an die Grenze anschließt.


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BeitragVerfasst: Do, 12.08.2010, 20:57 
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Der Grand Motte war ja früher auch im Nationalpark und wurde halt "ausgegliedert".

In und um Kaprun ist doch alles "zerstört". Schau mal den Rummel zur Hochalpenstr. an...das ist doch nicht besser als Tignes.
Habe heute bei ner Oma alte Pasterzen Bilder angeschaut...war alles von 1966 - 1970....und dann hatte sie noch Hochkalter mit Blaugletscher im Portfolio...sie ist 86 und nicht mit mir verwandt...habe ihr gesagt dass der Blaueisgletscher heißt und sie das in ihrem schönen alten Album ändern soll (lol), geiler alter Ford mit runden Lichtern war zu sehen!!!!

In La Grave sind auch die "Eisenharten am Werk"; vor ca. 3 Monaten wurde mir gemailt dass die Webcam in 2-4 Tagen wieder funzt...und bis heute sieht man nicht was der schöne Gletscherlift da oben macht (ich meine die Ausaperungen...)

Die Les 2 Alpes Cam (3200) zeigt noch relativ gut Schnee am Pic Blanc gegenüber.


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BeitragVerfasst: Fr, 13.08.2010, 2:06 
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RetroRebel
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Das Schigebiet an der Grande Motte ist meines Wissens bis heute innerhalb der Grenzen des Nationalparks. Die Ausgliederung gab es aber mal in den 80er Jahren glaube ich im Vallon d'Iseran im Schigebiet von Val d'Isère.

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