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Zentralasien Tag 8: Sa, 30.12.2017 - Арал/Aral-Шымкент/Shymkent/Schymkent (km 6.696,1 / Diff. 926,6 km)
Nach einer abermals kurzen Nacht standen wir um 9 Uhr auf, besuchten den ehemaligen Hafen in Aral und hatten ca. 900 km bis Shymkent vor. Auf dem Weg kamen wir in Baikonur vorbei, aber da darf man ja als Ausländer nicht so leicht rein...
Was den Aralsee angeht, krass wie der in den letzten 25 Jahren noch geschrumpft ist. Das war nämlich schon zu meiner Schulzeit Ende der 80er / Anfang der 90er ein Thema, aber verglichen mit jetzt war er ja selbst damals noch riesig. Ich war irgendwie der Meinung, dass der Status von den 90ern halbwegs erhalten wurde, eben weil es damals schon ein Thema war. Der See war mal fast so groß wie Irland/Bayern (68.000qm), der 4. größte See der Erde, jetzt sind es mehrere, kleine Seen, die in Summe nur noch ca. 8.000qm haben, wobei es momentan dank eines Damms wieder etwas mehr werden (war schon weniger). https://de.wikipedia.org/wiki/Aralsee
Die Schiffswracks in der "Wüste" in der Gegend um Aral wurden aber in den letzten Jahren ziemlich entfernt (Altmetall), hier und da könnte noch was zu sehen sein, aber die Entfernungen sind natürlich groß, das Hinkommen schwierig (insb. wohl im Winter) und das wo ist auch nicht einfach zu finden, also beschränkten wir uns auf eine kleine Hafentour.
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
^Magenta: Fahrstrecke 30.12.2017 (927 km)
^ In Aral
^ Aral, Zugang zum Hafengelände z.B. bei diesem Sport-Klub
^ Ehemaliger Hafen in Aral am früheren Aralsee-Ufer
^ Ehemalige Aralsee in Aral
^ Ein paar Schiffe stehen auch noch rum
^ Und noch ein Schiff
^ Ehemaliger Hafen in Aral
^ In Aral gibt's quadratische LED-Ampeln
^ Quadratische LED-Ampeln
^ In Aral
^ Kleiner See in Aral
^ Nebenstraßen werden nicht geräumt; hier auf dem Weg zur anderen Seite des Hafengeländes
^ Ehemaliger Hafen in Aral
^ In Aral
^ Allerdings gibt's in Aral viel Güterzüge, was auch immer die hier umschlagen
^ Südlich von Aral
^ Dromedare/Kamele südlich von Aral
^ Dromedare/Kamele südlich von Aral. Gibt hier in der Steppe einige Gebiete mit Kamelherden.
^ Dromedare/Kamele südlich von Aral
^ Hatte zuvor noch nie Kamele außerhalb eines Zoos gesehen, umso toller, dass die gerade die Straße überquerten.
^ Aral-Baikonur
^ Busse, PKWs und LKWs haben in Kasachstan/Kirgisistan(/Russland?) gerne mal eine Schräglage - aber immer nach rechts. Außerdem muss wohl bei LKWs und Bussen das Kennzeichen nochmal groß am Heck stehen.
^ Gefühlt mitten im Nirgendwo sind neben Kamelen oder Pferden auch immer mal wieder Kühe am Straßenrand zu sehen
^ Aral-Baikonur
^ Aral Audany
^ Vögel (evtl. Tauben, irgendwo hatten wir mal massig Tauben mitten am Land gesehen, was für mich eher ungewöhnlich ist, da ich Tauben ja egtl. nur in der Stadt kenne)
^ Café/Raststation neben der Straße
^ Manty auf Kasachisch - ohne Smetana, wie in Russland, dafür mit einer schärferen, roten Sauce. Mit Cola kostete das übrigens lediglich ca. 2,30 €. Später nahm ich mir anderswo noch ein Kartoffel-Piroshki mit, das kostete dann nur ca. 0,30 € - selten, dass man um so wenig Geld so satt wird :)
^ Diese Stadt- bzw- Regions-schild-skulptur-wasauchimmer an den Straßen in Russland bzw. ehemaligen UDSSR-Staaten sind immer wieder nett.
^ Baikonur am Horizont
^ Baikonur
^ Baikonur / Baykonyr / Baikonyr
^ Baikonur
^ Baikonur, da vorne darf man dann nur noch mit Passierschein weiter
^ Baikonur
^ Baikonur, die Preise an den Tankstellen sind in Rubel angegeben (Baikonur ist ja von Russland gepachtet) - und in die Stadt kommt man wohl auch nur mit einem Passierschein.
^ Baikonur
^ Südlich von Baikonur, neben der Straße
Das Fahren in der Steppe (insb. beschleunigt in der Webcam) erinnerte teilweise an alte C64-Autospiele, die gleiche (sich wiederholende) Landschaft laufend ;)
Auf der ab Qysylorda nun 2x2-spurig ausgebauten Straße gibt es immer wieder 40er Beschränkungen, die weder sinnvoll scheinen noch aufgehoben werden. Wobei das Nicht-Aufheben der Beschränkungen in diesen Ländern ja eh usus ist. Wie lang die dann gelten, weiß man zumindest als Ausländer also nicht. 10m? 50m? 100m? Situationsabhängig? Also ignoriert man diese Schilder irgendwann. Und wird dann von der Polizei angehalten, die auf der anderen Straßenseite der 4-spurigen Straße stand und mich mit ihrem Videomessgerät aufgenommen hatten. Angeblich 105 km/h bei erlaubten 40. Ob es da jetzt wirklich ein 40er Schild gab, konnte ich nicht sagen, wie schnell genau ich war, ebenso wenig. Lt. Dashcam im Nachhinein war das 40er Schild erst bei der Einfahrt nach der Kreuzung, die Polizei stand davor. Ob sie mir auf dem Video mein Auto von hinten oder vorne (da wäre dann keine Beschränkung gewesen) gezeigt hatten, weiß ich auch nicht mehr.
Jedenfalls waren sie technisch gut ausgestattet und übersetzten ihre Wünsche mit Spracheingabe am Handy dank Google Translate. Ich könnte mir aussuchen, ob ich die 68000 Tenge Strafe beim nächsten Grenzübertritt bezahle, oder gleich sofort. Da ich aber nicht mehr so viel hatte, wurden mir zu einem viel zu schlechten Wechselkurs 200,- € abgeknöpft. Natürlich ohne Beleg, Abzocke pur. Trinc hätte sich das nicht gefallen lassen, ich wollte hier und später nicht noch viel Zeit damit aufwenden oder gar einen einkassierten Führerschein oder Probleme bei der Ein/Aus/Einreise riskieren. Später passte ich dann natürlich mehr auf, tw. komplett sinnlos, diese Beschränkungen. Die meisten Bushaltestellen samt Zebrastreifen über die Autobahn, ebenso wie die meisten Abzweigungen, sind ohne Geschwindigkeitsbeschränkung. Vereinzelt steht dann eben mal ein 40er.
Später in einem Baustellenteil hatte ich trotz nur knapp über den erlaubten 50 km/h eine schadhafte Dehnfuge nicht gesehen, was einen ordentlichen Krawall machte. Ob das oder ein anderes Loch die Schuld war, weiß ich nicht, aber lt. Trinc hab ich nun rechts vorne irgendein Problem, das man wohl bisher nur gering wahrnimmt.. (Am nächsten Tag oder so sah ich, dass das Wuchtgewicht am Rad rechts vorne fehlt, also wird's wohl nur das sein.)
^ Mond-Halo mit Flugzeug
Das Hotel in Astana, das wir am Stadtrand gebucht hatten, um nicht nervig lang durch die Stadt fahren zu müssen, hat zwar riesige Zimmer, aber keins mit zwei getrennten Betten, weshalb wir 2 Zimmer um ca. je 37,- € (?) genommen hatten. Frühstück gibt's leider erst ab 8 Uhr, was uns zu spät ist, da wir um 7 Uhr Ortszeit (6 Uhr Usbekistan-Zeit) los wollen, damit es an der Grenze zu Usbekistan nicht zu voll wird und wir nachmittags noch skifahren können. Leider ist das Zimmer wieder etwas arg warm..
^ Riesiges Hotelzimmer in Schymkent
Einen kleinen ersten Dämpfer gab das mit dem Plan, in Usbekistan Ski zu fahren, beim Durchforsten des usbekischen Skiforums: Auf der Straße nach Chimgan gab es irgendeinen Hangrutsch oder so, und die Hauptstraße ist gesperrt, dafür ein alter Bypass offen, auf dem nun aber keine Busse und Minibusse fahren ("to ensure the safety of citizens and foreign visitors, trips by buses and minibuses in the direction of Chimgan are temporarily suspended.") - was das für uns wohl Auswirkungen haben wird?!
Paar Dashcam-Sequenzen von heute: 0:00-4:30 Fahrt durch Aral (komplett) 5:05 Dromedare/Kamele 6:30 Baikonur
Bereits bevor es mit dem Kernprogramm der Tour losgeht erstmal meinen tiefen Respekt für dieses echte Abenteuer. Die fremdartige Athmosphäre kommt sehr gut herüber auf Deinen Bildern und Videos. Die Stimmung scheint für mich nun langsam etwas mehr in eine muslimische Richtung zu gehen. Dazu diese Leere und die Relikte der UdSSR - auf mich wirkt Vieles bedrückend. Freue mich auf die Fortsetzungen :)
Registriert: So, 18.12.2005, 19:12 Beiträge: 8031 Wohnort: Nicht mehr im Forum
Danke, und weiter geht's:
Zentralasien Tag 9: So, 31.12.2017 - Шымкент/Shymkent-(Usbekistan)-Talas/Талас (km 7.297,6 / Diff. 601,5 km)
Heutiges Ziel wäre eigentlich Skifahren in Chimgan in Usbekistan gewesen. Um 7 Uhr Ortszeit (6 Uhr usbekische Zeit) hätte es losgehen sollen, allerdings verschlief ich meine 4 Wecker am Iphone und wurde um 7:20 vom Zimmertelefon wachgeklingelt - Trinc ist bereits unten und warte auf mich. Na dann halt wieder kein Duschen heute. (Obwohl es vermutlich so war, dass ich die 3-4 Wecker einfach weggeklickt und ignoriert hab, war es heute, am Tag als ich den Bericht online setzte, tatsächlich so, dass die Wecker an meinem iPhone tonlos waren - mehrfach nach meinem "normalen" Wecker, der mich weckte, ausprobiert - es kam kein Ton heraus, bis ich das iPhone neu gestartet hatte. Gut, dass mir das noch nicht alleine im Hotel passiert ist, wo ich in letzter Zeit keinen Zweitwecker mehr dabei hatte, was ich nun wieder überdenken werde ..)
Auf dem Weg zur Grenze verpasste ich die eine Ausfahrt, weil ich von einem anderen Übergang an der Karte in meinem Navi ausging, was uns ca. 'ne Stunde gekostet hatte, weil wir meinten, dort könnten wir nicht rüber, weil die Tore verschlossen waren - nun, das waren sie auf der zweiten Grenze dann genauso. Vor der zweiten Grenze, paar hundert Meter davor, war ein ziemlicher "Aufruhr", hunderte Autos und noch mehr Menschen (siehe auch Dashcam). Danach war's wieder leerer, und an der Grenze fast wieder das gleiche, hunderte Leute um uns rum, die auf uns zustürmten, uns (illegal) Geld wechseln wollten, die eine hatte noch Zollzettel (wozu soll ich den jetzt brauchen), sie rissen uns die Türen auf (das geht ja mal gar nicht!), der eine erklärte dann, nur ich kann im Auto rüber und Trinc müsste getrennt durch die Passkontrolle oder so, wir (oder zumindest ich) kamen uns vor wie Hasen, umzingelt von einem Rudel Wölfe, dazu die mit Ketten verschlossenen Grenztore, HILFE, das war uns dann alles zu viel und angeblich soll ja die Grenze in UZ noch viel schlimmer sein, und jetzt sind wir hier nur an der KZ-Exit-Grenze. Also nahmen wir zur Kenntnis, dass wir das UZ-Visum erneut umsonst bezahlt hatten und entschieden uns, das hier zu canceln und fuhren richtung Kirigistan / Too Ashuu. Da die untere Strecke evtl. schöner sein könnte, nahmen wir die Grenze bei Taraz und ein Zimmer in Talas. Kurz vor der Grenze füllten wir den 20l Kanister Benzin in den Tank, um nicht evtl. an der Grenze Probleme zu bekommen. Trinc hatte da ja bei unserer Reise das Problem beim Verlassen in Russland. So einen 20l-Kanister einzufüllen benötigt 2 Personen, eine, die den schweren Kanister mit beiden Häden trägt und eine, die den Trichter hält und von Benzin übergossen wird ;) Dass der Trichter dann eine Zeit lang im Auto nach Benzin roch, ist logisch, aber nicht all zu störend.
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
^ Türkis: Strecke 31.12.2017 (602 km)
^ Shymkent-Tashkent
^ Shymkent-Tashkent. Die Straße ist hier ganz schön steil, weil direkt.
^ Shymkent-Tashkent
^ Nähe der Grenze zu Usbekistan. Viele Leute, so viele Autos.
(Von der Grenze selbst hab ich dann kein Foto gemacht.)
^ Noch Platz frei im Auto
^ Rechte Seite - auch hier wäre noch etwas Platz
^ Linke Seite, gut voll. Gut übrigens, dass die Türen am Ignis so schön weit aufgehen ;-)
^ Tashkent-Shymkent
^ Das da links oben soll wohl ein Schiff sein ..
^ Tashkent-Shymkent
^ Ringstraße um Shymkent, teils recht schlechter Zustand.
^ Ringstraße um Shymkent, was auch immer nun hier los sein mag..
^ Ich folgte einem Schild nach Almaty und zweigte auf diese Straße ab, die sich dann leider abschnittsweise als sehr schlecht rausstellen sollte (siehe Dashcam). Keine Ahnung, warum da ein Schild stand. Ich nahm an, dass man irgendwann mal über die Gleise und zur Autobahn kommen müsste, aber man blieb ewig weit auf dieser Straße und es gab dann auch keine weiteren Schilder mehr.
^ Dafür hatte man dann von hier aus nochmal einen netten, weiter entfernten Blick auf die Berge und man sparte sich den Verkehr und die schlechten Straßen in Shymkent.
^ Berge südlich von Shymkent
^ Die Straße war aber teilweise ein Hindernisparcour.
^ Shymkent-Taras
^ Shymkent-Taras
^ Öffentliche WCs, inkl. Cafés, sind in Kasachstan und Kirgistan ausschließlich zum stehen/hocken. Da reicht dann wohl auch die kurze Türe ;)
Gut, man ist ja solche WCs aus Italien gewohnt, allerdings sind sie hier tatsächlich noch häufiger anzutreffen, denn wie gesagt auch Cafés (d.h. normale Restaurants) haben nur Steh-WCs, meist abseits in einem eigenen Gebäude. Wobei die italienische Version, also mit Porzellan und WC-Papier, schon die Luxusversion in KZ/KG ist. An Tankstellen und in Skigebieten ist das dann eher ein Holz- oder Metallverschlag mit nur einem rechteckigen oder runden Loch im Holz- oder Betonboden. Mit Glück gibt's auch Toilettenpapier. Fließendes Wasser zum Händewaschen etc. gibt's in den zuletzt genannten Anlagen aber nie.
^ Cowboy
^ Shymkent-Taras
^ Shymkent-Taras
^ Shymkent-Taras. Hier im Süden Kasachstans und auch in Kirgistan sieht man übrigens viele, die mit dem Pferd statt dem Auto unterwegs sind.
^ Shymkent-Taras. In den Bergen um Shymkent gibt es übrigens keine Skigebiete. Gut, läge eh gerade nicht genug Schnee.
^ Shymkent-Taras
^ Shymkent-Taras. Schlechte Stücke auf den Straßen gibt es immer wieder, werden aber auf den Hauptverbindungen mit Warnschildern gut angezeigt (im Gegensatz zu Russland!!)
^ Shymkent-Taras. Danach ging's in den Nebel.
Die Grenze nach Kyrgyztan/Kirgisistan war dann sowohl beim KZ-Exit wie auch beim KG-Entry komplett unproblematisch (auch KG ist in der Zollunion mit Russland), wobei wir uns auch hier trennen mussten, erstmal mussten wir beide zur Passkontrolle, dann musste Trinc zu Fuß weiter und ich im Auto, erst nach dem Grenzgelände in KG durfte Trinc wieder einsteigen. Aber es war recht leer und wir wurden nicht weiter kontrolliert. In Summe dauerten beide Grenzen lediglich 35 Minuten, viel schneller ist das in diesen Ländern nicht machbar.
Komischerweise fragte uns so ziemlich jeder Zöllner, die meisten Polizeistreifen und einige Tankstellenmitarbeiter, ob wir Gewehre hätten und zum Jagen hier seien. Entweder sie hielten unsere Ski in den Skisäcken dafür oder die meisten ausländischen Touris sind auf Jagdurlaub?! Ansonsten fragten uns natürlich die Leute an den Tankstellen auch ziemlich regelmäßig, wo wir her kommen. Manche schätzten eigenartigerweise Frankreich. Jedenfalls waren alle recht freundlich.
Die Straßen in KG waren nervig schlecht, zwar keine tiefen Schlaglöcher, aber eben sehr unruhig und mit meinem Auto meist nur um die 40 km/h möglich. In Talas wurde ich von der Polizei in Zivil angehalten und musste mal wieder was abdrücken, weil ich angeblich die 40 km/h ignoriert hatte und 55 oder 60 gefahren bin (60 darf man ja innerorts fahren und hier waren die Straßen endlich mal gut, ob da jetzt ein 40er Schild stand oder nicht, weiß ich nicht, es gab genügend davon), die 1000 Som waren aber recht günstig (ca. 12,- €), also egal.
Trinc hatte zuvor ein Zimmer in Talas gebucht, da die dortigen Hotels aber nicht auf booking.com waren, nahm er ein "Guest house", also nur ein Privatzimmer - mit über 30,- € auch nicht gerade günstig und eben leider ohne eigenes WC, zudem lag es möglichst weit von der Hauptstraße weg (was in diesen Ländern meist schlechte Straßen bedeutet). Ich bekam zwar immerhin ein gutes, lokales Abendessen, aber im Prinzip sind mir solche Unterkünfte zu privat und bevorzuge da lieber Hotels.
^ Zimmer in einem Gästehaus in Talas, Kirgisistan
Allerdings wurde uns von den Vermietern erzählt, dass die Passstraße vor dem Skigebiet (nicht die im Skigebiet) recht schwierig zu fahren sei, angeblich viel und tiefer Schnee, auch mit Allrad evtl. Schneeketten nötig und evtl. könnte es auch mit der Bodenfreiheit schwierig werden. Na super. Aber keine Ahnung, von wann seine Info waren und wann er zuletzt da rüber gefahren ist.
Paar Dashcam-Sequenzen von heute: (Versehentlich hatte ich die Grenze KZ-KG mitgefilmt, egtl. darf man ja in den Grenzbereichen weder filmen, noch fotografieren, aber es hatte zum Glück keiner gemerkt)
(Fortsetzung folgt - in einigen Tagen - mit einem Skibericht.)
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Kaliningrad hat geschrieben:
Wann genau? Ich habe mir den Mitschnitt zweimal angeschaut ohne den genauen Zeitpunkt gefunden zu haben ...
1:32-1:37 Anfahrt zur Grenze, entfernteste Ansammlung; (1:34 die ganzen Leute rechts) 1:42 (links) 1:49 Kehrtwende, wir stehen direkt an der Grenze und haben umgedreht, man sieht links+rechts noch viele Leute 2:05-2:07 die Stelle von 1:42 2:13-2:19 die Stelle von 1:34 (2:15 die ganzen Leute links von 1:34)
Ähnlich war das Gewusel an der Grenze, also links/rechts hinter der Cam bei Stelle 1:49
Ähnlich war das Gewusel an der Grenze, also links/rechts hinter der Cam bei Stelle 1:49
War es die Grenze zur usbekischen Siedlung "Turkistan"?
(nicht zu verwechseln mit der südkasachischen Stadt Türkistan von der, wie ich meine, man ein Hinweisschild auf Eurer Strecke früher gesehen hatte).
Wenn ja, welcher war der andere Grenzübergang von dem die Rede war?
EDIT: Nee. Jetzt wo ich mir Deine Karte genauer angeschaut habe, kann es nicht jener kleine Grenzübergang gewesen sein (vielleicht war er nicht einmal ausgeschildert ... vielleicht nur für den kleinen Grenzverkehr freigegeben ...?). Es muss der auf der M-39 gewesen sein .... und der zweite der nahe Saryagasch ... liege ich hier richtig mit meiner Vermutung?
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Zentralasien Tag 10: Mo, 1.1.2018 - Talas/Талас - Töö Aschuu/Төө-Ашуу - Bischkek/Бишкек (km 7.604,1 / Diff. 306,5 km)
Und wenn der restliche Urlaub nichts mehr werden sollte - für den heutigen Tag hat sich die weite Anreise gelohnt, es war der fotogenste Tag der Reise.
Um kurz vor 8 Uhr sind wir (in Dunkelheit, da Zeitzone hier ziemlich daneben) los, wir hatten ca. 4 Stunden für die ca. 170 km lange Strecke eingeplant, da wir über einen 3330m hohen Pass fahren mussten und das Skigebiet selbst auch auf einem 3000m hohen Pass liegt. War unproblematisch zu fahren insofern, dass es keine zu tiefen Rillen gab, aber Spikes und Allrad waren heute sicherlich von Vorteil. Abschnittsweise musste man schon langsam fahren, da die Schnee-Eis-Schicht auf der Straße sehr unruhig war. Landschaftlich waren die beiden Pässe aber sehr genial.
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
^ Blau: Strecke 1.1.2018 (307 km) D) Skigebiet Too-Ashuu
^ Nebenstraßen in Ortschaften schauen schon mal so aus. Aber immerhin angenehmer so eine Erdstraße, als wenn solche Löcher in einer asphaltierten Straße wären..
^ Berge am Ortsrand von Talas
^ Talas-Otmok
^ Talas-Otmok
^ Talas-Otmok, ca. 1910m. Ich mag die Flares dieses Objektivs ;)
^ Talas-Otmok
^ Talas-Otmok
^ Talas-Otmok. Etwas eigenartiger Straßenbelag..
^ Trinc hatte 3 analoge Cams dabei (plus 2 Handys), ich 2 digitale (wobei die andere, die IR-Cam, im Rucksack ist, plus 1 Handy plus die Dashcam)
^ Talas-Otmok. In KZ und KG gibt es viele Reiter.
^ Talas-Otmok
^ Talas-Otmok
^ Otmok-Pass
^ Otmok-Pass, lt. Schild 3.326m hoch ..
^ .. lt. meinem GPS-Navi waren es 3.333m (aber das kommt ja auch immer etwas drauf an, wo man 0 definiert) - somit gleich mal die höchste Straße, die ich je mit dem Auto gefahren bin. Und dann auch noch im Winter ;-)
^ Otmok-Pass
^ Otmok-Pass
^ Otmok-Pass
^ Otmok-M41
^ Otmok-M41
^ Otmok-M41, kurz vor der Kreuzung
^ Die M41 verläuft hier auf einer Hochebene (Suusamyr), hier ca. auf 2600m Höhe.
^ Seitenblick an der M41, die Berge hier in der Gegend sind ca. 3400-4000m hoch.
^ Rückblick
^ M41 richtung Too-Ashuu
^ In Skandinavien sind solche Straßen besser zu fahren, weil weniger ruppig
^ Auf 2300m fließt hier sogar noch ein (dampfender) Fluss, trotz unter -20°C.
^ .. zugleich war hier der kälteste Punkt unserer Reise mit -26°C, also absolut unproblematisch, wir sind ja mittlerweile abgehärtet. Erst wenn das Thermometer unter -35° sinkt, würd ich dann langsam hoffen, dass es nicht noch viel tiefer sinkt ;)
^ Eine von zwei Siedlungen hier auf ca. 2270m
^ Die zweite Siedlung auf ca. 2.270m, hier gibt's auch Unterkünfte.
^ M41 richtung Too-Ashuu, dort vorne kommt die Kurve und dann geht's links den Pass hinauf
^ M41 / Passstraße auf den Too-Ashuu (Kamelpass) und Blick ins Skigebiet
^ M41 / Passstraße auf den Too-Ashuu (Kamelpass) und Blick ins Skigebiet und seine Zufahrt (rechts der Bildmitte)
Registriert: So, 18.12.2005, 19:12 Beiträge: 8031 Wohnort: Nicht mehr im Forum
^ Zufahrt ins Skigebiet
^ Zufahrt ins Skigebiet
^ Zufahrt ins Skigebiet
^ Zufahrt ins Skigebiet, hier geht's noch etwas abwärts, d.h. der höchste Punkt im Skigebiet ist egtl. die Zufahrt ;-)
Um 12h kauften wir uns die Tageskarte um 600 Som (ca. 7,50 €), die Lifte liefen bis kurz vor 16 Uhr. Beide Lifte, also DSB und SL, waren in Betrieb, was Diagonal-Fahrten im Tiefschnee ermöglichte. Zudem war der SL ein krasses Gebastel (mit ewig weitem Teller-Abstand), aber deshalb sind wir ja hier :). Schnee war im großen und ganzen auch ganz gut, tw. etwas brüchig offpiste, aber ging schon. Genauer gesagt war das wohl der beste Schnee und die besten Pistenbedingungen des ganzen Urlaubs. Das Pano ist hier natürlich genial und da es südlich liegt und den ganzen Tag die Sonne schien, waren auch die ca. -10° kein Problem.
^ GPS-Track 1.1.2018
^ Die DSB mit ihrer leichten Abfahrt und dem tollen Panorama und nebenbei wohl Kirgisiens einziges Skigebiet mit Südhängen. Die Bergstation liegt auf ca. 2930m, die Hochebene dort auf ca. 2100-2200m und de Berge im Hintergrund auf zumeist 3500-3800m, vmtl. sieht man auch ein paar Gipfel über 4000m.
^ Unterhalb der DSB gibt es noch einen alten SL mit einer steileren Abfahrt, der zudem auch diagonale Freeridevarianten von der DSB-Bergstation aus möglich macht.
^ DSB, ca. 1400m lang, Talstation auf ca. 2730m
^ Der urige SL, das Lift-Highlight des Tages, hat leider eine miserable Förderleistung, weil exorbitanter Teller/Gehängeabstand.
^ SL und dahinter die Passstraße M41 / Too-Ashuu. Anscheinend darf zwischen den Stützen immer nur ein Skifahrer sein ;) (Den Snowboarder hat's bei der schwierigen Trasse rausgehauen.)
^ SL mit Talstation, kurioser Portalstütze und langem Gehängeabstand
^ Fast gesamte Strecke des SL
^ SL Talstation
^ SL Stütze und durchaus schwer zu befahrene Trasse
^ SL Stütze
^ Pano mit M41. Scho geil ..
^ Talstation DSB (WSO-Sessel)
^ DSB Stütze
^ DSB und Abfahrt
^ Offpiste an der DSB mit sonnigem Südhang
^ Offpiste, tw. ging's ganz gut
^ .. noch viel Platz frei ..
^ .. noch viel mehr Platz frei :) Hier unten war der Weg zurück zum SL sogar präpariert.
^ SL und Offpiste-Hänge. Links vom SL war's etwas brüchig.
^ DSB mit Pano
^ SL-Stütze .. war das mal ein Rollengummi? :)
^ SL-Stütze
^ SL Stütze. Rollen funktionieren auch ohne Gummi, also was soll's. Rasselt so schön, ich mag das.
^ .. und überhaupt reicht auch eine Rolle.
^ Talstation SL. Man hätte ja auch hier einen Parkplatz und eine Kasse aufstellen können, aber die Mehrheit der Skifahrer wird wohl vom Norden/Pass her anreisen und somit am Gipfel sein.
^ Diagonale Offpistevarianten
^ DSB mit Pano
^ SL. Nachzählen leicht gemacht: Es sind insg. nur 3 Tellergehänge in diesem Bild zu sehen, 1x bergwärts, 1x talwärts und 1x an der Umlenkscheibe :)
^ Um 15:35 waren die beiden Hütchen aufgestellt - und mit Hausverstand einem mitgeteilt, dass die Abfahrt hiermit gesperrt ist und der SL eingestellt wird. Auch ohne Gesperrt-Schilder oder Absperrbänder.
^ Typisches Toilettenhäuschen in kirgisischen Skigebieten (oder auch an Tankstellen), mit Loch im Holz- oder Betonboden. Wenn man Glück hat, gibt's am Parkplatz auch mehr Kabinen. Hütten/Restaurants im Skigebiet haben normalerweise gar kein WC oder auch nur so was. Ok, seltenerweise gibt's auch mal Porzellan wie in Italien, da kann man sich dann auch die Hände waschen, weil Wasser und somit auch Waschbecken vorhanden.
Kurzes Video von den beiden Liften:
Die Ausfahrt vom Parkplatz zur Passstraße war für mich komplett unproblematisch, aber einige hatten wohl Probleme, der eine legte mittendrin Ketten an, der andere versuchte es rückwärts und scheiterte - ich verweise auf das Dashcam-Video ;)
Im Naviprogramm auf dem Tablet ließ ich mir die Hotels in Bishkek anzeigen und ging sie einzeln durch, erst mal im Süden, nahe der Skigebiete, da ich keine Lust hatte, jeden Tag durch die Stadt fahren zu müssen, denn wir könnten uns hier mehrere Tage niederlassen und die Skigebiete um Bishkek anfahren. Das, was am besten lag und die beste Booking.com-Bewertung hatte, wählten wir als unser Ziel. Die Fahrt nach Bischkek war dann tw. müßig, da es unten im Tal großteils extremen Bodennebel (Smog) gab, so dass man teils nicht mal mehr den Straßenbelag vor dem Auto sah. Die Nebellichter am Ignis sind aber selbst bei diesem Nebel sinnlos (zu kurz, zu schwach), da man mit dem LED-Abblendlicht trotzdem viel besser sieht. Ergo etwas länger gebraucht, bis wir das Hotel erreichten. Zudem gibt's hier echt krasse Fahrer, 2-spurige Straße mit Gegenverkehr, egal, wird trotzdem überholt, wird schon jeder am Rand fahren. Siehe Dashcam. Andererseits, zum Glück war so viel los, denn ich hätte bei dem Nebel etliche Ampeln übersehen, da zu weit am Rand / zu weit oben / zu neblig / zu viel andere bunte Beleuchtung rund herum. Und achja, Straßenbeleuchtung in Ortschaften allgemein ist in Kirgistan auch minimal und die Ortsdurchfahrten sind lang und düster, erinnert etwas an Rumänien.
^ M41 / Passstraße Too-Ashuu mit nicht verwendeter Gallerie
^ M41 / Passstraße Too-Ashuu mit nicht verwendeter Gallerie, ja, schaut einsturzgefährdet aus ;)
^ M41 / Too-Ashuu Scheiteltunnel, ca. 2700m lang und auf 3190m gelegen. Somit auch gleich mal der höchste Tunnel, den ich je gefahren bin.
^ M41 / Too-Ashuu - Tunnel
^ M41 / Too-Ashuu - Tunnel, LKWs dürfen nur jeweils in eine Richtung fahren (ist am Tendepass ja glaub ich auch so)
^ Alte Passstraße, rot ist der Tunnel
^ Alte Passstraße (3570m)
^ Alte Passstraße, ziemlich krass trassiert. Rot ist der Tunnel. Und lt. GE/GMaps gäb's etwas östlich noch eine Straße M41 über/durch die Berge - die existiert lt. den Sat-Bildern aber (noch) gar nicht :)
^ M41 / Too-Ashuu-Karabalta, von 3100m geht's jetzt runter auf 760m. Links die alte Passstraße.
^ .. und irgendwelche verfallenen Häuser stehen hier auch noch rum.
^ M41 / Too Ashuu - Karabalta, immernoch auf ca. 2600m.
^ M41 / Too Ashuu - Karabalta, ganz schön enges Tal
^ M41 / Too Ashuu - Karabalta
^ M41 / Too Ashuu - Karabalta, ca. 2100m. Man mag sich grad wundern, ob es hier Probleme mit Schnee- oder Steinlawinen gibt ..
^ M41 / Too Ashuu - Karabalta
^ M41 / Too Ashuu - Karabalta
^ M41 / Too Ashuu - Karabalta, vom Tunnel am Pass bis hier unten waren wir ca. 1,5 Stunden unterwegs (und passierten nebenbei eine Mautstelle). Hier anscheinend eine Raffinerie vor Kara-Balta mit brennendem Feuer
^ .. danach kam Nebel/Smog und viel krasser Verkehr, wir benötigten ca. 2 Stunden für die ca. 75 km bis zum Hotel.
^ Das Hotelzimmer war aber sehr nett. Die Leute und das Restaurant auch (nur gab es leider viele Speisen auf der Karte nicht).
Zimmer war mit 50 USD an der Rezeption ausgeschrieben, da aber gerade niemand da war, loggte sich Trinc schnell ins lokale WLAN ein, ging auf booking.com und buchte schnell 2 Zimmer (denn es gab keines mit 2 Einzelbetten) um je ca. 30-40 € für Einzelbelegung. Beim Abendessen buchte Trinc für morgen Nacht gleich nochmal. Frühstück gibts schon um 7 Uhr (passt) und das Abendessen war dann auch recht gut.
Was mir hier auch später immer wieder passieren sollte, dass ich in einem Restaurant erst mal enttäuscht bin, da ich es für ein chinesisches Restaurant und kein einheimisches hielt - denn die Leute schauen hier einfach schon (fast) so aus wie Chinesen. Nunja, wen wundert's, hat Kirgistan doch eine Grenze zu China - und die ist von Bishkek keine 300 km Luftlinie entfernt!
^ Planungen - ich musste ja etwas aufpassen, dass wir nicht zu viele Umwege fahren, sonst hätte ich an meinem Ignis ein Service machen müssen. Gefragt war also, wieviel km es von Bishkek nach Karakol (unserem östlichsten Skigebiet) und dann retour über verschiedene Varianten (Skifahren in Usbekistan, Kasachstan oder in Russland/Ural) sein würde. Blieb also alles recht gleich. Den Check nach einer Haftpflichtversicherungen machte ich aber im Laufe der Reise auch nicht mehr. An der Grenze gab es nämlich in Kirgisistan leider keine Haftpflichtversicherung zu kaufen.
Paar Dashcam-Sequenzen von heute: 0:00 Talas-Otmok-TooAshuu 5:21 Zufahrt ins Skigebiet (komplett) 6:25 Ausfahrt aus dem Skigebiet (6:43 hängengebliebene Fahrzeuge) 8:00 Too Ashuu Scheiteltunnel (komplett) danach weiter nach Bishkek ab 10:45 dann der krasse Nebel und die krassen Autofahrer, sehr schön z.B. ab 11:26, 12:05, 12:22. Anscheinend gibt's in KG auch keine Nebelschlussleuchten oder ein anderes Gesetz, weil fast alle ihren Warnblinker einschalten. Da sieht man dann auch nicht mehr, wenn jemand blinkt und nervig ist es obendrein.
Dieser Tag war sicher ein absolutes Highlight, da stimme ich Dir zu, und zwar sowohl die Anfahrt über die Passstraße(n) alsauch dann das Schifahren im "Nirgendwo". Angesichts des Zustandes des Schleppers wundern mich die großen Gehängeabstände gar nicht..... Aber waren jetzt überhaupt Wartezeiten unten oder war ohnehin so wenig los. Welcher Wochentag war das noch gleich, an dem Ihr dort wart?
_________________ Schweben im Powder - Die, die es erlebt haben, verstehen, den anderen kann man es nicht erklären!
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