Vals, Irgendwo im Nirgendwo.
"S'isch guat, ds Valserwasser" - Das werden wohl schon einige gehört haben. Genauso bekannt wie das Valserwasser sind die Therme und der Valser Granit. Aber dass in Vals auch ein Skigebiet existiert, das wissen lang nicht alle, die Valser trinken...
Dabei ist das Skigebiet gar nicht so alt und hat einiges zu bieten! Unter anderem findet man hier eine 1800m-Abfahrt (Vom Dachberg hinunter nach Vals) und genial trassierte Pisten, die einem den Skitag garantiert nicht verderben.
Der Zubringer ist eine 8er-Gondelbahn von Garaventa, deren Talstation von Peter Zumthor gestaltet wurde. Sie lehnt sich an die Architektur der Valser Therme an und passt überraschend gut ins Landschaftsbild. Oben stehen drei Skilifte, zwei von Habegger, einer von Schätti. Sie gehen bis auf fast 3000 m.ü.M. hinauf und erschliessen meist anspruchsvolle, abwechslungsreiche Pisten.
Genug Gründe für mich also, Vals zu besuchen.
Heute, am 28.12.08, ist es endlich so weit.
Das Wetter ist herrlich, richtiges Bilderbuchwetter wie es schon die ganze Woche herrscht.
Nach knapp 1 Stunde Anfahrt ist Vals endlich erreicht. Das Valsertal ist ein enges, sonnenloses Tal ohne Aussicht (man sieht nur Felsen und Wälder). Ein armes Loch, und selbst da gibt es eine Gemeinde, die sich St. Martin nennt und gerade mal 41 Einwohner zählt, zahlreiche Weiler, die zu dieser Gemeinde gehören, sind schon unbewohnt. Wir befinden uns in diesem elenden, sonnenlosen Loch - und plötzlich erreichen wir Vals. Es ist ganz anders als das restliche Valsertal: etwas offener und im Dorfkern geht gerade die Sonne auf. Zuhinterst von Vals steht die Talstation als schlichter, unauffälliger, grüner Betonklotz. Es sind schon einige Leute da, dank der genügend grossen Kapazität der Gondelbahn sind Wartezeiten wohl Mangelware.
Nach der Fahrt mit dem Skilift Glarr erblicke ich den Skilift Faltschona und bin ersteinmal baff: Eine unendliche Weite, schon hier eine faszinierende Aussicht, alles bereits in der Sonne - das hätte man sich im Valsertal niemals so vorgestellt, dass es hier so etwas wie Grenzenlosigkeit gibt!
Ein erster Blick auf die Gondelbahn.
Sie wurde 2004 von Garaventa gebaut und ersetzte eine Habegger 2er-Sesselbahn aus dem Jahre 1975.
Der Skilift Glarr ist ein kurzer Skilift von Habegger.
Der Skilift Faltschona bildet den Hauptteil des Skigebiets, er erschliesst die einzige blaue Piste, sowie mehrere rote und schwarze Pisten.
Hö? Verkehrte Welt? Küpferstützen an einem Habeggerlift? Wurde der Lift von Küpfer verlängert?
Die Ausstiegsstütze vom Dachberglift mit einem Panorama, das nach Seinesgleichen sucht.
Ein herrliches Panorama...Gleich entschliessen wir uns für die Fast-2000-Höhenmeter-Abfahrt nach Vals. Die Pisten sind herrlich zu fahren. Es geht von der roten "Gletscherpiste" über die schwarze Piste "Sangga" (Meine Lieblingspiste in Vals). Sie ist nur bei den steilen Passagen präpariert, der flache untere Teil ist unpräpariert. Hm. Es folgt die blaue Piste "Valser" (herrlich zu fahren, weil sie ultrabreit, bestens präpariert und (noch) leer ist), um dann zur Talabfahrt zu gelangen. Diese ist vollbeschneit und ist deshalb wohl auch äusserst schlecht zu fahren, da sie nicht präpariert uns sehr eisig ist.
Die schwarze Piste "Sangga". Im Bild der flache, untere Teil.
Talstation Faltschona und Bergstation Glarr.
Talstation.
Die Kabinen sind übrigens orginell verziert - mit den Valser Bergen! 
Skilift Faltschona mit zugehörigen Pisten. Traumhaft!
Sehr schöne Stützen.
Unendlich lang, teils flache, teils steile Passagen, führt durch eine einzigartige Landschaft: Der Skilift Faltschona.
Zwar ist er gute 2km lang. Aber bei der Geschwindigkeit würde man nicht auf diese Idee kommen. Ich persönlich war erstaunt, dass der 2km lang ist.
Skilift Faltschona und rote Piste "Bänder" vor einem wunderbaren Panorama. Und man beachte die Piste: Abwechslungsreich, Senken, Hügel, Kuppen. Nichts ist planiert. Das ist Skivergnügen pur!
Eine meiner Lieblingspisten, die Piste "Bänder". Einfach herrlich. Liks der Skilift Faltschona und die Schwarze Piste "Zana".
Der Skilift Glarr besitzt eine Kurve, die mittels Hoch- und Niederhalterollen bewältigt wird.
Dieser Kurvenmast ist übrigens viel massiver und grösser, als es das Bild darstellt.
Auch der Skilift Glarr besitzt die formschönen Habeggerstützen. Am Skilift hängen übrigens grösstenteils Gehänge von Habegger, aber auch Doppelmayrgehänge sind in Verwendung (wie hier im Bild). Ferner gibt es noch wenige Borer-Gehänge.
Der Dachberglift. Er wurde erst 1996 gebaut und ist eine Neuerschliessung und führt durch ein eindrückliches Hochtal. Aufgestellt wurde der Lift von Schätti. Die ersten drei Stützen sind von Schätti, der Rest von Garaventa.
Dachberglift. Links der Dachberg. Der Lift fährt etwas langsamer als die anderen zwei. Stand laut Liftwart vorher in St. Moritz.
Woaaaahhh... Und nun gehts da hinunter! 
Talstation Skilift Faltschona. Ebenfalls von 1975.
Gadastatt
So sieht auch eine UNI-G richtig hübsch aus!
Vom Ausstiegsort des Skilift Faltschona ein Blick auf die rote Dachbergpiste.
Etwas kurios die Talstation des Dachbergliftes: Trotz Baujahr 1996 wurde die Talstation in einem Haus untergebracht. Egal, mich freuts!
Panorama vom Grat nach Westen.
Weite Welten...
Wir befinden uns wieder im Faltschonagebiet.
Diese Weite am Dachberg ist völlig überraschend, wenn man wenig vorher im engen Valsertal war...
Bergstation, Piste "Bänder" und Skilift Faltschona, bei dem nun richtig Betrieb herrscht. Bin ich froh, hat die blaue Piste so viel Kapazität...
Ausstiegsstütze Faltschona.
Talstation Faltschona. So eine massive Station.
Kurve vom Skilift Glarr.
Ausstiegsstütze Skilift Glarr im späten Nachmittagslicht.
Die Sonne geht langsam unter. Im Süden ist es bereits bewölkt.
Auch zum Skilift faltschona schafft es die Sonne nicht mehr.
Ein fantastischer Skitag verklingt.Vals ist eine grosse, positive Überraschung. Dass das Skigebiet so vielfältig ist, hätte ich nie gedacht. Die Pisten sind genial zu fahren, sind interessant und abwechslungsreich. Ich war richtig baff, wie es ein Skigebiet mit "nur" 25 Pistenkilometer fertigbringt, diese so zu gestalten, dass es mir kein bisschen langweilig wurde. Dazu wird man mit einer fantastischen Aussicht auf die Bündner Berge belohnt. Vielleicht kann man sich noch betreffend Pistenpräparation an ein paar Stellen verbessern, ansonsten habe ich rein gar nichts zu bemängeln. Die Talabfahrt war hart und schlecht zu fahren, das könnte ich noch erwähnen.
Es gab kaum Wartezeiten, ausser am Skilift Faltschona, wo sich die Wartezeiten aber dank der Geschwindigkeit des Liftes auf 5 Minuten limitierte.
Was ich auch noch erwähnen möchte, ist die Anfahrt. Hier lohnt sich die lange Anfahrt. Das Tal ist zwar eng, die Strasse hat aber etwas wildromantisches an sich und man kommt an schönen, kleinen Unterlugnezer Ortschaften vorbei.
Vals - gerne nocheinmal!