Kurzes Protokoll einer "gescheiterten" Expedition
Vier Tage im Rätikon Anfang Juli, zwischen Montafon und Brandner Tal, sollten eigentlich von einer ausführlichen Begutachtung der Situation am Brandner Gletscher gekrönt werden. Leider ließ das Wetter keine Verwirklichung dieser Pläne zu bzw. ließ einen Übergang nicht sinnvoll erscheinen. Trotzdem hier einige Eindrücke und ein paar Bilder.
Los ging's im Montafon, in Latschau an der Talstation der 8-EUB am Golm. Nach Auffahrt mit derselben starteten wir unsere Wanderung über den Golmer Höhenweg bei leichter Bewölkung mit sonnigen Abschnitten aber kühlem Wind oben am Grat (rd. 2200 m) entlang. Nach ca. einer Stunde folgten wir den Abzweig hinunter zur Alpe Laschätz (1735 m) und weiter in den Talschluss des Gauertals zur Lindauer Hütte (1744 m).
Am nächsten Morgen ging es bei glücklicherweise nur leichtem Regen und tief hängenden Wolken nördlich unter dem Massiv der Drusenfluh entlang hinauf zum Öfapass (2291 m), weiter zum Schweizer Tor (2139 m) und über das Verajoch (2330 m) hinunter zum Lünersee auf rund 2000 m. Von dort folgte der Aufstieg zu unserem zweiten Stützpunkt, der Totalphütte auf 2381 m.
Die ursprünglich geplante Tour hätte uns bei besserem Wetter über das Drusentor auf die südliche Seite der Drusenfluh führen sollen und auf schweizerischem Staatsgebiet entlang des Rätikon-Höhenwegs zur Gamsluggen und zur Totalphütte.
Am dritten Tag ging es bei wiederum sehr durchwachsenem Wetter aber immerhin im Laufe des Vormittags aufhörendem Regen mit leichtem Gepäck von der Totalphütte über den Normalweg zur Schesaplana (2965 m). Der Rückweg erfolgte über den sehr luftigen aber technisch einfachen Südwandsteig zurück zur Totalphütte.
An diesem Tag wäre eigentlich geplant gewesen, von der Schesaplana noch über den oberen Teil des Brandner Gletschers zum Panüeler Kopf zu wandern. Bei tief hängenden Wolken und quasi null Fernsicht jedoch sinnlos.
Der letzte Tag sah schließlich bei bestem Wetter nur noch den Abstieg von der Totalphütte zum Lünersee vor und weiter über den Bösen Tritt zum Parkplatz der Seilbahn auf rund 1500 m im Talschluss des Brandner Tals, wo wir am späten Vormittag per Bus abgeholt wurden.
Hüttenkopfbahn am Golm. Noch keine Anzeichen von Verwirklichung der Gerüchte um einen Neubau in diesem Sommer.
Blick vom Golmer Höhenweg zum Massiv der Drusenfluh (2830 m)
Gauertal
Blick zurück zum Grat: Der Kulminationspunkt des Skigebiets am Golm vom Weg zur Lindauer Hütte aus gesehen
Sulzfluh (2817 m) und Rachen
Drusentürme
Zweiter Tag: Alpenrosen vor einem Schneefeld im Sporentobel auf dem Weg zum Öfapass
Sprung zur Materialseilbahn auf die Totalphütte
Dritter Tag, der Blick zurück zur Hütte aus dem unteren Teil des Aufstiegs zur Schesaplana
Der Gipfel der Schesaplana (2965 m) im Nebel. Sicht gleich null.
Die Stange markiert den Weg in Richtung Mannheimer Hütte und zum Brandner Gletscher (in Blickrichtung rechts hinter dem Sattel). Wir folgten jedoch dem Pfad in die andere Richtung, zum Südwandsteig zurück zur Totalp.
Kurz vor dem Einstieg in den eigentlichen Steig der Blick in die Wolken auf schweizer Seite. An der Kante gehts ca. 500 m runter.
Blick zurück vom Ende des Steigs. Der Fels war trocken, sonst wärs vermutlich kritisch geworden.
Noch einmal der luftige Ausblick
Der letzte Teil des Abstiegs konnte auf den Schuhsohlen über die Schneefelder gerutscht werden. Wenn die Route mit Bedacht gewählt wurde und man die Technik halbwegs beherrschte konnte man auf relativ ungefährliche Art ca. 250 hm vergnüglich abkürzen.
Letzter Tag, bestes Wetter. Blick hinauf zum Sattel, die Schneefelder rechts im Kar ermöglichten uns tags zuvor den flotten Abstieg. Der Gipfel der Schesaplana bleibt aus dieser Perspektive verdeckt.
Der Totalpsee taut langsam auf
Blick in Richtung Silvretta
Blick in die Schweiz. Die zentrale Erhebung in der Bildmitte ist der Gipfel der Weissfluh (2844 m) oberhalb von Davos. Rechts(!) davon im Hintergrund zu erahnen die Eisriesen der Bernina.
Ausgang des Überleitungsstollens vom Brandner Gletscher zum Lünersee
Blick zum Lünersee und auf unsere Abstiegsroute
The End...
...but k4k will return in "Spurensuche am Brandner Gletscher"