Das Skigebiet polarisiert. Es wird geliebt oder gehasst. Dazwischen gibt es nicht viel. Die Einen lieben es wegen seiner gewaltigen Dimensionen, seines Abwechslungsreichtums oder seiner kompromisslos anspruchsvollen Routen. Die Anderen hassen es wegen komplizierter Verbindungen, organisatorischer Schwächen, in Teilen veralteter Anlagen oder teilweise recht langweiliger Pisten.
Daneben gibt es aber noch etwas anderes, völlig losgelöst von diesen konträren Diskussionen und dem ganzen Rummel rund um das Gebiet: Eine Perle von Abfahrt - die Éteygeon. Landschaftlich bezaubernd, abseits von jeglicher Hektik, voller geländetechnischer Abwechslung, stellt sie das wahre Highlight des Gebiets dar.
Das Ganze beginnt mit einem kleinen Aufstieg ab der Greppon-Blanc-Bergstation. Dieser Aufstieg hat den enormen Vorteil, dass er ein perfektes Umschalten auf den abgelegeneren Skigebietsteil ermöglicht und eine grössere Anzahl an Skifahrern vom Benutzen der Abfahrt abhalten dürfte, so dass man dort definitiv seine Ruhe hat.
Auf dem kleinen Pass angekommen, blickt man bereits in das einsame Tal, durch das die Abfahrt hinunter führt ins ebenfalls ruhige Val d'Hérémence.
Der Aufstieg ist hier aber noch nicht zu Ende. Man steigt, dem Grat in südliche Richtung folgend, weitere 15 Höhenmeter auf, wo dann die Abfahrtsmarkierungen beginnen. Dort ist der Grat etwa einen Meter breit, was ausreicht, um die Skis anzuziehen. Diese stehen allerdings folglich vorn und hinten ein Stück über.
Man blickt zurück zum Pass, wo ein paar vereinzelte Skifahrer folgen.
Die Abfahrt führt herrlich kupiert in dem wunderschönen Tal nach unten ...
... bevor ein flacher Bereich folgt, eine mit Findlingen "verzierte" Hochalm
Blick zurück:
Dann wird es wieder etwas steiler und man fährt in sehr abwechslungsreichem Gelände in die Vegetationszone ein.
Im Wald angekommen hat man die Wahl, dem Serpentinenweg zu folgen, der in den ausgefahrenen Kurven richtige Bobbahnkurven erlaubt, oder zwischen den Serpentinen in Lichtungen auf Buckelhängen abzufahren. Man kann auch jederzeit zwischen beiden Möglichkeiten wechseln.
Nach vielen Kilometern Länge und 1.300 Höhenmetern verkürzt ein als Kiosk fungierender Wohnanhänger die Wartezeit auf den Bus.
Fazit: Absolut empfehlenswert !