Ich habe jetzt meinem ersten wirklich reinrassigen Familienskiurlaub hinter mir (komplett Skifahren zu viert ohne Skikurs oder sowas) und dabei weitere Erfahrungen gesammelt.
- Extrem vorteilhaft war es, mitten im Skigebiet zu wohnen. Wenn ein Kind mal genug hat vom Skifahren, ist man sofort in der Unterkunft und ebenso schnell steht man wieder auf Ski, wenn die Phase beendet ist. Um den Rest der Familie bald wieder zu treffen, ist es günstig, wenn das Gebiet entweder nicht zu groß ist, oder man (wie in unserem Fall) wirklich zentral in der Mitte des Gebiets wohnt. Weiterer Vorteil ist es, dass man dann nciht mit Auto oder Bus anreisen muss. Gerade mit Kindern bedeutet die morgendliche Anreise Stress und Zeitverlust.
- Wichtig sind lange flache Pisten, auf denen die Kinder mit Spaß "Kilometer fressen" können. Das macht Spaß und bringt Fahrpraxis.
- So sehr es uns Erwachsene manchmal nervt: Ein paar Ziehwege sind für Kinder hervorragend als Abwechslung.
- Wichtige Abwechslung im "grauen Skialltag" sind Sprungschnazen, Wellenbahnen und ähnliches. Mit der Aussicht auf sowas kann man die Kinder immer motivieren, noch eine Runde durchs Skigebiet zu drehen.
- Vorteilhaft sind große Pistenflächen in Relation zu den Anlagenkapazitäten oder ruhige Saisonzeiten. Es war sehr angenehm, dass man kaum Spurkonflikte zwischen den Kindern und anderen Skifahrern fürchten musste.
- Es sollte seitens der Betreiber kein Problem sein, wenn man am Pistenrand einen privaten Slalom oder sonstigen Parcours absteckt. Die Kinder brauchen Abwechslung und Beschäftigung.
- Meiner Meinung nach sollten die Übungslifte möglichst Schlepplifte sein, damit die Kinder das lernen - und Schleppliftfahren macht meinen auch viel Spaß. Längere und steilere Anlagen sollten als EUB oder KSB ausgeführt sein. Die derzeitigen KSB sind m. E. allerdings noch nicht genügend kindersicher. Hier sollte eine Entwicklung erfolgen, die die Kinder richtig fixiert. EUB sind mir tendenziell lieber, haben aber einen großen Nachteil: Die Kinder legen Helm, Brille und Handschuhe ab und kurz vor der bergstation hat man den Stress, das alles wieder anzuziehen mit allen Problemen (zwickt, verrutscht, etc.).
- Neben dem Skifahren sollten auch Rodelbahnen, Eislaufbahnen oder ähnliches erreichbar sein. Auch hier halte ich Abwechslung für wichtig.
- Nicht zuletzt sollte es dann noch ein paar Freeride-Hänge oder knackige schwarze Pisten geben für die Stunden, wo man es mal alleine krachen lassen möchte.
Auf dem Hahnenmoospass waren für das Beschriebene vorzügliche Voraussetzungen gegeben. Wenn die Voraussetzungen stimmen, macht das Skifahren mit Kindern wahnsinnig viel Spaß. Und in meinem Fall hat mein Kleinster mit viel Freude sehr gut das Skifahren gelernt. Auch wenn das offizielle Statement immer war: "Skifahren ist blöd!"