Chasseral hat geschrieben:
Um es nochmal auf den Punkt zu bringen: Ich kann die Gründe, Tirol oder Salzburg zum Skifahren auszuwählen und nicht das Salzkammergut, 100%ig nachvollziehen. Allerdings unterstelle ich den Leuten, die das Salzkammergut als Ski-Ziel komplett ausschließen, dass sie bei Beurteilung des skifahrerischen und erholungstechnischen Wertes von Skigebieten nur sehr eindimensionale Kriterien anwenden. Diese Gebiete sind etwas anders als die Großen und damit eine perfekte Ergänzung für das Erfahrungsspektrum.
DAS ist mit Sicherheit eine goldrichtige Aussage! Unattraktiv sind die Gebiete hier mit Sicherheit absolut nicht - meiner Meinung nach kann´s die oft geprügelte Skiregion Dachstein-West z.B. ohne Weiters mit einem Tiroler 0815-Skigebiet a la Wildschönau o.ä. aufnehmen (von der man z.B. im Forum deutlich mehr liest als von der Dachstein-West).
Chasseral hat geschrieben:
Uups! Dann habe ich mich wohl extrem missverständlich ausgedrückt. Die Katrin-Abfahrt fand ich bis auf den ersten Hang extrem uninteressant. Ich muss den Bericht nochmal genau prüfen und ggf. korrigieren. Auf die Katrin muss ich wirklich nicht nochmal.
Ähm... das kann natürlich sein, dass ich das jetzt falsch in Erinnerung hab. Der Bericht liegt gut 4-6 Wochen zurück, und ich hatte das vermutlich falsch im Hinterkopf. Aber die Bahn fandest du ja schon interessant, oder?
Chasseral hat geschrieben:
Ich war leider noch nie dort und kann mir kein Urteil bilden. Ich möchte deshalb auch keine Vorverurteilung des Gebiets für mich akzeptieren. Beispielsweise war ich kürzlich in Lenzerheide, das einen ziemlich ähnlichen Aufbau wie Saalbach-Hinterglemm hat. Dieses Gebiet wurde für mich aufgrund der vielen Parallelhänge zwar nicht zum Lieblingsskigebiet, dennoch finde ich es verdammt gut. Ähnliches schließe ich für Saalbach-Hinterglemm nicht aus. Deswegen möchte man mir bitte keine Vorurteile nahe bringen.
Außerdem: Habe ich mich jemals in einer solchen Art und Weise ("das Kotzen kommen") über ein Skigebiet geäußert?
Man möge mir die vorhin etwas provokante Formulierung mit dem "kotzen" verzeihen.
Ich hab das bewusst derart deutlich formuliert. Anhand dessen, was ich hier aus deinen Salzkammergut-Berichten herausgelesen habe (ich muss gestehen, deine Berichte aus anderen Regionen der Alpen überfliege ich zumeist aus Zeitmangel nur), hatte ich eben ein wenig den Eindruck, dass reine Carving-Autobahnen nichts für dich sind. Bei der Lawinenstein-Hauptpiste, dem Sandling, aber auch ansatzweise bei den Abfahrt an der Gsoll-Bahn bzw. am Grubersunklift an meinem Hausberg, kommen doch deutlich unsere unterschiedlichen Auffassungen diesbezüglich zum Vorschein.
Aber natürlich gäb´s z.B. auch in Saalbach-Hinterglemm völlig naturbelassene Ecken (beispielsweise Gratabfahrt am Sunliner (
), den Seekar-Schlepplift oder den Spieleck-Schlepplift. Vielleicht würd´s dir dort wirklich trotzdem gefallen.
gerrit hat geschrieben:
Da Du @lanschi auch Saalbach angesprochen hast: War bisher nur ganz selten da, aber ich weiß, dass hier ein wirklich guter Mix aus tollen Pisten und auch guten Geländemöglichkeiten (auf denen nur wenige Leute unterwegs sind) geboten wird, also zum Schifahren auf jeden Fall top! Allerdings (und ich bin offenbar schon in dem Alter, in dem es nicht nur ums Schifahren geht) das Ambiente in den Orten ist im Winter gerade noch auszuhalten und im Sommer eher eine Katastrophe.
Das stimmt. Ich versuche in Saalbach-Hinterglemm ganz gezielt, für mich die negativen Aspekte des Massentourismus dort auszublenden. Beispielsweise nehme ich es einfach hin, dort beim Mittagessen in jeder Hütte von Apres-Ski-Musik beschallt zu werden. Alpenvereinshütten (die ich ansonsten zum Essen zumeist bevorzuge) gibt´s dort einfach nicht. Die beiden Ortszentren meide ich ganz bewusst, indem ich talauswärts an der Schönleitenbahn einsteige, und den Ort meide. Schneekanonen und modellierte Pisten stören mich nicht (wobei ich gar nicht sagen würde, dass die Pisten im Skicircus modelliert sind - viel mehr sind sie einfach dort zu mehr als 90% von Natur aus so ideal angelegt). Im Wesentlichen ist es möglicherweise in gewisser Hinsicht eine ähnliche Einstellung, die manche Leute zu Ischgl (das ja bzgl. des Massentourismus immer wieder massivst kritisiert wird) haben, auch wenn´s in Saalbach-Hinterglemm mit Sicherheit bei Weitem nicht so schlimm ist.
Was die Geländemöglichkeiten in Saalbach-Hinterglemm angeht, so kann ich gerrit´s Meinung schon zustimmen. Das, was man ab und an mal wieder an interessanten Geländekammern sieht, schaut toll aus. Allerdings gehört Saalbach-Hinterglemm zu jenen Gebieten, wo sehr viele Sachen nicht offensichtlich ist - das ist ein Skigebiet, wo ich zum Geländefahren Ortskenntnis voraussetze. Ich gehöre zu jenen Leuten, die vorsichtig geworden sind, einfach den Spuren zu folgen, oder einfach nur nach Betrachtung vom Gegenhang aus reinzufahren. In Sportgastein (wo ich behaupte, mich mittlerweile sehr gut auszukennen), hab ich das am eigenen Leib erfahren. moglrat und ich wussten, dass es irgendeine Möglichkeit gibt, den ersten Teil des Ziehwegs in der Nord zu "umfahren". Vor der Einfahrt in den Ziehweg gingen 10 Spuren runter. Wir waren beide zu blöd, um zu sagen "Nein, das kenn ich nicht - da fahr ich nicht!". 20 Schwünge später (aber es waren immerhin die besten Schwünge des Tages
) standen wir bei einer Baumgruppe vor einer 50 m hohen Felswand. Auf einmal entdeckten wir dann auch die Wiederaufstiegsspuren. 50 Höhenmeter im knietiefen Powder in relativ steilem Gelände - sowas passiert mir so schnell nicht wieder.
Dachstein hat geschrieben:
Qualitätstourismus aus. So fehlen imo. in Obertraun und Gosau hochqualitative Betten. Gleiches gilt für Ebensee (Die Post ist imo. nur ein *** Haus, oder? Der Ahamer hat mir , nebenbei angemerkt, recht gut gefallen, als ich dort eine Woche wegen dem Festival der Nationen verbringen durfte). Wenn die Verantwortlichen diese Betten schaffen könnten (also **** Sterne in einem familiären Ambiente, ähnlich wie im Ausseerland) so wäre dies eine sicher für das Oberösterreichische Salzkammergut zu befürwortende Entwicklung. Es gilt eben nicht Tiroler Verhältnisse zu kopieren, sondern einen eigenen Stiel zu entwickeln.
Als Ebenseer darf ich erwähnen, dass einige hochwertige Projekte im gesamten Salzkammergut in Planung sind. Es stimmt, dass es wenige ****+ Häuser gibt, aber gar keine stimmt mit Sicherheit nicht. Zu wenige sind´s aber in jedem Fall.
Aktuell gibt es etliche aktuelle Hotelprojekte, von denen einige knapp vor dem Baubeginn stehen: In Gmunden wird am ehemaligen Seebahnhof-Gelände ein 4-Sterne-Haus errichtet (Baustart bereits erfolgt, aktuell von der EU verhängter Baustopp aufgrund von nach Meinung der EU zweifelhaftem Grundstückspreis), in St. Wolfgang ist ein Hotelprojekt bereits in Bau. In Gosau sind 1-2 hochwertige Hotels geplant. Die Gegend rund um Bad Mitterndorf wird mit dem Ausbau der Tauplitz im kommenden Sommer sowie der Errichtung der Grimming-Therme einen Aufschwung erfahren. In Ebensee soll scheinbar ein 200-Betten 4-Sterne-Haus direkt am Traunsee im Bereich Trauneck-Schiffsanlegestelle (!!!) knapp vor Baubeginn stehen. Aber bei uns darf man sowas erst dann glauben, wenn die Bagger da sind.
Also man sieht schon, dass man nun versucht, die verpennte Zeit aufzuholen. Das ist auch an den Skigebieten zu sehen - beispielsweise Krippenstein-Ausbau (der meiner Meinung nach sehr gut geglückt ist), Loser-Ausbau (durch die neuen Sesselbahnen ein tolles Skigebiet), geplanter Feuerkogel-Ausbau (sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss, aber eine tolle Attraktivitätssteigerung), erste Etappe des Dachstein-West-Sanierungskonzepts. Die neue Therme in Bad Ischl wurde auch sehr gut angenommen und liegt von den Zahlen weit über den Erwartungen.