Misox (San Bernardino): Powder Pur
Die Nachricht von möglichen Schneefällen an der Alpensüdseite hat uns natürlich gleich wuschig gemacht und sofort begannen wir mit entsprechenden Recherchen. Tatsächlich wurden starke Schneefälle an der Alpensüdseite mit bislang bis zu 40 cm Neuschnee u.a. im Misox gemeldet. Nach dieser Info war klar, dass wir morgen früh gleich aufbrechen würden und die Alpenssüdseite nach San Bernardino wechseln würde.
Tatsächlich griffen dann die Niederschläge – zunächst Regen, dann Schnee – während der Nacht auch auf das Prättigau über. Am nächsten Morgen ging es dann los, wobei die vom Neuschnee angezuckerten Berge und Wälder oberhalb der Autobahn zum Bernardino-Pass unsere Vorfreude immer weiter steigerte – zumal nun auch die Sonne mehr und mehr aus den Wolken hervor zu lugen begann. Mit jedem Kilometer südlich näherten wir uns der Schneefallgrenze der vergangenen Nacht und bereits weit vor Splügen waren wir in den tiefsten Winter zurückgekehrt.
Als wir dann auf den Bernardino-Tunnel auf der Südseite verließen konnten wir unser Glück kaum erfassen. Mächtig türmte sich der Neuschnee auf und als wir den Parkplatz an der Talstation erreichten waren noch immer die Schneeräumarbeiten im Gang. Auch der doch begrenzte Andrang am Parkplatz ließ uns auf genug unverspurte Hänge für unsere Powder-Sucht hoffen.
Am Parkplatz – Man beachte die Neuschneemengen auf den Containern
Der Andrang hielt sich in Grenzen
Ungeduldig kauften wir die Tageskarten - zum Schnäppchenpreis von umgerechnet 18 EUR – und ließen uns auch nicht durch den Hinweis auf zahlreiche geschlossene Liftanlagen beirren. Die Auffahrt mit der Gondelbahn brachte dann Staunen – über den Neuschnee (ca. 50-60cm), über den klaren, blauen Himmel und über die offensichtlich tollen Verhältnisse.
An der Bergstation kam dann ein kleiner Rückschlag: Alle oberen Lifte standen noch still und etliches an Personal war mit Vorbereitungsarbeiten beschäftigt, die angesichts der Neuschneemassen eher kläglich wirkten.
Also gleich mal los zur Talabfahrt. Die Standardabfahrt war präpariert, von der zweiten (linken) Abfahrt hieß es aber, dass dort noch kein Raupenungetüm sein schreckliches Unwesen getrieben hat. Ein anfangs, flacher, einspuriger Graben im tiefen Neuschnee wies den Weg und bald standen wir oberhalb der schönen Waldschneisen der Talabfahrt.
Die erste Abfahrt war dann von einem einzigen Dauergrinsen begleitet – tw. bis zur Hüfte im Schnee „schwimmend“ ging es mehr oder weniger geradlinig hinab. Erst weiter unten merkte ich, dass ich Gerrit und Sabine „verloren“ hatte. Später stellte sich dann heraus, dass v.a. Sabine mit ihren „Pommes-Skiern“ einiges an Probleme hatte, da sie im hüfthohen Neuschnee stecken blieb.
Glücklicherweise machte dann aber dann doch ein oberer Lift auf, und zwar der zentral gelegene Sessellift, der immerhin – mit Ausnahme der obersten Hänge – ein Befahren fast aller Bereiche des Skigebiets ermöglichte. Da oben ebenfalls nur eine Piste präpariert wurde, sollten wir den ganzen Tag genug freie Tiefschneeflächen vorfinden. Obwohl wir – gemeinsam mit etwa 20 anderen Skiern – alles daran setzten die Hänge zu verspuren.
Bei der Auffahrt studieren Sabine und Gerrit bereits die möglichen Abfahrtsvarianten
Endlich Powder
Auch landschaftlich ist das Gebiet durchaus ansprechend. Hier der Blick ins Tal:
Problemlos waren immer wieder „frische“ Hänge zu finden:
Dieser Hang wurde erst nach dreimaligem Befahren von uns am Nachmittag von anderen Skifahrern entdeckt (die meisten waren wohl zu faul selbst eine querende Spur rüber zum Beginn des Hanges zu „graben“)
An der Schleppliftspur war zwar gearbeitet worden, aber ein kurzfristiges Öffnen dieses Lifts war wohl nicht zu erwarten.
Das Skigebiet ist gegen Osten hin exponiert und daher von der Früh an der Sonne exponiert, was man dann am Nachmittag auch einigen Hängen anmerkte. Es fanden sich allerdings auch einige – wenn auch kleinere – Hänge, die ganztägig im Schatten blieben.
Im schattigen Wald blieb der Schnee den ganzen Tag über pulvrig
Während der Mittagspause trafen wir dann – eher zufällig, d.h. per SMS und Telefonat (während wir zwei oder drei Tische nebeneinander saßen) - auf einen Powderjunkie, den ich virtuell von einem anderen Forum her kannte und drehten noch eine gemeinsame Runde mit ihm (
Link zu externem Road-Trip-Bericht).
Mit dem befriedigenden Gefühl, dass dieser Tag zu unseren Highlights der Saison 2007/08 zu rechnen ist, kehrten wir dann zur Talstation zurück um beim Zusammenpacken unserer Siebensachen über die weitere Route nachzudenken.
Sichtlich zufrieden mit dem Tagwerk
![Bild](http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/SB_Zufrieden_ueber_das_Tagwerk_smal.jpg)