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BeitragVerfasst: Fr, 25.04.2014, 21:26 
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Das ist ja sensationell.
Bis zum Sonntag könnte die Schrift halten.
Eigentlich bin ich (bekannter Maßen) ja eher gegen Werbung im Skigebiet - aber diese hier geht ausnahmsweise in Ordnung ;-)


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BeitragVerfasst: Sa, 26.04.2014, 23:54 
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Primo capitolo

Nun denn, so ist er endlich geworden, der kleine Ausflug auf das Stilfser Joch. Nebenbei sollte es das erste Mal werden, dass ich dorthin zum Skifahren gelange.
Etwas Trickreich dabei war, dass die Aktion in ihrer Natur nicht wirklich genau planbar ist (ist auch nicht so mein Naturell), weil es bei derartigem doch ab und an anders kommt als gedacht. Das im Hinterkopf erwartend war zunächst eine Summe an Fragezeichen wen ich denn fragen könne um das Ding zusammen zu machen. Weil das a.tens mehr Spaß macht und b.tens solche Runden doch nicht alleine zu machen sind.
Also gilt es zusammenzubringen jene Geeks, die einerseits gerne die Ästhetik des Gegensätzlichen decodieren (was ja letztendlich die Substanz da oben ausmacht) und schätzen, aber anderseits auch die Alpine Power hinlegen wenn dies nötig wird (was dann auch so kam).
Wie es so oft ist bei derartigen Ideen, wer kennt das nicht, ist es also nicht so einfach die ideale Gruppe zu erzaubern.

So telefonierte ich etwas lustlos meine Bergkameraden an, "Geisterspitze und Dokumentation Stilfser Joch". Die dann passable Begründungen hatten, wieso das nicht gehe. Das war Donnerstag gegen 21 Uhr. Bis der Klaus aus Klausen sagte ja doch machen wir, Dreiviertelsechs Ski an den Füssen geht s los, Geisterspitze und Joch. Oh. Prima. Ich packe mein Zeugs, fahre nach Trafoi, bin gegen Mitternacht dort um festzustellen, dass man nicht auf 1900m weg kommt, sondern auf 1500irgendwas. 3460m Geisterspitze minus 1500irgenwas...macht...hm, die Müdigkeit verhinderte sinnvollerweise das Zustandekommen eines Rechenergebnisses.

So klopfte um Halb Sechs jemand an die Fensterscheiben meines Automobils in dem ich auf einer Luftmatratze recht angenehm nachtruhte. Ah los gehts. In 10 Minuten hatte ich das Gelump und mich parat, schob etwas essbares in den Mund und zwängte die Füße in die Skistiefel. Alles irgendwie.

Schön warm ist es bereits. Aber wo ist der Schnee? Dort wo er nebeneinander liegt, sind im Hang hohe Felseabsätze, dort wo es sich gehen lässt bereitet sich die Vegetation großflächig und gut sichtbar auf die Sommersaison vor. Damit ging es mit uns drei -der dritte kommt aus Brixen- erst mal durch Grasgemüse nicht unsteil und zumeist weglos im südseitigen Wald hinauf. Ski am Rucksack tragen sich gut, aber verheddern sich ab und an hartnäckig im niedrigen Geäst. Und das so früh am Morgen. Es ging so dahin etwa 350Hohehmeter, ab dann wurde es zum Glück flacher und der Wald lichter womit auch der Schnee seinen Teppich für uns durchgängig ausgelegt präsentieren konnte. Damit war auch das Schläfrige weg. Dem schmalen Talgrund entkommen öffnete sich die bekannte Ortler-Landschaft, der Blick in die hohen Berge drumherum richtet einen doch munter auf so unchristlich früh am morgen.

So ging es entlang der Moränen unterhalb vom Madatschgletscher hinauf bis selbiger begann und irgendwann auch die Sonne uns beglückte. Auf etwa 3000m zeigte sich der Livriokomplex von seiner weniger bekannten Seite, jene die man von der Piste so nicht sieht. Unser Ziel ist der zunächst noch nicht, sondern erst zieht es uns weiter in Richtung Geisterspitze. Im Zick-Zack geht es die Flanke hinauf, wobei selbige nach oben hin mit abnehmender Luft erst recht steiler wurde. Aber der Blick, ja das Blick. Macht man so eine freudige Plackerei wegen der Ausblicke? Sicherlich nicht nur, aber auch. Offenbar nimmt Mensch gerne Entbehrungen auf sich, um das was virtuell zu leicht erreichbar scheint wohl deshalb in Natura verspüren zu können. So gesehen ist Mensch ein freudiges Dummvieh.
Wie dem auch sei, den Gipfel erreichen wir nicht. Hinter uns wird der Ortler dennoch recht klein, lediglich knappe 500m höher als wir. Ein schönes Gefühl: Wir wären jetzt bereits auf dem langen Ortlerplateau. Da muss man jedes Jahr einmal hinauf übrigens, auf das große zahme Plateau bis zum Gipfel auf 3900m. Es könnte dort ein Leitnerlift mit 2km Länge stehen mit links und rechts einer blauen Abfahrt. Der letzte Lift dort oben am großen zahmen Ortler Plateau, der surrte vor 96 Jahren.

Und der Blick auf das Sommerskigebiet. Die vertrauten drei Etagen Stilfser Joch: Das EG (2750m) mit seiner eingeschneiten Passstraße, der Trinceronekomplex als 1.OG (3050m) und das Livrio Raumschuff im 2.ten OG (3174m). Jetzt sozusagen vom 3.OG betrachtet, aus etwa 3400m. Der Geisterlift zeigt sich in seiner ganzen Länge. Irgendwann wird sich der Ebenferner wohl auftrennen entlang der Liftachse, von uns gesehen nach rechts läuft das Eis zum Madatschferner, nach links läuft es hinab zum Trincerone. Der Geisterlift wird dann wohl auf einem flachen Bergrücken laufen. Oder auch nicht falls sich dieser als zu ungünstig abschüssig erweisen sollte. Gletscher finde ich immer sehr spannend, und irgendwie insbesondere auch wenn sie sich zurückziehen weil dann des Menschens Plunder der Moderne doch ein wenig ins schleudern kommt. Wo passiert derartiges sonst noch? Hat also seinen Reiz.

Von mittlerweile zwei Dutzend Wintersaisons gezeichnet stemmten sich auch heuer die Geschwister Geisterlifte durch die kalte Jahreszeit. Die Herbststürme erwiesen sich diesmal stärker als die gespannten Leit- und Liftseile und warfen zwei Stützen um, jene am Zwischeneinstieg. Nicht nur der Lift taumelte und krachte, auch Teile der Gebäude am Trincerone.

Ab hier zwei Steinwürfe vom Gipfel entfernt wird der Grat schmal, abschüssiger und der Schneeaufbau ungünstig: 15cm fluffiger Pulver liegen auf einem festen Altschneepanzer. So ganz der Spaziergang war das also doch nicht, mit Steigeisen wäre es gut zu machen gewesen. Oder einfachen vom Westgrat aus statt unseres Ostgrates. Macht nichts. Obwohl, das besondere Highligt hätte die Abfahrt vom Gipfel der Geisterspitze werden sollen, über seine Nordflanke direkt hinunter. Wo auf mich nahezu in Falllinie die Bergstation vom Geisterlift gewartet hätte.
Das Skigebiet erstreckt sich übrigens offiziell (SIFAS) von 2758m bis auf 3450m. Irgendetwas passt da nicht ganz zusammen, denn wir stehen etwa 50m unterhalb des etwa 3460m hohen Gipfels und gut oberhalb der Bergstation des Geisterliftes. DM gibt die Bergstation mit 3390,5m an, abgebügelt wird wohl 15m darunter. Nundenn, Tourismus halt.

Es weht ein doch eisiger Wind, der so eisig nicht wäre wenn er innehalten könnte. Damit ist die Jause schnell verzehrt. Das gestern Nacht an der Tankstelle besonders teuer gekaufte magere Semmerl mit diversen schwer identifizierbaren Belegungen mundet jetzt außergewöhnlich grandios.

Der Pulver im Steilhang ist ausgezeichnet, das macht bei der Abfahrt Freude. Für mich nicht all zu lang, ruft doch die Querung hinüber zur Geisterliftstation. Der Klaus und Andreas nutzen die Falllinie und fahren. Sie fahren tatsächlich auch weiter ab, obwohl sie zunächst nicht glauben wollten, dass der Gletscher abschüssig ist weiter unten entlang der Geisterlifte, Sie lachten und fuhren.


Um zur Geisterstation zu gelangen stapfte ich die halbe Querung entlang der Geisterflanke bergan. Das dauerte. Die zwei wollte ich nicht über Gebühr warten lassen, anderseits wollte ich gerne das Ding inspizieren. So musste es schnell gehen heute, und dennoch hatten die zwei einiges zu warten auf mich. Deren Geduld sei gedankt, ich beeile mich. Als Fotoknipser dient mir ein neues Gerät mit dem ich Schnee noch nie geknipst habe. Ein Ding mit Objektiv zum dranklinken, 24-80/f2.8, also mit Gewicht. Irgendetwas einstellen ist ob der Eile, des schnaufenden Atems, der Handschuhe und der Sonnenbrille definitiv nicht möglich, so bin ich doch mal dankbar auf die sonst verschmähte iAuto-Funktion. Es muss heute alles perfekt funktionieren, kein falsches Setup, kein versehentlich aktiviertes Menu. Und tatsächlich, das Desaster welches mich bei Fotoaktionen gerne (zuhause) heimsucht blieb aus und die Fotoausbeute sollte perfekt werden. Auch wenn der feine Blick fürs subtile trotz Muße nicht wirklich Zeit hatte sich zu finden am fordernden Berg. Draufhalten und am großen Knopf drücken. Im Hochgebirge bleibt nie wirklich Zeit die Dinge durchatmend zu genießen oder wie hier genauer zu inspizieren. Irgendwie muss man immer weiter. Der Aufstieg bisher dauerte doch viereinhalb Stunden.

Die Doppelmayrstation sieht gut durchdacht robust aus, und im Ggs. zu anderen Liftbauten ist sie auch kaum zerknüllt. Ich klettere kurz auf die Umlenkscheibe des rechten Liftes. Aussichtsplattformen sind ja aktuell in den Alpen der Hit. Aber da ist nichts, also geht es hinüber zum Payerlift. Der wurde erneuert vor einigen Jahren (1999), so sind die Bergstation und die Masten darunter aus verzinktem texturlosem Stahl erbaut, trägt also keine Schichten mehr an abblätternden und sich somit organisch ergänzenden Lackschichten wie es in Italien eigentlich für alles was Eisen war bis in die 1980er Jahre üblich war.
Ich meinte nach gefühlten 5 Minuten sollte ich mich auch auf den weißen Weg hinab machen, um die zwei Sidtiroler nicht so lange warten zu lassen. Der Biss des Gewissens war schon rechtens, denn die EXIF Daten der Bilder zeigten dann, dass die blitzigen 5 Minuten tatsächlich derer 25 waren. Diese inkludierten aber dann auch die Attraktion jedes einzelnen Geistermastens, denn von nahezu sämtlichen war das Seil entgleist und schabte auch mal kräftig um die Vierkantrohre der Masten. Die Abfahrt entlang der Geistelifte ist schon eine sehr gemütlich. Daher schaltete ich die Videofunktion ein, und fuhr in großen Bögen durch die Lifttrasse. Es fühlte sich sehr dreidimensional an so nah mit dem Kopf unter den Liftseilen durchzurauschen, immer vorher überlegend ob es sich noch ausgehen würde. Und zu schnell war sie erreicht, die Umfallstelle der zwei Masten am Zwischeneinsteig. Das Lifthäuschen ist nicht zu sehen, ob sie es im Herbst verräumt haben die von der SIFAS? Oder wurde es den Madatschferner hinuntergeweht? Im Idealfall ist es nur eingeschneit.

Dieses Eisengerippe wirkt skurril, so kampflos wie es da liegt. Den Kampf wird es beginnen, wenn im Mai die Liftangestellten wie jedes Jahr anrücken, um den Skeletten wieder ein weiteres saisonales Leben einzuhauchen. Eine Plackerei. Es benötigt wohl viel Erfahrung, Ausdauer, Kraft und wohl auch Idealismus um am Gletscher zu arbeiten. Am Cristallolift werden einzelne Masten um die doppelte Wegdistanz zum Cristallorücken versetzt, die der von der Seite zufließende Gletscher am Ende der Saison wieder zurückgeschoben haben wird. Die in einem gewissen Rahmen horizontal verschiebbaren pendelnden Rollenbatterien erweisen sich hier als wohl sehr hilfreich.
An Cristallo- und Payerlift wird das jeweilige Seil für die Wintersaison abgelegt da einige Liftmasten für gewöhnlich bis über die Seillinie einschneien und sich die Seile damit im kompakten Frühjahrsschnee eingeklammert und mietfließend die Mastkonstruktionen wie Zahnstocher knicken würden. Am Geisterlift bleibt das Seil (theoretisch) auf den Rollen, denn dieser schneit kaum bis oben ein. Dennoch wird der Geisterlift heuer viel Arbeit bereiten, die Mittelstation gilt es neu aufzubauen, die Streckenelektrik wird neu zu machen sein, das Seil selbst müsste laut Gesetz auf Bruchstellen untersucht werden.

Nundenn. Zum Livrioklomplex 3174m stapfe ich nicht hinauf, auch wenn das irgendwie verirrte schräge Blechmonster vom Schnee ganz besonders umgarnt wurde. So quere ich den Ferner zur Naglerflanke und suche hoch oben die Betonklötze der vergangenen Liftgenerationen. Die Naglerlifte waren auch damals am Ausstieg steil. Die ehemals rassigen Liftspuren stammen aus einer Zeit, als am Stilfser Joch bis Anfang 1990er Jahre rassige "Maestri di Sci" den Zepter des wahren Sportes führten. Skisport war Ernst, wurde intensiv strukturiert gelernt, immer eingebettet in die Vita Italiana mit viel sozialem Leben bei Karaoke oder im Livrio Schwimmbad. Bis das damals ehrgeizige Ganze aus Organisation und Infrastruktur aufgrund der faktischen Kräfteverhältnisse nicht mehr zu halten war und in einen Zerfallsprozess übertrat...


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Zuletzt geändert von krisu am Sa, 03.05.2014, 11:19, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So, 27.04.2014, 8:46 
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Sehr tolle Aktion! Besten Dank! Freue mich auf die Fortsetzung ...
Wäre es gegebenenfalls möglich eine Karte mit der gefahrenen bzw. gelaufenen Strecke zu posten?


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BeitragVerfasst: So, 27.04.2014, 9:18 
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Zitat:
Nebenbei sollte es das erste mal werden, dass ich dorthin zum Skifahren gelange.
Bitte? Du warst schon so oft am Stilfserjoch, hast so viel dokumentiert, und warst noch nie dort skifahren???

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Da ich hier wie im Alpinforum von den Anhängern der Corona-Sekte verfolgt werde, werde ich hier nichts mehr schreiben oder lesen.
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BeitragVerfasst: So, 27.04.2014, 10:14 
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BeitragVerfasst: So, 27.04.2014, 17:04 
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Was für eine tolle Aktion, schön das alles so gut ging, besonders mit dem Wetter. Das Stilfserjoch ist schon was ganz besonderes finde ich.

Eine Karte mit eingezeichneter Strecke oder gar GPS Aufzeichnung (?) vom Aufstieg und Abfahrt würde ich auch sehr gerne sehen falls Du dir die Mühe machen möchtest.


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BeitragVerfasst: So, 27.04.2014, 19:14 
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Phänomenale Aktion.
Ebenfalls von meiner Seite größten Respekt für die Leistung, besonders da sich das Interesse für Skigebietsinfrastruktur selten mit solcher körperlicher Leistungsfähigkeit kombiniert finden dürfte.
Meistens gehen Alpinisten wie Du sagst nicht unbedingt ins Gebirge, um Lifte zu untersuschen.
Ebenfalls tolle Bildergebnisse. gerade in solchen Situationen ist die Nutzung von aufwändiegerem Kameraequipment eine besondere Herausforderung.
In diesem Sinne besten Dank, dass Du uns das hier bequem ins Wohnzimmer bringst!


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BeitragVerfasst: So, 27.04.2014, 20:16 
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krisu hat geschrieben:

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Dieser Bereich ist m.W. sogar ausgewiesene Skigebiets-Zone, nicht?

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BeitragVerfasst: So, 27.04.2014, 21:07 
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BeitragVerfasst: Mo, 28.04.2014, 10:46 
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k2k hat geschrieben:
Ich wäre wirklich gerne mitgekommen aber Zeit, Kondition etc. lassen das leider gerade nicht zu. Sollte die große Variante mit Übernachtung irgendwann aktuell werden, würde ich das ggf. aber nochmal überdenken.


Das mit der Iglu Übernachtung, das wird irgendwann mal nachgeholt..
Merci für die Webcam Bilder :-)



3303 hat geschrieben:
Das ist ja sensationell.
Bis zum Sonntag könnte die Schrift halten.
Eigentlich bin ich (bekannter Maßen) ja eher gegen Werbung im Skigebiet - aber diese hier geht ausnahmsweise in Ordnung ;-)


Ja das Freud'sche "Es" hat wohl die Kontrolle über mich eingenommen. Derjenige der gegen im Skigebiet auf Bühnen hingestellte Audi und BMW wettert, malt selbst seine Domain gross in den Schnee. Werbung im Skigebiet :-)



Kaliningrad hat geschrieben:
Sehr tolle Aktion! Besten Dank! Freue mich auf die Fortsetzung ...
Wäre es gegebenenfalls möglich eine Karte mit der gefahrenen bzw. gelaufenen Strecke zu posten?


Ein Aktives GPS hatten wir nicht dabei, werde aber die Route in eine Karte einzeichnen. Ursprünglich sah die Variante mit minimalen Höhenmetern so aus (ohne Geisterspitze):
http://www.retrofutur.org/retrofutur/ap ... 1000113977
Ursprünglich, denn geworden ist es ja dann doch recht anders...



starli hat geschrieben:
Zitat:
Nebenbei sollte es das erste mal werden, dass ich dorthin zum Skifahren gelange.
Bitte? Du warst schon so oft am Stilfserjoch, hast so viel dokumentiert, und warst noch nie dort skifahren???

Hmja, diese Offenbarung ist mir auch nicht leicht gefallen. :-) In der Tat war ich da oben bislang mit dem Rald und zu Fuss unterwegs. Irgendwie- hoffe ihr nimmt es mir nicht übel- bin ich des Liftfahrens etwas überdrüssig geworden. Die Summe an Eindrücken, Begegnungen und Erfahrungen ist für mich einfach grösser zu Fuss, zB. altes Zeugs abseits finden, über heumligende Granaten staunen, mit Urgestein-Seilbahner in der Werkstatt am Trincerone ratschen usw... Beim Skifahren (eigentlich egal wo, mit sehr wenigen Ausnahmen zB. Oropa oder sicher auch Orte wie Zermatt...) fühle ich mich irgendwie immer angebunden, das stresst mich etwas oder sehr. Natürlich kann Lift-skifahren auch sehr schön sein, zB. Pulver Im Frühjahr und keine Leute mehr...

Am Stilfser Joch kommt hinzu, dass es schon sehr sehr flach ist und es ob der Spalten nicht sinnvoll ist, frei im Gelände zu fahren (Jetzt geht das noch weil die Schneebrücken robust- jedenfalls haben sie gehalten).
Aber wenn du ganz am Anfang der Saison (Ende Mai) mal hinfährst, fahre ich gerne mal mit. Mit ski... :-)



CV hat geschrieben:
Gratuliere, und danke für die tolle Doku! Und ganz besonders auch zur konditionellen Leistung! 1900Hm mit Ski...

Danke :-). Wobei die HM sich ja nur "zustandegekommen" sind, und zum Glück nicht geplant waren. Dank geht von mir an die zwei Südtiroer Bulldozer, die "das alles einfach machen", als ob es ein Runde Einkaufen im Supermarkt wäre...



krimmler hat geschrieben:
Was für eine tolle Aktion, schön das alles so gut ging, besonders mit dem Wetter. Das Stilfserjoch ist schon was ganz besonderes finde ich.

Eine Karte mit eingezeichneter Strecke oder gar GPS Aufzeichnung (?) vom Aufstieg und Abfahrt würde ich auch sehr gerne sehen falls Du dir die Mühe machen möchtest.


Jep, das Wetter war schon ein bisschen kritisch. Angesagt waren sich überentwickelnde Quellwolken ab Mittag mit einzelnen Regenschauern. Es ist im April/Mai eher der Normalfall als die Ausnahme. Ein Gewitter da oben wäre mässig fein gewesen, auch weil Nebel dann das Knipsen verunmöglicht hätte...

Karte: S.o.


3303 hat geschrieben:
Phänomenale Aktion.
Ebenfalls von meiner Seite größten Respekt für die Leistung, besonders da sich das Interesse für Skigebietsinfrastruktur selten mit solcher körperlicher Leistungsfähigkeit kombiniert finden dürfte.
Meistens gehen Alpinisten wie Du sagst nicht unbedingt ins Gebirge, um Lifte zu untersuschen.
Ebenfalls tolle Bildergebnisse. gerade in solchen Situationen ist die Nutzung von aufwändiegerem Kameraequipment eine besondere Herausforderung.
In diesem Sinne besten Dank, dass Du uns das hier bequem ins Wohnzimmer bringst!


Na gerne geschehen, auch (aber nicht nur)wegen Deinem letzten Satz machen wir das ja irgendwie... :o)
Die Erfahrung mit der Kamera war für mich auch eine spannende, ich knipse im Gelände sonst nur mit Kompaktkameras. Der Unterschied im Resultat "grosse Kamera" zu "Kompaktkamera" ist schon bedeutsam.
Angenehm war, dass es trotz Eile/Handschuhe/Wind/Kälte/Sonnenbrille/Grellem Licht...etc. bestens funktioniert hat. Keines der etwa 650 Bilder war zB. in der Belichtung völlig daneben, unscharf waren nur 4 wobei ich versehentlich am Objektiv die manuelle Fokussierung aktiviert habe. Bemerkt habe ich das dann weil das Autofokus-"Beep" gefehlt hat. Also immer gut das gepiepse aktiviert zu haben...
Faszinierend finde ich den Dynamikumfang moderner Sensoren, so gelingen helle Wolken heute mit vielen Nuancen ohne Überbelichtung (also ohne zu einer homogenen Eiweissfläche zu verkommen) ohne dass dabei dunkle Flächen (zB. Hausfasseden) ins Schwarz absaufen.
Lediglich der autom. Weissabgleich war nicht immer ideal. Wenn am Tag die Sonne draufscheint, möchte ich "weiss", aber erhalte meisst auch in den Sonnenflächen einen Blauton.
Auch die Farbsättigung war zu hoch, aber das hatte ich dummerweise selbst so eingestellt zuvor..


CV hat geschrieben:

[Bild vom Plateau Madatschferner, links (abgeschnitten) Tucket Spitze, rechts Geisterspitze)

Dieser Bereich ist m.W. sogar ausgewiesene Skigebiets-Zone, nicht?


Gutes Auge! In der Tat endet rechts jener Bereich, der im regionalen Pistenkonzept vom Livrio hinabkommend als Skipiste zoniert ist. Allerdings nicht für die Allgemeinheit, sondern für einen explizit genannten Skiclub (glaube Trafoi). Ab und an wird die Flanke tatsächlich gewalzt und die Rennläufer per Ratrac retour nach oben gebracht (der Anfang ist dann am Livrio Webcam Bild zu erkennen).
Allerdings ist der Bereich "Beschleunigungszone" für den Gletscher und damit stark mit Spalten durchsetzt, ist wohl nur Mai/Juni machbar....



Nordlicht hat geschrieben:
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A Wahnsinn....und blue bird....tolle Fotos.....


Merci. ... aber.... Blauvolel? ...Was ist das?


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Zweiter Foto-Teil kommt noch ...


Zuletzt geändert von krisu am Di, 29.04.2014, 14:40, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo, 28.04.2014, 13:18 
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Chapeau für die Leistung, die Dokumentation und die Bilder auch von mir, ich wär da sicher nicht raufgekommen. Ich glaub, meine größte Leistung an Höhenmetern war wohl die Amthorspitze am Hühnerspiel, allerdings war da das Gelände absolut gemütlich und die absolute Höhe auch wesentlich geringer.
Hast Du die Spiegelreflex (oder spiegellose Systemkamera?) neu erworben? Zahlt sich doch aus, so ein Ding hinaufzuschleppen, drum mach ich das immer noch, obwohl sich das Gewicht schon anhängt.

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BeitragVerfasst: Mo, 28.04.2014, 14:23 
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krisu hat geschrieben:


CV hat geschrieben:

[Bild vom Plateau Madatschferner, links (abgeschnitten) Tucket Spitze, rechts Geisterspitze)

Dieser Bereich ist m.W. sogar ausgewiesene Skigebiets-Zone, nicht?


Gutes Auge! In der Tat endet rechts jener Bereich, der im regionalen Pistenkonzept vom Livrio hinabkommend als Skipiste zoniert ist. Allerdings nicht für die Allgemeinheit, sondern für einen explizit genannten Skiclub (glaube Trafoi). Ab und an wird die Flanke tatsächlich gewalzt und die Rennläufer per Ratrac retour nach oben gebracht (der Anfang ist dann am Livrio Webcam Bild zu erkennen).
Allerdings ist der Bereich "Beschleunigungszone" für den Gletscher und damit stark mit Spalten durchsetzt, ist wohl nur Mai/Juni machbar....



Ja, der Steilhang wird hin und wieder präpariert.

auch der flache Bereich ist als potentieller Skigebietsbereich ausgewiesen, siehe Seite 21 (80 MB!)
www.provinz.bz.it/raumordnung/upload/sk ... r2_963.pdf
(ist auch im Geobrowser der Provinz BZ eingezeichnet.)
Dies ist m.E. eine uralt-Planung, die einfach fortgeführt wird und nicht wirklich relevant ist. Auf irgendeinem sehr alten Fachplan habe ich die auch mal gesehen.

Im Hintergrundplan des pdf's sieht man auch die vorherige Generation an SLs eingezeichnet.

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BeitragVerfasst: Mo, 28.04.2014, 17:55 
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kris: gibt's egtl. noch 'ne Fortsetzung? Schließlich fehlt ja noch der wichtigste Teil ... Zweck: Exploration und Fotodokumentation der Passhöhe

Hast du egtl. noch Bilder vom Payer in etwas exakterer Liftrichtung? Die untere Stütze scheint von der Perspektive aus ein schönes Stück talwärts gezogen zu sein?

Das mit den Geister-Liftstützen kann ich ja nach wie vor nicht nachvollziehen. Die sind mit Seil angebunden, stehen auf durchaus festen Fundamenten mit genügend Schnee drauf, haben aufgrund der dünnen Stangen kaum Windangriffsfläche - und sind trotzdem - seitlich, wo noch weniger Windangriffsfläche ist - umgeweht worden.

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Da ich hier wie im Alpinforum von den Anhängern der Corona-Sekte verfolgt werde, werde ich hier nichts mehr schreiben oder lesen.
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BeitragVerfasst: Di, 29.04.2014, 14:29 
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Gerrit, den Furggen hast Du doch ebenso gut gemeistert! Das war sogar noch ein paar Meter höher :-)
Als Kamera begleitet mich eine Spiegellose Olympus E-M1, also eine Viertelformatsensorige, mit einem 28-80mm/f2.8 Glas (äquiv.). Das ist für meine Bedürfnisse endlich(!) ein ideales Teil, und gegenüber den "grossen" mit doch weniger Volumen und Gewicht. Gegenüber anderen Spiegellosen Systemkameras die ich so verfolge habe ich endlich(!) eine mit gelungener Benutzbarkeit in Haptik und Benutzerführung. Aber über Fotokameras lässt sich noch viel Philosophieren :-)

cv, merci für den Link zum Fachplan Skipisten. Ich meine dennoch, dass es sich nicht um "vergessene" Projekterweiterungsflächen handelt, sondern tatsächlich um eine Extrafläche nicht für den öffentlichen Skibetrieb. Aber die Lifterweiterungsfantasie anregend ist die Sache zugegebenermaßen sehr wohl :-)

Die Liftachse vom Payer ist schon im Wesentlichen eine Gerade, dachte auch zunächst dass der erste Masten aus der Achse geschoben wurde, es ist jedoch nur ein optischer Effekt...

Die Masten vom Geisterlift stehen eben nicht fest im Schnee/Eis, sondern auf dieser breiten blechernen Basisplatte. Wegen dem schmelzenden Gletschereis stehen die auf den mit Planen eingeknüddelten Haufen, und zwar nicht tief eingeeist, sondern obendrauf!

Die zwei Bilder sind vom August letzten Jahres, das erste Bild zeigt die Bodenkufe des jetzt umgefallenen Mastens.

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Ja doch, Fortsetzung folgt... :-)


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BeitragVerfasst: Di, 29.04.2014, 17:14 
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krisu hat geschrieben:

cv, merci für den Link zum Fachplan Skipisten. Ich meine dennoch, dass es sich nicht um "vergessene" Projekterweiterungsflächen handelt, sondern tatsächlich um eine Extrafläche nicht für den öffentlichen Skibetrieb. Aber die Lifterweiterungsfantasie anregend ist die Sache zugegebenermaßen sehr wohl :-)


ah okay, verstehe. Ich hatte dies immer für eine Erschließungsvariante ähnlich zur (realisierten) Erschließung der Cristallo-Mulde auf der anderen Seite der Geisterspitze gehalten. Aber das war natürlich einfach eine Interpretation meinerseits.
Wirklich viel Abwechslung würde sowieso nur der ostexponierte Steilhang bieten. Diesen habe ich auch schon häufiger für Skiclubs präpariert gesehen - v.a. zu Zeiten als es noch den Tuckett-Parallel-SL gab -, während der längliche, flache Muldenbereich mir bisher nie präpariert erschien.

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