dass es heute keinesfalls mittagsfirn geben würde, war bei prognostizierten 23 grad klar.
dass es wahrscheinlich auch keinen 11 uhr-firn mehr geben würde, war zudem höchstwahrscheinlich.
also um 5 uhr aufgestanden und nach obertraun (zur krippenstein talstation).
auf der fahrt "i´m from austria" von reinhard fendrich im radio: "da schmilzt des eis von meiner seel´ (seele) wie von am gletscher im april ..." (na der kennt sich aus ...)
siehe da: die bahn hatte um 6 uhr 15 noch zu!
naja, dies korrelierte ganz gut mit der abwesenheit meiner frau (wer hätte mir die liftkarte gekauft, mir das anstellen und vor allem das umsteigen gezeigt?).
im auto lagen ja
auch tourenschi (und ich hatte den schlüssel glücklicherweise nicht eingesperrt und musste die seitenscheibe mit dem nicht vorhandenen eispickel erst gar nicht einschlagen).
bei der talstation lag mehr als ein halber meter schneeauflage auf der piste und 100 m weiter hinten im wald waren es sicher schon 1 m. also dachte ich: sollte es auch richtig wild tauen heute, bis zum auto würde ich auf jeden fall kommen.
wer von euch kennt eigentlich die dinger da?
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mir hat mal jemand erzählt, dass früher in schneearmen wintern (wer kann sich bitte an solche erinnern?) eine art kunstschnee aus so lanzen gekommen sein soll
aber dann war mir sofort klar, was das ist.
es muss sich um die sommerschiduschen entlang der piste handeln, bitte bei 23 grad da geht der eine oder andere sicher gern mal ... . das nenne ich service!
gerrit, schon wach? oder zumindest die hunde?
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leider konnte ich nicht lange weitere gedanken an die lieben hunde (und gerrit) verschwenden, denn ich hatte wieder einmal etwas zuhause vergessen. also das ist so: im frühling, da taut es untertags und nachts gefriert die ganze sauce zu einer pickelharten auflage, dafür/dagegen haben intelligente leute etwas erfunden. harscheisen! stellt euch vor, ich besitze auch welche, schon seit langem, sind noch wie neu die teile (kein wunder, liegen sie doch im schrank
).
das die nichtvorhandenen harscheisen eher nicht positiv mit der eisigen piste korrelierten, muss ich nicht extra anführen ...
die erste sonne (auf hart gefrorenem schnee)
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also bin ich 2 x schön abgerutscht und dann voller konzentration und wie auf rohen eiern die sehr steile piste hoch (zugegebenermaßen mit einer hand am fangnetz, wenn eines da war). hat leider verdammt viel zeit und kraft gekostet.
nach etwa 2 stunden war ich bei der gjadalm und wechselte somit von der piste auf die hochfläche raus.
hochfläche "am stein"
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mein ambitioniertes ziel war eigentlich irgendwo zwischen simonyhütte und randkluft. aber etwa hundert hm unter der simony kam ein derartig kalter sturm daher, dass ich mich entschied nach 3 h und 20 min umzukehren. mir flogen beim umziehen sämtliche ausrüstungsteile um die ohren, die felle verwirbelten und verklebten sich, die brille schoß in windrichtung davon, kurzerhand setzte ich mich auf fast alles drauf.
was irgendwie aber ganz gut war an der situation, entdeckte ich erst beim wegfahren. war ich doch ziemlich genau bis zur firngrenze aufgestiegen (mittlerweile hatte, die eben verschwundene sonne einen zarten cm angetaut).
also ging es auf dünner "seife", dem 10 uhr-firn, talwärts.
mit gegenanstiegen ging es firngleiterhaft 1.600 hm ins tal. das mittlere drittel bestand aus traumfirn, unten war um halb 11 bereits tiefer sulz auf der piste.
duschen ging ich aber nicht mehr, da ich von oben noch durchgfroren war ...
nachsatz:
heute am abend gibt es eingelegte pfirsichhälften (kompott) mit schlagobers.
warum?
schuld daran ist michael haid, der hüttenwirt der simonyhütte. zum jahreswechsel hat er einmal in einem steilstück den überladenen anhänger seines schiduos stehen lassen müssen. ich kam im aufstieg vorbei und da lagen seine schätze: silvesterraketen, reis, eier, ... und eine 20 liter dose mit pfirsichhälften.
ihr könnt euch vorstellen, von was ich den ganzen tag geträumt habe.
und jedes mal wenn ich an der stelle vorbeikomme, muss ich an die pfirsche denken.