Zermatt, 10.2.2006
Im Ferbuar dieses Jahres waren zwei Tage Zermatt geplant. Ein Schwerpunkt sollte das Freeriden und Route-Fahren werden - vorzugsweise an Stockhorn und Unterrothorn. Da es kaum Naturschnee hatte, wurde daraus nichts und ich habe mich darauf beschränkt, nur einen Tag nach Zermatt zu fahren. Aber auch das Pistenfahren dort war toll, es findet seine Dokumentation in folgendem Bericht.
Für den 10.2.2006 stand ein Mini-Foren-Treffen mit Snowotz und Theo auf dem Programm. Das war super, denn Theo würde uns auf der idealen Linie durch das Skigebiet führen und zu dritt macht es einfach mehr Spass, ein Skigebiet zu durchstreifen. Ausserdem freute ich mich darauf, Theo auch mal kennenzulernen. Ich kannte das Gebiet seither nur vom Sommerski und Snowotz kannte ebenfalls nur den Klein-Matterhorn-Teil. Die äusseren Umstände versprachen Posititves und Negatives. Das Wetter war sehr schön gemeldet, allerdings waren an den Vortagen einige Anlagen wegen Sturm geschlossen. Wind hatte es für diesen Freitag auch noch gemeldet, aber der sollte im Tagesverlauf nachlassen. Schnee hatte es kurios wenig für Anfang Februar. Dazu hatte es 10 Tage vorher noch einen Orkan gegeben, der den wenigen Schnee stellenweise komplett weggeblasen hatte. Dazu sieht man einige Beispiele auf den Bildern sieses Berichts. Wir wussten jedoch, dass die Hauptpisten beschneit und geöffnet waren. Aber diese Umstände waren uns mehr oder weniger egal. Zermatt war angesagt und das ist immer etwas Besonderes und ausserdem freuten wir uns auf einen schönen Skitag zu Dritt. Da konnte gar nicht so viel schiefgehen. Unser grober Plan bestan darin, die drei Zermatter Teilgebiete und zusätzlich Cervinia zu befahren. Dort waren wegen der geringen Schneelage überhaupt nur zwei Pisten geöffnet: Testa Grigia-Cervinia und Teodulpass-Cervinia. Nachdem wir uns mit Theo getroffen hatten, steuerten wir den Sunnegga-Express an. Wir entscheiden uns für den Gesamtpass inclusive Cervinia - ein Thema das uns noch beschäftigen sollte. Erst mal erfahren wir, dass Furggsattel und Klein-Matterhorn wegen starkem Wind geschlossen sind, aber wir bleiben optimistisch. Alles weitere zeigen die Bilder ...
Steckbrief:
Wetter: Wolkenlos mit Ausnahme der obligatorischen kleinen Wolke am Matterhorn
Schneehöhe: 0 cm ? 150 cm
Schneebeschaffenheit: Fast ausschliesslich Maschinenschnee; Naturschnee nur auf dem Gletscher, am Hörnlilift und in der Mulde an der Kumme
Gefahrene Strecke: wird in etwa durch die Bilderfolge deutlich
Wartezeiten: keine
Gefallen:
- Wie es kürzlich ein anderer Foren-User geschrieben hat - Zermatt ist halt Zermatt. Rational kaum argumentierbar, aber Zermatt ist irgendwie das grösste
- Riesige Entfernungen und Dimensionen in der Bergwelt, irgendwie nicht vergleichbar mit allem anderen was ich so in den Alpen kenne
- Lange, perfekt trassierte Pisten
- Hervorragende Qualität der Präparierung
- Landschaft, Landschaft, Landschaft
- Hervorragende Pizza am Trockenen Steg
- Unterhaltsamer Skitag zu Dritt
- Auch bei geringster Schneelage muss man bei einer tagestour keine Piste doppelt fahren, da gute Beschneiung
- Unverhoffte Aufstiegshilfe beim Aufstieg zur Station Furi
- Lange Öffnungszeiten der Lifte
- Keinerlei Wartezeiten
- Wetter
Nicht gefallen:
- Klein Matterhorn und Rest des Gletscherskigebietes bei stumpfem Winterschnee (Temperatur -20 Grad) praktisch nur in Schussfahrt befahrbar, teilweise sogar Anschieben notwendig; die steilere Piste am Klein Matterhorn (parallel zur früheren Hochgeschwindigkeitsstrecke) hat man aufgegeben.
- Ich überlege, aber finde gerade nichts. Vielleicht folgende Anmerkung: Verbesserungswürdig ist die Verbindung zwischen Gornergrat-Gebiet und Klein-Matterhorn-Gebiet, aber das hatte bei unserer Routen-Wahl nichts mit "nicht gefallen" zu tun.
- Mehr Schnee wäre natürlich toll gewesen; vor allem am Stockhorn wäre ich gerne gefahren. Das hat aber nicht dazu geführt, dass an diesem Tag ein negativer Beigeschmack geblieben wäre.
Bewertung: Als Tagestour auf jeden Fall 6 von 6. Die geringe Schneelage hätte erst bei einem mehrtägigen Aufenthalt durchgeschlagen. Und das Skigebiet selbst kriegt ohnehin 6 von 6.
Aber jetzt der eigentliche Bericht:
Hier zunächst der Pistenplan. Durch Anklicken lässt er sich in höherer Auflösung in einem separaten Fenster öffnen.
^^ Pistenplan
^^ Fotos unter der Erde (Sunnega-Express) habe ich mir gespart, daher hier bereits die neue Kombibahn an der Talstation Sunnegga. Auch hier verzichtet man erst mal auf die Unterverkleidung.
^^ Weiter oben: Sessel und Gondeln sind bei dieser Bahn - anders als in Verbier - immer abwechselnd. Man sieht grüne Flecken am Boden un dein ziemlich abgeblasenes Unterrothorn
^^ Die typische Wolke am Matterhorn ...
^^ Gegen die Sonne: Patrullarve-Sesselbahn - hier haben wir bereits eine erste Abfahrt auf frisch präparierter Piste hinter uns.
^^ Blick nach hinten: Ziemlich felsig - mal was für Hardcore-Freerider
. Danach gehts auf die schwarze "Obere National" - traumhafte Piste mit ordentlich Gefälle
^^ Hoppla: Hier sind wir schon oben am Unterrothorn. Die Kabine fasst 150 Personen.
Ich erkenne, dass am Furggsattel die Sessel ausgaragiert werden. Meine Begleiter werten dies noch nicht als sicheres Zeichen, dass alles geöffnet wird, aber Theos Rückfrage beim Bahnpersonal lässt die Hoffnung weiter steigen: Die Klein Matterhornbahn wird gerade für Fussgänger geöffnet.
^^ Mal schnell die unbeschneite Schneehuhn-Piste an der Kummer runter und mit der Garaventa/Von Roll/Doppelmayr 3KSB wieder rauf
^^ Piste vom Unterrothorn runter, vorn im Bild die Verzweigung, an der wir uns links gehalten haben in Richtung Gant. Man beachte den sehr weiss aussehenden Vordergrund - und sei gespannt auf den Blick von der andern Seite (folgt)
^^ Meine beiden Begleiter ...
^^ Hier kommen wir dicht an die Moräne des Findelen-Gletschers ran.
^^ Und jetzt der Blick zurück nach oben - in Richtung der vorhin gesehenen Verzweigung Gant/Blauherd. Wahnsinn, oder? Von hier aus ist das alles andere als weiss. Erscheint wie ein Sommer-Bild
^^ Das Pistenziel Gant mit der Talstation der PB zum Hohtälli. Vorn rechts kurvt Theo, Snowotz fährt links an dem Felsen vorbei.
^^ Die Giovanola-Gondelbahn vom Gant zum Blauherd. Wir schreiben den 10. Februar!!! Ich wollt es ja nur nochmal ausdrücklich gesagt haben ...
^^ Die Kabine fährt uns vor der Nase weg - Langweilig wird es uns aber nicht.
^^ Blick zurück aus der Kabine - diese Piste sind wir gerade gefahren. Sie führt imposant über die Gletschermoräne.
^^ Jetzt sind wir am Hohtälli - Blick zum Gornergrat, unserem nächsten Ziel. Die Präparierung der Piste vom Hohtälli zur Riffelalp (White Hare) ist gerade fertig geworden, die Piste wird aber erst einen Tag später geöffnet. Also bleibt diese Piste tabu - und uns die Fahrt mit der Pendelbahn, deren Seile hier zu sehen sind.
^^ Blick zurück von Gornergrat zum Hohtälli und weiter zum Stockhorn (rechts davon). Letzteres hat in dieser Saison bis heute noch keine Gäste gesehen.
^^ Diese 40er-Kabine wurde irgendwann neu angeschafft. Die Bahn hat noch 2 parallele Zugseile.
^^ Blick zum Breithorn und Klein Matterhorn
^^ Skifahren am Gornergrat - irgendwie was Besonderes!
^^ Nach einer klasse Abfahrt nach Furi und einem eingesparten Fussmarsch sind wir bereits mit der 125PB zum Trockenen Steg hinaufgefahren. Dort erfahren wir auch, dass Klein Matterhorn jetzt für Skifahrer geöffnet ist. Am Trockenen Steg angekommen erwartet uns der obligatorische Blick zum Klein Matterhorn mit der 100 PB, an deren Eröffnung ich mich noch so gut erinnere, dass ich gar nicht glauben mag, dass die schon zu den älteren gehört. Der imposante Gehängearm hat mich schon immer begeistert.
^^ Kurz vor der Einfahrt in die Bergstation. Die starke Steigung der Tragseile kann man auf diesem Bild nicht mal erahnen. In der Kabine erfahren wir eine kleine Enttäuschung: Die Verbindung nach Cervina bleibt den ganzen Tag wegen Sturm geschlossen. Die Bergbahnen Cervinia nehmen den Betrieb nicht auf.
^^ Blick zurück nach unten auf den Gletscher mit der Schatten-Silhouette des Klein Matterhorns
^^ Blick über die Eiswüste zum Gobba di Rollin - mit 3899 Meter der höchste per Lift erreichbare Punkt in den Alpen. Snowotz und Theo sind trotz -20 Grad Celsius nicht festgefroren. Schlechter geht's meinen Händen: Die rechte Hand ist zwecks fotografieren oft ohne Handschuh - auch beim fahren. Das wird so langsam bitter. Die tiefe Temperatur wirkt sich auf auf den Schnee aus. Der Wasserfilm, der die Ski gleiten lässt, will sich nicht so recht einstellen.
^^ Blick rüber zu den Plateau-Rosa-Schleppliften. Der Gletscher hat schon einige Löcher bekommen. Das ahr vor vielen Jahren noch ganz anders aus. Damals waren zig Meter mehr Eis.
^^ Testa Grigia und die Grenze.
Nach einem halbstündigen Verwirrspiel - wir hatten Snowotz mitten auf dem Gletscher verloren - und einigen Fahrten am Testa-Grigia- und Gandegg-Lift sind wir erst mal eingekehrt und haben am Trockenen Steg erstklasige Pizza verzehrt. Während dieser Zeit wurde die Verbindung nach Cervinia plötzlich doch geöffnet. Das Essen dauerte deutlich über ein Stunde und wir beratschlagten, ob wir rüber fahren sollten. Aber 2 Gründe sprachen dafür, auf Zermatter Gebiet zu bleiben: Es bestand grundsätzlich die Gefahr dass die Italiener wieder dicht machen und auf Zermatter Seite waren immerhin so vielen Pisten geöffnet, dass wir keine doppelt fahren würden, auch wenn wir hier bleiben. Daher haben wir Cervinia für diesen Tag endgültig "abgehakt".
^^ Jetzt geht's erst mal an den Furggsattel. Unglaublich dass da vor 3 Jahren noch ein Schlepplift gefahren ist. Heute geht es hinter dem ersten Felsen steil und weit runter. Wahnsinn wie der Gletscher hier abgeschmolzen ist. Hier oben ist freilich noch "heile Welt".
^^ Oben angekommen sieht man schön die Hänge in Richtung Cervinia. Da hätten meine Schafe vermutlich mehr Gras gefunden als bei mir zu Hause auf der Weide
^^ Die oberste Sesselbah der italienischen Seite, Testa Grigia und die Schlepplifttrasse Plateau Rosa. Hier oben stehen wir übrigens auf italienischem Gebiet.
^^ Hier kommt die Furggsattel-Bahn an
^^ Piste Furggsattel-Furgg: Auch sehr schöne Piste; und ein kleines Ruhepäuschen für Theo und Snowotz. Alles wegen meiner Knipserei.
^^ Die Gruppen-Umlaufbahn Furgg-Schwarzsee
^^ Auch in Zermatt kann man Liftstationen fotografieren. Hier die Städeli 4KSB Furgg-Thoedulgletscher - ein äusserst langes Gerät mit Mittelstation
^^ ... in dieser Bahn ...
^^ Nochmal hoch zum Furggsattel und ganz runter nach Furi. Irgendwo auf diesem Weg das zigste Bild vom Matterhorn
^^ Wieder oben: Der Matterhorn-Express bei der Ankunft
^^ Bergstation des Hörnli-Liftes mit typischen Habegger-Stützen aus den 60ern. Hier sind wir die schwarze Piste sogar ohne Maschinenschnee gefahren. Das war nicht optimal, aber ging ganz gut. Theo "sortiert" sich.
^^ Schneefreie Hänge in der Abendsonne jenseits des Zmuttgletschers
^^ Furi als Bahnendrehkreuz im der Abendsschatten. Man sieht die ehemalige Ausfahrt der Bahn nach Furgg.
^^ Nachdem wir um halb 5 unten an der Talstation Materhorn-Experss waren, zog es uns nochmal zur Sunnegga. Unten sind wir in den Bus gesprucngen und wieder zum Sunnegga-Express. Dort oben haben wir nochmal Sonne - hier der Blick zum Riffelberg und Klein Matterhorn
^^ Das Unterrothorn leuchtet geradezu in der Sonne
^^ Jetzt neigt sich der Skitag endgültig dem Ende zu: Zermatt im Abendschatten, aufgenommen von der Talabfahrt "Untere National".
Das Ende eines perfekten Tages!
Nach einem gemeinsamen "Gläschen" geht's heim nach Sierre.