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BeitragVerfasst: Di, 24.08.2010, 13:23 
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RetroRebel
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Ich finde die Betonstützen übrigens nach wie vor elegant. ;) Gerade wegen der Form, vergleicht sie mal mit einer modernen Leitner-PB-Portalstütze, die wirkt trotz Fachwerk viel viel klobiger.

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BeitragVerfasst: Mo, 06.09.2010, 18:33 
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RetroRebel
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::: Passo Stelvio [ 07.08.2010 ] // - tutt' apost' - // Teil V

Es ist sommerliche Dämmerung im Vinschgau, als wir die Landstraße entlanggleiten. Kindheitserinnerungen an Vellau und die Walwege und Meran 2000. Die Äpfel sind schon ziemlich reif, ihr Geruch mischt sich in die goldene Stimmung eines Augustabends. Sommerschi…

Jenseits von Meran grüßt der Hirzer mit seinem absurden Schigebiet, dass von mehreren Pendelbahnen gleichzeitig fast parallel erschlossen wurde – und schon wenige Jahre nach der Eröffnung wieder still lag. Dessen Geschichte – die auch diejenige einer der wenigen Troyer DSB beinhaltete – wäre sicher auch mal eine Recherche wert. Gen Süden folgen wir der Straße, nur ein kurzer Blick ins Naiftal reicht uns, um zu sehen, was wir von der neuen PB nach Meran 2000 halten: sie ist genauso unästhetisch und langweilig wie der ganze Rest des längst in die bodenlose Mittelmäßigkeit verfallenen Schigebiets. Dies einst faszinierende Kleinod, das selbst 2004 vereinzelt noch zu bestechen wusste und mir aus den 80er Jahren genial in Erinnerung geblieben ist – es bietet dem Schifahrer heute so viele Reize wie die Poebene. Hatte mich an den Pendelbahnen um Meran, vielfach vom lokalen Hersteller Hölz errichtet – immer fasziniert, wie grandios diese Anlagen mit der Landschaft, die sie erschlossen, harmonierten, so passt die neue Anlage im Naiftal genau ins Bild der Post-Milleniums-Generation von Aufstieghilfen. So durchschnittlich die Anlage auch ist, in einem fällt sie im Vischgau deutlich auf: die Stützen und die sonstige Infrastruktur der Bahn sind plötzlich auf Kilometer hin sichtbar und dominieren den Bildeindruck dieser östlichen Bergflanke.

Nicht anders ist in Bozen: auch die 3S-Bahn nach Oberbozen, die eine durchaus faszinierende Funivia von Ceretti e Tanfani ersetze, ist klobig (nun führt sie allerdings auch in Richtung „Klobenstein“) und für uns jedenfalls so uninteressant, dass wir gar nicht erst hinfahren. Viel spannender ist nämlich etwas anderes: die uralte „Funivia“ oder eigentlich besser „Seilbahn“ nach Kohlern. Die erste Anlage hier stammt noch aus österreichischen Zeiten, die aktuelle Bahn hat immer noch viel Charme, wenn auch leider neue Kabinen. Faszinierend ist aber allein schon die aufwendige Unterfahrung der Freileitungen in Eisacktal.

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3S-Bahn nach Oberbozen am Gegenhang. Ziemlich präsente Stützen, aber ein halbwegs ästhetisches Bild ist mir dennoch gelungen.

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Die Seilbahn nach Kohlern mit ihrer charakteristischen Unterfahrung der Freileitungen.

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Blick zurück nach Bozen.

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Gerade zu ein bisschen einsam steht die kleine Bergstation mitten im südtiroler Nadelwald auf dem vorgelagerten Höhenrücken des Eisacktales.


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An der Bergstation der Bahn befinden sich ein paar Höfe, eine kleine südtiroler Idylle, die auch mir sehr gut gefällt, weil sie einfach wundervoll authentisch ist. Ein Aussichtsturm steht hier ebenfalls, doch der ist leider so morsch, dass er gesperrt ist, und nach ein paar Metern der Kletterei glaube ich das auch gern (er ist aus Holz und in sehr schlechtem Zustand). Wir spazieren ein bisschen umher, finde eine ehemalige Gondel und machen uns dann auf den Rückweg zur Bahn. Von den drei Schleppliften, die es hier angeblich mal gab oder womöglich noch gibt, wissen wir in diesem Moment nichts.

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Eine weitere kleine Sehenswürdigkeit der Region findet sich in der alten Straße nach Jenesien. Lange schon durch eine aufwendige Brücken-Tunnel-Konstruktion ersetzt, windet sich diese kleine Straße durch die Weinberge, extrem eng und vor allem: extrem steil. Gerade das reizt Starli natürlich und ich mag einfach das Ambiente hier, vor allem die wundervollen Blicke auf Latemar und Rosengarten. Die Versuche, die Steilheit zu photographieren, schlagen wie immer fehl.

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Latemar.
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Bozen.
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Latemar und Rosengarten
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Laurinswand und Vajolettürme. König Laurin verwünschte eins seinen gigantischen Rosengarten, er solle zu Stein werden, so dass ihn weder bei Tag noch bei Nacht je ein Mensch wieder erblicken solle. Und doch vergaß er dabei einen Moment, dessen er sich nicht gewahr war: die Dämmerung! Noch heute ist für diese wenigen Momente das alte magische Leuchten seines Rosengartens präsent…


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Nacht umhüllt uns bald im Sarntal, die alte Landstraße ist zumindest im oberen Teil noch nicht renoviert, immer wieder fasziniert die absolute Einsamkeit, dieses verkehrstechnisch völlig unbedeutenden Passes. Auch die Gegend um Sterzing hat ihre Moment, vor allem in der Dämmerung…

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Ende…

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BeitragVerfasst: Di, 07.09.2010, 21:00 
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Genialer Abschlussbericht. Die Photos transportieren eine bemerkenswerte Wärme.
Die Straße ist ja krass. Ist - da bis zu 33 bzw. 35% steil! - mit SG4 klassifiziert.
War das, was Ihr gefahren seid noch Asphalt, oder bereits als Betonrampe ausgeführet?

Eine Frage hätte ich noch an starli:
Du hattest mal einen Bericht, ich meine, es wäre von der Apennintour gewesen, wo Du die Betostütze einer stillgelegten PB aufgenommen hattest. Die hatte eine geschwungene Formgebung und sah unheimlich gut aus. Das Bild hattest Du glaub ich auch mal im AF Photowettbewerb.
Ich finde es nicht mehr. Wo war das nochmal?


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BeitragVerfasst: Mi, 08.09.2010, 12:31 
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Interessant, ich habe mir mal das Tonwertdiagramm angesehen.
Du hast keine tiefen Schwärzen, sondern die Tiefen sind leicht farbstischig und minimal transparent. Kommt sehr nach einem Dia, wo die Schwärzen ja auch nicht wirklich Schwarz sind, sondern nur durch das Licht in der Projektion Schwarz wirken.
Erst wenn man dann genauer hinsieht erkennt man, dass es nicht ganz Schwarz ist.
Tatsächlich wirkt es so sehr Diamäßig.


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BeitragVerfasst: Mi, 08.09.2010, 12:32 
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RetroRebel
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Danke! :)

Ich glaube, die Straße war komplett Asphalt, ganz sicher bin ich mir aber nicht. SG4 scheint mir übetrieben, sie ist eng und steil und man muss sich trauen, hochtourig zu fahren, aber sie ist mE kein Vergleich zu der 30% Grobschotterpiste an der Trincerone, die auch SG4 haben dürfte.

Die PB, könnte das Cutigliano gewesen sein:

viewtopic.php?p=11927#p11927

und:

viewtopic.php?p=4040#p4040

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BeitragVerfasst: Mi, 08.09.2010, 12:41 
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RetroRebel
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Zitat:
Interessant, ich habe mir mal das Tonwertdiagramm angesehen.
Du hast keine tiefen Schwärzen, sondern die Tiefen sind leicht farbstischig und minimal transparent. Kommt sehr nach einem Dia, wo die Schwärzen ja auch nicht wirklich Schwarz sind, sondern nur durch das Licht in der Projektion Schwarz wirken.
Erst wenn man dann genauer hinsieht erkennt man, dass es nicht ganz Schwarz ist.
Tatsächlich wirkt es so sehr Diamäßig.


:) Das freut mich sehr! Und: hervorragend beobachtet!

Ja, das ist in der Tat eine der Zielsetzungen gewesen. Im optimalen Fall sollen sowohl Lichter als auch Schatten weich in den Bereich übergehen, der keine Zeichnung mehr hat (bei Film ja sehr ausgeprägt, digital nicht ohne weiteres zu erreichen), die 5d ist da schon für sich sehr hilfreich, weil die in den Randbereichen beachtliche Reserven zu haben scheint (Überbelichtungen werden insbesondere oft sehr schön weich wiedergegeben). Gleichzeit versuche ich zu vermeiden, dass ich den vollen Tonwertbereich ausschöpfe, als von 0, 0, 0 RGB bis 255, 255, 255 alles dabei ist, wie es bei einer Tonwertkorrektur der Fall wäre, denn auch das gibt es bei Film nicht. Ich finde, auch wenn der Kontrast (wie auch die hohe Farbsättigung) der Standarddigitalphotographie zunächst bestechen, so ist oft weniger mehr, wenn sich daraus feinere Abstufungen ergeben. Daher die Idee. Auch bei der Sättigung hilft die 5d schon sehr, denn man kann mir ihr (wie vermutlich mit anderen Kameras ihrer Preisklasse auch) sehr herrlich fein abgestufte, weiche Sättigungen erreichen.

In welche Richtung geht der Farbstich? Das würde mich mal interessieren, weil mein Monitor hier taugt entweder nicht viel oder aber ich muss mal ein vernünftiges Kalibrierungstool finden, denn das mitgelieferten Farbprofil ist irgendwie Quatsch.

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BeitragVerfasst: Mo, 13.09.2010, 19:37 
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Oki, dann auch von mir die restlichen Fotos.

Nachmittags war noch nicht ganz klar, wo wir nach dem Stelvio hinfahren. Eigentlich hatten wir ja nicht damit gerechnet, nachmittags noch skifahren zu können, Trincerone hatte dann die Idee, Korblift + ESL in Vellau zu fahren. War ich zwar schon 2x, erst letztes Jahr, aber ESL+Korblift, warum nicht.

Allerdings wussten wir die Betriebszeiten nicht und nach der Würstelpause war's doch schon recht spät. Zufällig hatte ich die Betriebszeiten der Seilbahnen um Bozen am iPhone, weil ich da letzte Woche schon hinwollte, und so wusste ich, dass die Kohlern-PB am längsten offen hatte. Die müsste sich noch ausgehen.

Dort angekommen die erste Enttäuschung, dass die Bahn neue Kabinen hatte. Oben die zweite Enttäuschung, dass das Panorama gleich Null ist, weil einem die Bäume sämtliche Sicht versperren. Und als dritte Enttäuschung war auch noch der Aussichtsturm wg. Baufälligkeit gesperrt :(

So gings alsbald wieder abwärts und zur alten Jenesier Straße, die ich schon länger mal fahren wollte. Teilweise schon krass steil, und schmal und an einigen steilen Stellen möchte ich nicht wirklich stehenbleiben müssen.

Zum Schluss ging es noch übers Penserjoch, da es erstens auf dem Weg liegt und zweitens mir es ganz gut gefällt (allerdings war es doch schon fast zu dunkel). Bei der Einfahrt ins Sarntal mussten wir leider feststellen, dass die bereits sehr gut ausgebaute und teils vertunnelte Straße nochmal neu gebaut wird und somit fast ausschließlich durch den Tunnel führen wird :-(

Fotos, anklicken zum Vergrößern:

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^ Wartebereich

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^ Alte Bahnen

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^ Alte Seilbahnen bei Bozen

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^ Alte Kohlernbahn

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^ Talstation

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^ PB unter Strom

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^ Stütze 1 und 2

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^ Stütze 2

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^ Coole Beton-Stütze 2

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^ Oberer Teil

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^ Bergstation

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^ Bergstation

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^ Alte PB-Kabine. Coool. Schade dass die nimmer fährt ...

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^ ... aber leider nur eine Replik.

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^ Aussichtsturm


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^ Aussichtsturm. Einzige Möglichkeit, dass man ein Panorama gehabt hätte. Riesiges Holzteil, so ein Riesenholzturm hab ich noch nie gesehen, gut 6-8 Stockwerke hoch! Leider gesperrt, weil ...

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^ Leider gesperrt, weil ein paar Holzbalken etwas morsch sind.

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^ Vorgängerkabinen der aktuellen. So alt wären die noch noch nicht gewesen? Wieso musste man die jetzt austauschen? So ein Krampf.

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^ Die alte Bahn hatte sogar Holzstützen!

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^ Alte Karte, es sind 3 SL eingezeichnet, leider hatten wir die Karte zu spät entdeckt.

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^ PB-Strecke unterer Teil

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^ Bozen

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^ Alte Jenesierstraße

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^ Alte Jenesierstraße. Das war eigentlich so ziemlich die steilste Kehre, und zwar echt krass steil im Auto, schaut aber mal wieder gar nicht so steil aus :-(

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^ Strecke Kohlern-PB von gegenüber

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^ Zoom Betonstütze

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^ Pano Bozen von der alten Jenesier Straße aus

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^ Bozen

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^ Zoom Latemar, von der alten Jenesier Straße aus

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^ Zoom zu einer Seilbahn in Obereggen, von der alten Jenesier Straße aus

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^ PB Jenesien

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^ PB Jenesien

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^ PB Jenesien

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^ Am Penserjoch, leider inzwischen sehr dunkel

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^ Am Penserjoch

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Da ich hier wie im Alpinforum von den Anhängern der Corona-Sekte verfolgt werde, werde ich hier nichts mehr schreiben oder lesen.
Meine Berichte sind ab sofort nur noch auf meinem Blog: http://blog.inmontanis.info
Überblick Ski-Saison 1.10.2020-30.9.2021 (102 Tage, 52 Gebiete) & Meinung zu Corona


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