Neunkirchen, 15. Februar 2009 - nicht retro, sondern originalNicht viel hat sich geändert in all den 45 Jahren, seit der Lift als Eigengebastel 1963 aufgestellt wurde. Doch - ein bisschen etwas hat sich doch geändert. Doch heute fühlt man sich eher wieder in die Zeit des Anfangs versetzt, die ich freilich noch nicht erlebt habe. In den 80ern gab es einen kleinen Aufschwung für den Skibetrieb. Auf anderer Trasse durch das Wäldchen wurde ein zusätzlicher Seillift errichtet, der eine zweite Abfahrt bedient hat. In den schneearmen 90ern wurde dieser wieder aufgelassen; die Fundamente und Reste (Umlenkrad) liegen noch im Wald herum. Die zweite Abfahrt ist auch vom Hauptlift aus erreichbar, erfordert aber etwas Schieberei. Im oberen Bereich gehört sie jetzt wieder den Rodelern, welche so langsam auch die Hauptpiste von den Skiläufern erobern. In den 90ern wurde der Lift dann mit einem Liftomat ausgestattet. Nach wie vor wird er in Betrieb genommen, wenn Schnee liegt. Eine Pistenwalze oder sonstiges Entbehrliches gibt es nicht, abgesehen von einer funzeligen Flutlichtanlage.
Aber etwas anderes hat sich radikal geändert. Waren früher an schönen Wintersonntagen hunderte von Skifahrern auf der Neunkirchner Höhe, die zu hoffnungslosen Wartezeiten geführt haben, ist dies inzwischen anders. Spaziergänger und Rodler gibt es nach wie vor etliche. Aber Skifahrer muss man konzentriert suchen. Heute waren vielleicht 15 Skifarer am Lift. Man tut auch nicht viel, um die Leute zu reaktiviern. In den Internet-Portalen war der Lift heute als geschlossen gemeldet. Ich weiß, dass dies nciht viel zu sagen hat und bin mit den Kindern losgefahren zum Lift. Und in der Tat: Der Lift ist gelaufen bei besten Schneebedingungen. Viel Schnee lag nicht - etwa 15 cm. Aber der Hang ist inzwischen im Sommer bestens gepflegt. Und diese Schneehöhe reinen Pulverschnees hat zu perfekten Verhältnissen ohne Boden- oder Grasberührungen geführt.
Der Lift selbst ist ein Gebastel übelster Sorte. Er hat keine Kupplung oder dergleichen. Nach Stillstand beschleunigt er ruckartig (Bruchteil von Sekunden) auf die Fahrgeschwindigkeit von 3 m/s. Die Befürderungskapazität beträgt sagenhafte 520 P/h.
Hier die Bilder und als Extra ein kleines
Filmchen von der Funktionsweise des Liftomat 2000 (Achtung: 30 MB).
^^ Ausstiegsbereich
^^ Ankunft oben
^^ Unterer Bereich der Lifttrasse
^^ Letzter Teil der Piste
Liftbilder:
^^ Abspannung im Tal
Sequenz Funktionsweise Liftomat 2000:
Hier als
Film Der Lift hat verschiedene Gehängetypen. Neben Borer-Gehängen gibt es namenlose, von denen einige sogar ein Schleppseil aus Stahl haben. Ich weiß nicht, ob das Doppelmayr sind.
^^ Hier ein namenloses Gehänge mit Kunststoffseil. Auch alle erdenklichen Farben haben die Bügel: Orange-schwarz, orange-rot, schwarz-rot, rot-schwarz, farblos-rot
^^ Blick ins Flachlannd mit Lichtenberger Schloss
^^ Tiefblick
^^ Viele Wanderer und Familien mit Rodel; sie genießen einen schönen Wintertag. Im Hintergrund das Dorf Neunkirchen.
^^ Walddurchfahrt der zwischenzeitlich zweiten Piste, die durch den Seillift bedient wurde. Heute fahren hier nur noch Rodler, die den Untergrund auch aufgewühlt haben. Im letzten Stück fahren diese nicht, so dass ich die erste Spur in den Tiefschnee ziehen kann. Leider ist dies eine Querung zurück zum Lift.
^^ Der Liftomat erfodert höllische Aufmerksamkeit
^^ Borer-Gehänge
^^ Nochmal Borer
^^ Stützenüberfahrt eines was-weiß-ich-was-Gehänges; dürfte eines mit Stahlseil sein.
^^ Antrieb am Berg
Der größte Spaß der Kinder - Schanzenspringen:
^^ Eine letzte Schussfahrt zur Talstation, damit man den kleinen Anstieg in den Anstehbereich schafft.
Fazit: Skialtertum pur - nur die Skifahrer fehlen. Fast schon gespenstig so nahezu alleine auf der Piste. Irgendwie mehr Abenteuer als Skifahren.