Skigebiet „Drei Zinnen“Nun etwas ausführlicher zu meinen Eindrücken des Skigebietes „Drei Zinnen“, oder vielleicht präziser der Skischaukel Vierschach-Helm-Sexten-Stiergarten-Signaue-Rotwand-Kreuzbergpass-Padola. Die Drei Zinnen sieht man nämlich maximal aus recht großer Distanz und dann auch nur zwei davon (vom Bereich der 8-EUB Drei Zinnen aus) – also haben wir es hier mit dem „Schlegeis“-Phänomen zu tun (oder auch „Wildspitze“ im Pitztal): man benennt Lifte und Pisten nach dem, was man in der Entfernung sehen kann und nicht nach dem, worauf man fährt. Ich finde, das führt zu Missverständnissen. Klar, marketingtechnisch sind die Drei Zinnen sehr bekannt, aber hätte es nicht auch „Sextener Dolomiten“ getan?
Pistenplan Skigebiet Drei ZinnenDieses Skigebiet ist in dieser Form relativ jung und erst 2014 durch den Bau der 8-EUBs Drei Zinnen und Stiergarten verbunden worden. Davor waren Helm und Rotwand nicht pistentechnisch verbunden, wenn ich das richtig sehe. (ich gebe zu, ich habe nicht das gesamte AF-News-Topic zu diesem Gebiet vor dem Aufenthalt hier durchgeackert, das wäre aber vielleicht rückblickend echt interessant).
Skiberg Helm im Zoom von unserer Unterkunft in Niederdorf. Man erkennt gut die beiden Waldschneisen-Talabfahrten 13b schwarz links und 13 rot rechtsSkiberg Helm von der Talstation in Vierschach. 6-EUB Vierschach-Helm und DSB RautHaunold-Massiv von der Talstation VierschachDer erste Skiberg ist der Helm, erschlossen auf der Nordwestseite von Vierschach im Hochpustertal seit 1976 (erst durch eine DSB-Kette, oder?), dann seit 1989 durch die heute noch bestehende 6-EUB, im obersten Drittel gedoppelt durch die 2018 erbaute 6-KSB Mittelstation (davor DSB, Rest der ersten Bahnkette, stimmt das?).
6-EUB Vierschach-Helm und DSB Raut Bergstation6-EUB Vierschach-Helm und 6-KSB MittelstationBergstation 6-KSB MittelstationVon der Bergstation auf 2050 m (knapp oberhalb der Waldgrenze) führen zwei schöne, lange und höhenmeterintensive (915 Hm jeweils) Talabfahrten nach Vierschach: die rote 13 (mit zwei gut laufenden Umfahrungen im oberen Abschnitt bis zur Jägerütte). Gab es eigentlich jemals einen Ziehweg von der Talstation des Sesselliftes Mittelstation hinüber zur roten Talabfahrt? Open Ski Map und alte Skiatlanten zeigen einen solchen. Heute ist davon nichts mehr zu sehen bzw. mir ist nichts aufgefallen. Diese Abfahrt hat uns sehr gut gefallen, eine wirklich lange, schöne Waldabfahrt mit steileren und flacheren Passagen, Kurven, Ausrichtungswechseln (für die letzten >300 Hm dreht sie auf glatt Nord, davor West-Nordwest am Kamm entlang, nach der Einfahrt ein kürzeres Stück auch Südwest).
Auf der Piste 13 rot nach VierschachAuf der Piste 13 rot nach Vierschach, Blick bergwärtsAuf der Piste 13 rot nach Vierschach, Blick talwärtsDie zweite Talabfahrt (Nordwest-Ausrichtung) führt zunächst entlang der 6-EUB über die anfängertaugliche Gipfelkuppe des Helm (daher steht hier auch die 4-SB Übungslift)…
Blaue Piste 15a entlang der 4-SB Übungslift (rechts außen). In Bildmitte die 6-KSB Mittelstation… und wird dann steiler (zurecht rot, Nr. 14), immer unter den Liften bis zur Talstation der 6-KSB (ungefähr 350 Hm). Danach folgt die schwarze 13b über >450 Hm in schönen S-kurvigen steilen Waldschneisen unterhalb der 6-EUB bis zur Rauthütte.
Schwarze Talabfahrt 13b oberhalb der DSB RautSchwarze Talabfahrt 13b oberhalb der DSB RautDSB Raut und Blick ins Pustertal von der Talabfahrt 13bVon dort aus dann die letzten 120 Hm ins Tal entweder nochmals kurz weiter schwarz (links des Liftes, talwärts gesehen), etwas flacher blau (18) rechts oder per oben erwähntem Ziehweg (18a blau). Die schwarze 13b sind wir jeweils nachmittags gefahren (insgesamt drei Mal), zwei Mal war es sehr schön aufgefirnt, einmal härter. Wer mich kennt weiß, welche Bedingungen ich bevorzuge. Bei allen drei Fahrten war nicht viel los, was sehr angenehm war und K1 ist hier beeindruckend souverän, sicher und angstfrei hinuntergefahren. Eine schöne Herausforderung, diese Abfahrt!
Innichen im Zoom vom Bergstationsbereich HelmGipfelbereich des Helm im Zoom von Niederdorf. Man erkennt die große Pistenfläche und -vielfalt an der 8-KSB HasenköpflDie Gipfelkuppe des Helm wird seit 2019 von der 8-KSB Hasenköpfl erschlossen, die eine oben und unten kürzere 3-SB ersetzt hat. Für die angegebenen 3600 p/h Förderleistung war ich dankbar, denn dies ist die eindeutige Hauptbeschäftigungsanlage hier oben, die mit 300 Hm auf 1400 m Länge zwar im Schnitt nicht sehr steil ist, aber neben zwei blauen Pistenarmen auch vier kürzere Steilhänge (16b bis e) erschließt. Die Pistenfläche passt hier also gut zur hohen Kapazität und die Bahn war auch immer gut ausgelastet, wobei die Menschentrauben schneller wegeschaufelt wurden, als es der erste Eindruck der Menge vermuten lassen würde. Insbesondere hier oben auf maximal 2225 m hat man eine schöne Aussicht auf die Sextener Dolomiten im Süden, das Hochpustertal samt Kronplatz im Westen, die Deferegger Berge im Norden und Nordosten in denen man das Skigebiet von Sillian erahnen kann. Die freie Nordwestausrichtung sorgt für gute Sicht, auch und gerade am Nachmittag, das gefällt mir.
8-KSB Hasenköpfl und Abfahrten 16a blau, 16b rot und 16c schwarz8-KSB Hasenköpfl und Abfahrt 16a blau8-KSB Hasenköpfl und Abfahrt 16 KamelbuckelDie Südabdachung der Hasenköpfl-Gipfelkuppe erschließt der kurze Tellerlift Hawaii (Hahnspiel wohl offiziell) mit weniger als 100 Hm, Baujahr 1983. Hier war laut Skiatlas 2006 mal eine KSB geplant und sogar im Plan verzeichnet, kann das sein? (es ist dort von einer neuen Piste „Hahnspiel“ die Rede mit 1,2 km Länge und 413 Hm und einem Sessellift mit 2200 p/h). Der Lift erschließt zwei kurze, direkte rote Südhänge (12, 12a) und eine etwas längere Schleife zur Anbindung der Hahnspielhütte (12b). Die sah nett aus, hier wären wir aber mit K2 wohl nicht richtig gut hin und v.a. zurückgekommen (der SL ist nicht ganz flach).
SL Hahnspiel/Hawaii und TrasseVon der Talstation der SL Hahnspiel/Hawaii kann man direkt dem immer steiler werdenden Südhang in Richtung Sexten folgen mit der 11c (rot) bzw. dem wohl neuen schwarzen Steilstück 11b (Hahnspieleck). 11b und 11c treffen dann auf ca 1950/1900 m Höhe auf die lange Ziehwegeinfahrt der roten 11, der Hauptpiste vom Helm nach Sexten, der 1980 durch eine 80-PB von dort aus erschlossen wurde und diese Skischaukel begründete. Erst 2020 wurde diese PB durch eine sehr komfortable 10-EUB (zeittypisch Helm-Jet benannt). Diese Piste 11 nach Sexten hat bei mir einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen: landschaftlich und v.a. vom Panorama her eine der schönsten Abfahrten, die ich in den letzten Jahren kennenlernen durfte: einfach wunderschön mit den lichten Lärchwäldern, im lockeren Schuss durch die Flachpassagen, die Felsdome und -türme der Sextener Dolomiten im Hintergrund aufragend… Aber andererseits haben wir diese Abfahrt oftmals viel zu voll erlebt, v.a. den Bereich nach dem Zusammengehen der beiden Äste …
Abfahrt 11 rot vom Helm nach Sexten, oberhalb der Lärchenhütte. Von rechts kommt die schwarze 11b vom SL Hahnspiel/Hawaii dazu… und weiter zur wirklich sehr schön gelegenen Lärchenhütte und den steileren Abschnitt danach. Sobald es flacher und etwas breiter wird bis hin zur Talstation der 8-EUB Stiergarten geht es wieder, aber so viel „Pistencrowding“ wie hier habe ich schon länger nicht mehr erlebt, schade.
Abfahrt 11 rot vom Helm nach Sexten, unterhalb der Lärchenhütte. Hinten die Sextener DolomitenDie Talstation der Stiergartenbahn als Verbindung in Richtung Signaue, Rotwand etc. steht an einem Punkt wo die 11 von Süd auf Südwest dreht und auf gut 150-200 Hm im sog. Kristler-Hang (11a schwarz) wirklich steil wird. Hier gibt es nun rote, serpentinenartige Umfahrungen (11 rot), die aber wenn ausgefahren und weil schmal vielleicht auch nicht einfacher zu bewerkstelligen sind. Sobald der flachere Talhang erreicht wird dreht die Abfahrt nach Nordwest und führt dann rasch und angenehm zur Talstation des Helm-Jet. Einen leichteren, auch etwas Anfänger-tauglicheren Rückweg nach Sexten gibt es nur per Umweg über den Stiergarten.
Kristlerhang (11a schwarz) nach Sexten in Bildmitte. Rechts die 7b vom Bereich Stiergarten/Drei Zinnen kommend – bei unterschiedlichen SichtverhältnissenBlick vom Ende des Kristlerhangs auf SextenBlick vom Ende des Kristlerhangs auf die flache Querung zur Talstation Helm-JetDie 2014 errichtete 8-EUB Stiergarten erwies sich bei uns mehrfach als Flaschenhals. Stand man um 10 Uhr 10-15 min in Vierschach und wollte dann gleich weiter in Richtung Rotwand, so wartete man erneut sicherlich 10 min an der Stiergartenbahn, die mit 1500-1800 p/h keine wirkliche Hochleistungsbahn ist. Man frägt sich, wie das im Falle eines erfolgten Zusammenschlusses mit Sillian werden soll…
Interessant an der Bahn ist ihre Aufteilung in zwei recht unterschiedliche Sektionen: die ersten 56 Hm bzw 530 m Strecke überspannen ziemlich hoch einen tiefen Taleinschnitt um in der Mittelstation von West-Südwest auf Nordwest die Ausrichtung zu ändern und danach recht steil 360 Hm auf 1280 m Strecke zu überwinden und neben der 8-EUB Drei Zinnen auf fast 2100 m Höhe zu enden. Hier würde sich auch die Verbindung in Richtung Sillian anschließen, die bis zum 2500 m hohen Grenzkamm erst einmal weiter hinauf müsste.
8-EUB Stiergarten Sektion I Blick zur Talstation8-EUB Stiergarten Sektion I Blick zur Mittelstation. Hinten Piste 40 schwarzZoom zum Stiergarten und zum Bereich Hochgruben, wo die Verbindung in Richtung Sillian auf Südtiroler Seite verlaufen könnte. Die Schneise der Piste 40 schwarz ist gut erkennbarDie Stiergartenbahn erschließt mit der schwarzen 40 eine schöne, eigenständige, oben flache und unten ziemlich steile Abfahrt, die wenig frequentiert wird. Ein Grund dafür ist, dass man in der Mittelstation wegen von unten voller Gondeln kaum zusteigen kann. Daher fahren einige Wiederholungsfahrer (das haben wir auch einmal gemacht) einmal den vollen Kreis: Einstieg zur Talfahrt, dann in der Talstation sitzen bleiben. Die Talfahrt ist auch notwendig, wenn man bisher vom Rotwand-Signaue-Gebiet zurück zur Sextener Helmbahn gelangen wollte, bevor für dieses Saison die blaue Piste 41c eröffnet wurde, die von der Drei Zinnen-Abfahrt abzweigend zum SL Bruggerleite führt, der dann wiederum einen blauen Ziehweg mit einmal Abschnallen und leichtem Gegenanstieg in Richtung Helmbahn vermittelt.
Gemeinsamer Bergstationsbereich der 8-EUBs Stiergarten und Drei Zinnen. Von hier aus soll womöglich die Verbindungsbahn Drei Zinnen II den Grenzkamm erreichen bzw. startenVon der Bergstation Stiergarten hat man dann tatsächlich einmal einen Drei (oder nur Zwei?) Zinnen-Blick und kann die rote 41 (mit blauen Ziehwegumfahrungen 41a und b oben und unten) zur Signaue nehmen. Die rote 41 ist 2,5 km lang, bietet gut 650 Hm und ist südwestexponiert, daher auch früh aufgefirnt bzw. angesichts der immer wieder nicht geringen Steilheit zur Buckelbildung neigend. Teilweise war es uns auch hier etwas zu voll.
Piste 41 rot oberer AbschnittPiste 41 rot aus der 8-EUB Drei ZinnenPiste 41 rot, mittlerer AbschnittAm Kronplatz hätte eine solche Bahn (z.B. à la Marchner) zwei Abfahrtsschneisen. Ich weiß schon, das ist die Crux der heutigen Zeit, dass eben beinahe nur das absolute Minimum an Pistenfläche genehmigt wird (oder nicht UVP-pflichtig ist)… Zur Nebensaison ist das vermutlich kein Thema.
Blick aus der 8-EUB Drei Zinnen in Richtung Rotwand. Oberhalb des rechten Seils sind zwei Zinnen erkennbar, oder?Blick aus der 8-EUB Drei Zinnen in Richtung Dreischusterspitze 8-EUB Drei ZinnenDie neue Piste 41c (blau) hat uns gut gefallen, da der Kristler-Hang sicherlich nicht immer jedermanns Sache ist und somit auch Abwechslung geboten ist. Hier war auch nie etwas los und die Abfahrt läuft gut bis zum toppräparierten kurzen Bruggerleitenhang. Hier hat man den nur 300 m langen und 80 Hm ergiebigen Tellerlift jüngst 2020 getauscht. Etwas ärgerlich und typisch Dolomiti Superski: ein Zaun verhindert, dass man ohne Aufsteigen von der 41c zur 7b blau weiterfahren kann und so generiert man weitere Piepse am SL. Fand ich nicht weiter tragisch, da die Schlepplift-Piste 7 so gut ging und ich gerne SL fahre an Lärchen und Hotels vorbei.
Die 41 rot führt dann zur 1440 m hoch gelegenen Signaue, einem erst 2007 beim Bau der gleichnamigen 8-EUB in Richtung Rotwand errichteten Einstiegspunkt ins Skigebiet. Von der Piste 41 kommend, bringt einen ein kurzes Förderband hinauf zur anderen Seite.
Schlusshang der 41 rot zur Signaue und Talstation der 8-EUB Drei Zinnen. Mittig die Abfahrt 10 rot, von rechts kommt die blaue 10b Signaue von oben aus der 8-EUB Drei Zinnen und Talstation der 8-EUB Drei ZinnenTalstation 8-EUB SignaueDie 8-EUB Signaue ist mit 1,3 km bei 300 Hm recht kurz (Exposition Nordost) und erschließt die eigenständige rote 10, Teile der blauen Hauptabfahrt 3 des Rotwandgebietes mitsamt der blauen 10b zurück zur Signaue.
Pistenverzweigung an der Bergstation der 8-EUB Signaue zwischen 3 links und 10 rechtsPisten 10 rot an der 8-EUB Signaue. Rechts ein Teil der gut abgesicherten Rodelbahn von der Rotwand ins TalPisten 10 rot an der 8-EUB Signaue Blick talwärts. Hinten die 8-EUB Drei Zinnen und die rote 41Start der Piste 10 rot an der Bergstation 8-EUB SignaueBergstation 8-EUB SignauePer Ziehweg (?) 10a und 6 kann man hier auch nach Sexten Moos ins Tal fahren, das haben wir aber nicht ausprobiert. Das Rotwandgebiet haben wir aus den oben erläuterten Gründen insgesamt am wenigsten kennengelernt. Etwas negativ ist mir hier aufgefallen, dass die Signaue-Bahn nicht weit genug hinaufführt, um zum SL Porzen und damit zum Startpunkt der Skireise zum Kreuzbergpass zu gelangen (ich kenne Gebiete, v.a. wohl in Frankreich, da hätte man das anders gelöst, aber vielleicht gibt es auch einen guten Grund, den ich bislang nicht kenne). D.h. man muss zunächst zur 6-EUB Rotwand ins Tal nach Sexten-Bad Moos fahren, entweder über die blaue 3, die uns gut gefallen hat und bis auf eine S-Kurve in nördlicher Ausrichtung bzw. gut beschattet ins Tal zieht, oder über die grimmige schwarze Holzriese II (3b), die angeblich steilste Skipiste Südtirols oder gar ganz Italiens.
Piste Holzriese II (3b), schwarz, von unten. Die extreme Steilheit kommt nicht wirklich herausK1 und ich sind sie gefahren und ich war froh, dass wir heil unten angekommen sind, ehrlich gesagt. Der Zustand war gut: griffig, keine Buckel, wenig Leute, aber es ist echt sakrisch steil und wenn man da mal ins Rutschen kommt, gibt’s kein Halten mehr. Solche Hänge sehe ich als Vater natürlich jetzt schon anders als noch vor 10-15-20 Jahren, keine Frage. Dennoch hat K1 das super und sturzreif gemeistert, auch ohne erkennbare Angst ob des sich auftuenden Abgrunds und war hinterher schon megastolz (die „Hernegg“ am Kronplatz wurde dann als „rot“ eingestuft, weil sie ja nicht so steil sei). Die wohl zahmere „Holzriese I“ wollte K1 dann aber nicht mehr fahren…
Unterster Teil der blauen Abfahrt 3 nach Sexten-Bad Moos, die 6-EUB im HintergrundBlick von der Bergstation der 8-EUB Signaue zur Bergstation 6-EUB Rotwand mit der Piste Holzriese I (3a), schwarzRotwandmassiv und Skigebiet im Zoom vom HelmDie 6-EUB Rotwand (2 km lang, 566 Hm, Bj. 1993, Nordexposition) startet direkt neben einem sehr attraktiv aussehenden Hotel am Eingang ins Fischleintal mit den imposanten Riesen der Sextener Dolomiten. Leider ist ihre Kapazität mit 1500 p/h nicht der Hochsaison angemessen und wir haben ein, zwei Mal relativ lange gewartet – auch weil Ausflügler und Rodler mittransportiert werden wollen. Am Donnerstag, 15.02. sind wir hier dann selbst auch gerodelt, was großen Spaß gemacht hat. Skipässe hatten wir ja, zwei Rodel wurden dann für je 11 Euro für einen halben Tag gemietet, d.h. wir hätten durchaus noch einige Male fahren können, aber sind dann noch weiter nach Prags (LINK).
Talstation 6-EUB RotwandTrasse 6-EUB RotwandWartezeit an der 6-EUB RotwandBergstation 6-EUB RotwandAn der Bergstation der 6-EUB RotwandSchneemenschen an der Bergstation RotwandChalet-Dorf und Hütte an der Bergstation RotwandAn der Bergstation Rotwand ist man dann fast direkt unter großen Felsbergen, egtl. das einzige Mal im Skigebiet, denn der Helm und der Stiergarten liegen ja gar nicht in den Dolomiten, sondern im Karnischen Kamm! Der Schlepplift Rotwandwiesen bietet kurzes (340 m lang, 86 Hm) Genussterrain in leichter Manier (4a rot, 4 blau), leider auch hier mind. 5 min Wartezeit…
Talstation und Trasse SL Rotwandwiesen Bergstation SL Rotwandwiesen Blick von der Bergstation SL Rotwandwiesen in Richtung PorzenSieht fast aus wie die Rockies im Summit County. Der Karnische Hauptkamm von der Rotwandwiese. Vorne die Pisten 4 und 4aPistenstart am SL Rotwandwiesen. Hinten die Bergstation der EUBSowohl von der Bergstation Rotwand als auch des SL kommt man via 5b (rot) oder dem oberen Abschnitt der blauen 3 zum Schlepplift Porzen (800 lang, 200 Hm), meinem Highlight hier in diesem Bereich: altertümlicher Tellerlift entlang eines mal hochwinterlich verschneiten Waldrandes, daneben eine breite, zur Hälfte per Zaun als Trainingsstrecke (?) abgesteckte, bei unserem Besuch aber offene super Carving-Piste mit schönen Wellen und wechselnder Neigung. Piste leer, am Lift aber mind. 5-7 min Wartezeit. Alter trade-off: Lieber hier Warten und freie Piste und kultiger Lift? Oder weniger Warten, vollere Piste, mit vielen anderen in einer KSB/EUB? Wie man dem News Topic entnehmen kann, soll der SL ja bald auf verlängerter Trasse durch eine KSB ersetzt werden. Gut wäre, wenn dies per Anschluss an die 8-EUB Signaue geschähe, so dass die Rotwandbahn entlastet werden könnte. An der Bergstation des SL Porzen beginnt dann der lange Ziehweg zum Kreuzbergpass (4 km laut Open Ski Map), den wir aber wie beschrieben nicht genommen haben.
Rotwand-Massiv. Rechts der SL Porzen und die Piste 5SL Porzen und Piste 5 von der TalstationIm SL PorzenPiste 5 rot am SL PorzenWas ist mein Fazit zum „Drei Zinnen“-Skigebiet? Wir haben fünf schöne Skitage gehabt, das Panorama der Sextener Dolomiten ist grandios, die restliche Aussicht auch ansehnlich. Vierschach und Sexten gefallen mir als Orte (Sexten mit sicherlich schönerer Lage). Die Skischaukel, v.a. zwischen Helm und Stiergarten, erscheint mir ein bisschen „erzwungen“. Der Helm-Südhang ist einfach steil und schneearm, deshalb kein Wunder bzw. sinnvoll, dass das Mitterberg-Projekt nicht realisiert wurde. Ähnlich wie in der Zillertalarena steckt man in einer Art linearer „Verbindungsschlauch“ bei dem man immer wieder aufs Neue warten muss, auch weil einfach Alternativen fehlen (als fiktives Beispiel: von Sexten Bereich Kristler/Helmtalstation ein Lift in Richtung Moos und Signaue), die eben die Topographie nicht hergibt. An der „Drei Zinnen“-Bahn wäre eine zweite Abfahrt schön, eine blaue, in weiten Bögen den aussichtsreichen Hang hinunter. Die Einschätzung wird sicherlich durch die absolute Hochsaison negativ beeinträchtigt, denn ohne die Wartezeiten an den beiden älteren 6-EUBs sowie der Stiergarten-Bahn wären wir noch mehr zum Fahren gekommen in unserem kurzen Zeitslot. Die beiden Talabfahrten nach Vierschach sind super (bleibt das auch so, wenn die 6-EUB Vierschach-Helm bald durch eine Hochleistungs-10-EUB ersetzt wird?), auch der Helmgipfelbereich bietet viel. An der Rotwand ist die Schneequalität dank Ausrichtung sehr gut, die Holzriesen sind aber für die breite Masse zu schwierig und oben steht keine kapazitätsstarke Beschäftigungsanlage wie die Hasenköpfl-Bahn am Helm. Die Skireise nach Padola hätte ich natürlich gerne angetreten, keine Frage, leider kann ich daher auch keine Meinung zu den dortigen Verbindungsplänen abgeben.
Das Gesamtangebot der Skiregion Hochpustertal mit den drei kleineren Gebieten (von denen wir zwei gar nicht getestet haben), der Zuganbindung zum Kronplatz oder einem möglichen Abstecher nach Cortina (nur 28 km von Toblach, dort steht ja auch verlockenderweise: Venezia 200 km!) und dem Thurnthaler in Sillian würden so schnell keine Langeweile aufkommen lassen, sofern man nicht durch den Skikurs räumlich gebunden ist und etwas Auto- oder Zugfahren nicht scheut.
Heimreise am 17.02.2024Wir fuhren am Bauernhof um 7.40 Uhr los und waren dann mit Tanken und einer Toiletten-Pause am Brenner 4 h 20 min später zu Hause (Navi sagt „normal“ 3 h 40 min). Auf der Pustertalstraße war es noch okay vom Verkehr, wenn nicht zwei Traktoren (einer mit Transparent) über Kilometer bis zur Brunecker Umgehung verzögert hätten. Auffahrt A22 Brixen unproblematisch. Auch wenn Ö3 eine halbe Stunde Verzögerung an der Sterzinger Mautstelle meldete, war das gar kein Problem. Mehr los war in Schönberg mit kurzem Stau davor. Angesichts des Grenzstaus in Kiefersfelden fuhren wir dann dem Navi folgenden in Jenbach ab und über die Achenseestrecke und Tegernsee nach Hause, meist in Kolonne. In Gegenrichtung aber ab Maurach bis hinunter zum Inn Stau (ab dort weiter Stau ins Zillertal). Die neue Dosierungsampel für die Achenseestrecke stand kurz nach dem Grenzübergang, dort war aber noch kein wirklicher Rückstau zu erkennen (Freunde von uns waren in Pertisau im Urlaub, die sagen, sie hätten dank der Ampel 2,5 Stunden statt normal 1,5 dorthin gebraucht). Auf der Tegernseestrecke dann wie an einem schönen Ausflugswochende Rückstau der Ampel in Kreuzstraße, die wir in bewährter Manier umfahren – irgendwie lustig, weil am Tegernsee selbst wohl gar nichts los war, bei trüb-feuchter Regenstimmung.
Eindrucksvoller Föhn mal wieder: 10°C in Sterzing, nur mehr 5°C am Brenner.
Rotwandmassiv im ZoomNeuer Bergliebling. Dreischusterspitze, 3152 mHeißluftballon, der die Zielregion benennt