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Nee, das mit den Skigebieten sehe ich genauso wie du.

@Doppelkantentechnik: Ist vielleicht ein komisches Wort und mein persönliches Wort. Wir haben damals halt extrem den Abstoss mit den Kanten - und zwar mti beiden Kanten - gelernt; und das zur Einleitung einer jeden Kurve. Dies ist mir so explizit später nie mehr aufgefallen, dass das so bewusst im Lehrwesen praktiziert wurde. Und diese Technik hat mich skifahrerisch sehr geprägt. Carving wird auf mit starkem Einsatz beider Kanten gefahren, aber eben überhaupt nicht mit einem Abstoss. Ceim Carving wird sofort im Kurvenbeginn, aber kontinierlich Kantendruck aufgebaut. Bei "meinem Doppelkantenabstoss" wird der Druck schnellend aufgebaut und dann folgt sofort eine Entlastung, die im Extremfall (Extremgelände) zum Sprung führt. Beim Carving bleibt der langsam aufgebaute Druck ja in der komletten Kurve erhalten. Auf jeden Fall war ich nie ein Freund des "einbeinigen" Fahrens (Umsteigeschwingen), das man vor allem in Deutschland favorisiert hat. Am Fortschrittlichsten in Westeuropa in den 70ern waren eigentlich die Franzosen mit ihrem Rotationsschwung. Die haben sich bereits in die Kurve eingedreht (wie heute beim Carving), als alle anderen noch fleissig gegengedreht haben.

Davon abgesehen waren die Westeuropäer skifahrtechnisch in den 70er und 80ern hinterm Mond. Ergonomisches Fahren wurde nur in Osteuropa, in Skandinavien und anderen Erdteilen gelehrt. Wohlgemerkt gilt das nicht für den Leistungs-Rennsport (da waren die Westeuropäer bekanntermassen schon gut), aber es gilt für das Skilehrwesen. Die Österreicher haben Mitte der 90er Jahre als letzte Nation weltweit die heute praktizierte Technik anerkannt.

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Chasseral - "Les derniers vestiges ont disparu - la fin d'un rêve"

Na so langsam muss ich wohl auch mal etwas dazu schreiben. Ihr habt viele interessante Punkte genannt, ich werd wohl die Tage nochmal einiges aufgreifen. Soweit erstmal folgende Punkte:

@chasseral: warum ist deiner Ansicht nach das eng fahren so ein Blödsinn? Bei mir war es so, dass sie mir breitbeiniges Fahren beigebracht haben und ich damit nie so richtig auf einen grünen Zweig kam. Ich war in diversen Schischulen in Österreich und Italien und alles was ich dort gelernt habe, hat im Endeffekt nie zu einem Stil geführt, der mir wirklich intuitiv lag (es war so ein bisschen wie geschauspielertes Schifahren). Irgendwann hab ich angefangen zu experimentieren und plötzlich hab ich mal versucht eng zufahren (bei mir berühren sich die Schischuhe ständig, wenn ich heut fahre). Für mich war das ein echter eye-opener: plötzlich hatte ich das erste mal das Gefühl mit Schi und Piste "eins" zu sein, d.h. intuitiv zu fahren ohne über Hpftknick und den ganzen Balletkurs nachzudenken.

Was spricht deine Erachtens gegen das Engfahren? Welche Nachteile ergeben sich deiner Meinung nach daraus??

@Schigebiete: da fällt mir jetzt einiges zu ein. Vieles brauch aber hier jetzt nicht zu wiederholen, anderes ist mir heut abend zu kompliziert, das greif ich vielleicht die nächsten Tage noch mal auf. Soweit erstmal folgendes:

für mich war der Zeitpunkt als die meisten meiner Favorisierten Schigebiete aus meiner Sicht das Optimum erreicht hatten, die zweite Hälfte der 90er Jahre. Bekanntermaßen bin ich extremer Anhänger des Pluralismusprinzips, ich hasse Eintönigkeit. In den 90er Jahren hatten wir in so genialen Schigebieten wie dem Vallée de Belleville eine in meinen Augen optimale Vielfalt. Es gab vielfach auf den Hauptachsen leistungsstarke schnelle Anlagen für effiziente Verbindungen und häufige Wiederholungsfahrten. Dazu gab es entsprechend breite und perfektgewalzte Hänge (die aber bei weitem nicht in dem Maße remodelliert waren wie sie es heute teils sind).

Weiterhin waren viele interessante Beschäftigungsanlagen zu 4er-KSBs ausgebaut worden, die für meine Vorstellungen einerseits schnellen Transport für interessante Wiederholungsfahrten boten und gleichzeitig noch Größenordnungen angehörten, die mich persönlich unter optischen Gesichtspunkten nicht stören (v.a. diese DM Anlagen, die keine Stationen haben, sondern nur diese "U-Ringe" -> z.B. Portette in Val Thorens). Daneben gab es jene abgelegenen Hänge. in versteckten Gekändekammern, wo keine Sau unterwegs war, die von alten. spaßig klapprigen Tellerstangenliften bedient wurden (Combes A et B, Masse, Beca).

All das ZUSAMMEN ergab für mich das perfekte Schigebiet. Abgesehen vom Freeriden hat mich schifahren nie wieder davor oder danach so erfüllt wie in dieser Zeit. Davor hatte man nämlich noch diese ewigen Schlangen und die oft kalten und ausgesetzten billig DSB und 3SB der 70er und 80er Jahre Massenprdouktion. Dann kam jene Zeit als Zwischenstadium und mittlerweile hat sich das Verhältnis soweit verschoben, dass es mir auch keinen Spaß mehr macht. Nur noch 6er und 8er KSB und keine versteckten Pomastangenlifte mehr, nur noch breite perfekte Pisten und wenige, die mal schmal mal eng sind, Geländekanten und enge Kurven haben... da fehlt mir auch wieder die Vielseitigkeit!

Also ich habs jetzt etwas überspitzt mit dem "nur noch", aber ich denke, ihr wisst worauf ich hinaus will.

Hoppla!

Capitano Retro Trincerono meldet sich auch wieder zu Wort! Ich dachte schon, er wäre jetzt völlig ins japanische Forum abgedriftet.

Schluss mit dem Quatsch:
@Engfahren. Kann ich dir schlecht beantworten. Früher habe ich mir durch das extreme Engfahren immer die Schuhe zerkratzt - und ich fand's toll. Heute finde ich die breitere Fahrweise gefühlsmäßig besser. Das enge kann ich noch, aber es reizt mich nicht mehr so. Ich glaube es kam durch das häufigere Tiefschneefahren. Da merkt man, dass man mit breiterer Spur doch irgendwie stabiler steht. Und da ich gerne mal carve, spüre ich diesen Effekt auch auf der Piste. Beim Carven geht's ja gar nicht anders als breit. Ja, ich glaube das ist es. Durch die Neigung zum Tiefschneefahren und Carven habe ich mir die Spur verbreitert und das dann tendenziell für alle Schwungarten übernommen. Das korrespondiert auch mit der Lehrmeinung, aber ich will mich nicht sklavisch nach dieser richten. Ich finde es selbst definitiv angenehmer.

@Skigebiete: Volle Übereinstimmung mit Trincerone, aber das hatten wir ja schon öfters diskutiert.

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Chasseral - "Les derniers vestiges ont disparu - la fin d'un rêve"

Wie kommst du denn auf "japanisch" gerade? Enthält das irgendeine mir noch verborgene Spitze ??



manchmal übertreff ich mich ja selbst mit meinen Inhalten...

Nein, das mit dem Japanisch speziell enthält eigentlich keine Spitze (schade eigentlich ). Es ist nur so: Zutrauen würde ich's dir!

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Chasseral - "Les derniers vestiges ont disparu - la fin d'un rêve"

Gestern am Rettenbachjoch-Hang hatte ich auch auf Sprung-Hupf-Wedel "gestellt", mit normalen Umsteigen oder Carven wär ich bei diesem nassen (etwas brüchigem) Tiefschnee nämlich nicht um die Kurve gekommen. Ist aber schone extrem anstrengend, und ob das jetzt eurer Doppelkantenabstoßtechnik entspricht, weiß ich auch nicht :)

Vielleicht sollten wir mal ein Technik und Material Treffen machen, um das ganze in der Praxis zu veranschaulichen??

^^ Würde mich schon sehr reizen!

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Chasseral - "Les derniers vestiges ont disparu - la fin d'un rêve"

Lässt sich sicher machen!

Nun noch mal die Videos vom Marchisio ESL in Sappada:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=GNLoCj__8U0[/youtube]

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... the echo of a distant time ...

Danke fur das neue videomaterial und das 'bumpen' der topic's. Habe gleich die komplette Tour gelesen!
Sehr sehr intressant das alles