Tramelan // 14. Januar 2022 // Müller-Schlepper
Dass der Jura einfach eine verdammt schöne Gegend ist, hat er am 14. Januar dieses Jahres wieder mal eindrücklich bewiesen. Forenmitglied WSO hatte die Idee bzw. die feste Absicht an diesem schönen Freitag im Januar, ein oder zwei Jura-Gebiete abzuklappern. Zuerst sah ich wegen der Arbeit keine Möglichkeit, mitzufahren, doch dann konnte ich es so einrichten, dass ich dann zum Glück spontan den Nachmittag freinehmen konnte. Und so kam es, dass es endlich (nach so vielen Jahren) zum ersten - sehr schönen - Treffen mit WSO kam.
Unser Zielort: Tramelan. Dieses bern-jurassische Städtchen verfügt seit 1962 über ein Skigebiet. Für mich war das Gebiet Mont Tramelan eine Première. Leider war nur der grosse der beiden schönen Müller-Schlepper (La Combe) bei unserem Besuch geöffnet.
Auch wenn es winterlich weiss aussieht derzeit: Schnee ist zwar vorhanden, aber halt nicht üppig viel. Was solls: Ist doch einfach toll, dass die überhaupt aufmachen. Die grösstenteils flachen, aber recht vielfätigen Pisten waren sehr weich, an gewissen wenigen Stellen sah es teilweise wie auf einem Acker aus. Aber alles in allem war ein wunderbarer Tag.
Pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt stosse ich auf WSO auf dem Parkplatz vor dem Müller-Lift in Tramelan. Ich erkenne ihn sofort, obwohl wir uns ja noch nie physisch begegnet bin bis jetzt. Die Verständigung zwischen uns gestaltete sich zu Beginn ein wenig schwierig;-) Zwar nicht sprachlich oder zwischenmenschlich, sondern schlicht und einfach darum, weil beim Restaurant oberhalb des Lifts aus kräftigen PA-Boxen 1980-er-Jahre-Sound dröhnend in die winterliche Jura-Landschaft krachte. Und deswegen eine Konversation fast unmöglich war. Naja, mal was anderes...
Nachdem wir dann eine Nachmittagskarte für 22 Stutz ergattert hatten, ging es los. Und zwar mit dem La Combe-Schlepper aus dem Jahr 1962, welcher doch anständige 300 Höhenmeter absolviert. Oben auf dem Plateau bei der Ausstiegsstelle geht alles sehr, sehr gemütlich zu und her. Die ankommenden Skifahrer bügeln in einer Seelenruhe ab, das Liftpersonal räkelt sich in der Sonne oder quasselt mit Einheimischen. Daneben hat es ein paar fixe Holztische, die zum Sitzen animieren (und im Sommer wohl zum Grillplausch animieren). Gefühlt waren an unserem Besuchstag wohl eh 90 Prozent der Skifahrer aus Tramelan selber.
Zum Skigebiet. Der Grossteil der Pisten ist flach bis sehr flach. Dennoch kommt keine Langeweile auf, da es etliche unterschiedliche Varianten gibt. Und fast immer ist es ein schönes Wechselspiel zwischen offenen Waldweiden und reizvollen Waldpassagen. Bei unserem Besuch lag durchgängig - wenn auch wenig - Pulverschnee, der aber mangels maschineller Verdichtung an einigen Stellen schnell braune Stellen hervorbrachte. War aber alles andere als tragisch - die schlimmsten Stellen waren allesamt gut erkennbar und leicht zu umfahren.
Ein Highlight meines Besuchs auf dem Mont Tramelan war die grandiose Fernsicht, die an diesem kalten Januar-Freitag herrschte: Auf der einen Seite war die ganze Vogesenkette so nahe, dass man glauben konnte, man sei in etwa 15 Minuten Fahrzeit dort;-) Auf der anderen Seite dann der Blick zu den Ostschweizer Alpen: phänomenal.
Kurzfazit: Extrem relaxtes Skifahren hier. Ich komme garantiert wieder.
Schreibe dann später mehr. Hier mal ein paar Eindrücke...
Parkplatz und Talstation. Nachmittagskarte kostete 22 Franken:
Tramelan:
Die Alpen strahlten - sogar Schesaplena war zu erkennen!