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BeitragVerfasst: So, 18.09.2011, 1:36 
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Nach Kärnten hatte es mich wegen Verditz verschlagen, doch die Sesselliffahrten und Besichtigung einer Schleppliftruine ließen mir noch genügend Zeit übrig, ein weiteres Ziel zu besuchen. Dieses statt sogleich fest. Ich hatte irgendwann einmal im Internet von Tschiernock gelesen, wo noch ein alter, stillgelegter ESL steht.

Als ich am späten Freitagabend noch ein bisserl die samstägliche Tour vorbereitete – in Kärnten war ich außer einer Durchreise nach Slowenien und Kroatien bis zum 10.09.2011 noch nie gewesen – stellte ich bei Googleearth fest, dass sich der besagte ESL direkt an meinem Weg von München nach Verditz befand.

Nun – den wollte ich unbedingt noch mitnehmen, denn lange stehen solche Liftruinen gerade in Österreich nicht in der Landschaft herum...

Es war gegen viertel nach drei und eine drückende Hitze staute sich im Tal, als ich von Verditz kommend die Ortschaft Seeboden am Millstätter See durchquerte und wie von einem Tankwart hinter Radenthein beschrieben nach einem Kreisverkehr in Richtung des Dorfes Treffling abbog. Ich war froh darum, Seeboden hinter mir zu lassen, denn dem Durchreisenden präsentiert es sich als typischer Touriort, der von unzähligen Leuten jenseits des Renteneintrittsalters bevölkert wird. Sollten meine Altersbezüge einmal noch ausreichend sein, das eigene Wohnklo zu verlassen – ich werde meine Urlaubstage dann bestimmt nicht hier verbringen. Froh, nun keine Landsleute in nagelneuen Mercedes-Limousinen ohne Gaspedal vor mir zu haben (Seeboden-Ansbach mit 60 km / h stelle ich mir ganz schön lange vor....), fuhr ich in Richtung der nun ausgeschilderten Tschiernock-Panoramastrasse.

Ich beeilte mich sodann, denn ich wusste nicht, wie lange ich nach oben brauchen würde und wollte unbedingt bis zur Bergstation der alten Sesselbahn aufsteigen. Frohen Mutes erreichte ich das Ortsende, wo die Mautstrasse beginnt, wie ich bereits aus dem Internet erfahren hatte.

Plötzlich tauchte ein alter, beleibter Mann am Wegrand auf und bedeutete mir, stehen zu bleiben. Er trug eine Mütze auf dem Kopf wie sie wohl die Pförtner zu kuk-Zeiten besaßen und wirkte auf mich wie eine Figur aus einem Roman aus jener längst vergangenen Zeit. Vielleicht, so dachte ich mir, hatte mein Urgroßvater in Böhmen auch so eine Mütze getragen, als er 1904 als „Aushilfsweichensteller“ irgendwo hinter Ostrau eingestellt worden war.
Ich wollte Herrn Obermautaufseher schon fragen, was die Benutzung der Strasse kostet, doch er brummte lauthals irgendwas Unverständliches in mein Auto hinein, von dem ich nur das Wort „gesperrt“ kapierte, das mich wie ein Insektenstich traf. Wenigstens fügte er noch nach einem umständlichen Blick auf seine Taschen...äh Armbanduhr hinzu, dass die Straße ab halb 5 wieder offen sein würde. Eine Stunde kostbare Zeit! Ich drehte um und ärgerte mich erst einmal, da ich nicht wusste, ob die Zeit für eine Wanderung zur Bergstation reichen würde.

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Ich schlenderte in Treffling umher, da ich nicht wieder zu den Rentnern nach Seeboden zurückfahren wollte. Von einer Bank aus konnte ich zufällig Sesselliftstützen ganz weit oben am Berg erahnen. So packte ich die Kamera aus und schraubte das Objektiv dran...

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Zoom – zum ersten Mal wurde mir so richtig bewusst, was für ein einerseits absurdes, anderseits auch total interessantes „Gebiet“ da vor mir lag. Es gab meines Wissens nur diesen einen Sessellift dort oben, sonst nichts. Dann noch die Anfahrt über eine – wie sich herausstellen sollte – sehr schmale, eigentlich nur einspurige Mautstrasse, die lt. einer Wirtin in Treffling um die 11 km lang ist...

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Ich vertrieb mir noch die restliche Zeit bis 16:30 Uhr als einziger Gast im „Sitzgarten“ der Dorfwirtschaft. Von der Wirtin erfuhr ich, dass ein Autorennen auf der Tschiernock-Panoramastrasse stattfand, was auch das regelmäßige Erbrummen getunter Motoren über der Ortschaft erklärte.

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Normale Leute verbrachten den heißen Spätsommernachmittag am See oder im Garten, während ich einer LSAP-Besichtigung entgegenschwitzte.

Nun – beim zweiten Anlauf winkte mich der aus 1911 angereiste Mautaufseher freundlich vorbei – eine Hütte im Hintergrund mit dem Franz-Joseph-Portrait an der Wand (wie am LSAP Kaiserlift in Kühtai) hätte das Bild noch abgerundet.Ein Stück weiter oben musste ich bei seinen Kollegen sieben Euro löhnen und bekam noch einmal bestätigt, dass das Rennen nun auch wirklich beendet und die Strasse wieder befahrbar sei.

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Hatte ich mich eben noch wie ein Kind gefreut, dass es nun endlich weiter ging und ich eventuell noch den Weg zur Bergstation auf über 2.000 Metern Höhe schaffen würde, so kam gleich hinter der nächsten Kurve eine weitere kalte Dusche – diesmal ohne majästätischen HiWi...
Nun lag schon wieder der nächste Stein im Weg auf dem Weg zum LSAP hinauf! Die letzten beiden Rennteilnehmer waren noch nicht gestartet und so musste ich mich noch ein wenig gedulden. Der vorletzte brauste mit quietschenden Reifen davon, während der letzte Startende und der am Rennen unbeteiligte Sportwagenfahrer unmittelbar vor mir sich in Sachen Rennphilosophie austauschten.
„Das Quietschen, das bring überhaupt nichts! Ich bin so viele Rennen gefahren. Da musste die PS auf die Strasse bringen und nicht die ollen Reifen quietschen lassen...“ sprach's in feinstem Hochdeutsch. Ab und zu drehten sie sich zur mir um, als ob sie ihr Gesprächsduett zu einem Trio ausweiten wollten, doch ich blieb neben meinem Renault Clio mit seinen satten 88 PS stehen, denn ich gehöre weder ausstattungsmäßig noch von meinen Interessen her zu den Freunden des Bodenblech-Gebens. So kaute ich lieber weiter auf meinem letzten Landjäger herum und hoffte inständig, noch bis zur Bergstation aufsteigen zu können.

Hier kann man übrigens auch wunderbar erkennen, dass sich hinter der Mautstrasse ein Mautfeldweg verbirgt. Vor jeder Kehre und jeder Kurve steigt da die Spannung unweigerlich. Ich habe keinen Stress damit, im Münchner Berufsverkehr die Stadt zu durchqueren – aber das hier war echt ein bisserl schräg. Vor allem im oberen Bereich, als dann die ersten Rennfahrer wieder ins Tal hinunterrasten. Ältere, grauhaarige Jungs, die es der Welt und der abgelaufenen Lebensuhr noch einmal gehörig zeigen wollten und mich einmal fast dazu brauchten, nebenraus in den Wald zu fahren. Nächstes Mal miete ich mir einen Panzer, dann bereiten mir die unübersichtlichen Kurven und irrsinnig schnellen Oldtimercabriolets mit noch älteren Typen am Steuer keine Sorgen mehr. Die paar wenigen Ausflüger schoben sich wenigstens noch Schritt fahrend maßvoll an einem vorbei und mit eingeklapptem linken Seitenspiegel fuhr ich der Talstation des ESL entgegen.


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Aus dem Internet wusste ich, dass ich weiter oben am Berg- drei Herzstillstände später - in Richtung Hansbaueralm fahren musste und direkt unter der Talstation angekommen, parkte ich mein Gefährt. Ich hatte es geschafft! Ich lebte noch! Ich verfluchte die Rennfahrer, die man nun den Berg hinunterheizen hören konnte.

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Ich befand mich auf 1.704 Metern Höhe (lt. Liftworld), wo der 1.103 Meter lange ESL Tschiernock einst startete, ehe es 10 Minuten lang, 340 Höhenmeter überwindend zur 2.045 Meter hohen Bergstation ging. Baujahr übrigens 1966, die Stilllegung soll 2005 erfolgt sein.

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Total konfus irgendwie – ein betonierter Feldweg führt 11 km lang auf 1.700 Meter hoch, wo einen dann dieser einzige ESL erwartet. Aber hatte der auch Winterbetrieb? Kaum zu glauben bei der Strasse. Warum hat man nicht erst eine Sektion von Treffling hoch gebaut? (Jetzt sagt bitte keiner, dass die noch verrostet im Wald weiter sonstwo herumsteht....)

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Zoom auf die Trasse vom Einstieg aus.

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Ich hielt mich nicht lange an der Talstation auf, denn ich wollte ja noch bis zur Bergstation aufsteigen und irgendwie bei Tageslicht zumindest wieder bis zum Auto gelangen. Auf Googleearth und im Internet hatte ich gelesen, dass man einfach nur den Wanderweg neben der Bergstation zu nehmen hatte. Ich machte mich auf...

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Zwischendrin musste ich den Weg verlassen, denn weiter oben campierten Kühe, die ihre Kälber dabei hatten. Dabei traf ich noch zufällig auf den örtlichen Jäger und wir unterhielten uns kurz. Er versicherte mir, dass ich trotz fortgeschrittener Zeit problemlos noch bei Tageslicht wieder zum Auto zurück käme. So konnte ich ruhigen Gewissens weiterstapfen.

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Nochmals ein Trassenzoom.

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Weiter oben, nachdem ich die Kühe erfolgreich umrundet hatte.

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Ich befand mich – vom Jäger im Gehölz weiter unten abgesehen – völlig alleine hier oben. Keine Menschenseele begegnete mir auf dem Wanderweg und eine völlige Ruhe herrschte am Berg. Wenn man in München lebt, ist so etwas die totale Erholung vom Alltag. Endlich mal wirklich allein sein, keine Stresser in Anzug und Krawatte, keine schreienden Schratzen, keine dauerquatschenden Wichtigtuer...

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Immer wieder hielt ich kurz an, um ESL-Motive einzufangen.

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Also vom Ausblick her muss eine Talfahrt gigantisch schön gewesen sein. Schade, dass das wohl ein für alle mal vorbei ist.

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Wäre noch was für eine ausgedehnte Brotzeit gewesen, doch ich hatte außer Wasser keinen Proviant mehr und wollte ja noch vor Sonnenuntergang ein paar ESL-Fotos im Kasten haben.

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Die Baumgrenze lag nun bald unter mir und so marschierte ich in den angenehmen Abendluft immer weiter.

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Vorne könnte eine Schiabfahrt gewesen sein. Der Weg schlängelt sich etliche Male unterm Lift durch, ehe er dann hier oben noch einmal einen großen Bogen macht.

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Die Bergstation naht. Ich hatte es nun also doch geschafft!

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Blick auf die Trasse und im Hintergrund ins Tal hinunter, wo ich kurze Zeit zuvor noch auf einer Bank neben einem Friedhof gesessen hatte, um zum Lift zu zoomen, der da ganz weit oben zu erkennen war.

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Zunächst befürchtete ich noch, dass sich Wanderer an der Bergstation aufhielten, denn ich hatte irgendeine Bewegung gesehen. Doch es war wohl nur ein Tier, das schnell ins Gebüsch verschwand. Ich war dann jedenfalls auch hier oben an meinem Ziel – den Bergkamm weiter oben ließ ich dann aus Zeitgründen aus – vollkommen allein.

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Diese Wolken kamen nicht näher – das Wetter hielt sich bestens und wäre ich länger geblieben, hätte ich später noch schöne Mondbilder machen können. Doch ich zog es dann lieber vor, noch vor der totalen Dunkelheit den Tschiernock-Highway hinter mir zu lassen.

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Doch nicht nur für die ESL-Reste hatte ich ein Auge – hier schweift mein Blick weiter links der Bergstation in die Ferne zu mir unbekannten Bergen. Ich hätte noch etliche Zeit oben am Berg verbringen könnten, denn vor allem jetzt bei Sonnenuntergang wirkte das Ganze noch viel stimmungsvoller als vielleicht Mittags um zwölf.

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War ich den Weg hinauf relativ zügig marschiert, so genoss ich beim Abstieg nun jeden Schritt. Immer wieder hielt ich an und blickte in die Ferne. Dass noch die verrückte Tschiernock-Strasse und drei Autostunden nach Münchnen vor mir lagen, verdrängte ich.

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Es hatte sich gelohnt, noch bis zur Bergstation zu laufen. Das stand fest.

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Zoom zurück zum Ziel.

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Ein LSAP Stadel...

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Unten musste ich wieder irgendwie an den Kühen vorbei. Doch diesmal hatten sie sich verstreut und die am Wegesrand waren derart mit Fressen beschäftigt, dass ich kaum beachtet werden sollte. Das Sonnenlicht wurde nun immer rötlicher und die Luft kühlte ab.

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Wieder eine Lifttrassenquerung...

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Sie fraßen unaufhörlich in sich hinein und interessierten sich weder für den ESL noch für den malerischen Ausklang dieses schönen Spätsommertages.

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Gerne hätte ich in Sachen Uhrzeit die Pausentaste gedrückt, um noch zwei oder drei zusätzliche Stunden bei diesem Sonnenstand hier oben zu verbringen.

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Wahrlich ein Muss für den LSAP-Freund – ein abgelegener ESL irgendwo auf einem Berg hoch oben. Leider sieht man von oben ja nicht auf den See hinunter – das wäre noch ein Gang besser gewesen.

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Blick ohne Zoom auf die Trasse. Fast hatte ich die Talstation wieder erreicht und die Sonne stand kurz davor, hinter Wolkenbänken und einem Bergmassiv zu verschwinden. Noch einmal tief durchatmen und einfach die Stimmung genießen – so lautete meine Devise in jenen Minuten.

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Als ich die Talstation erreichte, war die Sonne versunken und ich nutzte das verbliebene Licht, um von dort noch ein paar Schnappschüsse zu absolvieren.

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Ich hielt mich daran – ich hätte mit Blitz fotografieren müssen und vor der benachbarten Hansbauerhütte standen noch Leute herum.

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Außerdem lagen die schöneren Motive zu dieser Abendstunde sowieso außerhalb...

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Hier liegen noch die Sessel herum – vermutlich nicht mehr lange. In mein Auto passten immerhin drei ;)

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Direkt neben dem LSAP-Lift gelegen...

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Die Sonne war nun verschwunden und im Zwielicht ging es dann wieder meine neue Lieblings-Rennstrecke hinunter.

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Hier eine breitere Stelle an der Abzweigung zur Hansbauerhütte.

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Die Sonne verabschiedete sich und sollte erst an 9/11 wieder auftauchen. Nun galt es, sicher wieder ins Tal zu kommen. Doch das war ja nur die erste – wenn auch ungleich größte – der Hürden auf dem Weg zurück nach München. Doch die Fahrt ins Tal gestaltete sich problemlos, weil nun keine Menschenseele mehr unterwegs war. Die Rennfahrer saßen wohl schon alle betrunken in ihren Kurhotels und erzählten von ihren Heldentaten, während ich ganz und gar nicht schumachermäßig langsam der Ortschaft Treffling entgegenrollte. Die Scheinwerfer fraßen sich in die Nacht und zeigten mir den Weg über die meist durch den Wald führende Strecke.

Leider hatte ich kein Stativ dabei, denn sonst hätte sich dabei noch das ein oder andere Dämmerungsmotiv ergeben – der Mond hatte nun die Himmelsbühne betreten und leuchtete zwischen den Bäumen hervor. Ich hatte die Fenster unten, ließ die kühle Bergluft hereinströmen und hoffte auf eine freie A10. Die Sommerferien in Bayern neigten sich ja dem Ende zu, was für Heimfahrten auf südlicheren Autobahnen oftmals kein guter Zeitpunkt ist, sich gerade an diesem einen Wochenende aufgemacht zu haben. Aber außer einer kleinen Stockung vor der Mautstation beim Tauerntunnel gab es dann keine größeren Verzögerungen.

Apropos Mautstation – als ich die Tschiernockstrasse geschafft und den dunklen Bergwald hinter mir gelassen hatte, passierte ich wieder die Stelle, wo am Nachmittag noch der Alte mit der Mütze seinen Dienst verrichtet hatte. Mich hätte es nicht gewundert, wenn mich plötzlich eine Taschenlampe angeleuchtet und er noch immer tapfer am Wegesrand ausgeharrt hätte. Doch der Stuhl neben einem Gartenzaun, auf dem er gesessen hatte, um beim Auftauchen des nächsten Autos gleich wieder sofort aufzuspringen, stand verwaist im Licht des aufgehenden Mondes.

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Die Fahrt auf der Tauernautobahn verging recht flott. Bei Golling war es mir dann aber nach einer kurzen Auszeit und ich bog auf den dortigen Rastplatz ab. Doch dort stieg ich nicht aus dem Auto und fuhr gleich weiter – einige Busreisegesellschaften hatten sich dort zusammengerottet, wie es schien, dazu war der Bereich mit einer hohen Lärmschutzwand umzingelt, so dass Gefängsnishofstimmung aufkam. Überdies war alles in grelles Flutlicht getaucht – einer der hässlichsten Rastplätze, dachte ich noch. Aber es sollte noch besser kommen in jener Nacht!

Ich fuhr über die Grenze und nahm mir vor, am Chiemsee einen Halt einzulegen, um dort ein bisserl frische Luft zu schnappen und der besorgten Ehefrau eine Zwischennachricht zu smsen. Nun – letzteres sollte gelingen, doch wie ich da am Rastplatz direkt neben dem See stand, merkte ich plötzlich, dass das mit der frischen Luft irgendwie nicht stimmte. Der Grund – auf der gesamten Länge der Mauer am Seeufer war alles vollgeschifft und stank wie ein Oktoberfest-Pissoir. Im Scheinwerferlicht der anderen ankommenden Fahrzeuge sah man einen dunklen Fleck nach dem anderen und direkt neben mir hatte auch noch jemand was zu übergeben gehabt. Also wieder nichts mit Pause!
Ich beschloss, durchzufahren. Auch wenn es sich bis München dann ewig hinzog, wo vorm Kreuz Süd der Verkehr dichter wurde und aus dem Urlaub heimkehrende Familienpapis über das Ende der Ferien derart erbost waren, dass sie scheinbar Selbstmord auf der Strasse versuchen wollten.

Gute 3 Stunden nach meinem Aufbruch am LSAP-ESL war ich wieder in der Wohnung und hatte keine Kraft mehr, die zahlreich geschossenen Bilder zu betrachten...

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Zuletzt geändert von vovo am So, 18.09.2011, 16:09, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So, 18.09.2011, 8:24 
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Danke für diesen interessanten Bericht! Schon ungwöhnlich, dass man damals diesen ESL so abgelegen aufgebaut hat.


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BeitragVerfasst: So, 18.09.2011, 13:22 
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Abgelegenheit, Landschaft, ... wenn die Stützen anders aussähen, könnte man meinen, man wäre in Italien. Glaub an dem Lift hätte ich's 'nen Tag aushalten können, wenn es ein paar Abfahrtsvarianten gegeben hätte.

_________________
Da ich hier wie im Alpinforum von den Anhängern der Corona-Sekte verfolgt werde, werde ich hier nichts mehr schreiben oder lesen.
Meine Berichte sind ab sofort nur noch auf meinem Blog: http://blog.inmontanis.info
Überblick Ski-Saison 1.10.2020-30.9.2021 (102 Tage, 52 Gebiete) & Meinung zu Corona


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BeitragVerfasst: So, 18.09.2011, 13:35 
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Ein wirklich toller Bericht, einfach zum genießen :)

Gegen Ende wird es stimmungsmäßig von Bild zu Bild immer besser- ein idealer Kontrast zum Alltagsstress (den ich heute sehr gut gebrachen kann)
Schön dass es noch solche "Denkmäler" gibt.

Und wie unterschiedlich man einen sonnigen Wochendtag verbringen kann, wird da auch noch sehr gut kontrastiert :D


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BeitragVerfasst: So, 18.09.2011, 15:58 
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RetroRebel
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Beiträge: 2585
Einmal mehr vielen Dank für den Bericht. Ich mag deinen Stil und du kommst in Gegenden die bisher nicht so sehr im Fokus unseres kleinen Forums stehen.

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www.funitel.de


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BeitragVerfasst: So, 18.09.2011, 16:54 
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k2k hat geschrieben:
Ich mag deinen Stil und du kommst in Gegenden die bisher nicht so sehr im Fokus unseres kleinen Forums stehen.


Das finde ich auch sehr interessant, dass vovo hier uns Gegenden zeigt die man manchmal noch nicht mal von der Landkarte kennt.

Aber wie findet man solche abgelegenen LSAP Lifte wenn man sie nicht noch von alten Zeiten kennt?


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BeitragVerfasst: So, 18.09.2011, 17:37 
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vovo hat geschrieben:
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Das Bild gefällt mir persönlich am besten.

Eigentlich wollte ich noch schreiben, dass es doch schade um solche Einzel-Sessellifte ist, gibt ja nicht mehr so viele. Aber, das habe ich extra nicht geschrieben, sonst artet es hier wieder in Haarspaltereien aus. ;)


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BeitragVerfasst: Di, 19.07.2016, 20:30 
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Hi Vovo!
War grad letztes Wochenende am Millstättersee. Vom Lift steht nicht mehr viel...
Gerade mal die Talstation lohnt einen Besuch:


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Dateikommentar: Die Talstation
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Dateikommentar: Die Talstation
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Dateikommentar: Ehem. Kassa an der Nordseite der Talstation
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Dateikommentar: Den Traktor gibt es immer noch.
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Dateikommentar: Das Schild verdeckt das Kassa-Fenster
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Dateikommentar: Poster an der Wand im Kassaraum
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IMG_4952.JPG [ 129.08 KiB | 4078-mal betrachtet ]
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Dateikommentar: Talstation und ehem. Lifttrasse
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BeitragVerfasst: Di, 19.07.2016, 20:42 
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Beiträge: 3
Die Betonfundamente der Stützen wurden nicht entfernt.


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Dateikommentar: Müsste Fundament der Stütze Nr. 2 sein.
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IMG_4956.JPG [ 145.74 KiB | 4078-mal betrachtet ]
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Dateikommentar: Ähnlicher Standort wie 2011
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IMG_4959.JPG [ 123.04 KiB | 4078-mal betrachtet ]
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Dateikommentar: Im Hintergrund Dach der Talstation
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IMG_4961.JPG [ 137.6 KiB | 4078-mal betrachtet ]
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BeitragVerfasst: Di, 19.07.2016, 20:49 
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Beiträge: 3
Die Bergstation dient heute als Schaf/Ziegen-Stall und ist in entsprechend schlechtem Zustand. Ofen und Feuerlöscher sowie weitere Einrichtungsgegenstände liegen im Dreck in der Hütte.


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Dateikommentar: Die Bergstation
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IMG_4962.JPG [ 110.01 KiB | 4078-mal betrachtet ]
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Dateikommentar: Blick von der Bergstation auf die Trasse und die Talstation
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IMG_4970.JPG [ 139.87 KiB | 4078-mal betrachtet ]
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Dateikommentar: Der Ziegenstall
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IMG_4971.JPG [ 108.78 KiB | 4078-mal betrachtet ]
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Dateikommentar: Die Betongewichte liegen unmotiviert am alten Fundament.
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IMG_4972.JPG [ 144.43 KiB | 4078-mal betrachtet ]
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Dateikommentar: Gleich drei "Zutritt verboten"-Schilder mit einem alten umfunktionierten Sesselliftbügel im Vordergrund.
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IMG_4973.JPG [ 135.89 KiB | 4078-mal betrachtet ]
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BeitragVerfasst: Do, 28.07.2016, 16:55 
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Danke für die Bilder - ist jetzt auch schon wieder ein halbes Jahrzehnt her, seit ich da oben herumgestiefelt bin. In Österreich werden die Liftruinen halt schnell abgetragen...


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