Tag 2: Prättigau: Spaß im Heu
Bei der Anfahrt Richtung Prättigau besserte sich dann zunehmend das Wetter und als wir Fideris im Tal der Landquart erreichten, waren die umliegenden Gipfel noch von der Sonne beschienen. Nachdem wir in einem der – lediglich drei – Gasthöfen des Ortes Quartier bezogen hatten, machten wir uns noch über das Procedere hinsichtlich des Transports in das Skigebiet – Fideriser Heuberge – kundig. Die Fideriser Heuberge, eine riesige Almschüssel südlich des Landquarttals, werden mit einer 12 km langen, schmalen Bergstraße per Bus erreicht. Diese Strasse dient auch zum Schlitteln (und nebenbei in großen Teilen auch als Standard-Talabfahrt), ein in der Schweiz viel populärerer Sport als z.B. in Österreich oder Deutschland. Tatsächlich ist die Schlittelbahn in Fideris weit über die Regionalgrenzen hin bekannt und ein beliebtes Ausflugsziel für Schweizer.
Link Fideriser Heuberge
Am nächsten Morgen bestiegen wir also eines der interessanten Exemplare der Zubringerbusse und gelangten über die enge, teilweise beinahe abenteuerliche Strasse hinauf zu den Heubergen auf knapp 2000m, wo neben zwei Berggasthöfen auch drei Schlepplifte sowie ein kurzer Seillift einen kleinen Skizirkus bilden.
Die Schneeverhältnisse und auch das Wetter wirkten in der Tat viel besser als am Arlberg. Gleich nach der ersten Liftfahrt wurde die Schneequalität abseits der – leeren – Pisten getestet. Mit dem Ergebnis waren wir durchaus zufrieden. Der Neuschnee der letzten Tage war noch pulvrig und nur leicht vom Wind bearbeitet. Auftakt also eines viel versprechenden Tages.
Der riesige Almkessel bietet geradezu klassisches Skiterrain. Von der Bergstation des östlichen Lifts lässt sich das gesamte Gebiet bereits gut überblicken.
Fideriser Heuberge, links unser erstes Ziel, das Mattjischhorn, 2460m
Mattjischhorn
Beim Aufstieg durch tief verschneite Schneemulden und unter der gleißenden Märzsonne war der Frust vom Vortag bald vergessen. Obwohl Sonntag hielt sich die Zahl der Skifahrer und Tourengeher in Grenzen und wir hatten sogar den Luxus unsere Spur selbst ziehen zu dürfen.
Nach kurzweiligem Aufstieg erreichten wir den breiten Gipfel des „Horns“. Dieses bot mit seinem Nordhang eine hübsche Abfahrt zurück zu den Gasthöfen bzw. dem Pistenskigebiet.
Den Rest des Tages erkundeten wir dann die diversen Tiefschneemöglichkeiten im Liftbereich. Ohne große Anstrengungen lässt sich eine Unzahl interessanter Hänge erreichen und konsequent nutzten wir diese Möglichkeiten bis zum Liftschluss.
Bei genügend Schnee gäbe es auch verschiedene lohnende Abfahrtsvarianten bis hinunter nach Fideris, die immerhin in Summe ca. 1500 Höhenmeter bieten. Leider war unten im Tal kein Schnee mehr, so dass wir wohl oder übel wieder mit dem Bus runterfuhren. Ein Abstieg zu Fuß über 300-400 Höhenmeter schien uns dann das Abfahrtsvergnügen doch nicht wert zu sein.