Am heutigen Tag standen für uns drei kleine Skigebiete aufs Programm, sowohl in Polen als auch in die Slowakei. Um den Übersichtlichkeit aufs Forum zu gewährleisten bekommt jedes Skigebiet einen seperaten Beitrag.
Jetzt fragt sich vielleicht einer: Warum drei verschiedene Skigebiete auf einem Tag? Nun, zuerst wollten wir natürlich während des Urlaubes einige Skigebiete schaffen und anderseits waren diese drei Gebiete alle etwas klein um ein ganzen Tag zu verbringen. Trotzdem hat davon ein Skigebiet durchaus das Potential um etwas länger zu fahren, aber man steht halt dann doch etwas unter Zeitdruck. Am Ende muss man natürlich immer noch ein Grund haben um mal wieder in die Slowakei zu fahren.
Das erste Skigebiet des Tages lag in Polen. Bevor wir in den Urlaub gefahren sind, wurden wir durch die Firma Bartholet auf ein kleines und unbedeutendes Skigebiet aufmerksam. Wahrscheinlich vermuten einige schon warum es geht: Richtig, ein 6-KSB in Porsche-Design von BMF. Um so eine Anlage mal austesten zu können, musste man tief in die Tasche greifen und nach Laax fahren. Seit diese Saison kann sich aber das erste Skigebiet in Polen über eine derartige Anlage freuen, und zwar das Skigebiet Stacja Narciarska "Rusín Ski". Ebenfalls bekam das Italienische San Domenico für diese Saison einen Porsche-Lift, jedoch ohne günstigen Skipass wie in Rusín Ski bei Bukowina Tatrzańska. Für ein Schnäppchenpreis von 40 Złoty (9,50€) könnten wir uns zwei Stunden lang in dieses kleine Skigebiet austoben und den Porsche-Lift gründlich testen.
Nach ein schnelles aber leckeres Frühstück mit frische Brötchen für sagenhafte 0,03€, fuhren wir schön früh von unsere Ferienwohnung in Nová Lesná über Tatranská Lomnica und Ždiar nach Bukowina Tatrzańska in Polen, damit wir pünktlich den Skitag anfangen könnten. Parken tut man in dieses Skigebiet übrigens oben statt unten.
PistenplanGeöffnete Liftanlagen A (4-SB)
B (1-SL)
C (1-SL)
D (6-KSB/B)
Gefahrene Abfahrten + Pistenzustand Trasa 3 (sehr gut / ordentliche schneeauflage, taddelos präpariert, leicht überzuckert) Trasa 4 (sehr gut / ordentliche schneeauflage, taddelos präpariert, leicht überzuckert) Trasa 6 (sehr gut / ordentliche schneeauflage, taddelos präpariert, leicht überzuckert)Wetter Ab und zu leichte Schneefall, jedoch kein Nebel. Es hat oft entweder unten oder oben leicht geschneit.
WartezeitenMorgensfrüh keine, jedoch im Laufe der zweiten Stunde wurde es ziemlich voll. Vor allem auf den Pisten und im oberen Bereich an der Kasse, Skischule und Parkplatz. Am Porsche-Lift blieben die Wartezeiten jedoch im Rahmen bei zirka 2-3 Minuten. Am fixen Sessellift waren die Wartezeiten verteilt. Der Eingang von Piste 3 war überlaufen, obwohl der Eingang von Piste 4 ziemlich leer war.
Beste AbfahrtPiste 4
Schlechteste Abfahrt'Verbindungsweg' vom fixen Sessellift zum Porsche-Lift, diese war jedoch nicht offiziell, da es offiziell (noch) keine Verbindung zwischen beiden Sesselliften gibt.
PreiseTageskarte Erwachsene 80 Złoty (19€), plus 10 Złoty Pfand für den Skipass. Parken ist kostenlos.
Positiv Porsche-Lift von BMF
Billig skifahren
Hervorragende Pistenpflege
Ideaal für Anfänger
Negativ Ziemlich überlaufendes Skigebiet
Abfahrten sind etwas langweilig
Keine vernünftige und offizielle Verbindung zwischen den Sesselliften
GPS-ProfilBilderNová Lesná, kurz vorbei unsere Ferienwohnung. Endlich kann man die mächtigen Tatra bewundern!
Manche Gipfel liegen schon in die Morgensonne. Leider werden wir die Sonne heute beim skifahren nicht sehen.
Das Skigebiet von Tatranská Lomnica. Bald gibt es dazu ein Reisebericht von mir!
Kurz hinter Tatranská Lomnica, in östliche Richtung.
Ždiar. Dieses Dorf hat diverse separate Skigebiete. Das hier ist das Skigebiet Ždiar Strachan.
Ein kurzen Stop beim Skigebiet von Ždiar Strednica, welche wir ein paar Stunden später besuchen werden. Jetzt gab es noch ziemlich gutes Aussicht auf die ostseite des hohen Tatras. Ždiar ist quasi die Grenze zwischen Hoch- und Mittelgebirge.
Während
Henri ein paar Bilder gemacht hat musste ich auf einmal dringend zur Toilette. Anscheinend hatten meine Darmen das leckere "Bryndzové halušky" von gestern nicht so gut verarbeitet. Skeptisch über die Toilettenanlagen braucht man aber hier nicht zu sein. Zwar sah alles etwas älter aus, aber es war sauber und gepflegt. Nur gab es in den Toilettentüren kein Schlüssel, was mir etwas gewundert hat. Jederzeit hätte jemand bei mir reingehen können, aber was solls... Wir sind alle eh nackt geboren.
Das langgestreckte Dorf Ždiar.
Unterwegs nach Polen.
Grenzübergang. Man kann hier gut erkennen, dass Polen die Straßen erheblich besser pflegt. Das fiel uns in den ganzen Urlaub auf. In die Slowakei muss man sehr lange mit weiße Straßen rechnen und falls gestreut wird, mit schwarzen Splitt auf den Straßen.
Der Zugangsweg zum Skigebiet war allerdings etwas komisch und schmall. Offiziell gilt hier Kettenpflicht, da die Straße zweimal kurz sehr steil ist, jedoch fuhr eigentlich keiner mit Ketten hoch.
Endlich, das lange warten ist vorbei!
So eine moderne Anlage passt vielleicht nicht ganz zur sommerschi, aber es ist einfach mal was anderes. In Laax passt es komplett zum Skigebiet, aber hier steht das Teil ziemlich komisch als Außenseiter.
Auch hier gibt es die modernsten Beschneiungsanlagen, wie die TechnoAlpin TF10 Schneekanone.
Das geschlossene linkse Teil der Abfahrt 6 war heute geschlossen. Dort wurde noch teilweise kräftig beschneit.
Blick in die Technik der Bergstation.
Die Panoramafunktion mit 45 Grad Schwenkung war heute leider noch außer Betrieb.
Bergstation
Nicht alles verläuft hier schon Reibungslos. Zwei Drehkreuze von TeamAxess waren noch Defekt, wo zwei Leute die ganze Zeit dran geschraubt haben. Weiterhin könnten die Hauben an der Bergstation noch nicht komplett schließen, sodass manche während der Talfahrt sich spontan öffneten. Es braucht alles noch ein bisschen Zeit für den Feintuning. Der Lift war auch erst seit 1-2 Wochen in Betrieb.
Rote Abfahrt Nr. 6. Nicht wirklich Rot und auch nicht wirklich Interessant, aber zum Carven sicherlich nicht verkehrt. Man bekommt bei Vollgas trotzdem noch ne ordentliche Geschwindigkeit drauf, aber in dieses Skigebiet geht es ja um den Porsche-Lift und nicht um den tollen Pisten.
Hier gilt Helmpflicht für Kinder bis 16 Jahre!
Was für ein luxus und das alles nur für 9,50€!
Das Einsteigen verläuft nicht bei jeder so geschmeidig. Es gibt keine Zugangsschränken, sondern einfach eine - im Gegensatz zu Laax - kleine Ampel welche zeigt ob man einsteigen darf oder nicht. Manche Anfänger haben das nicht so verstanden und einmal wollten acht Personen gleichzeitig in einer 6er Sessel einsteigen. Das geht natürlich nicht.
Der Liftler war ein bisschen hektisch und sprach sehr schnell und laut Polnisch, wo ich überhaupt nix davon verstanden habe, aber er hatte stets ein freundliches Gesicht. Er bemühte sich auf seiner Art die Sessel jeweils richtig voll zu bekommen, nachdem es im laufe des Tages voller wurde.
Der Lift läuft schön zügig, sodass das Skigebiet nicht so schnell langweilt. Trotzdem kennt man die Piste schon ausführlich, wenn man hier 10x rauf und runter gefahren ist.
Wie man sehen kann ist die Piste ziemlich flach, aber man bekommt wie gesagt schon eine ordentliche Geschwindigkeit drauf. Glücklicherweise keine Brembergkopfgeschichten hier. Anfänger benehmen sich hier auf der Piste sehr Ordnungsgemäßig und die meisten waren in einer Gruppe mit Skilehrer unterwegs. Sehr vernünftig!
Jetzt war es noch ziemlich ruhig. Kurz bevor wir weggefahren sind stand den ganzen Großraumparkplatz voll und der Piste am Porsche-Lift war rappelvoll!
Auf der rechte Seite wurde ordentlich beschneit.
Bergstation
Der Lift schafft 176 Höhenmeter. Nicht besonders viel, aber von der Atmosphäre und Gegend bekommt man sicherlich kein Sauerland Déjà-vu.
Ein schneller Switch zum anderen Sessellift für etwas Abwechslung:
Eine lahme 4-SB von vonRoll. Die Bahn wurde hier in 2008 als Gebrauchtanlage aus Mijoux (Frankreich) gebaut. Die Sessel sitzen ausserdem - sicher im Vergleich zu den Porsche-Lift - sehr unbequem. Die Pisten sind hier allerdings etwas interessanter, aber noch lange nicht Spezial.
Ideales Gelände für Anfänger. Wir haben heute hier viele Skischulklassen gesehen, was im übrigen sehr professionell und vernünftig aussah. Auch hier bekam ich kein Déjà-vu.
Rückblick
Eine tolle Hütte wo man etwas essen und trinken kann. Typisch für Polen sind überall die vielen LED-Anzeigen für Werbungszwecken. Auch bei eine Hütte neben der Piste darf sowas natürlich nicht fehlen. Kurz unterhalb verläuft übrigens den unbezeichneten und unbeschneiten 'Verbindungsweg' zum Porsche-Lift. Man muss unterwegs sogar einmal ein Bach (mit Steine) überqueren.
Bergstation mit noch ein weiteres Restaurant und (überlaufende) Kasse für das Skigebiet + Übungsgelände für Anfänger und Kinder.
Bergstation
Der Parkplatz ist mittlerweile gut gefüllt. Wir fahren noch ein paar Runden mit der Porsche-Lift und dann geht es schnell wieder weiter!
Blick auf ein weiteres Skigebiet, wovon ich leider die Name nicht im Kopf habe. Es ist uns schon sofort aufgefallen, dass es hier viele kleine Skigebiete gibt, welche nicht miteinander Verbunden sind und deshalb wenig interessant sind. Da könnte man in der Zukunft noch einiges Verbessern, weil manche Skigebiete ziemlich nah neben einander liegen. Laut eine Reaktion auf dem alpinforum hat man dies allerdings teilweise schon geplant. Sicherlich keine schlechte Idee!
Porsche-Lift mit dahinter Białka Tatrzańska. Das Feriendorf hat noch ein ziemlich aneinander geschlossenes Skigebiet: Kotelnica, allerdings sehr stark besucht.
FazitDas Skigebiet ist nichts besonderes und eigentlich auch keine Reise wert. Das Carven hat sicherlich zwei Stunden Spass gemacht, jedoch muss man hier nicht unbedingt länger bleiben, denn die Pisten sind ziemlich uninteressant. Schade, denn der Porsche-Lift ist wirklich eine ganz tolle Anlage, sodass die Anfahrt für uns nach Rusín Ski sich auf jeden Fall gelohnt hat! Das Skigebiet hat ausserdem trotz der neue Anlage was Kultiges.
Der Sitzkomfort ist meiner Meinung nach nicht zu toppen. Man sitzt wie ein König in den Sessel. Die Federung ist auch hervorragend, sodass man von Stützen und Stationsein- und Ausfahrten wenig merkt. Die ganze Strecke legt man sehr sanft zurück. Da hat sich Bartholet zusammen mit Porsche Design Studios wirklich ganz tolle Arbeit geleistet. Wir waren beiden echt begeistert vom Fahrkomfort. Klar ist das alles unnötige Luxus, jedoch sicherlich keine schlechte Luxus und gut für den Rücken. Persönlich hat es mir doch ein bisschen gewundert, dass so eine Anlage noch nicht im Sauerland steht. Vielleicht etwas für die nähere Zukunft? Als ein kleines polnisches Skigebiet, welche vor 6 Jahren noch ein gebrauchten Sessellift gekauft hat, sich ein Porsche-Lift leisten kann, muss das im Sauerland doch sicherlich auch klappen. Ich wäre dafür!
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