Teil IV Tramvia de SóllerWeiter gehts mit der Strassenbahn von Sóller, wobei Strassenbahn etwas übertrieben ist, die Bahn besitzt nur kurze Strassenbahnabschnitte, der grösste Teil der Strecke verläuft als Überlandstrassenbahn eher schon als Schmalspurbahn durch Zitrusplantagen und der Fahrtsrasse entlang über 5km direkt an die Hafenmole von Port de Sóller.
Die Strassenbahn hat ihre Existenz einzig und alleine dem Umstand zu verdanken, dass für eine Konzessionierte Privatbahn eine Streckennetz von mindestens 30km vorhanden sein musste, die Ferrocarril de Sóller besass aber nur deren 27. Die fehlenden Kilometer wurden einfach per Strassenbahn an das Netz der Ferrocarril de Sóller angehängt. Warum man nicht einfach die Bahn bis zum Hafen verlängert hat, entzieht sich meinen Kenntnissen. Jedenfalls wurde die 4,9km lange Strecke vom Bahnhof Sóller nach Port de Sóller im Jahr 1913 eröffnet. Die Strassenbahn war von Anfang an elektrisch. Die Energie stammte vom eigens dafür gebauten Gaskraftwerk. Die Strecke führt zuerst als Strassenbahn durch den Ort von Sóller und Mitten über die Plaça Constitució vorbei an der Sant Bartomeu Kirche zur ersten Ausweiche beim Marktplatz. Danach verlässt der Zug den Strassenbahnabschnitt und zwängt sich zwischen Häusern und Vorgärten dem Fluss entlang hinaus aus der Stadt.
Bei der zweiten Ausweichstelle bei Can Guida wird der Torrent de Can Guida Fluss mit einer 20m langen Stahlbrücke überfahren, das markanteste Bauwerk der Strassenbahn. Danach verlässt die Bahn das bewohnte Stadtgebiet und führt entlang der Strasse Ma11 Richtung Port de Sóller. In Roca Roja kreuzen sich die Züge. Danach führt die Strecke weiter entlang dem Fluss bis zum Meer. In Port de Sóller verläuft die Strecke wieder als Strassenbahn entlang der Promenade bis zur Hafenmole in Port de Sóller ca 1km weit. Hier befindet sich auch der schöne Sandstrand von Port de Sóller und dahinter verläuft direkt die Strassenbahn. Fotomotive der speziellen Art inklusive.
Der Fahrzeugpark umfasst aktuell 8 Triebwagen, ca 6 4-Achsige Personenwagen, welche von der Ferrocarril de Sóller aus alten Güterwagenuntergestellen welcher gezimmer wurden, und eine Hand voll offene Sommerwagen. Bei den Tiebwagen gibt es 3 Originale aus dem Eröffnungsjahr 1913, mit den Nummern 1.3 sowie 5 Triebwagen aus Lissabon welche Anfangs der 2000er gekauft und umgespurt wurden. Diese tragen die Nummern 20-24. Diese waren recht ähnlich wie diejenigen in Sóller. Hierbei ist aber anzumerken, dass die Triebwagen Ende der 30er Jahre in Lissabon von Carris modernisiert wurden und eine moderne runde Front sowie ein Tonnendach bekamen. Nun werden sie in Sóller wieder in Mühevoller HAndarbeit dem alten Zustand angepasst und erhalten wieder eine eckige Front sowie ein Laternendach. Optisch sind diese nun kaum noch von den Originaltriebwagen zu unterscheiden.
Gefahren wird im Halbstundentakt. Die Bahn hatte seid Betriebsaufnahme immer eine grössere Fahrgastzahl wie die Ferrocarril de Sóller.
Im Sommer fahren meist 6 Züge, 3 je Richtung. Normalerweise 2 Züge in Sandwitchformation, also Triebwagen, Beiwagen,Beiwagen,Triebwagen, mit den neueren Lissaboner Triebwagen. Zusätzlich als Entlastung dann noch ein Original Triebwagen mit zwei Zweiachsigen Sommerwagen oder ein Triebwagen mit einem vierachsigen Wagen. Bei meinem Besuch waren immer alle Züge voll im Einsatz.
Bahnhof von Sóller, die Strassenbahn schliesst sich direkt an die Ferrocarril de Sóller an. Dank der gleichen Spurweite sind auch die Gleise verbunden. Zumindest früher war es sogar möglich mit der Triebwagen direkt bis nach Port de Sóller zu fahren.
Die beiden Triebwagentypen im Vergleich. rechts der Original Triebwagen, links der rückgebaute Lissaboner Triebwagen.
Der Triebwagen 20 ist der Einzige noch im modernisierten Zustand aus Lissabon.
Sandwitchzug mit TW24 in den Strassen von Sóller
In den Strassen von Sóller
Am Bahnhof von Sóller, angeblich dem Ältesten Bahnhof der Welt. Keine Kunst, wenn man eine Mittelalterliche Festung zum Bahnhof umbaut.
Umsetzen der Triebwagen in Sóller. Lustig ist hier wie bei allen Ausweichen die Weichen aufgefahren werden.
Ticketverkauf in einem umgebauten Gepäckwagen der Ferrocarril de Sóller
In den Strassen von Sóller wirds teilweise verdammt eng.
Triebwagen 2 mit 2 Sommerwagen auf der Plaça Constitució
Auch hier wirds verdammt Eng zwischen den Strassencaffes auf der Plaça Constitució.
Führerstand eines Lissaboner Triebwagens.
In den recht Engen Strassen von Sóller
Gleiche Stelle von aussen gesehen.
Kreuzungsstelle beim Markt. Die Masten stammen noch aus dem Gründungsjahr der Bahn.
Am Markt vorbei...
...verlässt die Bahn den Strassenbahnabschnitt von Sóller
Auf der Strecke zwischen Vorgärten und Schildwäldern.
Kreuzungsstelle bei Can Guida
Selbige stelle von aussen.
Die 20m lange Stahlbrücke über den Torrent de Can Guida, zählt als Highlight der Strecke.
Ehe der Zug im Schilf verschwindet.
Gemütlich rumpelt und Klackert der Zug durch die Gärten. Wunderbares Ambiente.
Die Glocke für den Bedarfshalt. funktioniert übrigens noch. Jemand konnte es nicht verkneiffen den Lederiemen zu ziehen.
Kreuzung in der Streckenmitte. Es haben grad so knapp 2 Züge Platz in der Ausweiche.
Weiter gehts parallel zur Ma-11
Die Bucht von Sóller ist erreicht.
Nun folgt wieder ein Strassenbahnabschnitt entlang der Bucht.
Lustige Wagen diese offenen Sommerwagen.
Die Strecke neigt sich dem Ende zu.
Motive dieser Art suchen seinesgleichen.
Urlaubsstimmung am Strand von Sóller.
Und mitten drinn kaum beachtet, schiebt sich gemächlich die Strassenbahn an den Sonnenhungrigen Touristen vorbei.
Gibt sehr lustige Motive ab der Hafenmauer
Nicht mal die Katze stört sich den leise summenden Oldtimern.
Sicher eines der Motive schlechthin.
Bahnhof von Port de Sóller. Der stammt noch aus der Gründugszeit. Urspünglich transportierte die Bahn mit Güterwagen auch Fische und Munition für die Kriegsschiffe.
Zug im Bahnhof von Port de Sóller, Endstation. Dank der Sandwitchkomposition ist kein Umsetzen nötig. Die anderebn 2 Züge müssen umgesetzt werden.
Auch in Port de Sóller wirds etwas Enger mit den Strassencaffes.
Für die Rückfahrt schnappen wir uns einen Sommerwagen.
Ausfahrt aus dem Bahnhof Port de Sóller
Triebwagen 1, heute fährt alles was rollen kann.
Aus dem Sommerwagen. Übrigens ohne Tür, Gitter oder Kette. Zumindest auf der Strassenseite.
Strandpromenade, Flaniermeile und Strassenbahntrasse.
Ein Lissaboner Triebwagen mit Aussicht auf den Strand.
Ein Sandwitchzug auf dem Weg Richtung Sóller, als Schweizer, dem Erfinderland der Sandwitchzüge bin ich von diesen Kompositionen angetan.
Zug mit Sommerwagen und Strand.
Hafen von Port de Sóller, der einzigen offenen Schiffbaren Bucht an der Nordküste.
Sommer Sonne Strand und Strassenbahn.
Man beachte das Fahrverbot für Pferde. Also keine Pferdestrassenbahn.
Triebwagen 23 verlässt mit 2 Sommerwagen den Strandabschnitt
Letzte Haltestelle vor dem Überlandabschnitt Richtung Sóller
Gemächlich mit ca 30km/h rumpeln die Züge bergwärts
In der Ausweiche
Ja das hört man sehr gut.
Gegenzug mit zwei umgebauten Lissabonern.
Hier zwischen Port und Sóller ist es eigentlich eine Schmalspurbahn mit 915mm Spurweite.
Strassenkreuzung mit der Ma-11
Nochmals Vollgas mit 35km/h über die Strasse. Hand immer schön an der Pfeiffe.
Ehe der Zug rumpelnd zwischen den Häusern verschwindet.
Einfahrt in Sóller
Kreuzungsstelle beim Markt.
Zwischen den Strassencaffes und den Touristen schieb sich frech noch ein Zug zwischendurch.
Auf der Plaça Constitució.
Triebwagen 2 mit den Sommerwagen auf der Plaça Constitució. Der Zug schiebt sich gemächlich durch das Strassencaffe
Lissaboner Triebwagen auf der Plaça Constitució
Letzter Anstieg zum Bahnhof von Sóller
Wieder am Bahnhof von Sóller.
Die Fahrt ist ihre 7 Euro in jedem Fall wert und in meinen Augen noch das grössere Highlight wie die Ferrocarril de Sóller.
Es gibt nur wenige BAhnen die gleiche Fotomotive bieten wie diese Strassenbahn. Zudem gibt man sich sehr Mühe, den Betrieb möglichst authentisch zu erhalten und baut sogar Triebwagen wieder in der eigenen Tischlerei in ihren Ursprungszustand zurück. Hut ab!
So das wars von Deutschland's schönster Insel. Wir sehen uns am Ballermann.