Mont-Fort // 13. April 2019 // Flashback
Mini-Wallis-Tour im Frühling 2019:
13. April 2019: Veysonnaz, Thyon 2000, Mont-Fort
14. April 2019: St. Luc & Chandolin
15. April 2019: St. Luc & Chandolin
Nach exakt 37 Jahren (...) stand ich Mitte April 2019 erstmals wieder mit und auf Skiern auf dem 3300 Meter über Meereshöhe gelegenen Mont-Fort. Schon letztes Jahr hatte ich fast zu gleicher Jahreszeit einen Mont-Fort-Versuch gestartet, doch dannzumal war an meinem Besuchstag der komplette Bereich um den höchsten Skiberg der Quattre-Vallées-Destination wegen viel zu starker Winde leider den ganzen Tag geschlossen. Den vor ein paar Jahren angefertigten Uralt-Bericht mit analogen Dia-Bildern aus dem Jahr 1982 über Verbier und Co. (Savoleyres, Veysonnaz, Nendaz, Thyon 2000 etc.) , als die Mont-Fort-PB noch taufrisch war, siehe hier:
http://www.sommerschi.com/forum/viewtopic.php?f=8&t=1146&hilit=verbier+1982&start=30Doch alles der Reihe nach. Für ein verlängertes Wochenende zog es Freunde und mich eine Woche vor Ostern ins Wallis. Am ersten Tag steuerten wir Mayens de l'Ours an. Als wir endlich die unzähligen Kurven auf fast menschen- und autoleerer Strasse rauf von Sion hinter uns gelassen hatten, traf uns oben auf dem Plateau bei der Talstation der Mayen de l'Ours-EUB fast der Schlag: es reihte sich Auto an Auto. Alles voll, voll, voll. Der Grund war rasch identifiziert. Irgendein grösseres, internationales Skirennen mit Heerscharen von Jungfahrern fand auf der Piste de l'Ours statt. Nundenn, sogleich eine Entscheidung getroffen - und schwupps ein Haus weiter gezogen. Nach nur gerade fünf Minuten Fahrt - in Veysonnaz war alles leer. Sogleich einen Tagespass erstanden - und ab ging die Reise via Tyon 2000, Siviez etc. rauf zum Gipfel der Begierde, dem Mont-Fort. Oben auf 3300 Meter angekommen: Flashback und oh là là!
Fazit: Der Vergleich zwischen 1982, als ich das letzte Mal dort oben war, und jetzt 2019 hat mir gezeigt: allzu viel hat sich dort nicht verändert. Gewiss, der Gletscher ist kleiner geworden und hat an Masse verloren, auch ist der ehemals brutal lange Bumps-Steilhang deutlich kürzer geworden. Die Jumbo-Bergstation der von Verbier herkommenden PB stand damals noch gar nicht auf dem Col de Gentianes, ebenso gab es auf dem Mont-Fort selber noch keine Raclette-Beiz und, und, und... Doch sonst: wirklich viel anders als damals 1982 ist es nicht. Die Aussicht vom Mont-Fort ist grossartig und beinahe überwältigend, quasi ein Rundumblick und Rencontre mit den grossen Walliser Viertausendern und den imposanten Nachbargiganten aus Frankreich. Ebenso klar: auch wenn es an unserem Besuchstag in den Q4 leicht diesig war (sieht man auf den Bildern ganz gut), so hatten wir einen Top-Tag erwischt (Klammerbemerkung: das Wetter war an diesem Tag viel besser als vorhergesagt). Der unpräparierte Steilhang vom Mont Fort ist unverändert fordend, knackig, danach kann man sich aber auf der glattgewalzten Gletscherpiste (je nach Fitnesszustand) von den Strapazen erholen. Die Route vom Col de Gentianes runter nach Tortin mit ihren mehr als 900 Höhenmetern war wie erwartet nicht ganz ohne, sie gehört aber zu einem 4V-Besuch schlicht und einfach dazu...
Zu den Schneebedingungen: da war erwartungsgemäss so ziemlich alles mit dabei. An unserem Besuchstag (einem Samstag), an dem einiges los war (andrangmässig blieb es aber absolut im Rahmen; bei der PB auf den Mont-Fort mussten wir nie anstehen) waren die Pisten im unteren Bereich in Veysonnaz pickelhart, zum Teil eisig, meist aber erstaunlich griffig. Den ganzen Tag über war es zudem recht kalt. Ab Höhenlage von Thyon 2000 gab es dann, je nach Exposition, von allem ein bisschen - schönsten Pulver, griffigen Hartschnee, bretterharten Kunstschnee, Sulz und untenraus die typischen Frühlings-Wasserschlachten.
Gefallen hat mir in diesem Teilbereich der Quatre Vallées die enorme Weitläufigkeit, die vielen Möglichkeiten, der Mix aus Routen und präparierten Pisten, die grandiose Panorama-Aussicht vom Mont-Fort. Nicht so sehr angetan bin ich von der Ambiance, vom Ambiente des Gross-Skigebiets. Irgendwie hat die Ecke nicht wirklich beziehungsweise null Charme. Nichts Neues, einfach eine selbstverständlich subjektiv gefärbte Feststellung. Gerade, wenn ich an unsere unmittelbar nachfolgenden zwei Skitage in St. Luc/Chandolin denke, so ist der Unterschied diesbezüglich schon krass. Auch nicht wahnsinnig prickelnd sind die teilweise sehr langen und flachen Verbindungswege und Traversen, auch wenn ich mir natuerlich gewahr bin, dass es ohne diese Flachstücke aufgrund der enormen Ausdehnung der einzelnen Skigebietsteile gar nicht ginge.
So, zu den Bildern. Bericht wird immer wieder mal ergänzt.
Morgens im Gebiet der EUB Veysonnaz - Thyon 2000:
Blick und anschliessender Wechsel in Richtung Greppon/Siviez etc.:
Zoom in Richtung Tortin und Gentianes:
Greppon-Blanc-Schlepper - wie immer sehr unbequem:
Siviez, ehemals Super-Nendaz:
PB Tortin-Col de Gentianes:
Anspruchsvolle Route mit 900 Höhenmetern - einzige Verbindung Gentianes-Tortin/Siviez:
Das berühmte Nougat-Dreieck aus dem Hause Tobler:
Bumps-Hang unterhalb des Mont-Fort:
Atemberaubender Ausblick vom Mont-Fort auf 3300 Metern über Meer:
Mont Blanc rechts:
Matterhorn etc.
Bergstation Mont-Fort:
Rückblende 1982 - so sah der Gletscherhang damals am Mont Fort aus...Verbier, Mont-Fort und Tortin-Gletscher sowie PB Col de Gentiannes-Mont Fort:
Im Veysonnaz-Sektor mit den schönen Lärchen-Wäldern:
Die famose Piste de l'Ours oberhalb von Mayens de l'Ours am späten Nachmittag:
Talabfahrt nach Veysonnaz - war spätnachmittags schwer und nass, aber wir haben ja auch April:
Ziemlich zugebaut: Talabfahrt zwischen neu erstellten Chalets nach Veysonnaz:
Wird zwischenzeitlich immer wieder mal mit zusätzlichen Bildern und Infos angereichert...