Der Bericht beginnt mit dem klassischen Satz: ich weiß nicht genau, wie lange ich das Gebiet schon besuchen möchte, aber nun hat es endlich geklappt.
Tschiertschen ist so ein Fall. Der Skilift Gürgaletsch war bisher immer dann geschlossen, wenn ich in der Gegend war. Bei Neuschnee dauert es ein wenig, bis sie alles vorbereitet haben. Außerdem kann es oben sehr windig werden und das Trasse ist etwas ausgesetzt. Aber nun hat es nach all den Jahren gepasst. Positiv erwähnen muss ich noch, dass sich die Bergbahnen immer um eine zeitige Antwort bemühen, wenn man wegen der Öffnungen anfragt.
Der Neuschnee hatte sich ein paar Tage setzen können, Wind war auch keiner angekündigt und Kaiserwetter gab es sowieso. Während sich an der Abzweigung hinter Chur alle in Richtung Lenzerheide verabschiedeten, fuhr ich einsam die Straße nach Praden hinauf. Der Parkplatz des Skigebiets liegt am Ortseingang, von dort geht es mit einem kleinen Skibus weiter. Weiter positiv anzumerken: vormittags ist eine kleine Kasse am Parkplatz besetzt, an der man direkt seinen Skipass kaufen kann. Zudem ist der Parkplatz kostenlos und alle waren extrem freundlich. Das Postauto fährt noch ein paar Meter weiter bis zu einem Wendeplatz im Ort. Der kleine Skibus bringt einen in die Nähe der Talstation, von dort läuft man noch ein bis zwei Minuten.

Morgens am Parkplatz, es geht sehr entspannt zu.

Die „Endhaltestelle“ des Skibus ind er Nähe der Talstation.

Eine kleine Aufwärmübung später und es kann losgehen. Ich würde hier natürlich lieber in den alten Skilift von Oehler eingestiegen, muss aber mit der Sesselbahn von Leitner vorlieb nehmen.

Was lange währt...
Um 9:00:41 sitze ich im Sessel. Ich bin gespannt, wie das mit den zwei Sektionen läuft, seitdem ich 2016 den Bericht von ATV gesehen hatte. Die Sesselbahn endet nämlich etwas unterhalb der Stelle, wo man früher am Skilift ausstieg. Danach geht es fixgeklemmt weiter. Eine wirkliche Erklärung gibt es für mich nach dem Besuch auch nicht. Vielleicht musste man schlicht sparen? Oder die Betriebe Waldsafel und Maiensäss an der „Mittelstation“ haben sich dafür eingesetzt?
Nachdem die zwei Sektionen überwunden waren, ging es natürlich direkt weiter zu Gürgaletsch. 9:18 Uhr stehe ich an der Schranke. Der Lift hatte sich schon bewegt, aber der Liftler bewegt sich noch nicht. Wir stehen in einer Gruppe und fragen uns, was los ist. Es soll noch dauern. Ein paar fahren genervt weiter. Man hört, dass das öfter der Fall sei. Vermutlich war man oben noch nicht mit der Sicherung der Piste fertig, da sich jemand bei der ersten Abfahrt um die Markierungen kümmerte. Oder ein Problem an der Bergstation. Gut 20 Minuten später, der Lift wurde immer wieder ein- und ausgeschaltet, ging es los. Unten geht es gemütlich dahin, dann wird es etwas steiler, ehe es oben wieder flacher ausläuft. Ein wirklich schöner Skilift.

Unten war es noch ziemlich schattig, aber nicht allzu kalt.

Endlich in der Sonne. Die alte Bergstation ist oberhalb der Schneise zu erkennen.

Man quert rüber zur zweiten Sesselbahn.

Da hat es eine schöne Aussicht ins Schanfigg.

Rechts kommt man von der KSB. Ganz nett, aber auch kurz.

Gürgaletsch kommt in Sicht...

Die alte Bergstation.

Dann geht es noch ein paar Meter weiter.

Wieder im Schatten.

Von rechts...

und von links. Oben hatte sich ein Schneebrett gelöst. Die rechte Piste war noch geschlossen.

Das will niemand sehen.

Der Bereich bietet tolle Ausblick auf Tschengla und Alphorn.

Dann los.



Am Ausstieg.

Auch wenn das abgelegene Seitental tolle Ausblicke bietet, hat mich die Abfahrt nicht so ganz überzeugt. So wie letztendlich auch das gesamte Gebiet aus einem Grund: die Abfahrten sind irgendwie „unrund“. Wenn man sich gerade eingefahren hat, kommt ein Kurve, ein Ziehweg oder irgendeine Änderung. Aber wirklich mal länger am Stück fahren geht nicht so gut. So wie die Piste hier oben präpariert war: erst ein toller Hang, dann eine scharfe Kurve, wieder ein toller Hang, eine Engstelle mit Ziehweg und wieder ein toller Hang (plus ein langer Ziehweg zurück zur Talstation). Es macht einzeln Spaß, keine Frage, aber in Summe kam bei mir kein gutes Skigefühl auf.





Ich bin es mehrfach gefahren und zwischendurch auch zur 4SB runter, wobei es da ähnlich war. Immer wieder gute Abschnitte, die aber das Gelände immer wieder unterbricht. Dann war es Zeit, in Richtung Jochalp aufzubrechen. Die Zufahrt war interessanter als gedacht. Im Wald rund um die Talstation hielt sich die kalte Luft, es wurde schlagartig eisig. Toll, dass man diese Hänge noch erschlossen hat, auch wenn wieder die vorherige Einschätzung gilt. Auf der blauen 5 carvt man, dann macht die Piste einen Schwenk nach links und irgendwie ändert sich etwas. Die rechte 11 gefällt vom Panorama, leider ist sie etwas hängend.

Runter zur oberen Sesselbahn.

Einer der tollen Abschnitte.

Gürgaletsch mittlerweile in der Sonne.


Blick zum Sektor Jochalp mit Crap Mats und ganz klein auch Vorab im Hintergrund.

Hier die 5 und 11. Bei der 5 sieht man diesen Knick und die 11 hängt leicht nach außen - und hat auch wieder eine Engstelle bei den Bäumen. Links oben das aktuelle geschlossene Bergrestaurant Jochalp.

Es war eisig kalt hier, aber die Piste mache irgendwie Spaß.

Gemütlicher Bereich.


Oben wieder schöne Ausblicke.

Am Restaurant, dahinter das bekannte LSAP. Musste ich natürlich auch hin.

Blick in die Lenzerheide.

Die Reste werden vermutlich auch nochmal 50 Jahren hier stehen.



Blick Richtung Norden.

Auf der 11.



Lange blieb ich nicht an der Jochalp. Hier auf der 5 in Richtung Tal.

Die Talabfahrt ging ganz gut.

Am Ende muss man noch durch das Dorf.

Standardblick Gürgaletsch. Der Liftler dachte, ich hätte den Einstieg verpasst.

Von oben.

Erster Abschnitt.

Von etwas weiter unten.

Der untere Teil der 6. Immer beeindruckend, auf eine Wand zuzufahren.

Der laaaange Ziehweg zurück. Geht aber gut.

Auch hier war es eiskalt.

Ein letzter Blick auf „Gürgi“. Die Regierung wartete schon im Tal und es ging direkt weiter nach Hochwang. So viel sei vorab verraten, dort hat es mir deutlich besser gefallen.
FF