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Südwestalpentour 2006, die Links:
Intro
Mi. 29.3. Valdidentro (hier sind wir gerade)
Do. 30.3. Madesimo
Fr. 31.3. Macugnaga
Sa. 1.4. Gressoney - Alagna
So. 2.4. Gressoney/Weismatten & Champorcher
Mo. 3.4. Cervinia/Zermatt
Di. 4.4. Sestriere
Mi. 5.4. Limone
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Tag 1: Schlaflos in ? Valdidentro!
Alles ist ins Wohnmobil gepackt, der letzte Arbeitstag bricht an. Und wie das so üblich ist, es dauert, bis alles vom Tisch ist, was vorm Urlaub noch weg muss. Es wird Abend, es wird Nacht. Schließlich ist es 5 Uhr morgens, bis der Tisch endlich leer ist? noch ein back-up ziehen, tanken, Abfahrt in München um Punkt 6 Uhr.
Die Fahrt führt über Garmisch, den Fernpass, das Unterengadin bis zum Munt-la-Schera Tunnel vor Livigno. Es hat sogar ein paar cm Neuschnee! Die Vorfreude steigt. Ein paar Minuten Pause vor dem Tunnelportal, bis die Ampel des einspurigen Tunnels auf Grün springt. Tanken in Livigno und über den Foscagno nach Isolaccia im Valdidentro. Es ist knapp 10.30 Uhr ? zu bald für eine Nachmittagskarte. Eine Stunde schlafen? ? wäre wohl sinnvoller, aber schon die Fahrt hat so tolle Verhältnisse versprochen, dass mir die paar Euro mehr für die Tageskarte egal sind. Kaufen, rein in die Schuhe, und rauf mit dem Doppelsessel. Die Sonne steht hoch und wärmt die von der schlaflosen Nacht und langen Fahrt noch eingefrorene Seele.
Der erste Blick auf die Piste ? menschenleer, 20cm Neuschnee, nur teilweise präpariert. So einen Start hätte ich mir niemals erträumt. Ich halte an der Mittelstation erst mal inne, bin hin und her gerissen zwischen überschwänglicher Begeisterung und emotionaler Ergriffenheit. Die Fahrt geht weiter mit dem Schlepplift Palancana und weiter mit der ausgesetzten Anlage Masucco. Am Gipfel eine kurze Orientierungsphase. Die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein. Alle Lifte aus meiner Erinnerung von vor 18 Jahren, als ich das letzte Mal hier war, scheinen noch vorhanden zu sein, nicht mal ersetzt worden zu sein. Leider ist wie damals der höchstgelegene Lift Dosso le Pone nicht in Betrieb, aber das ist verschmerzbar. Ich nehme zunächst die Abfahrt zurück nach Isolaccia. Die ersten Schwünge, ein Adrenalinstoß, die Müdigkeit ist weg ? fantastisch ? einfach treiben lassen? ich fahre ohne zu denken, egal welche Abzweigung, egal welche Piste. Alles geht wie von selbst. Runter nach Isolaccia, rauf, Palancana, Masucco, noch mal Palancana, einmal rechts, einmal links, wieder runter nach Isolaccia usw. ? Skifahren fast in Trance.