PROJEKT FEUERKOGEL NEU: Ausbaustufe 1 - Projektvorstellung 23.7.2009Mehr als viereinhalb Jahre nach der ersten Arbeitskreissitzung zum Projekt Feuerkogel-Neu sind mittlerweile die Bagger aufgefahren.
Am heutigen Tage wurde die einheimischen Bevölkerung über die konkreten Baumaßnahmen informiert, die ich im Folgenden kurz zusammenfassen werde.
Geschichten, die für die lokal ansässigen Bewohner relevant sind, jedoch nichts mit der Seilbahntechnik o.ä. zu tun haben, lasse ich mal außen vor - zum Einen, weil ich nicht so viel Lust habe, das alles wiederzugeben, zum Anderen aber auch deswegen, weil´s zu einem sehr großen Teil für euch eh nicht relevant ist.
Weitestgehend unerwähnt bleiben auch die div. Danksagungen und Rückschauen der Verantwortlichen und der Politiker.
Daher direkt zur Erläuterung der Ausbaustufe 1.
Zunächst eine Projektskizze, die ich jetzt schnell hingekritzelt habe.
Die Trassen stimmen hier nun auf +/- 50 m genau, würde ich mal sagen.
Wie inzwischen einhellig bekannt ist, werden heuer eine kuppelbare 8er-Einseilumlaufbahn im Gsoll, sowie eine kuppelbare 6er-Sesselbahn ohne Wetterschutzhauben im Grubersunk errichtet. Beide Bahnen werden von Leitner geliefert, die Kabinen für die Einseilumlaufbahn kommen von Carvatech und werden Silber sein.
Details zur neuen 8-EUB Gsoll:
Förderleistung: 1600 P/h - ausbaufähig auf 2000 P/h
Kabinenanzahl: 37 Stück
Stützen: 11
Bergfahrseite: links
Antriebsleistung: 400 kW
Höhe Talstation: 1055 m
Höhe Bergstation: 1567 m
Höhendifferenz: 512 m
Schräge Länge: ca. 1700 m
Bahnhof: Talstation
Details zur neuen 6-CLD Grubersunk:
Förderleistung: 2000 P/h
Sesselanzahl: 30 Stück
Stützen: 11
Bergfahrseite: links
Antriebsleistung: 300 kW
Höhe Talstation: 1293 m
Höhe Bergstation: 1592 m
Höhendifferenz: 299 m
Schräge Länge: ca. 720 m
Bahnhof: vermutlich Bergstation oder Stationsgaragierung (ist das möglich bei 30 Sesseln - Detailpläne diesbezüglich konnte ich leider keine finden)
Einstieg: gerade
Die 8-EUB Gsoll wird für zunächst 1600 P/h ausgelegt. Kernpunkt an dieser Bahn sind Skiwege, die sämtliche Steilstufen entschärfen sollen (als solcher dient die neu anzulegende Bau- und Versorgungsstraße).
Die 8-EUB ist für einen späteren Anbau einer 1. Sektion ausgelegt, wobei bei der Planung auch die Stromleitungstrasse bereits berücksichtigt wurde. Die Stationen werden leitnersche Kompaktstationen sein, wobei ich die Talstation der Gsollbahn nicht gesehen habe.
An der 8-EUB entsteht ein äußerst attraktiver neuer Pistenabschnitt von der derzeitigen Talstation bis zur neuen Talstation mit einer Breite von ca. 90 m, weiters ein neuer Pistenabschnitt von der Bergstation zur derzeitigen Skiabfahrt, sowie auch zur derzeitigen Grubersunkabfahrt ("1"). Auf Höhe Eselrast soll eine weitere Querungsmöglichkeit in den Grubersunk bestehen.
Im Grubersunk selbst kommt eine zweite, zusätzliche Piste - am Plan mit "2" verzeichnet, wobei das Wichtigste dabei scheinbar eine möglichst naturgetreue und damit äußerst abwechslungsreiche Pistenführung sein soll. Inwiefern dies massenkompatibel ist, wird sich zeigen.
Man geht von einer Steigerung der Fahrgastzahlen von VORERST 100.000 auf 130.000 Personen (Zahlen für Sommer + Winter) aus. Man ist sich dessen bewusst, dass bei Erreichen dieser Werte es Probleme an der Pendelbahn geben wird, gleichzeitig ist aber ein Erreichen dieser Zahlen Bedingung für weitere Ausbaumaßnahmen.
Die Planungen für die Beschneiungsanlage sind weiterhin am Laufen, werden allerdings noch einige Zeit bis zur Genehmigungsreife benötigen - erst dann können sie dem Aufsichtsrat betr. Finanzierung vorgelegt werden. Es müssen erst mögliche Standorte für einen 60.000 m3-Speicher usw. gesucht werden.
Pistenflächen: bei der Gsollbahn zusätzlich 2,6 ha; bei der Grubersunkbahn zusätzlich 2,9 ha; an Skiwegen ca. 1,5 ha. Insgesamt dann ca. 34 ha Pistenfläche.
Der Zeitplan ist ÄUSSERST ehrgeizig, offiziell ist man sich nahezu sicher, diesen halten zu können. Die Abnahme ist für den 16. Dezember anberaumt. Der Zeitplan ist nach Aussagen hochrangiger Projektverantwortlicher nahezu auf den Tag genau getimed - Verzögerungen darf man sich keine erlauben.
Hier ein paar Auszüge aus dem Zeitplan:
Baustraße zur Talstation Gsoll: Fertigstellung bis Ende 2. Augustwoche
Baubeginn Gsollbahn: 3. Augustwoche
Baubeginn Grubersunkbahn: 3. Septemberwoche
Baubeginn Pisten: 3. Augustwoche
Knapp 4 Monate also vom 1. fallenden Baum an der Trasse der Gsollbahn bis zur technischen Abnahme - und dies in äußerst unwegsamem Gelände. 3 Monate für die Grubersunkbahn, wobei an dieser die Zufahrtsmöglichkeiten auf der Trasse nahezu nicht vorhanden sein werden.
Ein Zeitplan also, der wohl fast schon den Projekten am Pitztaler Gletscher oder auf der Mutterer Alm gleicht. Andererseits hat man in der Seilbahnholding mittlerweile die Erfahrungen und das Know-How, derart enge Zeitpläne einzuhalten (vgl. Krippenstein 1+2, Panorama-JET Zwieselalm).
Die Gsollbahn dürfte mit nur 9 Streckenstützen auf 1700 m Länge in diesem Gelände eine ziemlich interessante Seilführung haben - darauf darf man gespannt sein.
Baustellenbesichtigungen haben angesichts des aktuell geltenden Zeitplans vor Ende August nur sehr wenig Sinn.
Sobald es wieder Neuigkeiten gibt, lest ihr´s hier - ich bleibe in jedem Fall dran!
Auf
http://www.ooe.gv.at wird morgen in der Landeskorrespondenz eine ausführliche Meldung zu den Investitionen auf meinem Hausberg zu finden sein.
Das war´s vorerst - Gute Nacht!