Zitat:
Stimmt. Auch eine Pendelbahn würde dort überhaupt nicht hinpassen, obwohl ich Pendelbahnen an für sich sehr mag.
Na ja, so eine kleine mit 30 Pers. Gondeln?
[ Ist nicht sogar eine als möglicher Ersatz disktutiert worden?
@maßvolle Erschließung: das kommt vermutlich immer darauf an, womit man eine Gegend vergleicht. ZB ist Alagna heute sicher eines der mit Abstand am maßvollsten erschlossenen modernen Schigebiete - ist nur blöd, wenn man es noch von vorher kennt (als es nicht nur maßvoll war, sondern noch so vieles mehr). Zürs zB ist ein Beispiel für ein perfekt maßvoll erschlossenes Skigebiet - und da sich daran offentsichtlich nichts ändert, findet dieser Aspekt nie Einzug in dieses Forum. (Was eigentlich bedauerlich ist). Dann wiederum ist der St.Anton-Teil des Arlbergs eher kaum maßvoll erschlossen, das wiederum wird aber kaum disktuiert, weil das ohnehin bekannt ist und nicht so eine Rolle spielt.
Etwas anderes wiederum ist Madesimo, dass ich zwar erst die letzten zehn Jahre kenne, für diese aber sagen kann, dass die untere Hälfte des Gebietes sich klar von (mE trotz vieler Lifte) maßvoll erschlossen zu teilweise unerträglich gewandelt hat.
Bormio wiederum ist eben ein Gebiet, das mit der Cima Bianca einen Berg aufweist, der einen ein wenig träumen lässt. Da fallen die Neuerungen dann wohl mehr auf als am Kaibling. Die PB ist übrigens von 1973, wie ich gestern im Agudio Prospekt gelesen habe.
Was wiederum die Dolomiten angeht: hm...
also in dem Teil, in dem sie tatsächlich erschlossenen sind, finde ich sie weitestgehend eines der maßlosesten Schigebiete, die ich kenne (sommers wie winters). Die höchste Dichte Hochleitungsanlage selbst auf simpelsten Pisten, die monströsten Autobahnpisten mit den derbsten Fanzäunen etc.
Sie haben daneben sicherlich extrem schöne (und auch große) unerschlossene Gebiete, sowie in Randbereichen erhalten gebliebene alte Strukturen (infrastrukturell gesehen), die durch aus maßvoll sind (Staunies, Lagazuoi, Pordoi, Rosetta, mE auch Marmolada). Aber Pampeago ist schlimmer als Ischgl (ehrlich, und ich war in beiden Gebieten), das Grödnertal hat auch sehr gelitten, der Pordoipass (bzw. dessen Ostrampe) ist immer Sommer kaum anzuschauen und von der Vescovo fange ich jetzt gar nicht an. Wenn man in den Dolomiten hingegen das tut, was Du im allgemeinen dort zu tun scheinst, sieht das natürlich wieder anders aus (und zwar sehr schön, wie Du ja auch immer wieder eindrucksvoll dokumentierst).
Die Frage ist dann, wie weit man das eine neben dem anderen genießen kann. Ich persönlich fahre ziemlich gerne blaue Pisten an einem von zwei alten, farbig lackierten Almschleppern, in der Sonne mit Blick auf unberührte Felszinnen und anschließend auf die Terrasse eines netten kleinen Rifugio, wo Risotto mit lokalem Bergkäse gibt oder sowas. Umgekehrt würde mich vermutlich die unverspurte morgendliche Pordoischarte unter Topbedingungen trotz des zweifelsohne unvergleich höheren sportlichen Genusses weniger reizen, wenn ich jedesmal, wenn ich nach vorn schaue unten das verunstaltete Schigebiete sehe.
Aber das ist auch ganz klar eine Frage der Einstellung. Und ich überlege sehr ernsthaft, nächsten Winter mal mit Tourenski in die Dolomiten zu fahren, dann aber mit entsprechend Abstand zum Skigebiet, vermutlich.