Die Nacht vom Freitag auf Samstag setzte dem Hochsommer im Oberengadin ein aprupptes Ende zu. Heftige Schneefälle, begleitet durch für diese Region üblichen starken Winden, verwandelten unsere Landschaft in einem bizarren Kampf zwischen Hochsommer und Winter. Einige Nebelschwaden, die sich aber rasch auflösten, machten in den frühen Morgenstunden ein Geheimnis daraus, ob dieser Tag dem Übernamen des Oberengadins „Tal des Lichts“ gerecht wird, oder ob es weiter schneien sollte.
Vom Frühstückstisch aus erkannte ich die immer grösser werdenden blauen Flecken im Nebelgrau entlang der Schafberg-Kette ob Pontresina.
Nach anfänglicher Verwirrung wo und ob ich wandern gehen soll, entschloss ich mich schlussendlich nach Pontresina zu fahren. Eine Wanderung mit über 1000 hm erwartete mich. Aber die ersten 500 hm bewältigte ich aber mit der Doppelsesselbahn Alp Languard bei Pontresina
. Während der schattigen Bergfahrt, kam ich leicht ins Schlottern. Der Themrometer im Auto wollte mich nicht auf dem Arm nehmen mit seiner Temperaturanzeige unter dem Gefrierpunkt. Nein, es war tatsächlich sehr, sehr frisch für Mitte Juli.
Nach einem kurzen Aufstieg oberhalb der Bergstation öffnete sich dann die Val Languard vor mir. Der Weg war leicht vereist und dementsprechend war Vorsicht geboten. In der weiten Ebene der Val Languard traff ich aussert 2 Munggen und eine Horde Rinder niemand an.
Höhenmeter um Höhenmeter verwandelte sich der anfänglich nur vereiste Weg langsam in einem Schneebedeckten Pfad. Ab dem Lej Muragl, musste man richtig aufpassen, dass man den Weg überhaupt noch findet. Ich lief einfach immer dort wo es am flachsten war weiter und plötzlich sah ich etwa 150 hm Bergaufwärts einen Wegweiser. Ich war somit leicht ab dem weg gekommen
. Als was nun? Umkehren oder durch den kniehohen Schnee zum Wegweiser hinaufstapfen? Ich entschloss mich für die 2. Variante. Zum Glück. Oben beim Wegweiser kreuzte sich der Weg nach dem Piz Languard mit dem Weg zur Fuorcla Pischa. Glücklicherweise war bereits eine Person vor mir hier durchgelaufen, äääh gestapft
. Ich folgte diesen Spuren, immer wieder sank ich ihm kniehohen Schnee ein. Etwa 10 Minuten später, als auf dem Wegweiser angegeben, erreichte ich die Fuorcla Pischa. Die Hosen waren „dank“ dem geschmolzenen Schnee bis zu den Oberschenkel klatschnass, geschweige Wanderschuhe und Socken….
Aber egal, der strengste Teil der Tour war auf der 2848 hohen Fuorcla Pischa erreicht. Vor mir öffnete sich nun die weite Pischa-Hochebene mit seinen zahlreichen, kleinen grün-leuchtenden Seen. Ja, Seen, auch wenn man auf den Bildern keine sieht, denn sie waren gefroren und mit etwa 40 cm Schnee bedeckt
Auf einer leichten Erhebung, wo der Schnee weggeweht war, legte ich eine Pause ein und ass das Marend. Vor mir war bereits der sehr steile Abhang ins Val dal Fain runter sichtbar. Die auf etwas über 2000 m.ü.M gelegene Talstation der Diavolezzabahn wurde sichtbar, somit hiess es jetzt, 800 Meter auf einem ausgesetzten Weg runter zu laufen.
Nach ca, 1.5 Stunden war das Ziel am Bahnhof Diavolezzabahn erreicht. Dort wartete ich auf dem Berninaexpress und fuhr wieder zurück nach Pontresina, wo mein Auto mit seinem tropischen Innenklima auf mich wartete
^^Bergfahrt mit der Alp Langurad DSB. Bitterkalt war es.
^^Angenehmer Weg Richtung Val Languard. Teilweise leicht vereist.
^^Hallo, guten Morgen
, nicht so scheuch da, ich beisse nicht
^^Na siehste, geht doch. Auch Lust auf Milchkaffe und Gipfeli? Ja? Ich auch, nicht nur dein magen knurrt
^^Ihr seid ja richtig zahm im Gegensatz zu gewissen Artgenossen von Euch
Keine Verfolgungsjagd heute? Liegt das daran dass der Elektrozaun so nahe ist und ihr eh keine Chance habt
?
^^Der Lej Muragl ist nun erreicht und somit die ersten 200 hm erledigt.
^^Mal den Kopf wenden
. Das val Muragl hinten ist St. Moritz sichtbar und darüber das Skigebiet.
^^öhm, jaso…
Hmmm… GPS gefälligst? Hmmmm, wo geht’s da weiter?
^^Ja, voll im Kako draussen, aber irgendwann werde ich den Weg schon wieder finden
^^hm, dort oben sieht man ja so was horizontales, Sieht nach weg aus, also aufwärts.
^^Statt auf allen vieren hinaufzustapfen wären Schneeschuhe und Stöcke keine schlechte Idee gewesen.
^^So, endlich oben auf dem Weg.
^^Jaaa, 19 Juli 2009. Aber sicher
!
^^Meine retende Spur hab ich nun gefunden. Wunderbar hier zum wandern. Ein Schritt braucht soviel Energie wie zehn bei schneefreiem Weg.
^^Endlich, die Fuorcla Pischa ist erreicht. Ich stehe auf 2848 m.ü.M. Die Pischahochebene öffnet sich vor mir.
^^eigentlich sollte man an dieser Stelle zahlreiche kleine Seen sehen, aber die Sind gefroren und zugeschneit.
^^Jetzt werden einige gähnen und gleich wegkliken
Kommt er schon wieder mit dem Piz Palü? Sorry muss einfach sein :-p
^^Links geht’s Richtung Fuorcla Tschüffer, Val Prüna, Vla Chamuera, Forcola Federia (Livigno (I).
^^Bei diesem Ausblick gibts erstmal was zu essen und trine.
^^Das Val dal Fain mit seinen steilen, unbewaldeten Abhängen.
^^Der Piz Palü, darunter die Bergstation der Diavolezzabahn ist erkennbar.
^^Der Weg zur Val dal Fain ist im oberen Abschnitt sehr steil und ausgesezt. Stahlseile und verschieden Stangen geben mir bei diesem rutschigen Untergrund etwas halt.
^^Der Piz Alv.
^^Hinter mir die kleinen Pischa wasserfällen. Pischa ist auf romanisch gesprochen. Hm, auf Deutsch übersetzt bedeutet dies…., neh ich umschreibe es nur
Es ist grün und stinkt besonders stark wenn man Spargeln ist
^^Das Val dal Fain mit seinem verschneiten Wächter namens Piz Chatscheders.
^^Das Ziel ist nun ein Katzensprung entfernt. Ich Unterquere die Berninahochspannungsleitung, welche vor einigen Jahren ganz Italien in Dunkelheit versetzte
^^Ich steige in den Zug und fahre wieder heimwärts.