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BeitragVerfasst: Fr, 11.09.2009, 22:23 
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Wozu doch Universitätsbiblotheken nicht alles gut sind... Dass sie ihre Funktion als Wissensspeicher bisweilen gut erfüllen zeigte sich diese Woche als ich bei dienstlichen Recherchen auf ein seit Jahren gesuchtes Heft stieß: das Heft "Tirol" der MERIAN Reihe aus dem Jahr 1989, das ich vor Jahren einmal in einer Gemeindebücherei aufgetan und seitdem nicht mehr wieder gefunden hatte. In Erinnerung geblieben war es mir mit einer eindrücklichen Aufnahme der 3-SB Tiefenbachferner die mich als jungen Jugendlichen eigentümlich fasziniert hatte: so sehen also diese ominösen, im Skiatlas erwähnten Sommerskigebiete aus... Dazu ein mit Insider-Informationen gespickter Text: hier für Euch Artikel und Photos. Ich kommentiere den Text zunächst nicht, überlasse das zunächst euch um dann später meine Meinung dazu kund zu tun, 20 Jahre später...

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Leider im Original bereits sehr klein: Totale des Tiefenbachferners Ende der 1980er Jahre. Man sieht, noch kein "Riesenschneehaufen", keine "Lawinenschutzpyramide", ein schmales Schneeband bis zum recht vollen Parkplatz. Meiner Ansicht nach eine Herbst-, keine Hochsommeraufnahme.

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Das in meiner Erinnerung so präsente Bild: die 3-SB Tiefenbachferner (1982/3 bis 2000) mit dem gewaltigen Felsklotz der Inneren Schwarzen Schneid, einem stahlblauen Himmel und laufenden Schneekanonen um den sehr schmalen Ziehweg zum vollen Parkplatz zu beschneien (die 3-SB ist auch gut belegt).

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Auch leider sehr klein (bzw. von mir zu Unschärfe führend vergrößert): ESL (1971-2000) und DSB (1980 bis heute) Gefrorene Wand Sektion IIIa,b am Tuxer Gletscher.

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Der Artikel schreibt in der Bildunterschrift: Moosenalm am Achensee (muss damit Christlum sein): massive Pistenplanierungen. Die "Banalisierung" ist also kein rezentes Phänomen...

Bin auf Eure Meinungen gespannt...


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BeitragVerfasst: Fr, 11.09.2009, 23:15 
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das tiefenbachfernerbild aus den 80iger jahren finde ich jetzt im vergleich zu heute (insbesondere im untersten bereich) gar nicht so überragend.
das war ja m. e. schon zu erschließungsbeginn nicht gesichert, dass die da jeden sommer runterkommen.

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BeitragVerfasst: Sa, 12.09.2009, 13:53 
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RetroRebel
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Vielen Dank auch noch mal an dieser Stelle.

Mich hat auch das Pistenbaubild mit am meisten fasziniert, und es stimmt: relativ vereinzelt gab es das sogar schon in den 70er Jahre. Was aber auch sofort auffällt ist, dass die Piste allenfalls ein Drittel der heute üblichen Breite hat, keine schnurgraden Ränden und meines Erachtens eben bei weitem nicht mit so viel Erdbewegung wie heute. Es wäre sehr interessant einmal zu sehen, wie eine solche Piste heute aussieht. Zum Beispiel um heraus zu finden, wie sehr die Planierung wieder nachlässt mit den Jahren.

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BeitragVerfasst: Sa, 12.09.2009, 14:33 
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Der Artikel hat schon recht daß sich die Österreicher für die Touristen fast schon prostiuieren.

Allerdings finde ich den Artikel schon etwas übertrieben. Sicherlich sind einige Orte und Gegenden in Ö wirklich total verbaut und 100% touristisch erschlossen. Allerdings gibt es halt immer noch sehr viele Gegenden in deinen sich der Gast aufhalten kann ohne das ganze "Halligalli" zu erleben.

Aber anscheinend zieht es sogar der Autor vor mit dem Auto und der Seilbahn um Gletscher anzureisen um dann lauthals darüber zu schimpfen, anstatt mit der Bahn und zu Fuß zu einem abgeschiedenen Gletscher zu wandern :mrgreen:

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BeitragVerfasst: Sa, 12.09.2009, 17:33 
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RetroRebel
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Zitat:
Der Artikel hat schon recht daß sich die Österreicher für die Touristen fast schon prostiuieren.


Na ja, "die Österreicher" ist vielleicht etwas übertrieben. Und auch sonst ist das eben eine Frage, für die einen ist das eben effizientes und erfolgreiches Touristenmanament, für die anderen Ausverkauf und Verlust jeglicher Authentizität.

Was ich aber schlimmer und verstörender finde, ist die Tatsache, dass es funktioniert. Dass die Deutschen (wir Deutschen?) tatsächlich dahin fahren und das auch noch total geil finden. Aber gut, wir heben auch Modern Talking hervorgebracht...

Zitat:
Aber anscheinend zieht es sogar der Autor vor mit dem Auto und der Seilbahn um Gletscher anzureisen um dann lauthals darüber zu schimpfen, anstatt mit der Bahn und zu Fuß zu einem abgeschiedenen Gletscher zu wandern


Das Argument habe ich schon öfter gelesen, aber ehrlich gesagt überzeugt mich das persönlich überhaupt nicht. Der Autor will über die Zustände dort berichten, also fährt er (natürlich) dorthin. Wenn er dies nicht täte, also den Ort nicht mal gesehen hätte, dann wäre das wesentlich weniger glaubwürdig. Und dass er dann nicht zu Fuß an der Straße lang läuft und sich die Busse von hinten anschaut, dass kann man ihm kaum verübeln, zumal das ja auch albern wär, die Welt rettet man damit wohl kaum.

Dass die Artikel aus jener Zeit eine bestimmte sehr ausgeprägte Grundtendenz haben, ist aber zweifelsohne völlig richtig. Das finde ich aber angesichts der heutigen Gleichgültigkeit zu allem eigentlich gar nicht so ganz verkehrt.

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BeitragVerfasst: Sa, 12.09.2009, 18:35 
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Zitat:
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Vergleich 2006:
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und:

Zitat:
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Vergleich 2006:
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ja, da fehlt einiges...

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Da ich hier wie im Alpinforum von den Anhängern der Corona-Sekte verfolgt werde, werde ich hier nichts mehr schreiben oder lesen.
Meine Berichte sind ab sofort nur noch auf meinem Blog: http://blog.inmontanis.info
Überblick Ski-Saison 1.10.2020-30.9.2021 (102 Tage, 52 Gebiete) & Meinung zu Corona


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BeitragVerfasst: Sa, 12.09.2009, 18:45 
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Ebenfalls danke für den interessanten Artikel den ich nicht kannte. Es prostituieren sich zwar sicher nicht "die" Österreicher für den Tourismus aber ein nicht gar so kleiner Teil sicher auch ohne die Einschränkung "fast". Und diejenigen, die Gegner der teilweise ungebremsten Entwicklung sind, werden in er Öffentlichkeit klarerweise nicht in dem Ausmaß wahrgenommen wie die Befürworter hinter denen ne ganze Tourismusndustrie steckt.

Unsereins wehrt sich halt manchmal im kleinen; Wintertouristen die mich nach dem Weg nach Ischgl oder Sölden fragen schick ich prinzipiell in eine falsche Richtung oder bei besonderen Unsympatlern ergab sich auch schon ein solcher Wortwechsel:
Gast:
"Tach, wie kommen wir nach Sölden - die Beschilderung hier ist sowas von katastrophal, da kennt sich doch keene Sau aus"
Petz in was "hochdeutschähnlichem":
"Tach ooch, sind Se nur zu dämlich in die Straßenkarte zu kucken oder zu geizig sich eene zu koofen - und tschüüüüss".....:lol:

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Grüße von Markus

Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)


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BeitragVerfasst: So, 13.09.2009, 19:40 
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Naja, mit prostiuieren meine ich den Ausverkauf der eigenen Identität. Geschieht doch IMHO ständig in den verschiedensten Alm- Öhi Discostadeln, möchtegern "Hütten" mit 400 Sitzplätzen usw. Wenn ich an so was wie die "alte Schmiede" in Leogang vorbeikomme kommt mir das kotz**.

In der Schweiz gibt es so was weitgehenst nicht (oder nicht so stark).


Und mit meinem Vorwurf an dem Autor meinte ich daß er sehr wohl alle Probleme mit den großen Gebieten aufzählt, aber nicht darauf eingeht wo man in Ö noch relativ urspüngliche Landschaften erleben kann. Oftmals braucht man nur 1 Tal weiter zu fahren und man ist von allem Trubel verschont. Das sollte man in der ganzen Diskussion auch erwähnen das es eben die schönen, einfachen Flecken auch noch gibt.

Beispiel Kitzbühel. Da kreidet ja der Autor an daß es ein extrem verbauter Raum ist. Da hat er recht! Aber man sollte doch auch erwähnen daß man z.B. 15 Minuten von Kitz entfernt schön "Oldschool" Skifahren kann. Pillersee, Leogang, Hochfilzen sind längst nicht so verbaut und wollen sich gar nicht so erschließen wie Kitz. Und wenn ich beim wandern Lifte brauche - dann fahr nich nach Kitz- wenn ich "relative" abgeschiedenheit brauche (so weit das in diesem Raum geht) drehe ich mich um und gehe in den Kaiser.

Deshalb ist der Artikel IMHO etwas zu einseitig.

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BeitragVerfasst: So, 13.09.2009, 21:09 
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also, ich meine als österreicher, könnte ich, wenn ich denn wollte, euch jetzt viele authentische gebiete aufzählen.
es ist nun mal so, dass sich (zu meinem glück) viel wintertourismus auf tirol, vorarlberg, salzburg fokussiert - und dort auf ganz bestimmte gebiete.
als beispiel:
sölden ist artifiziell vom tal bis zur letzten gletscherbergstation und reizt mich ohnehin rein radfahrtechnisch. :!:
ischgl meint im hochgebirge rock/popkonzerte zu brauchen. :?:
schihütten in obertauern, mit 400 oder mehr gästen, umfahre ich weitläufigst, indem ich dort generell nicht schifahren gehe.
autobusladungen/flugzeugladungen voller touristen (egal welcher herkunft), welche schiorte "überfallen", kenne ich nur aus tv-bildern, der presse und erzählungen.

das ganze tourismusangebiedere einzelner orte (und die gibt es auch in der schweiz, italien, ...) ist mir generell verhasst.

es wäre wohl an der zeit ein neues topic aufzumachen ...

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BeitragVerfasst: Mo, 14.09.2009, 2:28 
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Zitat:
ischgl meint im hochgebirge rock/popkonzerte zu brauchen.


Das find ich aber cool. :)

@Baeckerbursch: Der Artikel stammt aber auch aus einer völlig anderen Zeit. Da war das total normal, dass überall schöne Ecke waren und neu waren die Schandflecken dazwischen. Heute scheint es normal, dass der größte Müll in die Berge gebaut wird - und man freut sich eben über die erhaltenen Ecken. Das zeigt, wie sich die Zeiten ändern...

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