Savognin habe ich bisher immer - trotz der vielen Skilifte - links liegen gelassen. Aber durch intermezzos Laritg-Schwärmereien rutschte es bei mir wieder weiter nach oben auf der Liste. Und grundsätzlich kann ich sagen: zurecht.
Der Tag begann mit der Entscheidung, ob man 10 Franken in den Parkplatz direkt an der Talstation investieren möchte, oder lieber umsonst parkiert und dafür ein paar Meter zu Fuß in Kauf nimmt. Der Gratis-Parkplatz sah gut aus, der Weg dorthin war aber vereist. Insofern investierte ich das Geld, wie die hauptsächlich ältere Klientel mit teuren Sportwagen um mich herum auch. Wer im Leben alles serviert bekommt, stellt sich natürlich auch an der Kasse nicht gerne an und wartet eine Minute. Aber das war auch schon der einzige stressige Moment des Tages.

Blick auf Savognin am Morgen.
Beim Einstieg eine kleine Traube - hier wirkte es noch nach einem typischen Wochentag, wenn auch einige Kantone schon in die Sportferien gestartet waren. Ich ging es gemütlich an und konnte nach wenigen Minuten eine Gondel für mich bekommen. Nach kurzer Fahrzeit ist leider ein Umstieg notwendig. Anschließend ging es mit dem Sechsersessel bis (fast) ganz nach oben. In Summe hat man ca. 5,4 km zurückgelegt, das dauert aber (mit Wartezeit) auch fast eine halbe Stunde. Entsprechend könnte man von hier auf eine lange Abfahrt starten.

Privatgondel - aber nur auf der ersten Sektion.

Die Schneelage war nicht berauschend.

Hängende Piste auf der Anlage, die wohl die meisten Besucher hauptsächlich nutzen.
Außer mir nahm niemand die schattige 10a in Angriff, denn dort lockt kein Sonnenhang oder Sessellift. Es war frostig in dem Seitental runter zu Laritg, aber es hat sich gelohnt.


Schneelage nicht ideal, aber es ging fast überall ohne Steine.

Wenn man den Ziehweg-artigen Abschnitt hinter sich gebracht hat, wartet dieser Teil.

Blick in Richtung des Skilifts.

Die Pisten hier sind natürlich belassen. Ab und zu mal ein kleiner Sprung, dann wieder breiter carven oder kurze Schwünge ziehen.

Der Lift war noch nicht in Betrieb, wurde aber nach kurzer Zeit gestartet.

Eine fast 90°-Kurve. Mich hätte ein Bild von vor dem Umbau interessiert, als der Lift geradeaus den Steilhang hinaufging. Leider haben die Bergbahnen ihr Archiv noch nicht digitalisiert...

Aber auch die neue Streckenführung hat es in sich.

An der Bergstation taucht man in das Sonnenlicht ein, es wird schlagartig wärmer.
Dann das erste Ärgernis des Tages. Mir war schon bei der ersten Fahrt aufgefallen, dass die Bahn etwas langsam läuft. Doch nun hatte sich eine lange Schlange gebildet - nun würde man doch hoffentlich die Geschwindigkeit erhöhen. An der Station sind 7,1 Min. Fahrzeit angeschrieben - gebraucht habe ich 8,5 Min. - also fast 20 % mehr Zeit bzw. 15 % weniger Leistung. Und das bei einem Preis von über 70 Franken.

Lange Warteschlange...

Ausblick von der Bergstation auf den Sektor Radons.

Das Zentrum mit den vier Skiliften.

Piz Cartas, der höchste Punkt des Skigebiets.

Ohne die direkte Anbindung des Sektors durch die ehem. Müller-EUB, bleibt nur noch genau dieser Ziehweg, um den Sektor auf präparierten Pisten zu erreichen.

An der Talstation von Piz Cartas 2 bzw. einer Rollenbatterie wurde noch gewerkelt, was bei dem aktuellen Andrang noch okay war. Aber manchmal frage ich mich schon: passiert das immer so spontan, dass man das während den Betriebszeiten lösen muss?

Im rechten Lift vor der Skibrücke. Auch hier war die Schneelage nicht ideal, aber insgesamt noch gut. Dennoch würde ich den Sektor gerne mal in einem guten Winter erleben.

Blick von der Bergstation.

Das Panorama mit dem markanten Piz Forbesch kann sich sehen lassen.

Die schwarze 22 hatte wohl einen ihrer ersten oder sogar den ersten Tag heute. Man hat anscheinend etwas Schnee eingeschoben, teilweise war sie allerdings nicht so gut präpariert (wie viele Piste an dem Tag, da hätte ich mir mehr erwartet, denn ein paar Tage vorher gab es etwas Neuschnee). Mit etwas Abstand: schön, dass sie die Piste versuchen zu öffnen. Aber bei der Präparation der Pisten insgesamt besteht noch Luft nach oben.

Toller Abschnitt unterhalb Crest'Ota.

Blick zu den Skiliften.

Weiter unten - sicher das Highlight hier im Sektor Radons.

Der letzte Abschnitt, hier ging es etwas besser.

Blick zu den Skiliften Radons.

Die ehem. Bergstation. Ich habe versucht, einen Blick ins Innere zu bekommen, doch von der Außentreppe sieht man leider nur den Vorraum.

Auch hier war die ältere Seite zuerst in Betrieb.

Auch wenn beide Skilifte jeweils zur gleichen Zeit gedoppelt wurden, weisen sie einige Unterschiede auf.
Nun waren die Reparaturen an Piz Cartas 2 beendet und man stellte die rechte Seite schlagartig ab (vollbesetzt!). Ohne die Hintergründe zu kennen, aber hätte man die Leute nicht besser kurz an der Talstation warten lassen bis Nr. 2 startet, und Nr. 1 nicht mehr nutzen sollen? An dem Tag passte es ins Gesamtbild, wie die Liftler hier vorgingen.

Das untere Ende der 19.

Auf dem Weg zurück in den vorderen Teil.


Neben Laritg für mich das Highlight: Naladas (auch wenn man, von Radons über die 13a kommend, etwas aufsteigen muss). Liegt so ein bsischen abseits-versteckt, hat eine tolle Trasse und eine interessante Piste. Nur leider nicht mehr ganz im Originalzustand.

Zum Abschluss des Vormittags ging es über Piz Martegnas und Laritg bis ganz ins Tal. Hier nochmal die Kurve in der Sonne.

Das finale Steilstück.

Der untere Teil des Skilifts, dahinter der Berg- bzw. Felssturz von Brienz.
Fazit: von der populären, fast schon überfüllten Hauptachse über Tiginas und Somtgant abgesehen, bietet Savognin viele tolle Abfahrten. Das Preis-Leistungsverhältnis hat bei meinem Besuch allerdings nicht gestimmt. Vielleicht komme ich an einem Wochentag im Januar nochmal vorbei und gebe dem Gebiet eine zweite Chance.