Unknown Skistations – Prolog
Nachdem es ja immer wieder Berichte aus altbekannten Skigebieten gibt, und ich müßig bin, zum x-ten Mal einen Bericht ins Forum von einen Gebiet zu setzten, von dem es schon 1000 gibt, habe ich mir nun mal etwas neues einfallen lassen (bitte nicht falsch verstehen, ich schätze die anderen Berichte sehr, jedoch will mit dieser Berichtreihe für etwas Abwechslung sorgen); ich denke nicht, dass es so was in der Form schon mal gab.
Ich habe vor, vor allem unbekannte und selten dokumentierte Skigebiete anzufahren und euch vorzustellen. In Tirol gibt es davon ja einige, da hier die Konkurrenz in Form von Großskigebieten fast schon erdrückend scheint. Doch gerade neben diesen Großem gibt es viele kleine Skigebiete, in denen vor allem die Einheimischen am Nachmittag schnell mal ein paar Schwünge in den Schnee zaubern. Und gerade das macht auch seinen Reiz aus. Am Vormittag leer, zu Mittag kommen die ersten Schüler, am Nachmittag wird das Treiben bunter, und auf’d Nacht gibt es meist noch Nachtskilauf für Leute, die unter Tags nicht können. Alleine schon daraus kann man erahnen, dass diese Kleinskigebiete unheimlich interessant sind, vor allem, was ihre Wandlungsfähigkeit betrifft.
Auch bei der Seilbahnvielfalt ist man angenehm überrascht. Es gibt fast alles, von einer fast einzigartigen 6er EUB von Felix Wopfner und einer 4er SB von SSG (auch nicht alltäglich) sowie Einsersesselbahnen bis hin zu einer Standart 6er KSB von Doppelmayr, alles ist da, auch einzigartige Exemplare wie Kombilifte gibt es da noch. Und ich meine, gerade auch diese Abwechslung tut dem Alpintechnikfan gut.
Zu guter letzte: ich habe mir für diese Reportage kein Zeitlimit gesetzt (es kann also auch noch übernächstes Jahr geschehen, dass ein Bericht mit de Überschrift „Unknown Skistations“ auftaucht. Unknown habe ich deswegen gewählt, weil vielfach das Gebiet zwar als existent wahrgenommen wird, jedoch selten bis nie von einem User besucht wurde.). Dies bedeutet, dass ich, sobald ein Skigebiet von der Liga besucht habe, einen Bericht zusammenstellen werde. Der Bericht wird auch nicht dem 0815 Schema folgen, sondern individuell auf das Gebiet zugeschnitten sein. Ich will schließlich keinen Skitag dokumentieren sondern das Gebiet selbst.
Unknown skistations Volume I Fendels – 18.11.07
Das erste Skigebiet, welches ich euch vorstellen will, ist Fendels. Es ist eines dieser kleinen aber feinen Skigebiete, welches meist nur von Einheimischen frequentiert wird (zumindest, was die Wochentage angehen).
Der Skiort selber liegt auf einer Anhöhe, etwa 500 Meter über den Niveau des Inntales. Der Ort selber macht einen etwas verschlafenen Eindruck, was nicht weiter verwundert, weil vis à vis das Dreigestirn Serfaus – Fiss – Ladis liegt. Da drüben spielt es sich ordentlich ab, nicht so in Fendels. Fendels selbst ist mit einer Straße erschlossen. Im Jahr 1997 wurde noch eine neue Zubingerbahn aus dem Inntal geschaffen, welche auf den Namen 8er EUB Fendels bzw. Seilbahn Ried getauft wurde. Gemeinsam mit der 4er KSB Fendels, übrigens einen Bahn von Felix Wopfner und 5 Schleppliften ergibt ich so ein kleines, aber feines Skigebiet, welches auch die Möglichkeit besitzt, direkt von Wohnhaus der Anrainer besucht zu werden. Die Pisten enden faktisch direkt am Ort. Und so ist es möglich, dass die Kinder der dort oben wohnenden Bevölkerung mal geschwind auf die Piste geht, ein Auto ist dafür nicht nötig.
Zum Ort selbst ein paar Daten und Fakten:
^^ Fendels
1288 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Aufgrund der damals extremen geographischen Lage des Orts auf 1356 m Seehöhe genossen die Bewohnter von Fendels Privilegien von Seiten des Landesherren. Grundherr fast der ganzen Gemeinde Fendels war jahrhunderte lang das Stift Stams. Das Wappen der Gemeinde spielt heute noch darauf an. Der rätoromanisch geprägte Ortskern besteht aus eng aneinandergebauten, gemauerten Häusern, was auch heute noch gut zu erkennen ist. Leider haben Brände 1939 und 1972 seinen ursprünglichen Charakter komplett zerstört. Jedoch gibt es noch typische Hofanlagen in der näheren Umgebung des Ortes.
Die Straße nach Fendels wurde 1959 erbaut und brachte für das Dorf hoch über dem Inntal, das bis dahin nur durch eine Seilbahn erreichbar war, einen Anschluss an die Aussenwelt.
Ein paar Daten zum Skigebiet:
Das Gebiet besteht aus insgesamt 7 Anlegen, die sich wie folgt nennen:
- 8er EUB Ried (Doppelmayr mit Swobodagondeln)
- 4er KSB Fendels (Felix Wopfner)
- Planggerlift (Doppelmayr)
- Sattelbodenlift (Doppelmayr)
- Hammerlift (Doppelmayr)
- Zinggellift (Doppelmayr) und Schischulübungslift (Doppelmayr)
Das Skigebiet kann man in 3 Etagen gliedern: die unterste Ebene stellt die 8er EUB Ried dar. Sie ist eine reine Zubringerbahn, welche die Orte Ried und Fendels miteinander verbindet. Abfahrt gibt es keine.
In der mittleren Ebene gibt es mehr Auswahl: die Hauptanlage ist die oben schon erwähnte 4er KSB Fendels. Sie bedient die Talabfahrt Süd (blau) sowie die Talabfahrt Nord, auf der auch Nachtskilauf stattfindet. Die Talstation liegt unmittelbar neben der Bergstation der 8er EUB Ried. Ausserdem bedient die Sesselbahn die Rodelbahn, welche ebenso beleuchtet ist. Daneben gibt es noch den Hammerlift, welcher die Hänge unmittelbar neben dem Ort Fendels erschließt. Der Hang ist eher flach und wird vor allem von schwächeren Skifahrern frequentiert. Neben der Piste (Hammerpiste) bieten sich aber auch einige, flache Offpistvarianten an (über die Wiese runter, was vielfach von den anwesenden Jugend praktiziert wird).
Unterhalb der Talstation der 4er KSB gibt es noch die Übungslifte Zinggelift und Schischulübungslift. Hier sind die Anfänger zuhause.
In der obersten Etage befinden sich die Schlepper Sattelboden und Plangger. Der Sattelbodenlift beginnt neben der Standartabfahrt und führt hinauf bis zur schwarzen Piste am Schlepper Plangger. Am Schlepplift Plangger selbst befinden sich selbst die anspruchsvollsten Pisten im Gebiet. Er ist ausserdem der steilste Schlepper im Gebiet und führt auf den höchsten Punkt des Gebietes hinauf : 2300 Meter. Er bedient die Planggerabfahren, deren Südvariante als Mittel, und die Nordvariante als Schwer einzustufen ist. Der Sattelbodenlift bedient die mittelschwere Sattelbodenabfahrt.
Hütten im Gebiet:
Es gibt 2 Hütten im Skigebiet. Eine befindet sich direkt an der Talstation der 4er KSB, und die Zweite findet man auf der Sattelklause auf 1900 Meter. Dort endet auch die 4er KSB. Diese Hütte konnte ich selber testen, es ist eine sehr saubere Selbstbedienungshütte, dessen Personal sich als extrem freundlich erweisen hat. Einzig negativ: die Toiletten sind im Keller und können nur über die Terrasse erreicht werden. Die Sonnenterasse selbst ist schön angelegt. In der Gaststube sorgt ein Kamin für die wohlige Wärme.
Besonderheiten des Gebietes:
- eine 4er KSB von Felix Wopfner.
- Nachtskilauf an der 4er KSB
- Sehr freudliches Personal
- Gute Hütten
- Schönes Panorama
Und nun zu den weiteren Bildern:
^^ Bergstation der 8er EUB
^^ Gondel auf der Talfahrt kurz nach Verlassen der Bergstation
^^ Gondel bei der Einfahrt in die Bergstation
^^ Bergstation der 4er KSB, dahinter der Planggerhang
^^ Talabfahrt zur 4er KSB
^^ Talstation 4er KSB
^^ Hammerlift von Unten gesehen
^^ Spannstation Planggerlift
^^ SFL aus der Ferne
^^ Steilhang am Plangger
^^ Sattelklause von oben. Zu sehen, die Bergstation der 4er KSB und die Hütte.
^^ Bescheiung läuft auf Hochtouren
^^ Steilhang am Plangger als dem Lift
^^ Powder
^^ Hammerlift
^^ Nochmal Talabfahrt zur 4er KSB
^^ Hammerhang
Next „unknown skistation“ coming soon, lasst euch überraschen
MFG Dachstein