Zwar haben wir vor genau einem Jahr den Weihnachtsurlaub im Ausseerland bezüglich der Schneesituation als eher bescheiden beurteilt, nicht wissend, dass die weitere Saison eher noch schlechter sein würde, aber angesichts der aktuellen Schneelage sind die vorjährigen Weihnachten eher als Schneechaos zu bewerten. Entsprechend gering waren die Erwartungen an unser schon traditionelles Vormittags-Schifahren auf der Tauplitzalm am heiligen Abend.
Laut Homepage sollten aber fast alle Lifte offen sein, die Bahnen von Tauplitz zur Alm nur als Zubringer ohne Abfahrtsmöglichkeit, die 6KSB Lawinenstein, die Mittersteinbahn, die Schneiderkogelbahn und alle oberen Schlepplifte mit Ausnahme des Gipfelliftes 2.
Zur Dokumentation der sicher trotzdem traurigen Lage habe ich dann doch noch eine kleine Kamera eingesteckt, um - auch angesichts der mangels Möglicihkeiten wenig zahlreichen Schneeberichte - einen kurzen Report zu verlassen.
Geparkt haben wir bei der Lopernalm, hier war früher die Talstation des Mitterstein-Kurvenlifts und wir blicken auf das nette Freeride-Gelände in der Geländekammer zwischen Mittersteinbahn (oben links zu sehen) und Lawinensteinlift.
Nun ja, ich denke, das werden wir uns heute wohl nicht geben.....
Ein paar Schritte weiter blicken wir jedoch auf die mit einer durchaus ausreichenden Kunstschneeauflage versehene Mitterstein-Abfahrt (knapp oberhalb der Straßenüberführung) und können nun doch vorsichtig auf ein paar nette Stunden hoffen.
Die Piste zur Talstation erweist sich als pickelhart, aber - ausreichenden Kantendruck vorausgesetzt - durchaus griffig und die ersten schnellen Carving-Schwünge der Saison (vielleicht mit leichtem Andriften am Steilhang unterhalb der Straße
) führen uns zur Talstation der Mittersteinbahn.
An der Bergstation kann man die dürftige Schneeauflage an den Gipfeln des Toten Gebirges, die sich sonst um diese Zeit in strahlendem Weiß präsentieren, erkennen, für die Verbindungsabfahrten hinüber zum Lawinensteinlift wurde der spärliche Naturschnee zusammengekratzt.
Wir wenden uns nun aber der direkten Mittersteinabfahrt zu, von deren oberen Steilhang ich angesichts seiner exponierten Südlage eigentlich nicht geglaubt habe, dass er jemals bei problematischen Schneeverhältnissen mittels Beschneiiung massentauglich gemacht werden kann, doch sogar heuer haben die Kanonen ein kompaktes und strapazierfähiges Kunstschneeband hingezaubert.
Hier die Bahn am Gipfelplateau oberhalb der Steilstufe
Und der erste Steilhang, der - obwohl sehr hart - ausgezeichnet befahrbar war.
Auf den Bildern kommt nicht heraus, wie steil es in Wirklichkeit ist.
Zur Mittelstation hin wird es dann flacher.
Ohne diese Dinger wäre hier absolut nichts möglich.
Nach einer neuerlichen Auffahrt mit der Seilbahn wechseln wir im Gipfelbereich mit HIlfe des kurzen Seillifts zur Bergstation der 6-KSB Lawinenstein.
Die Lawinenstein-Standardpiste wartet.
In normalen Wintern sieht man diese Latschen praktisch nicht.
Noch ein Bild von der ebenfalls gut befahrbaren Piste.
Und von der Sesselbahn im unteren Bereich
Trauriger sieht es dann am Schneiderkogel aus,
aber auf zwei der Abfahrten konnte genug Naturschnee zusammengekratzt werden, um auch die Verbindung zu den Großseeliften herzustellen.
Das erste Mal sehe ich den namensgebenden See in zugefrorenem Zustand ohne dicke Schneeauflage.
Großseelift mit Namensgeber
Hollhausmulde mit Lawinenstein, knapp links der Bildmitte kann man noch die Schneise des früheren Krallersee-Schleppliftes sehen, der gleichzeitig mit dem Ersatz des ESL-Lawinenstein abgebaut wurde.
Zwar ist die Abfahrt zur Mittelstation der von Tauplitz heraufführenden 4-KSBs noch nicht möglich, wohl aber die Verbindungsabfahrt zur Talstation der Mittersteinbahn.
Hier der obere gemeinsame Teil der beiden Abfahrten:
Und hier der untere Teil der Verbindungsabfahrt knapp oberhalb der Mitterstein-Talstation
Fazit: Üblicherweise bewege ich mich auf der Tauplitzalm praktisch ausschließlich abseits präparierter Pisten fort, doch dann hätte ich gestern wohl sicher keine Schi gebraucht. Angesichts der aktuellen Lage war ich aber von den Bemühungen der Bergbahnen durchaus angenehm überrascht, auf zwei der Hauptpisten (Mittersteinabfahrt, Lawinensteinabfahrt) herrschten hervorragende Kunstschneeverhältnisse, die Verbindungsabfahrt vom Hauptparkplatz zur Tastation der Mittersteinbahn war brauchbar und die übrigen - kunstschneelosen - Pisten am Almplateau waren zumindestens eingeschränkt (mit gelegentlichen Kontakten zum Untergrund) befahrbar.