Nach eine sehr lange und intensive Autofahrt am gestrigen Tag, inklusive Skitag, wollten wir heute etwas entspannter anfangen. Wir haben erstmal gut ausgeschlafen und uns ein reichhaltiges Frühstück gegönnt. Am Vorabend haben wir bereits dafür alles im Supermarkt eingekauft. Sagenhafte 0,03€ pro Brötchen mussten wir dafür ausgeben. Da wir heute nur einen halben Tag fahren wollten, haben wir uns für das Skigebiet von Roháče mit neue Leitner-Lift entschieden, welche auch einfach als "Tatrawest" bezeichnet wird, da sie in der Westtatra liegt. Das Skigebiet liegt schon etwas Abseits, da sie nördlich vom Gebirgskamm getrennt ist von der eigentliche 'Skiregion'. Für uns bedeutete dies 1,5 Stunden Autofahrt, was aber vor allem an der Gebirgspass zwischen Liptovský Mikuláš und Zuberec gelegen hat, welche Schneebedeckt und teilweise vereist war. Mit Heckenantrieb bekommt man da schon seinen Spass. Der Weg führt ebenfalls an das berühmte Schwimmbad "Tatralandia" vorbei.
Die Zugangsstrasse zum Skigebiet war ab Zuberec schon wieder eine Katastrophe. Das war quasi schon eine richtige Buckelpiste bevor man überhaupt auf den Skier stand. Da hilft also nix anderes als ruhig fahren, da es auch ziemlich glatt war.
Landschaftlich ist das Skigebiet schon eine ganz andere Nummer als Vel'ká Rača. Das Skigebiet geht bis 1500 m Höhe und ist von Gipfel bis zu 2100 m umgeben. Da die Baumgrenze auch niedriger liegt bekommt man schon ein echtes Hochgebirge Gefühl. Die genaue Höhen zwischen Tatra und den Alpen lassen sich aber nicht wirklich vergleichen, da in der Slowakei schon deutlich mehr Landklima herrscht. Überall soll man ungefähr ±500 Höhenmeter drauf rechnen um überhaupt mal etwas vergleichen zu können. So kann man auch in schlechte slowakische Winter noch gut bis auf 500 m Höhe skifahren. Auch ist der Substanz der Naturschnee schon anders und kann man tatsächlich - sowie heute - von Champagner-Powder genießen.
Was uns aber vor allem zum Skigebiet geführt hat ist die neue Leitner-Anlage, welche das Skigebiet schon gewaltig Aufgewertet hat. Mit einer Länge von 1958 m schafft der Anlage 461 Höhenmeter und zählt damit zu den neuen 'Slowakischen Standards'. Typisch für die Slowakei ist aber auch, dass Pisten manchmal spontan von Niveau ändern können. So ist Abfahrt 1 und Abfahrt 2 teilweise Blau und teilweise Rot.
PistenplanGeöffnete Liftanlagen Sedačka CD 6 / "Roháče Expres" (A) (6-KSB/B)
Vlek H-130 (C) (1-KSSL)
Vlek H-60 (D) (1-KSSL)
Vlek PFP (E) (1-SSL)
Gefahrene Abfahrten + Pistenzustand Spálená 1 (1) (hervorragend / pulverschicht) Spálená 2 (2) (mäßig bis gut / eisplatten zwischen den buckel) Spálená 3 (3) (sehr gut / perfekte carvingbedingungen) Junior (4) (gut / am ende des tages ein paar buckel) Padák (6) (geschlossen / pulvriges gelände mit kleine bäume, völlig ungespurt) Spojovacia (7) (geschlossen / pulver-/tiefschnee) Freesnow (8) (hervorragend / Champagner-Powder, teilweilse noch ungespurt)Wetter Leichte bis mäßiger Schneefall. Sicht auf der Piste war stets gut, aber leider kein schönes Aussicht.
WartezeitenKeine. Maximal 4-5 Stangen am Schlepplift oder ein Sessel am Sessellift 'warten'.
Beste AbfahrtFreesnow ( Nr. 8 ) auf voller Länge.
Schlechteste AbfahrtSpálená 2 (Nr. 2). Am Ende des Tages völlig abgefahren mit große Buckel und Eisplatten. Links neben der Piste (von oben gesehen) lagen ein paar Steine.
PreiseTageskarte 25€, Halbtages bzw. 4-Stunden-Karte 21€. Studenten dürfen noch als Junior fahren und bekommen 2-3€ Rabbat pro Karte.
Positiv Frische Champagner-Powder auf der "Freesnow"-Abfahrt
Neue 6-KSB/B von Leitner
Lange Abfahrten
Sehr feine Pulverschicht auf und neben den Pisten
Negativ Schlechte Zufahrtsstraße zum Skigebiet
GPS-ProfilBilderMorgens bei unseren Ferienwohnung. Leichter Schneefall mit schon ein kleine erste weiße Schicht. Das verspricht schon bessere Konditionen als gestern! Immerhin sind wir jetzt auch in der Tatra.
Werbungstafeln neben den Straßen sind in die Slowakei (und Polen) ein allgemeines Phänomen.
Huty-Gebirgspass. Hier könnte ich endlich mal etwas Gas geben nach den vielen Kurven.
Zuberec, ein typisch Slowakisches Dorf.
Der Zugangsweg zum Skigebiet verläuft durch ein schönes Wald. Die schlimmste Straßenmacken waren hier zugeschneit. Trotzdem musste ich noch ziemlich aufpassen.
Ankunft auf dem Großraumparkplatz. Ich hätte hier am Sonntag schlimmers befürchtet, aber es war glücklicherweise nicht voll. Nach Betriebsschluss hat hier übrigens jedes Auto ein paar runden gedriftet. Anscheinend ein Slowakisches Gebrauch, denn so gut wie jedes Auto fuhr nicht ohne 1-2 Driftrunden vom Parkplatz weg. Da hab ich mir am Ende des Skitages natürlich auch dran beteiligt. Hat natürlich Spass gemacht.
Talstation der neue Leitner-Anlage.
Erster Steilstück der Lifttrasse. Die Haube schließt hier automatisch und kann nicht aufgemacht werden, wodurch die Bilder schön Blau geworden sind. Naja, wir fanden Blau hier auf jeden Fall schon viel besser passen als Orange.
Der Lift ist fasst 2 Kilometer lang (1958 m).
Rote Abfahrt 1.
Das flachere Mittelstück. Hier ist die Piste als Blau bezeichnet.
Der Lift ist Super!
Letztes Stück der Lifttrasse. Die Sonne versucht sich nochmal durchzukämpfen, hat es aber leider nicht geschafft. Stattdessen fing es später an noch etwas mehr zu schneien.
Bergstation mit Blick in Richting der Salatín (2047m), welche sich heute leider versteckt. Dort verlauft aber ein Skitour hin.
Kurz könnte man erkennen, dass man sich im Hochgebirge befindet. Hier sieht man den Zadný Salatín (1768m).
Bergstation der 6-KSB/B "Roháče Expres".
Die blaue Hauben passen auch hier eigentlich am besten. Gar keine schlechte Wahl.
Bergstation der geschlossene Sessellift "Sedačka TS 4".
Oberste Pistenabschnitt der Rote 1 und 3.
Blick zurück
Heute war der alte Sessellift leider nicht geöffnet, wegen Schneemangel an der Talstation. Glücklicherweise erschließt der neue Liftanlage auch alle Pisten.
Blaue Piste Nr. 1
Eine tolle Slowakische Après-Ski-Hütte mit slowakischen Musik. Es kann allerdings gefährlich sein direkt unter dem Lift zu essen, falls mal was Schnee von den Skiern in die Suppe fällt.
Blick zurück nach oben.
Bergstation der kuppelbare Schlepplift C (Vlek H-130).
Ein schöner Hang zum Carven mit etwas Herausforderung.
Kuppelbare Schlepplifte sind herrlich! Man steht sehr zügig wieder oben.
Blaue und Rote Piste Nr. 1
Talstation Lift C
Der Lift verläuft parallel neben den alten Sessellift.
Während der Fahrt mit der kuppelbare Schleppliftanlage...
...natürlich von Tatrapoma!
Auch die untere Schleppliftanlage ist von Tatrapoma. Es schon nicht verkehrt, dass man Symbole benutzt, denn mit der Text kann man wohl nix anfangen.
Euhm? Alles klar!
Kuppelbare Schlepplift D (Vlek H-60)
Übungspiste
Übungspiste mit Parkplatz
Talstation der neue Sessellift.
Steilhang der Rote Abfahrt Nr. 2. Leider waren hier ein paar Steine und ne menge Eisplatten zu finden. Die schlechteste Piste des Tages.
Geschlossene schwarze Abfahrt. Warum diese geschlossen ist braucht man eigentlich nicht zu erzählen, nur dass die Abfahrt aber sehr wohl befahrbar war. Eine alte Schneeschicht mit obendrauf ne Menge Pulver... Das kann man fahren! Und tatsächlich... Die Abfahrt war ohne sich neue Macken zu holen befahrbar. Man muss sich nur ein Weg zwischen den Baumen durch finden.
Eine ordentlich steile Abfahrt!
Endlich hatten wir kurz ein etwas besseren Blick auf den Bergrücken an der andere Talseite. Man hat eine gute Chance, dass hier ein paar Braunbären rumlaufen, denn die Tatra ist in der Slowakei ihr Lebensraum.
Der Abfahrt ist absolut herausforderend, aber geil zum fahren!
Absolut nicht für Anfänger geeignet.
Über Anfänger gesprochen... Uns ist es aufgefallen, dass Slowaken allgemein sehr gut und kontrolliert Skifahren können. Das Niveau liegt im Vergleich zu den meisten Alpengebieten hier überdurchschnittlich. Später wurde uns dies in andere Gebiete noch mehr deutlich.
FazitDank der neue Leitner-Anlage hat sich das Skigebiet dermaßen aufgewertet, dass man sich das Gebiet auf jeden Fall ein Tag antun kann. Die Pisten sind schon interessant und unterschiedlich und mit Neuschnee kann man sehr geile Abfahrten machen. Wer also in der Slowakei zum Skifahren unterwegs ist und sich was Zeit mitbringt soll auf jeden Fall hier mal vorbeischauen.
"Klein aber sehr Fein" ist wohl die richtige Bezeichnung für das Skigebiet.
Nach dem Skifahren sind wir dann wieder Richtung unsere Ferienwohnung gefahren. Auf dem Hutypass haben wir bei ein typisch slowakisches Restaurant gegessen für 10€ pro Person, was man in den Alpenländer wohl für den Preis völlig vergessen kann. Ausserdem hab ich zum ersten Mal das slowakische "Kofola" ausprobiert und kann Berichten, dass es gut schmeckt. Weiterhin haben wir als Nachspeise eine Art von "Bryndzové halušky" (typisch Slowakisches Gericht) ausprobiert, was sehr speziell aber auch gut schmeckt. Nachdem was wir alles bekommen haben war der Rechnung wohl ein Witz.
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