Herbstskilauf Schladming/Ennstal (7/8. November 2009)Da ich das Reportagen-Subforum nicht mit Ennstal-Pistenberichte "zustopfen" möchte, erlaube ich mir meine - ja zum Thema passenden - aktuellen (Samstag) Fotos vom Hauser Kaibling zu Lanschis Bericht anzufügen. Lanschis stimmungsvolle Fotos haben unsere (schon länger in Diskussion stehende) Entscheidung ein Wochenende zum Herbstskilauf in Schladming zu verbringen erleichtert. Dass es vorgestern nochmal einigen Neuschneezuwachs oberhalb von ca. 1000m gegeben hat, war natürlich ein zusätzliches add-on.
Die Auffahrt (um ca. 11h00) am Samstag auf den Hauser Kaibling startete zunächst im Herbstnebel mit entsprechender Stimmung. Die Nebelschicht wurde aber bald durchbrochen und die Landschaft hat sich plötzlich in eine in der Sonne gleissende Winterlandschaft gewandelt. Vormittags war auch der Wald durch Neuschnee noch schön angezuckert. Pistenangebot war das gleiche wie von Lanschi berichtet.
Mir (bzw. uns) hat's zunächst aber deutlich weniger Spass gemacht. Teilweise recht harte Bedingungen und ein Hang zudem auch sehr "knollig". Bis gegen 13h00 war überraschend viel los, die Saisonkarte war ja schon gültig und die Aussicht auf Sonne hat wohl viele Kartenbesitzer raufgelockt. Dazu kamen zahlreiche Skiclubgruppen aus der gesamten Region (bis hin zu Skiclus aus dem Mürztal und auch einige internationale, z.B. vom russischen oder slowenischen Skiteam waren Busse bzw. Trikots zu sehen).
Die Aussicht auf die Berg ringsum und das nebelverhüllte Ennstal entschädigte aber die mässigen Pistenbedingungen.
Blick in Richtung Osten zum Grimming. Die Sonnseite (Berge gegenüber) sahen noch deutlich herbstlicher aus als die nordseitig gelegenen Ennstaler Alpen.
Blick nach Westen
Immer wieder schön die Aussicht auf den Dachstein. Nicht schlecht für November - da lassen sich Beispiele für Zermattberichte aus dem Jänner finden, wo es schnee- und stimmungsmässig trauriger aussieht ...
Der Neuschnee hat oben für eine bereits eindeutige Winterstimmung gesorgt. Die westorientierte Piste vom Kaiblinggipfel wurde bereits grundpräpariert ...
Zufällig trafen wir dann am frühen Nachmittag auf einem Steirer, der uns von Tiefschneeerlebnissen im Bereich der "Blauen" erzählte. Natürlich waren wir zunächst ungläubig aber nach konkreteren Erzählungen schauten wir uns das gemeinsam an. Und tatsächlich. Auf einer noch nicht freigegebenen Piste (aber schon mit paar Depots und einer Grundbeschneiung) lagen 10-15cm Neuschnee (oben) und erlaubten einige Schwünge mit Pulverschneeauflage. Noch überraschender war die Tatsache, dass wir in einer kleinen Waldschneise abseits der Piste durchaus brauchbaren Pulverschnee fanden - noch dazu ohne Grundberührung. Mit der im November gebotenen Bescheidenheit genossen wir also sogar ein klein wenig Powder-Feeling. Die paar Runden über diese Route entschädigten mehr als genug für die harten Pistenbedingungen von vorhin (die wir aber auch als notwenige Trainingseinheiten akzeptiert hatten). Der Samstag begann dann mit "unguter" Überraschung.
Gerhard war über Nacht krank geworden und nach einigen komplexeren Logistikplanungen fuhr ich dann erst gegen Mittag allein auf die Planai rauf. Das Wetter war dann heute gänzlich anders. Keine Sonne mehr, sondern Nebel im Tal, und oben eine hochgelegene Wolkenschicht (zunächst ca. 2500m dann sinkend). Gegen 13h00 begann es leicht zu schneien, wobei der Schneefall mit der Zeit immer dichter wurde (Schneefallgrenze war wohl so um die ca. 1100m).
Die Pistenbedingungen auf der Planai waren besser als am Hauser Kaibling. Gut griffiger Kunstschnee. Zusätzlich liess sich der Hang unter der Burgstallalmbahn (bzw. dann die Schneise des Lifts) schon gut fahren. Zwar mit enden wollendem Genuss, aber doch auch eine gute off-piste Trainingseinheit (oben verspurt, einige vorausschauende Gegenmassnahmen gegen noch nicht eingeschneite Sträucher, Bäumchen etc. notwendig, interessante Wasserrinnsalquerung etc.). Skifahrer waren heute sehr wenig oben auf der Planai, es gab also immer reichlich Platz.
Alles in allem zwei lohnende Skitage. Für mich als jemand, der den herbstlichen Andrang auf die Gletscherskigebiete meiden möchte, ist das Herbstskilaufangebot im Ennstal eine sehr attraktive Alternative und eine gute Überbrückung der Wartezeit auf den „echten“ Winter.