Mit guten Schiausflügen ist es oft wie mit Partys oder Vergnügungsabenden in der Stadt – spontan in Angriff genommen ergeben sich nicht selten Stunden, an die man noch lange Zeit wehmütig zurückdenkt. Hingegen passiert es bei sorgfältig eingefädelten Geburtstagsfeiern oder eben lange geplanten Traum-Schitagen regelmäßig, dass man hinterher irgendwie enttäuscht ist.
So erging es mir einst im Januar, als ein Trip zum Jenner am Königssee anstand, der schon Tage voraus vereinbart worden war. Mit dem Gefühl im Bauch, einen absoluten Supertag erleben zu werden, tuckerte ich mit einem Bekannten Berchtesgaden entgegen. Es sollte anders kommen. Zwar hatte es sich absolut gelohnt mit der alten 2ZUB zu fahren und auch der uralte Jennerwiesenschlepplift war in positiver Erinnerung verblieben – doch die vereiste Hauptabfahrt, der geschlossene Mitterkaserlift und die vielen Menschen wogen schwer auf der Seite der Negativaspekte. Von wegen Nostalgie-Flair! Trotz Museumsanlagen herrschte dort lange nicht so eine urige Stimmung wie eine Woche zuvor am Hochfelln oder nach Weihnachten in Unterammergau.
Doch zurück nach München, wo ich am Abend des 01.04.2011 fast schon entschied, zum Patscherkofel oder Glungezer zu fahren, als mich die Webcambilder und Temperaturvorhersagen abschreckten. Der wenige Schnee dieses Winters und der einsetzende Frühling hatten dort ganze Arbeit geleistet und die grünen Wiesen und braunen Flecken verwiesen mich an höhere Sphären. Das Axamer Lizum verwarf ich, denn dort hatte ich bereits im Dezember einen Vormittag verbracht. Meine Gedanken kreisten weiter über Innsbruck. Ich dachte kurz ans Hafelekar, doch die sonnige Hanglage dort und die vielen geschlossenen Pisten lt. Internetseite veranlassten mich, meinen imaginären Schigebietsrundflug fortsetzen.
Kurz kam mir das Kellerjoch in den Sinn, denn die Piste an der DSB (die dritte Sektion) war offen und ich wusste von einem Ausflug anno 2009, dass es dort eine herrliche Abfahrt hatte. Doch man hätte mit dem Bus rauffahren müssen, denn nicht einmal der obere der beiden ESL lief. (Der untere ist, glaube ich, eh seit 2010 LSAP.) Das wäre höchstens was für einen halben Tag gewesen...
Nun – es ging in Sachen Gedankenrundflug wieder in die andere Richtung zurück und bevor ich bis zum Oetztal gelangte, kam mir eben Kühtai in den Sinn, das ja bekanntlich über 2.000 Meter hoch liegt und daher für einen Frühlingsschitag ideal geeignet ist. Mich hatte es noch nie an jenen Ort verschlagen und ein „neues“ Gebiet hat sowieso immer seinen Reiz. (Wenn auch nicht mehr so wie früher in den 90ern, als man noch nicht im Internet vorab nachsehen konnte, was für Anlagen und Abfahrten im Zielgebiet auf einen warteten.) Außerdem konnte ich durch diese Wahl noch mein Faible für alte Schlepplifte ausleben, denn in Kühtai gibt es ja noch den alten Wiesberglift, einen steilen Kurzbügler, der sicherlich nicht mehr allzu lange im Schleppliftfeindgebiet Tirol überleben dürfte...
Morgengrauen in München. Der zweite Apriltag des Jahres 2011 kündigte sich durch übermäßigen Vogelgesang an und das Elsterpärchen, welches die Nächte zuvor im Baum vor meinem Fenster verbracht hatte, war diesmal schon vor mir aufgestanden. Die Luft fühlte sich gar nicht nach Winter und Schifahren an, denn man hätte allenfalls eine dünne Jacke im Freien benötigt. Einen kurzen Augenblick blieb ich am geöffneten Fenster stehen, beobachtet vom Kettenraucher auf einem Balkon am Haus gegenüber, beschallt vom Wettgesang der Amseln und die frische Luft einatmend. Als ich mitbekam, dass meine Kaffemaschine ihr lautes Röcheln und Zischen beendet hatte, wand ich mich ab und trank erst einmal das heiße Gebräu aus meinem verkalkten Küchen-Asthmatiker.
Es folgte eine außerordentlich entspannte Autofahrt auf der A 95 in Richtung Süden. Man merkte, dass die Hauptsaison hinterm Horizont verschwunden war, unter deren Herrschaft ich oft die Fürstenrieder Alle anstatt dem Mittleren Ring hatte nehmen müssen, um trotz früher Stunde staufrei voran zu kommen. Bei Murnau konnte man bereits den Sonnenaufgang sehen und das rote Licht fiel über die mit Nebelschwaden verhangene Landschaft links der Autobahn. Ohne den sonst üblichen Stau wechselte ich auf die Bundesstrasse 2 über.
Die Strecke zwischen Oberau, wo die B 23 einmündet und weiter über Garmisch und Mittenwald bis zum Zirler Berg ist mit seit den 80er Jahren vertraut – früher gab es dort noch mehr Lifte zu sehen wie zur heutigen Zeit. Der Hirzenecklift vor Klais ist nicht mehr und hat eine Wald- und Pistenschneise hinterlassen, ebenso der Mühlbergsessellift in Scharnitz, wo aber wenigstens noch der Talschlepper hinterm Ort „am Leben“ bleiben durfte. Bevor man den Zirler Berg erreicht hat, stand – kurz vor dem großen Gasthaus, von dem aus man das Tal in Richtung Rangger Köpfl überblicken kann – auf der rechten Seite der Strasse früher eine rotlackierte, verrostete Umlenkstation. Heute ist noch das Fundament zu sehen. Dieser kurze Lift war halt einer dieser vielen Einzellifte, die man in den 60ern und 70ern in Oberbayern sowie auch im benachbarten Tirol und dem Allgäu scheinbar wahllos irgendwohin gestellt hat. Ab den 90ern wurden sie dann nach und nach in „LSAPs“ verwandelt.
(Der Stemagschlepper an der A8 bei Teisendorf, der Moserberglift in Kössen, der selbstgebastelte Lift nahe Grainau, der Krucklift (oder so ähnlich) in Ebbs, zwei Schlepper in St. Margarethen, ein weiterer Lift bei Miesbach, der Huberspitzlift in Hausham, der Schlepper am Peißenberg, ebenso der in Seefeld zwischen Weßling und Herrsching, die beiden Lifte am Schnaidberg südlich von Schongau direkt an der B23, ebenso die beiden in Benediktbeuern, der Grüne-Weg-Lift in Fischen vor Bolsterlang, der Köpfllift „hinterm Grünten“ bei Burgberg, und und und...)
Nun – ich hatte den Zirler Berg hinter mir gelassen und befand mich bereits bei der Ortschaft Gries im Sellraintal, wo sich – um beim Thema zu bleiben – noch so ein besagter Einzelschlepplift befindet. Er steht direkt am Straßenrand und war mir am Abend zuvor schon auf Googleearth aufgefallen. Ich hatte mir den Lift irgendwie länger und vor allem steiler vorgestellt. Jedenfalls konnte man direkt vor der Talstation rechts ran fahren und so legte ich hier einen kleinen Fotostopp auf meiner Fahrt nach Kühtai „hinter“ ein.
Hier sieht es so aus, als ob viele Autos auf der Straße untwegs gewesen wären, aber dem war zu dieser frühen Stunde eigentlich nicht so. Als ich mich auf den weiteren Weg machte, herrschte größtenteils wieder Leere auf dem Asphalt.
Zoom auf die Trasse. Mehr gibt es eigentlich nicht von diesem Lift unbekannten Namens zu berichten. Selbst wenn er gelaufen wäre, hätte ich hier keine Fahrt unternommen. Zwar mache ich das bei interessanten Einzelliftanlagen gerne einmal, doch JEDEN Schlepper muss ich auch nicht unbedingt mitnehmen.
In Oberau vor Garmisch machte ich 2010 einmal einen Abstecher zum Rabenkopflift , der zwar einen unspektakulären Hang erschließt, aber auf so 500m Länge durch den Bergwald führt. An jenem Nachmittag setzte gerade der Schneefall ein, der Dezembernachmittag dämmerte bereits dem Abend entgegen und ich genoss dort einige stimmungsvolle Ab- und Auffahrten. An der Talstation wurde noch vor jeder Fahrt die Karte vom 80jährigen Liftler geknipst – so was erlebt man heutzutage ja auch nicht mehr oft und widerfährt einem höchstens an solch übrig gebliebenen Schleppern.
Bevor ich mich wieder ins Auto setzte, blieb mein Blick links des Schlepplifthanges hängen. Die Sonne beschien nun schon die oberen Hänge in ihrem typischen Morgenlicht. Eine angenehme Frühlingsidylle herrschte, denn auch hier ließ einen der Vogelgesang und die gar nicht mehr so kühle Luft eher an einen Wandertrip denken. Bevor ich Kühtai und den Winter erreichen sollte, wurde erst einmal ein kleiner Fototripp daraus....
Zoom zur Kirche von Gries. Ich bin halt kein Experte für Baustile und die damit zusammenhängenden Epochen. Das bring ich in Bezug auf Schlepplifte, Seil- und Sesselbahnen noch besser zusammen! Weiß ich, dass hierbei so Mitte der 80er die Rundrohrstützen Einzug hielten und bis etwa Mitte/ Ende der 70er die Masten mit roter Rostschutzfarbe lackiert wurden, so bin ich in Bezug auf Kirchen, Säulen und dergleichen ein totaler Laie.
Immer noch in Gries oder höchstens ein Nest weiter, immer noch nicht in Kühtai, das auf den letzten Kilometern meiner Anreise nun immer langsamer näher kommt....
Bei diesem Zwischenhalt – bei dem wenigen Verkehr hielt ich einfach am Straßenrand an und ließ die Scheibe runter – stieg ich auf meine alte Analogkamera um, die einst mein Vater so um 1979 gekauft und mir 1994/95 geschenkt hat. Sämtliche Analogbilder hab ich übrigens unbearbeitet belassen. Ich finde, dieses Bild gibt die morgendliche Talidylle recht gut wieder und bereits vor Erreichen des Schigebiets war ich der Alltagshektik in der bayerischen Landeshauptstadt auch kopfmäßig vollends entronnen.
auch analog...
Ein letzter Halt, dann setzte sich der Schitrieb gegenüber der Fotografierlust durch und ich fuhr Kühtai entgegen, wo sich, wie man hier zum Teil gesehen hat, allein schon die Anreise selbst lohnt. Vor allem dann ganz oben im Tal, als man sich schon im Bereich der Baumgrenze befindet und diese schließlich „durchsticht“. Zu meiner Rechten zeigten sich die Hänge schon zum Teil vom Schnee befreit, während hinterrücks die Morgensonne für warmes Licht sorgte.
Und - ich bin jedenfalls noch nie mit meinem Wagen bis auf 2.020 Meter hinauf gekommen...
Am Parkplatz bei der Hochalterbahn, einer 4KSB, die schon 1990 eine DSB ersetzt hat. Mittlerweile also auch so etwas wie ein halber Oldtimer. Auf dem Parkplatz befanden sich den Autokennzeichen nach zu urteilen sonst nur Einheimische und viele von ihnen machten sich daran, per Tourenschi den Berg zu erklimmen. An der Kasse musste ich überhaupt nicht anstehen und an der Bahn wurde ich nach zwei, drei Minuten dann um kurz vor neun Uhr vorgelassen. Kühtai gefiel mir schon jetzt, weil alles recht entspannt los ging. Doch leider sollten im Laufe des Tages mehr Menschen kommen, wenn es sich auch recht gut verteilte und die meisten an der Drei-Seen-Bahn sowie der Hohen-Mut-Bahn blieben. Viele flohen sicherlich wie ich ja auch vor den schneefeindlichen Temperaturen unter 2.000 Metern und so hätte es mich ehrlich gesagt verwundert, an jenem Samstag ein leeres Kühtai vorzufinden. Dazu waren die Bedingungen hier oben einfach zu gut und in den restlichen Gebieten der Nachbarschaft offenbar zu schlecht.
Hier noch der Blick zum Gegenhang, wo schon seit Urzeiten der Wiesberglift steht. Ich wollte am Morgen jedoch lieber auf der Sonnenseite Kühtais fahren, denn – dazu muss man kein Experte sein – am Nachmittag verwandelten sich hier natürlich die Pisten in weiches Mus und das Wedeln durch den Matsch zehrte ziemlich an den Kräften. Aber – dafür hatte man die Hänge dann auch wirklich für sich, denn bei den sommerlichen Bedingungen wollte kaum einer mehr dort fahren. Die Bilder sind übrigens noch alle mit der alten Analogkamera gemacht – vereinzelt stellte ich aber ergänzenderweise noch einige digitale zwischendrin mit hinein.
In der Sesselbahn. Im Morgenlicht ließ es sich ganz gut knipsen. Der Himmel war wie der Berghang mit weißen Stellen überzogen, die jedoch schneller im Laufe des Tages verschwinden sollten als die verbliebenen Schneefelder, die tapfer der warmen Aprilsonne trotzten.
Seitenblick in jene Richtung, aus der ich nach Kühtai gelangt bin.
Mal wieder ein Digitalbild zwischendurch...
Die nun mehr nach 21 Jahren fast schon nostalgisch anmutende Station der Hochalterbahn. Müsste so ziemlich baugleich mit der Talstation der Vorderen Wurmkogelbahn I in Hochgurgl sein, die man so 1989, glaube ich, errichtet hat. (Noch ne interessante Station hat auch die 4KSB Bauernpenzing in St. Johann von 1988.) Heute sehen alle Berg- und Talstationen von den ganzen KSBs und EUBs gleich aus. Nicht einmal für letztere werden noch Häuser gebaut, wie vor 40 Jahren immerhin für fast jede Schlepplift-Talstation...
Noch war in diesem Bereich die Piste hart und leer. Wie man sieht, kann man hier offensichtlich auch dem Flutlichtschi fröhnen. Ich muss zugeben, dass ich das bislang noch nie geschafft habe. Aber der Oedberglift in Gmund ist ja nicht weit von München weg...
(Wo wir wieder bei dem anfangs angesprochenen Thema der einzelnen Schlepplifte wären. Wobei ja der Oedberglift früher nicht allein stand, sondern noch einen zweiten Lift in der Nachbarschaft hatte.)
Blick über die Trasse des Schwarzmooslifts hinüber zum Gaiskogellift. Die Abfahrten gefielen mir sehr gut – vor allem die Steilhänge.
An der Talstation des Schwarzmooslifts...
Der Schleppliftbetrieb hatte gerade angefangen. Wie fast immer an solchen „nicht mehr zeitgemäßen“ Anlagen stand man hier nie an.
Nach zwei Fahrten fuhr ich diesmal ins Tal hinunter, wo bis 2008 neben der Piste noch der Kaiserlift steil heraufgeführt hatte. Das allererste Bild dieses Berichts wurde übrigens an dem noch existierenden Liftlerhäusl an der ehem. Talstation aufgenommen. Sonst gibt es von dem einstigen Schlepper, der gewissermaßen als 1. Sektion (und der Schwarzmoolift als 2. Sektion) diente, nichts mehr zu sehen. Heute fährt man weiter hinten mit der Kaiserbahn bis ganz nach oben in einem Zug hinauf. Als Schleppliftfan war ich natürlich froh darüber, dass wenigstens der Schwarzmooslift „überlebt“ hatte.
Hier auf dem Bild ist im Vordergrund der kurze, flache Sonnenlift zu erkennen, ein alter, netter Kurzbügler. Im Hintergrund die moderne Kaiserbahn eben.
Eine Kurzbüglerfahrt nahm ich mit – solche alten Lifte benutze ich immer gerne, auch wenn die „Ritte“ mit den alten Bügeln bei Steilstücken (wie später am Wiesberglift) sehr kräftezehrend sind. Von der Kamera und dem Motiv her könnte dieser Moment auch aus den 80er Jahren entstammen...
Die moderne 8EUB mit der alten Kamera geknipst...
Bei einer Auffahrt mit der 8EUB hatte es einen Vorfall gegeben, der wieder einmal sehr bezeichnend war. Ich hatte mich alleine in eine leere Kabine gesetzt und hinter mir wollten vielleicht drei, vier Leute noch hoch, die aber erst bei den Drehkreuzen angelangt waren. Doch als ich mich schon auf eine geruhsame Fahrt und ungestörtes Knipsen mit der Digicam freute, kam wieder einmal ein Typ angerannt, knallte seine Schi in die Köcher und hechtete wirkliche IN LETZTER Sekunde in die Kabine. So etwas war mir die Woche zuvor in Oetz auch schon widerfahren. Ich warte darauf, bis sich mal einer, der den finalen Hechtsprung nicht mehr schafft, von außen an die Kabine klammert, um ja fünf Sekunden früher oben zu sein, während hinter ihm die leeren Gondeln hinaufschweben. Vermutlich will er derjenige dann nicht einmal, dass man ihn nach Innen holt, um an der Bergstation noch einmal ein paar Sekunden herauszuholen...
Ich verstehe das nicht und werde es wohl auch nie kapieren, warum manche ihre „Zack.-Zack“-Mentalität selbst in der Freizeit in den Bergen nicht ablegen können. Da wird auf der Autobahn gerast und selbst im Kolonnenverkehr gedrängelt, auf der Landstraße (vor allem zwischen GAP und Erwald schon öfters gesehen) vor Kurven überholt, an der Kasse sowie am Lift rumgestresst...furchtbar! Mir reichen diese Leute schon im Alltag an den Supermarktkassen, Rolltreppen oder engen Fußwegen. (Von wegen München sei eine urgemütliche Stadt....)
Auf der anderen Seite des Gebiets – hier verläuft seit 2003 (oder 2004?) die 6KSB Hohe Mut und man kann einen Tunnel unter der Straße benutzen, um hinüber zu gelangen.
Die 6KSB in analog
So was hätte man natürlich 1980 noch nicht knipsen können, da gab es, wenn ich recht informiert bin, höchstens 3KSBs (z.B. die Plainai IIIer), die obendrein auch noch die alten Stützenformen und selbstverständlich keine Bubbles besaßen. So tragen diese Bilder gewissermaßen einen Widerspruch in sich – neue Technik vor der Linse und alte dahinter.
(Damit meine ich jetzt aber nicht meine, 1980 erbaute Wenigkeit...)
An der Hohen Mut Bahn befindet sich die m.E. beste Abfahrt im Gebiet. Vor allem der obere Steilhang, der gewissermaßen auf den Stausee im Tal unten zuführt, hat seinen Reiz.
Wieder die Digitalkamera gezückt - zwischen Hoher Mut Bahn und dem Alpenrosenlift sprangen ein paar Mutige. Hier schlug Murphy's Law wieder gnadenlos zu – gerade als einer einen Wahnsinnsprung absolvierte, war bei meiner Kamera der Akku leer. Doch geduldig blieb ich auf der Lauer...
Die Bauten hier in Kühtai gefielen mir eigentlich überhaupt nicht. Vor allem diese rosa Burg! Von Alpenidylle also keine Spur innerhalb der Ortsgrenzen. Dafür ist man allerdings landschaftlich sehr schön „eingebettet“ und hat das Schigebiet vor der Haustür. Außerdem sind solche Gebäude wie das „schweinische“ Hotel hier immer noch um Einiges schöner wie die Betonklötze in französischen Gebieten.
Im Hintergrund kann man übrigens den Alpenrosenlift erkennen, der gut besucht war – und das obwohl man die Pisten auch durch die Benutzung der Hohen Mut Bahn hätte erreichen können. Normalerweise bedeutet das in einer solchen Kombination eine Wahnsinnsschlange bei der Sesselbahn und nur vereinzelte Hartgesottene am Schlepper. (Wie z.B. immer wieder am Fellhornlift und der benachbarten 6KSB...)
Noch war ich nicht zur Analogkamera zurückgekehrt. Hier die Talstation des Alpenrosenlifts, der von der Firma Wopfner errichtet worden ist. (lt. Seilbahntechnik)
Seitenblick während der Schleppliftfahrt.
Bei der nächsten Fahrt zog ich die alte Yashica wieder hervor...
Später wechselte ich endlich einmal weiter in Richtung dem Wiesberglift, auf den ich mich schon seit Freitagabend gefreut hatte. Hier saß ich in der Drei Seen Bahn, die 1992 einen ESL ersetzt hat und eine recht lange Trasse besitzt. Trotz des Umstands, dass ich hier den alten Lift leider verpasst hatte, gefiel mir die Anlage ganz gut. Das lag vor allem am Trassenverlauf – erst flach am rosafarbenen Hotel und über einen Bach sowie eine Straße schwebend...
...„gleitet“ man später durch ein lichtes Waldstück....
...ehe man sich hier im hochalpinen Gelände befindet, wo...
...beste Bedingungen herrschten.
Schnell zum Wiesberglift!
Gittermasten + Kurzbügel + steile Trasse – so etwas gibt es kaum noch zu fahren und lediglich eine Waldschneise, schon halb zugewachsen, hätte das Ganze noch gesteigert!
Einmal war der Liftler abwesend (Pinkelpause?) und so konnte ich ungestört knipsen. Oft wird man schief angeschaut oder angesprochen, wenn man einen Lift oder Bahn ablichtet wie andere vielleicht einen malerischen Sonnenuntergang. Aber manchmal ergeben sich auch ganz nette Gespräche daraus – wenn auch meist nur in den abgelegeneren Gebieten.
In Lift – wie ja bekannt ist, fällt es gar nicht so leicht, zu fotografieren, während man von einem Kurzbügelschlepper einen Steilhang hinaufgezogen wird. Man muss ständig den Bügel an sich gerissen halten. Aber was tut man nicht alles fürs Fotoalbum...
Ich verenkte mich hier, weshalb ich die Unschärfe des Bildes zu entschuldigen bitte...
Hier kann man erkennen, dass die Masten des Wiesberglifts, wie früher zu Elvis Lebzeiten üblich, mit roter Rostschutzfarbe lackiert gewesen sind. Irgenwann so um 1980 stieg man dann auf moosgrün um, ehe die heutigen silbernen Stützen Einzug hielten. (Braun gab es vereinzelt auch noch...)
Das grell gestrichene Häusl neben der Talstation des Gaiskogellifts ließ mich vermuten, dass hier zu früheren Zeiten eventuell ein Vorgänger-Schlepper gestanden hat. Sieht jedenfalls verdächtig nach alter Talstation aus...
Im Gaiskogellift
Schwenk mit der Analogkamera um den Hals und in der Hand..
Die Startbahn. Für manche ist es die kürzeste DSB der Welt – für mich hätten die den alten Vorgängerschlepper ruhig stehen lassen können.
Zu dieser Zeit war Schwitzen angesagt, denn auf dieser Seite Kühtais knallt am Nachmittag die Sonne voll herunter.
Zoom zum Wiesberglift gegenüber...
Nochmals eine Fahrt mit der Hochalterbahn – statt im sanften Morgenlicht diesmal im heißen Schein der Nachmittagssonne.
Hier stand man früher an, wenn man mit dem Kaiserlift hinauffahren wollte, doch am 02.04.2011 tat ich das vergebens – nie wieder wird hier an dieser Stelle jemand von einem Schleppbügel hinaufgezogen werden.
Blick auf die Trasse, die nicht mehr zu erkennen ist. Der Lift verlief lt. Bildern aus dem Netz am rechten Pistenrand. Geblieben ist nur das Holzhäusl des Liftlers mit dem Franz-Joseph darin. (siehe allererstes Bild....) Das Portrait ist mir, da draußen sehr grelles Nachmittagslicht herrschte, im düsteren Inntern der Hütte vor Ort gar nicht aufgefallen. Erst als ich zuhause in München die Bilder auf dem PC durchsah, bemerkte ich ihn...
E N D E