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Zu Livigno wird gesagt dass es das längste Dorf Europas ist. In einem Tal auf über 1800 m.ü.M gelegen befindet sich die in den letzten Jahren massiv gewachsene und derzeit boomende Ortschaft Livigno. Das Dorf liegt zwischen den Pässen Ofen, Bernina und Foscagno. Seit der Einführung eines Zollauschlussgebietes wird Livigno regelrecht von Touristen aus allen möglichen Länder der Welt überrollt. Wie-typisch in Italien- herrscht auch in Livigno geordnetes Chaos und natürliches Chaotik Es ist alles viel lockerer als bei uns in der Schweiz. Offiziell sollten die Liftanlagen um 08.30 Uhr geöffnet werden. Aber es reicht ja vorerst einen Zubringer ins Skigebiet, und die übrigen Anlagen werden dann einfach im Verlaufe des Vormittags so zwischen 08.30 Uhr und 11.00 Uhr geöffnet. Was mich vor allem gewundert hat, die viele Leute die vor noch geschlossenen Anlagen standen und kein Mensch beklagte sich, ausser wir zwei gestrandeten Schweizer . Fröhliche Stimmung und italienisches Ramba-Zamba herrschte in der Kollone, während die Sessel der Sky-Dancer 4KSB/B von Agamatic „Fontane-Vetta“ ausgaragiert wurde. In der Schweiz (oder zumindest mal bei uns im Engadin) würde es am nächsten Tag nur so von Leserbriefen in der Talzeitung Engadinerpost hageln wenn eine Anlage einfach so mit 1-2 Stunden Verspätung öffnen würde. Aber anscheinend ist das in Livigno selbstverständlich und niemandem stört das, wenn Anlagen erst so spät geöffnet werden.
Ich parkierte mein Auto natürlich in der Nähe der neuen 8EUB „Tagliede“ und machte mich danach sofort auf dem Weg zur Talstation. Normalerweise steht gleich unmittelbar bei der Talstation ein Kassenhaus wo man die entsprechenden Tickets lösen kann. In Livigno eben nicht Dort stehen irgendwo im Dorf verstreut in den unmöglichsten Orten Ticketverkaufsstellen. Ok… was soll’s, somit machten wir uns auf die Suche nach so einem „Ticketcenter“.
Die Lockerheit und die Ruhe dieser Menschen dort ist wahnsinnig. Auch die zahlreichen Touristen scheinen sich wirklich an das italienische Flair gewöhnt zu haben und haben sich ebenso angepasst und niemand motzt

Livigno hat neben zahlreichen Tallifte und Sesselbahnen die zwei Skigebiete „Carosello 3000“ (linke Talseite) und „Mottolino“ (rechte Talseite). Beide Skigebiete sind sehr gut erschlossen und die Pistenpflege ist ausgezeichnet. Die meisten Anlagen wurden erneuert, aber sind eher schlecht unterhalten und teils bereits recht ausgelutscht und marod. Aber ansonsten wirklich sehr schönes Skigebiet, obwohl sehr wünschenswert wär, dass man die zwei Skigebiet untereinander im Tal besser vernetzt, so dass man zum wechseln vom einen auf den anderen Skigebiet nicht auf das Auto oder auf dem Ortsbus angewiesen ist.

Anfahrt/Rückfahrt: St. Moritz-Zernez Kantonsstrasse N27, Zernez-La Drossa: Ofenpassstrasse: La Drossa-Livigno: durch Munt la S-Chera Tunnel (4Km) und über Staumauer Punt dal Gall nach Livigno. Total 65km, ca 1h. (siehe auch Karte unten beigefügt)
Wetter: knallblau aber kalt. Tal-6C°, Berg etw -10 C°
Schneehöhe Tal: ca 40 cm
Schneehöhe Berg: ca 80 cm, sehr stark verweht
Anlagen- und Pistenstatus:
Alle Anlagen und Pisten waren offen, somit nur ein offizieller Pistenplan

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Ils temps as müdan-ed nus cun els

Hallo,

toller Bericht und vor allem mehr Schnee als am 28. Dez. bei uns!

Sind Dir eigentlich diese überdimensionalen weißen Tafeln aufgefallen? am Monte della Neve steht so eine und auf der gegenüberliegenden Bergseite auch. In Bormio tauchte dann auch so ein "Ding" auf. Hab mich die ganze Zeit gefragt, was das sein soll. Bin aber nicht drauf gekommen.

Gibt's hier Antworten auf meine Frage?

Lg, Thomas.

Danke für den Bericht.
Livigno hab ich bisher immer nur im Sommer gesehen.
Ist ja zu 50% (oder ganz?) im Engadinpass mit drin, wäre also noch ein zusätzlicher Anreiz und somit eine Übelegung wert.

Wie sind denn die Möglichkeiten abseits der Pisten?
Vom Gelände her müsste ja auch einiges möglich sein, oder?

Im Sommer will ich unbedingt mal von Chamues-Ch durchs Val Chamuera über die Fuorcla Federia nach Livigno wandern, muss sehr geil und extrem abgeschieden sowie angeblich auch etwas ausgesetzt und weglos sein.
Die Fuorcla kann man aus dem westlichen Teil des Skigebietes auch sehen, glaub ich.
Schon mal gemacht?

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Archiv

Die weißen Tafeln dürfte Radiorelais (passiv) sein, wenn mich nicht alles täuscht (bzw. Richtfunk, irgendwie sowas halt).

Tja, Livigno... ich weiß immer noch nicht, was ich so wirklich davon halten soll... Anlagentechnisch ja weitgehend ein ziemlich langweiliges Gebiet, wo bei die Certti e Tanfani DSB sicherlich ein Grund wäre, hinzufahren so selten wie die sind. Die SACIF - na ja, die ist ein bisschen zu neu. Die ganzen Plastik-KSBs leiden natürlich sehr mit der Zeit und werden nicht gerade hübscher, das ist so ein Italiending. Gerade Leitner hat ja auch viel so Plastikbomber gebaut und Plastik ist anders als Holz, Stahl oder Beton leider nicht gerade ein Material, was mit dem Alter schöner wird oder eine Patina, Aura oder sonst etwas reizvolles bekommt....



Ja, das ist auch einer der ganz wesentlich Gründe lieber in Italien schifahren zu gehen! Deutsche Touristen aus meiner Heimat fallen da auch gerne mit einer gewissen, mit völlig unverständlichen Verbissenheit auf. Na ja, ich mags entspannt und gechillt. Viva Italia!


Die Dinger sind wirklich nicht gerade modern oder bequem, aber so sonderlich alt ist die vermutlich gar nicht oder? Meines Wissen hat SACIF die noch Ende der 80er so gebaut. Wobei ich jetzt nicht genau weiß, wann speziell diese hier gebaut wurde.



Alter, das' mal eine hässliche KSB-Station... Ist das Leitner? Oder DM?



Die wiederum finde ich sehr cool, ich mag die hufeisenförmigen KSB-Staionen ohnehin recht gern - auch die von DM - weil die so eine gewisse Eleganz haben, die den großen klobigen Stationen fehlt. Ist nur fürs Wartungspersonal etwas doof...


Was ist denn mit der Anlage technisch nicht in Ordnung?





Na ja, kommt drauf an, was man unter "fertig" versteht. Also eine Betonstation ist fertig, wenn sie fertig betoniert ist. Ob man nun noch unbedingt Holz und Natursteine davorklatschen muss... weiß nicht, die Italiener sind Meister im Betonbau, das sieht auch mitunter sehr geil aus. Wobei ich dir recht geben muss, dass man wenigstens den gemauerten Teil hätte verputzen können, weil das sieht echt sch... aus so!


Die ist richtig cool! Das ist eine Ceretti e Tanfani, die sind extrem selten. Ich kenne nur zwei, die in Betrieb sind (die andere steht an der Marmolada). Sicher ein Grund, mal nach Livigno zu fahren. Wobei die ohne Anhebeböcke und Tritte noch wesentlich geiler aussehen, aber um den Kruschd kommt man ja heute nimmer rum (und der vereinfacht natürlich die Wartung auch wesentlich, das muss man ja zugeben, auch wenn nicht so geil aussieht).




Hui, das' natürlich ganz bitter! Ist das eine Ur-Alt-Leitner? Livigno ist ja geradezu ein kleines KSB Museum!


Ist die schwarz lackiert? Also ich bin ja eigentlich überhaupt kein Freund von dem verdammten Wellblech (sieht eigentlich immer billig aus), aber wenn sie richtig gut schwarz lackiert wär (auf dem Bild schaut das so aus), dann wär das schon irgendwo wie ganz schön cool. Sie ist halt etwas klobig, aber die architektonische Grundidee von der schrägen Form ist ganz cool und wie gesagt - wenn das ein sattes schwarz ist, dann hätte das was!



DAS ist in jedem Fall ein extrem coole Bergstation! Hat was!



Kenn ich, Leitner! Meines Erachtens eine völlige Fehlplanung die Teile! Absolut unbequem!

Nochmal eine abschließende Frage: die Pisten wirken auf Deinen Bildern allesamt SEHR flach, SEHR breit und ziemlich eintönig. Es ist eigentlich keine interessante Piste zu sehen. Täuscht der Eindruck oder ist das Gebiet tatsächlich so?

Vielen dank für die interessanten Infos aus Livigno!

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... the echo of a distant time ...

Hallo Trincerone.

Nein, der Eindruck betreffend den Pisten täuscht nicht. vorallem auf der Carosello 3000 Seite sind die Pisten wirklich sehr flach, aber etwas schmaler als auf Motolino. Auf Motolino sind die Pisten sehr sehr breit. Sogar für mich (als liebhaber breiter Carvingautobahnen) unnötig breit. Die breiteste Piste war ohne zu übertreiben sicher etwa 300-350 Meter breit wenn nicht noch mehr. Buckelpisten oder unpräpariertes gibt es in Livigno nicht. Alles tip top Flachgewalzt.

Betreffend Agudio EUB (Carosello): Die ist wirklich marod. Die 2-Seitige Schiebetüre unserer Gondel war nur zur hälfte geschlossen und bei der Bergfahrt konnte ich beobachten wie einige Kabinen mit gänzlich offenen Türen zu Tal fuhren. Die Stationstechnik ist schlecht unterhalten. Mit Öl und Fettverschmiert und teils improvisiertes Gebastel . Veilleicht würde nur eine kleine sanierung der jetzigen Anlage reichen um der Bahn einen viel "schöneren" und gepflegteren Eindruck zu verpassen.

Betreffend halbfertige Stationsbauten: Als Hochbauzeichner störte es mich vielleicht etwas mehr als jemand anderem Aber bei uns ist es üblich dass man der Bauherrschaft ein fertiges Objekt abgibt, samt Türen und Fenster. Wobei was auch stimmt, seinen Zweck erfüllt es auch ohne Verputz oder Holzverschalung

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Ils temps as müdan-ed nus cun els

Cool, danke für die Infos.

@Trincerone: Die "hässliche" (mir gefällt sie) KSB-Station stammt aus dem Hause Agamatic - steht doch drauf *g*!

Zum Thema Agudio: Die Türprobleme dürften auch bei guter Wartung nicht ganz zu vermeiden sein - elektrischer Türantrieb rockt =). So viel Gebastel ist mir an der Anlage bei meinem Besuch im Sommer gar nicht unter die Augen gekommen.

Einspruch, Euer Ehren. Am Monte della Neve soll es eine hervorragende Buckelpiste, direkt am Sessellift herunter geben. Beweis: Fotografien unten, aufgenommen im April 2007, sowie Zeugenaussage eines gewissen Pancugolo, der vorträgt, das Gebiet schon seit 15 Jahren genauestens zu kennen

Ansonsten stimmt es, die Pisten sind breite Carving-Autobahnen im XXL-Format, etwas für Genuss-Skifahren. Bei entsprechender (Neu-) Schneelage verwandelt sich Livigno aber in ein Freeride-Gebiet, denn auf den baumfreien Hängen ist abseits der Pisten jeder Hang ein Freeride-Hang. Mit ein bisschen Aufstieg bzw. Querung lassen sich zudem echt tourenähnliche Varianten erschliessen.

Vielleicht bin ich nicht so objetiv, denn ich mag Livigno. Sehr relaxed, sonnig, mit italienischem Flair aber auch schweizerischer Sauberkeit, sowie seeehr preisgünstig. Und dann die Mittagspausen im Liegestuhl mit Sonne, Bresaola, gutem Brot und einem Glas Prosecco in der Hand für € 2,- , hach...

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"Wir dürfen den Sand nicht in den Kopf stecken!" (Lothar Matthäus)

Die UFO-Bahn hat ja mal ein cooles Sesseldesign. Mal eben anders als Standard.

Die 12-EUB-Kabinen sind offenbar dieselben wie in Cervinia.

Insgesamt: Bin erstaunt, wie modern erschlossen das ist.

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Chasseral - "Les derniers vestiges ont disparu - la fin d'un rêve"

Interessant. Ich glaube, Du bist der erste, den ich kenne, der sich für die Skydancer Sessel ausspricht. Ich weiß allerdings selber auch nicht so recht, was ich davon halte. Eigentlich mag ich sie gar nicht, das liegt aber auch daran, dass beide Bahnen, die ich kenne, mit Skydancer Sesseln im gemütlichen Lärchenwald rumstehen: nämlich am Passo Tre Croci und am Rosengarten. Da passen sie halt überhaupt nicht hin. Im baumfreien Gelände sehen die möglicherweise cooler aus, allerdings ist mir das glaube ich trotzdem einfach viel zu viel Plastik.

Die Skydancerdinger gehören meines Erachtens zusammen mit den neueren Gangloff-Bubbles mit zu den schönsten Witterungsschutzhaubensesseln, die es gibt.

Skydancer sind eigentlich die einzigen Bubbles, die mir richtig gut gefallen ..

.. echt schad, dass es nicht mehr davon gibt. Ich mag halt extravagantes Design ;)